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  #1  
Alt 25.07.2012, 21:37
nicole35 nicole35 ist offline
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Unglücklich AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

die welt ist so verdammt ungerecht,warum ist da nirgends ein lieber gott,der verhindert,das so etwas geschieht?bin selbst seit 1 woche witwe,mit35!ich denke man hat uns breite schultern gegeben,aber das leben wird nie wieder so sein wie vorher..wir können nur nach vorn schauen,alles andere hätten deine mama und auch mein mann nicht gewollt.
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  #2  
Alt 26.07.2012, 08:15
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Ja, Nicole, da hast Du Recht. Ich z.B. habe meiner Mama versprochen, dass wir zurecht kommen. Also KOMMEN wir auch zurecht.

Ich will Dir noch sagen, dass ich mit Dir fühle. Ich wünsche mir für Dich, dass Du liebe Menschen um Dich hast, die Dich ein bisschen halten, stützen und für Dich da sein können. Und ich wünsche Dir, dass möglichst bald wieder ein klitzekleines bisschen Sonne für Dich scheinen möge!
Alles Liebe!

AnnaSue
__________________
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Für immer und immer...
08.10.1951 - 08.07.2012



Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012
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  #3  
Alt 26.07.2012, 15:39
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Liebe AnnaSue,

ich wollte mich mal zu einem Gegenbesuch in dein Thema begeben. Dein Verlust geht mir nicht aus dem Kopf, vielleicht ist es wegen des Datums etwas "Besonderes" für mich. Der Todestag deiner Ma war nämlich mein Geburtstag.

Ich kann dir, wie Mirilena auch schon sagte, bestätigen, dass die Seele alles häpchenweise verarbeitet. Selbst ein Jahr später habe ich an einigen Bissen noch ganz schön zu kauen, aber die Trauer verändert sich tatsächlich. Vor zwei Tagen konnte ich mir zum ersten Mal ein Video von meiner Ma ansehen, ohne weinen zu müssen. Ich konnte sogar lachen und sagen "Ja, DAS war meine Ma!" Wenn ich heute jedoch nur an das Video denke, dann laufen die Tränen. Oft denke ich bei solchen Videos oder Fotos dann auch "Da war der schwarze Vogel auch schon in ihr!" und ich denke automatisch, dass ich sie einfach zum Arzt schicken sollte.
Oder heute Nacht habe ich davon geträumt, diesen anderen Arzt in Frankfurt zu kontaktieren und hätte ihn heute morgen fast angerufen, total glücklich vielleicht doch noch eine Lösung, eine Chance auf Heilung entdeckt zu haben. So sehr schlummert es noch alles in einem und die Realität trifft mich dann gleich brutal hart. Meistens ist alles "normal", zu einem anderen Alltag gekommen, aber manchmal, dann wenn man nicht damit rechnet, dann kommt es plötzlich wieder hoch.

Liebe AnnaSue, akzeptiere einfach, dass die Trauer dauert. Schließlich ist einer der wichtigsten Menschen auf der ganzen Welt gegangen. Ich tröste mich immer damit, dass es viel furchtbarer wäre, wenn ich über den Tod meiner Mutter so gar nicht traurig wäre!
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
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  #4  
Alt 03.08.2012, 13:34
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Danke, liebe Edna! Deine Worte tun gut, weil ich weiß, dass Du (und die vielen anderen) mich einfach verstehen. Wie geht es Dir denn im Moment?

Ich vermisse mein "geliebtes Mühmel" jeden Tag mehr. Manchmal ist der Schmerz so groß, dass ich nicht mehr richtig atmen kann, in mir alles kalt wird, die Verzweiflung anderen Emotionen gar keinen Raum mehr lässt. Besonders schlimm ist das in den Abendstunden, wenn meine Kinder im Bett sind, Ruhe einkehrt, der Tag mich loslässt. Wie oft schon habe ich mich dabei ertappt, dass ich bei diesen ganzen "Alltagskramereien" gedacht habe: "Das muss ich der Mama erzählen!", und wie sehr mich die Wucht der Trauer dann erwischt hat, als ich (wieder einmal) daran erinnert wurde, dass sie nie, nie, nie wieder kommt.

