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#1
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AW: was können wir für unseren vater tun?
Hallo Suse...aus Bremen,
sag mal wer hetzt dich denn so??? Wenn ich deine Zeilen lese, habe ich das Gefühl, du möchtest, dass alles möglichst ganz schnell wieder "in Ordnung" kommt....?! Vielleicht stehst du ja auch noch unter Schock oder so, du schreibst "die ganze Zeit"....und "vor Kurzem" - ich würde denken, du meinst ein halbes Jahr oder so....nein, du sprichst von zwei Wochen!!! Ich wollte nach schauen, welche jugendliche Ungeduld dich umtreibt... deine Eltern sind über 80, sooo jung kannst du ja nicht mehr sein. Bitte entschuldige, wenn ich das jetzt so schreibe, aber ich bin schon erstaunt. 60 Jahre verheiratet... es könnte auch sein, dass dein Dad ohne deine Mam nicht wieder so wird wie er mal war und dann ist das auch verständlich und legetim. 60 Jahre im Verhältnis zu zwei Wochen! Weißt du, mich sprechen diese "Erwartungen", das "alles wieder in Ordnung kommen muss" gerade zur Zeit selbst an. Vielleicht bin ich deshalb ein bisschen elektrisch... Eine sehr gute Bekannte meinte gerade vor ein paar Tagen, dass ich doch wieder "leben müsse" und an "Sschönem mitnehmen" soll was geht....(dabei meinte sie einen mich umwerbenden Mann). Ich habe vor fast einem Jahr meinem zweiten geliebten Mann verloren (also beide gestorben) und die Welt scheint zu meinen, man könne sich doch wieder einen Mann "anschaffen", wie ein Meerschweinchen wenn eins gestorben ist.... Was ist denn nur mit dieser Welt los??! Gefühle brauchen Zeit und vielleicht kommt es nicht so schnell wieder in Ordnung, weil es sich nicht "in Ordnung" anfühlt.... Die gute Bekannte ist selbst etwa seit mind. 35 Jahren verheiratet, ohne bisher einen geliebten Mann begraben zu müssen! Dein Vater scheint mit seinen 83 noch recht genau zu wissen was er braucht und was nicht, was sein Wunsch nach einer Woche Ruhe beweißt. Machst du dir ggf. so viel Gedanken um ihn, weil es DIR schlecht geht? Also ich wünsche euch, dass ihr den Druck raus nehmen könnt und so wie es jetzt ist, ist es eben jetzt und wie lange alles dauert weiß kein Mensch, wahrscheinlich eben so lange wie`s dauert! Mitfühlende Grüße Petra Geändert von Petra_S (10.06.2012 um 17:31 Uhr) |
#2
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AW: was können wir für unseren vater tun?
Liebe Susanne,
ja, ich kenne das auch mit den Bildern. Ich habe sie einfach "gelassen", aber es hat mich sehr traurig gestimmt, denn das war ja nur eine Lebensphase meines Vaters und ich wollte ihn auch vor meinem geistigen Auge sehen, wie er lacht und strahlt. Weißt du, was ich dann getan habe? Ich habe mir das Lieblingsfoto meines Papas vergrößern lassen und einen schönen Bilderrahmen gesucht und nun steht mein lächelnder Papa auf der Kommode. Da steht auch ein Kinderfoto von ihm und sein Hochzeitsbild. Mein lächelnder Papa ist auch mit mir über Ostern nach Dänemark gefahren;-) Mir hat das geholfen!!! Natürlich kommen auch immer wieder die Bilder hoch, da er so wenig war und so gelitten hat, aber sie belasten mich nicht mehr so sehr, weil ich auch andere Bilder heraufbeschwören kann. Petra hat schon insofern recht, bei dir ist alles noch sehr, sehr frisch und die Seele braucht ihre Zeit, um alles zu verarbeiten. Das Sterben und letztlich den Tod. Lass dir diese Zeit! Und es ist vollkommen in Ordnung, bisweilen in Tränen auszubrechen, auch aus heiterem Himmel. Und ich finde es schön, wenn du mit deinem Papa über deine Gefühle sprechen kannst und über eure gemeinsamen Erinnerungen. Sicherlich hilft auch ihm das und dir wird es auch gut tun. Jeder von uns trauert anders und jeder wird seinen individuellen Weg finden, mit dem Schmerz und dem Verlust umzugehen. Gut ist, wenn man die Trauer und diese Gefühle zulassen kann. Hör einfach auf dein Bauchgefühl! Alles Liebe Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! Geändert von Mirilena (10.06.2012 um 18:12 Uhr) Grund: Tippfehler |
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