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#1
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Hallo,
bei mir liegt ein chromophobes Nierenkarzinom links pT1a G2 R0 keine Metastasen vor. Ende Februar erfolgte die Nierenteilresektion links. Nun steht die erste Nachsorge an und ich habe schreckliche Angst. Dies auch unabhängig von der Nachsorge! Ich muß viel Grübeln und fürchte ein Rezidiv oder auch Metastasierung, welche auch noch nach vielen Jahren auftreten kann. Könnt Ihr mir sagen wie das bei Euch ist und wie Ihr mit Euren Ängsten und Befürchtungen umgeht? Was hilft Euch? LG Ivo |
#2
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Hallo Ivo,
Deine Angst ist ganz normal und ich glaube wir haben sie alle. Gerade die Tage vor den Untersuchungen sind ganz besonders spannungsgeladen und wenn´s irgendwo zwickt und kneift läuten alle Alarmglocken. Ich glaube, das wirst Du auch Dein Leben lang behalten. Ich denke das ist auch gut so, es ist zum Überleben einfach wichtig. Doch versuche den goldenen Mittelweg zu finden. Ist nicht einfach und ich bin auch noch jeden Tag auf der Suche nach der idealen Linie und treffe sie nicht immer. Ich übe schon 2 1/2 Jahre , andere hier im Forum haben noch viel längere und schwerere Übungszeiten. (Mit Stadium 1 a/b sind wir noch gut dran) Meine Erfahrungen sind dazu: 1. Information über unsere Krankheit sammeln. (die besten Infos habe ich über edit: die bekannte Anlaufstelle, Selbsthilfegruppe und Patientenforum bekommen) 2. Austausch mit Betroffenen ( Da bist Du hier bestens aufgehoben) 3. Hör auf Deinen Körper! 4. Pflege Deinen Körper und Deine Seele! 5. Psychotherapie von onkologisch geschulten Therapeuten nutzen 6. Genieße jeden Tag und sieh die schönen Dingen des Lebens! 7. Wenn die Gedanken zu belastend werden, such Dir schöne Dinge zum Ablenken. Oder geh raus, laufen/gehen/spazieren - je nach Kondition, Bücher, Musik, Kino, Museen..... die Auswahl ist groß. Also sei achtsam mit Dir, gebe Deinen grauen Gedanken Sonnenschein und viel Sauerstoff, liebe das Leben-es ist so kurz. Und wie Livia sagt: Es könnte schlimmer sein. Liebe Grüße Beate Geändert von Birdie (05.05.2012 um 22:41 Uhr) Grund: Anlaufstelle bekannt |
#3
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Tja, immer wieder stolpere ich über diesen seltsamen Wunsch: "Es könnte schlimmer sein!"
Hallo Ivo, ich frage mich auch immer wieder: was ist Angst? Ich weiß es nicht! Angst vor Krebs? Warum? Angst vor Schmerzen? Warum? Mein Krebs hat mir keine Schmerzen bereitet. Und wozu gibt es denn diese wunderbaren Schmerzmittel für den Fall, daß doch Schmerzen kommen sollten? Angst vor dem Tod oder dem Sterben? Warum? Die Geburt ist eine Tür, der Tod eine andere. Wer also den Mut hat, in diese Welt hineingeboren zu werden, sollte auch den Mut haben, sie irgendwann wieder zu verlassen. Daß wir alle sterben werden, ist normal und natürlich und bewahrt die Erde vor Übervölkerung (vorläufig). Das wissen wir und das kann kein Grund für irgend eine Angst sein. Hast du Angst, morgen einen Herzinfarkt zu bekommen? Hast du Angst, übermorgen einen Schlaganfall zu erleiden? Hast du Angst, nächstes Wochenende einen Verkehrstunfall zu haben? Hast du Angst, nächste Woche an Demenz zu erkranken? Hast du Angst, nächsten Monat deinen Arbeitsplatz zu verlieren? Es gibt schrecklich viele Dinge, vor denen man Angst haben könnte! Nimm dir mal viel Zeit, setz dich ganz ruhig hin, betrachte Deine Angst aus der Nähe, beschreibe sie. Gib ihr eine Form, eine Farbe, einen Namen, Eigenschaften usw. Mach aus ihr eine Person und rede mit ihr, frage sie nach dem, was sie von dir will. Wenn du sie verdrängen willst, verjagen, vertreiben, leugnen, dann wirst du sehen, daß das nicht geht. Also ist das Gespräch mit ihr die sinnvollste Sache. Ich bin sicher, daß sie antworten wird. Ich habe mit meinen Metastasen gesprochen und auch Antwort erhalten. Natürlich sind auch vollständige und richtige(!) Informationen über deine Krebsart wichtig und helfen, die Sache mit anderen Augen zu sehen als das Volk mit seiner Volkskrankheit Krebsangst. Genieße das Leben, es ist zu schön und wertvoll, als es mit Angst zu vertreiben. Viel Erfolg! Und berichte mal. Rudolf Geändert von Rudolf (06.05.2012 um 13:07 Uhr) |
#4
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Sehr schön gesagt (geschrieben) Rudolf. Ich muss noch an verschiedenen "Baustellen" ein wenig arbeiten, aber letztendlich ist es mein Ziel, noch bevor bei mir der Stecker gezogen wird, mutig nach vorn zu schauen. In ein anderes Abenteuer.