Mensch!!! Sie wäre doch soo gerne noch hiergeblieben! Das ist so gemein, gemein, gemein!!! Sie hat so sehr gekämpft, wollte ihre Enkel doch noch weiter aufwachsen sehen...Das ist so unfair!
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Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012
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  #5  
Alt 03.08.2012, 20:12
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

liebe annasue!

ich lese immer wieder still bei dir mit.
deine gedanken sind auch meine gedanken! es waren bei uns 6 wochen gewissheit, dass meine geliebte mama nicht mehr heilbar ist, davor aber schon einige wochen mit diversen untersuchungen, weil sie auch andere krankheiten hatte. bei diesen ganzen untersuchungen wussten wir nicht, dass es schon längst auffälligkeiten gab, meine ma hat uns das alles verschwiegen, hat uns immer schützen wollen.

wir haben das ganze ausmass erst erfahren, als sie schon längst eingeschlafen
war, von ihrer schwester (unserer tante), mit ihr konnte sie sprechen, weil sie wusste, dass meine tante anders damit umgeht.

so viel energie ging auf beiden seiten verloren, wir wussten, wie es um sie stand und wollten sie verschonen, sie wusste es auch und wollte uns schützen.

diese ganze zeit, voller angst um unsere geliebte ma hätten wir viel besser nutzen können, als uns gegenseitig schützen zu wollen.
wir haben so viel verpasst, so vieles war unausgesprochen, obwohl ALLE
das bedürfnis hatten, und es kaum auszuhalten war.

jetzt ist es 7 wochen her, als unsere geliebte ma eingeschlafen ist, und mich verfolgen auch so viele gedanken, sie lassen mich nicht zur ruhe kommen, genauso wie dich...

liebe annasue, ich fühle das gleiche wie du und ich fühle mit dir.
das alles ist so ungerecht, nicht wahr!

liebe grüsse, dani
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  #6  
Alt 18.08.2012, 00:33
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

@Dani: Vielen Dank für Deine tröstenden, mitfühlenden Worte! Ja, es ist verdammt ungerecht! Ich wünsche Dir viel Kraft (denn die brauchen wir), um den jetzt um vieles Kälteren und Ärmeren Alltag zu meistern!

Ich umarme Dich mal still!
AnnaSue
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  #7  
Alt 18.08.2012, 00:36
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Hallo!

Mir geht es im Moment von Tag zu Tag schlechter. Die Trauer ist jetzt richtig schlimm, ich weine so oft am Tag, manchmal bleibt mir regelrecht die Luft weg. Diese innere Verzweiflung und Leere und das Vermissen sind gerade übermächtig.
Dazu kommt, dass ich mich um meinen Vater kümmere (Wäsche waschen, Essen kochen), um meine Großeltern (2x wöchentlich einkaufen, und jeden Tag nach dem Rechten schauen), ich mich mit meinem Studium eigentlich in der Klausurphase befinde, aber gar keine Zeit zum Lernen habe, weil mich meine 2 Kinder (eines davon erst knapp 2 Jahre alt) so sehr brauchen und beanspruchen, und von meinem eigenen Haushalt will ich gar nicht reden. Der zweite antibiotikapflichtige Infekt innerhalb von 3 Wochen hat sich auch eingeschlichen, ich huste mir die Seele aus dem Leib und fühle mich einfach permanent krank und grade ein wenig überfordert.
Ich weiß auch gar nicht wohin mit meiner Trauer... Sie fehlt mir einfach so wahnsinnig, das kann man gar nicht beschreiben. Warum??? Warum hat "der da oben" so was zugelassen?!?
Sie fehlt mir jeden Tag ein Stück mehr.. Unerträglich!!!
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  #8  
Alt 17.09.2012, 18:53
papamama papamama ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Ja, ich lese unter Tränen eure Schicksale, mein Papa hat noch ein paar Monate aber es ist jetzt schon furchtbar wenn man sieht wie der eigene Vater von Tag zu Tag schwächer wird, abmagert.....trotz Chemo...dann die vielen Nebenwirkungen... es ist so schwer und man ist so hilflos...

Trotz allem ...es muss weitergehn
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  #9  
Alt 27.09.2012, 15:49
antje14 antje14 ist offline
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Standard AW: Uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Liebe AnnaSue,

lass dich umarmen
Vor einer Woche habe ich erfahren das mein Vati unheilbar krank ist, für uns alle eine Schockdiagnose (das war vorige Woche Montag).
Jetzt am Sonntag war ich bei ihm im Krankenhaus und habe ihn zum letzten´mal die Hand gehalten, es war ein Abschied für immer. 1 Stunde hatte ich noch gehabt dann schloss er die Augen mit einer Träne für immer.

Ich kann es immer noch nicht glauben das er weg ist-innerhalb einer Woche.

Meine Mami ging vor 5 Jahren aber bei hatte ich wenigstens 6 Wochen für den Abschied.

Es ist alles so unfassbar und sehr traurig.
__________________
Meine Liebe kleine Mutti, ich werde Dich nie vergessen und Dich immer lieb haben

Deine Tochter Antje
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