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#1
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
Hallo Jule;
oh das mt den beta blockern ist ja sehr interessant; meine mum nimmt seit epirubicin, das ihren herzmuskel geschädigt hat auch Ramipril, also einen sog. Beta Blocker; trotz N3a bis jetzt (10 tausendmal auf holz klopf)kein Rezidiv; nur die nebenwirkungen des beta blockers; Kann natürlich zufall sein, die erläuterungen sind aber logisch glg Katrin |
#2
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
Ich habe mir grad mal die Studie angesehen http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3248123/
Die Krebsdiagnose der Patientinnen erfolgte in den Jahren 1987-1994, die Studie ist von 2010, betrachtet also alles rückwirkend und wertet nur Daten aus. Damals wurde anders behandelt - Patientinnen mit "gutem Prognostischen Index" erhielten nach der OP gar keine adjuvante Therapie, andere abhängig von Hormonstatus Hormontherapie und/oder Chemo. Von Bestrahlung keine Rede. Mal abgesehen davon, dass sie ihr "Patientenmaterial" absolut wild gemischt haben (27-71 Jahre, unterschiedliche Tumorstadien, unterschiedliche Behandlungen) und die Gruppen sehr unterschiedliche Größen hatten, haben sie als Betablocker (BB)-Gruppe nur diejenigen betrachtet, die bereits mindestens ein Jahr vor der Krebsdiagnose mit BB behandelt wurden. Logischerweise sind damit auch die postmenopausalen Patientinnen mit 74,4 der BB-Gruppe gegenüber der Kontrollgruppe (62,1) statistisch überrepräsentiert. Die Studie endet damit, dass man unbedingt weitere und größere Studien braucht |
#3
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
ernüchternd
danke fürs nachforschen liebe ingrid; zum eigentlichen thema wollte ich schreiben:seit diagnose ist nichts mehr wie vorher, nur der alltag ist langsam wieder zurück gekommen, im hinterkopf halt immer, dass man sicher nicht mehr sicher sein kann uralt zu werden-mit der hoffnung es doch zu tun vlg und schönes WE Katrin |
#4
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
hallo!
tja, das mit den betablockern ist so eine sache... ich hab keinen hohen blutdruck - angeblich, sagt meine hausärztin, haben nicht viele "ihrer"krebspatientInnen hohen blutdruck, na gut, ist keine stichhaltige stichprobe, klar. aber würde das heißen, wir haben keinen stress? mich machen diese vielen optionen nach abschluss der adjuvanten ganz schön hibbelig. was tun, was lassen, wie leben. das ist für mich eine der begleiterscheinungen der erkrankung. ich glaube aber, das ist nicht die frage: gefragt ist ja, was die PROGNOSE für eine rolle spielt. ich habe - trotz zweiterkrankung - eine relativ gute prognose. aber es ist und bleibt eine lebensbedrohliche erkrankung - und ich finde, eine solche verändert das leben. man kann sich nicht so leicht denken, naja, schifahren gehe ich halt dann nächstes jahr (wie calypso ja schrieb). als ich im letzten jahr meine schlittschuhe nicht schleifen ließ, weil - wer weiß was ist - lieber knapp davor - hatte ich recht. heuer mache ich chemo und bin ned am eis. was mich überrascht ist, dass doch einige - so wie ja auch ich - ein zweites mal erkrankt sind. einerseits beruhigt es mich - ich bin nicht allein! - sorry an alle! - andererseits widerspricht es doch der tatsache, dass stress oder überforderung die ursache ist, denn DAS haben wir doch deutlich verringert. nein, vergleichen geht gar ned. vergleichen ginge, wenn man was ändern könnt. also wenn ich sage, hallo nachbar, ich hab zuviel geld, ich geb dir was ab. aber bei der gesundheit kann man ja niemand was abgeben und bei der krankheit auch nicht. seid lieb gegrüßt! lasst uns das leben lieben, so gut es geht... postbussi suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
#5
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
Liebe Suzie, das hast du schön geschrieben!
