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  #1  
Alt 24.05.2012, 08:04
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Registriert seit: 21.11.2008
Beiträge: 398
Standard AW: es ist zum verzweifeln

Zitat:
Zitat von SCE;
Was ist das bloß für ein unmögliches Krkh. bzw. was sind das bloß für empathielose Ärzte??? Wahrscheinlich gehören diese "Weißkittel" zu der Kategorie Ärzte, die es als VERSAGEN empfinden, wenn sie nicht "heilen" können..., und sie deshalb "auf Deibel komm raus" rumtherapieren, um [B
ihr EGO[/B] zu beruhigen... ! Dabei merken sie garnicht, dass sie mit solchen Aktionen menschlich absolut versagen / sie menschenunwürdig handeln!!
Guten Morgen SCE,

manche Menschen wie damals auch meine Mutter wollten zum Beispiel gar nicht wissen, dass sie in naher Zukunft sterben müssen. Und ich finde es wirklich toll, dass man diesen Menschen bis zum Schluss die Hoffnung lässt. Ich konnte mich von meiner Mutter nicht "richtig" verabschieden, aber ich habe ihr etwas die Angst vor dem Tod genommen, trotzdem noch "pro Forma" die Ernährung an den Ständer gehängt und auf Sedierung bestanden.
Warum bist Du so negativ? Falls Du schlechte Erfahrungen in Deinem Fall hattest, tut es mir leid. Aber wenn man mit den Ärzten redet, dann sind sie auch sehr offen zu einem. Ich wusste damals bereits im März, dass meine Mum nur noch ca. 6 Monate zu leben hatte und trotzdem habe ich ihr nicht die Träume und Wünsche genommen, dass sie es nicht mehr erleben wird.

Ich lese jeden Tag die Beiträge hier im Forum und ich finde nicht, dass sich hier diese Ärzte so daneben benehmen.

Liebe Netty, es tut mir leid, dass nun noch diese Krankheit dazu gekommen ist. Lass Dich nicht von den Ärzten abhängen und sprich wirklich Klartext zu denen. Ich habe mir damals die "Obersten Chefs" geschnappt und gefragt: Was würden sie tun, wenn es IHRE Mama wäre. Ich habe die Antwort bekommen, Bluttransfusionen und künstliche Ernährung weg und ab nach Hause. Das habe ich gemacht. Meine Mum hatte auch eine Patverfügung.

Es stellt sich immer die Frage, was eine erneute Behandlung sich verspricht, aber Kortison ist ja auch nicht so ohne....... Lass Dir das FÜR und WIDER erklären und entscheidet aus dem Bauch, was die weitere Behandlung angeht.

Ich wünsche Dir viel Kraft!
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
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  #2  
Alt 24.05.2012, 08:44
Andi1300 Andi1300 ist offline
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Standard AW: es ist zum verzweifeln

Hallo!

Ich denke bei uns haben die Ärzte den Spagat zwischen „Hoffnung geben“ und „(möglicher) Realität“ sehr gut geschafft.
Der erste Onkologe hat von sich aus erzählt, dass sein Vater offensichtlich auch von Krebs betroffen war und grundsätzlich die selbe Behandlung bekam. Auch, dass mit der Chemo der Krebs aus der Erfahrung der KH-Ärzte in etwa ein Jahr ganz gut in Schach gehalten werden kann.

Auf konkrete Fragen meines Papas, wie denn der Krankheitsverlauf aussieht und auch, wie lange sie ihm noch geben, kamen keine genauen Antworten. Aber ich denke, das ist auch gar nicht möglich, zu verschieden sind die Krankheitsverläufe. Und warum soll man jemandem, der am Beginn der Behandlung steht und grundsätzlich keine Beschwerden hat, mit all den möglichen schrecklichen Entwicklungen die Hoffnung nehmen…?

LG
Andi
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  #3  
Alt 24.05.2012, 09:58
katja118 katja118 ist offline
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Beiträge: 148
Standard AW: es ist zum verzweifeln

Hallo,
ich kann nur sagen, diese Schicksale sind wirklich sehr sehr schlimm..
Aber es ist sehr gut, dass die Ärzte immer ein Stückchen Hoffnung lassen.
Das macht die Ausnahmen/"Wunder" doch erst möglich. Kein Arzt kann genau prognostizieren wie lange man noch hat.. Das wäre vermessen.
Überlegt Euch doch mal, wenn ihr selber diese Krankheit hättet, möchtet ihr da die Aussage bekommen: "Sie müssen sterben, egal was passiert, wir wissen nur noch nicht wann genau, bitte regeln Sie alles und nehmen Sie Abschied"... ??? Da wird man doch verrückt.