LG Sandra
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Es könnte schlimmer sein. Meine im Krebskompass verfassten Beiträge dürfen in anderen Foren oder HP`s nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert, verändert oder veröffentlicht werden. |
#5
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Liebe Sandra,
nein nein nein, du mußt nicht an dir arbeiten! Du darfst mit dir spielen! Lass einfach (!?) los, was dich bekümmert, genieße die Gegenwart. Genieße das, was du hast, du wirst sehen, das ist unendlich viel. Du hast einen Mann, der deine Sorgen mit dir teilt. Du hast Kinder, die dich lieben. Du lebst in der Gegenwart, die Vergangenheit ist vorbei, du kannst sie nicht ändern. Die Zukunft liegt vor dir, du kannst sie heute gestalten, indem du heute, in der Gegenwart, glücklich und zufrieden bist. Mit deinen Gedanken gestaltest du deine Zukunft. Dein Ziel ist, mutig in die Zukunft zu schauen. Ein Ziel liegt immer in der Zukunft. Du willst also irgendwann in der Zukunft mutig in die Zukunft schauen. Warum so spät? Zukunft gibt es nicht, man kann nicht in ihr leben. Das Leben geschieht immer in der Gegenwart. Jetzt, hier, heute. Dir wird nicht der Stecker gezogen, niemand zieht deinen Stecker. Irgendwann aber wirst du selber spüren und sagen: jetzt ist die Zeit zu gehen, der Zeitpunkt, den du dir vorgenommen hast, damals, als du dich entschlossest, zu einem neuen Abenteuer in diese Welt zu kommen. Du wirst keine Angst haben, vielleicht aber Wehmut im Gedanken an all das Schöne, was du erlebt hast. Und diese glücklichen Momente wirst du mitnehmen in jene andere Welt, über die wir so wenig wissen, deren Existenz wir aber spüren. Ich habe schon mehrmals in den vergangenen 9 Jahren meiner Forumsbesuche geschrieben, und ich tu es jetzt gern noch einmal: Mein Krebs hat mich nicht in ein Loch gestürzt! Mein Krebs hat mir aber bewußt gemacht, daß ich vorher in ein Loch gefallen war. So habe ich mich schnellstens aus diesem Loch hinausbegeben, habe das Leben wieder ernst genommen, indem ich mich der schönen Dinge und der Lebensfreude entsann. Das Abenteuer der Zukunft ist heute, jetzt, hier! Stürze dich hinein und genieße es! Rudolf |
#6
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Lieber Rudolf,
Vielen Dank ![]()
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#7
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Hallo Ivo,
ich kann dich so gut verstehen, mir geht es psychisch auch überhaupt nicht gut, obwohl ich schon psychotherapeutisch behandelt werde. Ich habe mir jetzt einen Termin in Ludwigsburg geholt, da gibt es eine psychiatrische Institutsambzlanz für Psychoonkologie. Vielleicht wäre das auch was für dich, du wohnst ja nicht weit weg von LB. Da ich mir nicht sicher bin, ob ich die Adresse hier schreiben darf, sende ich mal eine PN. Liebe Grüße Anke |
#8
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Hallo,
hatte jetzt meine erste Nachsorge! Und soweit alles Ok! Keine Metastasen! Ich bin gerade echt sehr erleichtert!!! Wünsche Euch allen noch einen schönen Abend!!! Liebe Grüße Ivo |
#9
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Toll Ivo, ich freu mich für dich
![]() LG Sandra
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#10
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Hallo Ivo
Freu mich für Dich... Super Weiter so... Gruss Gabi |
#11
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Hallo Ivo,
auch für dich Glückwunsch zu dem guten Ergebnis - weiter so. LG Silvia |
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