Und ja, für mich spielt doch eine Rolle, was ich jetzt alles wie beachten sollte. Nicht die Unsicherheit, ob es richtig oder falsch ist meine ich (die ist natürlich zusätzlich auch noch da) sondern die Eingriffe ins Leben und damit auch die das weitere Leben. Tabletten nehmen, Sport machen, die Ernährung umstellen, Nachsorge, Vorsorge, Gedanken an....und an...und an... die immer wiederkehren. Immer wieder begegnet mir die Aussage meiner Mitmenschen, daß doch nun bald "alles vorbei" ist, daß ich doch dann "wieder mein Leben weiterführen" kann, daß BK doch gut heilbar ist und immer wieder sehe ich in den Augen "die Brust ist ab, der Krebs ist doch weg" und werde dann ganz stumm. Vielfach habe ich einfach keine Lust mehr, über BK zu reden, einmal habe ich zu eine ganz resistente Person gebeten, sie solle mal nach inflammatorischen BK googeln und ein bissele lesen...keine Ahnung ob sie es tat, ich habe den Kontakt in den letzten Monaten einschlafen lassen. Vor ein paar Tagen, beim Geburtstag meiner Schwester traf ich eine BK-Mitstreiterin, eine Freundin von ihr. Wir hatten uns schon vorher angerufen und zogen uns dort in eine Ecke zurück um ein bissele zu plauschen - da kam eine andere FReundin meiner Schwester, stellte sich vor uns hin und rief "so, jetzt ist Schluß mit dem Gequatsche über Krebs, jetzt wird sich mal ordentlich unterhalten!" Klar, ich war vor dem 10. August 2011 ganz gesund, eine junge, gesunde Frau mit einem schönen Job, einer guten Ehe und zwei gut geratenen kleinen Kinder.....war ich wirklich einen Tag später diese Frau nach Chemo, mit riesigen Augenringen, 0,75 Brüsten, einen Job von dem ich nicht weiß, ob ich ihn noch ausüben kann und eine Ehe, an der ich ganz sicher arbeiten muß daß sie wieder gelingt ?? Nein, das Leben wird ein anders sein, aber ich freue mich trotzdem oder gerade deshalb darauf! LG Gesine |
#6
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
Danke, Gesine, für Deinen Beitrag. Ich kann das alles so gut verstehen und habe Ähnliches erlebt.
So, wie wir uns mit der Situation auseinandersetzen müssen und jeder anders damit umgeht, so müssen sich auch alle anderen in unserem Umfeld damit auseinandersetzen und es für sich einordnen. Und auch da hat jeder eine andere Art, damit umzugehen. Manchmal kann man nur sagen: "....sie wissen nicht, was sie tun". Eine Freundin sagte, dass BK-Betroffene oft nicht viel mitteilen und sie deshalb nicht wissen, wie sie reagieren und helfen können. Vielleicht kann man es auch wirklich nur verstehen, wenn man selbst drin steckt. Ich habe angefangen, zu einem engen Kreis von Leuten offener zu reden über das, was in mir vorgeht. Und habe viel Erstaunliches/Ermutigendes erlebt. Daran erinnere ich mich immer, wenn ich was Doofes erlebe, wie eine Freundin, die (selbst als Psychotherapeutin) oft Dünnpfiff redet. Hatte mehr Professionalität von ihr erwartet und hab dann doch gemerkt, dass sie emotional viel zu nah dran ist, um professionell zu reagieren. Meine Diagnose hat sie genauso aus den Latschen gehauen wie mich. Ich glaube, eins der schwierigsten Dinge in dieser Zeit ist, anderen zuzugestehen, dass sie nicht gut damit umgehen können - und es ihnen nicht übel zu nehmen. Ich finde es sehr schwer, - und ich musste auch meine eigenen Erwartungen an Familie und Freunde überprüfen. Freuen wir uns an denen, die uns helfen und stützen. Ja, das Leben ist anders geworden, aber es kann - egal, wie lange - gut werden. Ich muss Euch allen sagen: Ihr seid mir eine Hilfe und Ermutigung. Danke für alles, was Ihr hier im Forum teilt. Lieben Gruß, Beate |
#7
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
Zitat:
So haette ich wohl vor der Erkrankung auch reagiert, heute weiss ich es besser. Aber woher soll man denn wissen, was man sagen soll, wenn man selber nie in einer solchen Situation gesteckt hat? Man kann nur von dem ausgehen, was man weiss und kennt, und viele Menschen bekommen ihr "Wissen" über Brustkrebs aus der Presse - und da wird eben geschrieben, dass BK oft heilbar ist. Ganz ehrlich, ich war immer und bin auch heute noch dankbar für Leute, die mich nicht ständig auf BK ansprechen, sondern mir durch "Nicht-Fragen" helfen, ein völlig normales Leben zu leben, mit allen Sorgen, Nöten, Ärgernissen usw. Die Angst vor der nächsten Untersuchung kommt für mich selber noch früh genug. Just my 5 cents... LG Katharina |
#8
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AW: spielt euere Prognose bei der weiteren Lebensplanung wirklich keine Rolle?
Zitat:
Heute genieße ich solche Probleme bei mir selbst regelrecht und LEBE sie AUS! Jawoll! Und zwar genau mit den Menschen, mit denen das geht wie z.B. im Abnahme-Forum oder auch mit meiner besten - stockebolzenschlanken- Freundin die mich trotzdem versteht daß ich Angst habe zuzunehmen usw. Ja, Liebelein, Alltagsprobleme muß man sich leisten können! (und du hast das wie immer sehr schön auf den Punkt gebracht!) LG Gesine |
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