Lasst den Menschen immer ein wenig Hoffnung, man sollte nicht alles so ganz genau wissen, nur das macht die kleinen Wunder möglich, auch wenn es selten ist. Wenn es dann wirklich soweit ist, machen es Medikamente möglich dass man langsam hinübergleitet, da braucht man voher nicht die "grausame Realität" jeden Tag zu servieren und zu veranschaulichen.

Ich glaube, wenn die Ärzte sich nicht äussern und noch Versuche unternehmen, natürlich nur wenn der Nutzen überwiegt, überbrückt das psychisch die Zeit in der man leicht Gefahr läuft, durchzudrehen, auch die Angehörigen.

Versucht Euch in den Patienten hineinzuversetzen, ich glaube, dann versteht man mehr. Auch wenn alles sehr schwer ist, ich wünsch Euch ganz viel Kraft und immmer ein wenig Hoffnung, auch wenn es nur die Hoffnung auf ein angenehmes Ende ist, vor allem für die Seele.

Alles liebe Euch
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  #4  
Alt 24.05.2012, 20:21
Benutzerbild von SCE
SCE SCE ist offline
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Ausrufezeichen AW: es ist zum verzweifeln

Zitat:
Zitat von ClaudiaF Beitrag anzeigen
Guten Morgen SCE,

... Warum bist Du so negativ? Falls Du schlechte Erfahrungen in Deinem Fall hattest, tut es mir leid. Aber wenn man mit den Ärzten redet, dann sind sie auch sehr offen zu einem.

... Ich lese jeden Tag die Beiträge hier im Forum und ich finde nicht, dass sich hier diese Ärzte so daneben benehmen.

... Lass Dich nicht von den Ärzten abhängen und sprich wirklich Klartext zu denen. Ich habe mir damals die "Obersten Chefs" geschnappt und gefragt: Was würden sie tun, wenn es IHRE Mama wäre. Ich habe die Antwort bekommen, Bluttransfusionen und künstliche Ernährung weg und ab nach Hause. Das habe ich gemacht. Meine Mum hatte auch eine Patverfügung.

Es stellt sich immer die Frage, was eine erneute Behandlung sich verspricht, aber Kortison ist ja auch nicht so ohne....... Lass Dir das FÜR und WIDER erklären und entscheidet aus dem Bauch, was die weitere Behandlung angeht.
Hallo Claudia und all die Anderen ,

zu 1.: Ja, ich habe leider immer mal wieder neg. Erfahrungen mit solchen Ärzten, die in erster Linie sich selbst sehen (aus Forschungsgründen, Karrieregründen, Statistikgründen und Selbstverherrlichung), anstatt den leidenden Patienten .
Diese Art von Ärzten sind nicht offen..., sie beschönigen nur bzw. erzählen nur die halbe Wahrheit (wenn überhaupt).
Ich arbeite seit vielen Jahren "indirekt" in diesem Bereich u. begleite auch Angehörige und Patienten.
Ich denke, jetzt kannst Du verstehen, weshalb ich "so negativ" geschrieben habe .
Wie ich finde, sind solche Ärzte-Infos auch wichtig, um Entscheidungen zu treffen (Arztwechsel, 2. Meinung einholen etc.p.p.)!

zu 2.: Hast Du z.B. auch von dem ambulanten Onkologen gelesen, der trotz des teilweise sehr schlechten Zustands von Nettys Papa verlangte, dass er zu ihm hingefahren kommt? Diese zusätzlichen Anstrengungen unterstützen garantiert NICHT eine "Heilung" und beeinträchtigen sehr stark die noch verbleibende Lebensqualität... .
Er hätte zumindest darauf hinweisen müssen, dass er mit einem Krankentransport oder Taxi (Kostenübernahme durch KK) zu ihm kommen könnte oder/und, dass es in Berlin auch Home-Care-Ärzte gibt, die nach Hause kommen!
Und diese teilw. Aussagen der Krkh.-Ärzte sind für mich "rumgeeiere" .
Aber mal schauen, wie es weiter geht...

zu 3.: Da stimme ich Dir voll und ganz zu! SUPER, die Frage: "Was würden sie tun, wenn es IHRE Mama wäre"!!!

zu 4.: GENAU!

Möchte noch etwas zur Pat.-Verfügung anmerken:

Wenn ich eine Pat.-Verfügung verfasse, muß ich mir darüber im Klaren sein, dass bei Eintreten einer schweren Erkrankung auch KLARTEXT gesprochen wird und lebensverlängernde Behandlungen abgesetzt werden/nicht durchgeführt werden ... - es sei denn, dass ich extra vermerke, dass gewisse Punkte nicht gesagt/getan werden sollen.

Natürlich werden den Patienten und deren Angeh. die Diagnose/n NICHT "mit der Holzhammer-Methode " überbracht (bei gut geschulten Ärzten!)! Es wird individuell an die Verfassung des Pat. angepasst.

LG,
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  #5  
Alt 25.05.2012, 13:45
Queeny Queeny ist offline
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Standard AW: es ist zum verzweifeln

Liebe Netty,
wie geht es Euch?
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  #6  
Alt 25.05.2012, 19:50
Netty1967 Netty1967 ist offline
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Standard AW: es ist zum verzweifeln

Hallo Ihr Lieben

zuerst ein mal Danke für Alle Wortmeldungen von Euch

habe heute wieder ein langes Gespräch per Telefon mit dem KH gehabt und auch mit Mutti

Papa geht es besser- sagen alle, der erste Schock ist überstanden und auch seine Blutwerte bessern sich. Heute haben sie sich in Großer Ärzte-runde besprochen auch der ambulante Onkologe war mit dabei.

Papa soll jetzt wieder Chemo bekommen und beide Chemotherapien parallel.
Heute hat er die erste für den Blutkrebs bekommen in Form von einer Injektion und Tabletten. Sollten seine Werte stabil bleiben, nach dieser Chemo kommt er eventuell am Dienstag nach Hause. Dann soll es ambulant weitergehen.

Morgen fahren wir dann ins Krankenhaus und ich hoffe es geht ihm wirklich etwas besser.

Vielleicht kann ich dann auch was zu der neuen Chemo noch erfahren. ( Wirkstoff und so weiter)

Liebe Grüße und allen ein schönes Pfingstwochenende, hoffe ihr Alle könnt ein paar schöne Tage genießen.

Netty
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  #7  
Alt 25.05.2012, 23:39
spooky79 spooky79 ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: es ist zum verzweifeln

liebe netty,
auch von mir alles gute und viel kraft für euch.
ist schrecklich das da jetzt noch mal so ne hammerdiagnose dazukommt.
hoffe deinem papa gehts wirklich besser und wünsche euch ein schönes pfingstwochenende.
lg jana
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  #8  
Alt 26.05.2012, 20:17
Netty1967 Netty1967 ist offline
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Standard AW: es ist zum verzweifeln

Na ja , das war ja dann wohl nichts mit besser gehen.

Papa war vollkommen neben sich, wusste nicht wo er ist, was für ein Tag ist, hat gar nichts aufnehmen können was man sagte.
irgendwie auch kein zeit-gefühl gehabt.

Na da bin ich ja gespannt was wird, kann gar nicht glauben das er am Dienstag nach Hause kommen soll.

Die diensthabende Schwester konnte bzw wollte auch wieder keine Auskunft geben.
Rufen sie Dienstag den Stationsarzt an, war alles was sie sagte.

Wollte aber Papa etwas mehr beobachten und wenn nötig einen diensthabenden Arzt verständigen.


Danke Jana für deine lieben Worte
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  #9  
Alt 26.05.2012, 21:41
Queeny Queeny ist offline
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Beiträge: 272
Standard AW: es ist zum verzweifeln

Ach Netty, das klingt nicht gut
Aber denk immer dran, dass nach solchen Tiefs auch meist wieder ein Hoch kommt. Letzte Woche Montag habe ich gedacht, Papa schafft nicht einmal den nächsten Tag. Heute ging es ihm so gut wie lange nicht mehr, er hat sich sogar vors Haus getraut und ist absolut klar.
Ich hoffe ganz doll, dass es bei Deinem Vater genauso ist.
Es muss einfach...

Ich finde es total anstrengend, dass Ihr immer dem Arzt hinterhertelefonieren müsst Das kann doch nicht sein! Kann man die da nicht mal auf den Pott setzen? Das ewige Warten macht Euch ja auch kaputt

Ich wünsche Euch trotz allem ein schönes Pfingstwochenende
Genießt das Wetter - und alles alles Liebe für Deinen Papa!
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