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  #1  
Alt 02.08.2012, 18:19
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

Hallo Muetzle,

ich versteh Deine Verzweiflung, muss aber den Hausarzt etwas in Schutz nehmen.
Mein Mann war 2 Mal im Jahr zur kompletten Untersuchung...alle Laborwerte usw. Da waren NIE auffällige Werte zu sehen. Ich persönlich hab mir alle Werte von unserem Hausarzt ausdrucken lassen.
Nur einmal ein 3/4 Jahr vorher gab es erhöhte Leberwerte, die aber nicht zwingend besorgniserregend waren...man wollte diese beobachten.
Da sprach man zb nicht ansatzweise mal von einer Leberzirrhose...soviel dazu.
Ich geh auch davon aus, dass Dein Vater damals schon aufgeklärt wurde, woher so ne Leberzirrhose kommt und wie man sein Leben umstellen kann, dass es eben nicht zu einem Leberkrebs kommt.
So ne Zirrhose kommt ja nicht einfach mal so.
Ob man den Leberkrebs bei einer Sonographie gesehen hätte lassen wir mal im Raum stehen, da die Leber ja durch die Zirrhose schon deutlich verändert ist und somit Tumore nicht unbedingt zu ordern sind.
Mein Mann hatte im Sono nicht einen einzigen Verdacht auf Leberkrebs....das CT war frei...man sah da keinen Tumor!!!
Erst als man die Bauchspiegelung machte und Proben der Leber genommen hatte wusste man auch warum man nix sehen konnte...das was eigentlich Leber sein sollte war der Tumor.

Du siehst...man muss es so akzeptieren wie es ist...auch wenn man es kaum begreifen kann :-(

Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft und Dir ein hoffentlich gutes Gespräch beim Arzt.
Viele Grüße
Mel
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  #2  
Alt 02.08.2012, 18:27
dphw dphw ist offline
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Registriert seit: 28.07.2010
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Beiträge: 425
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

hallo @ all,
nun ist es aber auch so das der tumormarker,also der afp wert nicht automatisch mitbestimmt wird.
die blutprobe für den afp wert wird in einem anderen labor bestimmt als der rest
und kann auch vom normalen allgemeinarzt nicht einfach gemacht werden.
bei mir gehts weil ich a)die diagnose habe ,und b) mein Hausklempner nen internist ist.


gruss

Dieter
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  #3  
Alt 02.08.2012, 21:04
muetzle muetzle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.08.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

Hi Mel,

danke für die Beschreibung Eurer Situation.

Hatte heute Mittag wie gesagt ein gutes Gespräch (wenn man das in so einer Situation sagen kann) mit dem Stationsarzt im Krankenhaus. Er hat den Hausarzt auch nochmals soweit in Schutz genommen, dass die Tumormarkerwerte, wie von Dir Dieter erwähnt, ein extra Wert ist den man bei Verdacht anfordern muss. Er meinte nur, wenn man ein Patient hat mit Leberzirrhose und die Blutwerte erhöht und auffallend sind, dann sollte man auch evtl. an Krebs denken und den Wert anfordern. Des Weiteren weiß ich jetzt, dass mein Vater mehrere HCC Tumore hat und der Größte davon 9 cm groß ist und sich im Zentrum der Leber befindet. Er hat mir Ultraschallbilder gezeigt. Fakt ist nun, dass die Ärzte meinen Vater von der Leberzirrhose (Wasser) her soweit stabilisieren wollen, dass sie ihm eine Chemotherapie anbieten können, wobei er aber meinte, dass eine Heilung nicht möglich ist. Da denke ich dann nur, für was dann noch Chemo?! Das macht doch dann keinen Sinn. Und wie ihr hier im Forum auch gemeint habt, denke ich, dass das der Leber dann doch eher noch mehr schadet und es dann vielleicht doch noch schneller geht. Habt Ihr Erfahrungswerte, wie schnell es bei einem 9 cm großem Tumor geht? Mel, Du hast bei Deinem Mann von sechs Wochen berichtet. Wie weit war er da vom Stadium her?

Wenn ich daran denke, habe ich eine große Angst vor den nächsten Monaten die da auf meine Familie und mich zukommen werden. Zu sehen wie mein Vater dahin vegetieren muss und wie er psychisch selber darunter leidet, zerreißt mir fast das Herz.

Außerdem frage ich mich, warum gerade jetzt. Ich bin vor kurzem das zweite Mal Mutter geworden und habe die Zeit mit meinem Sohn so richtig genoßen. Warum muss sowas jetzt zunichte gemacht werden? Ich weiß man sagt immer, "Einer kommt und dafür muss ein Anderer oftmals gehen". Aber warum muss Freud und Leid so dicht bei einander liegen? Wie ihr seht bin ich ziemlich verzweifelt und ich lebe momentan irgendwie im Trance und ich funktioniere gerade nur noch. Daher tun mir gerade nur meine zwei Kinder leid, vor allem meine dreijährige Tochter, die dadurch zu Kurz kommt. Aber sie sind auch ein stückweit mein Antrieb und ich möchte nicht wissen, wie es mir gehen würde, wenn die Beiden nicht da wären.

Liebe Grüße

muetzle
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  #4  
Alt 02.08.2012, 21:07
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Beiträge: 611
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

Dieter, es ist auch so, dass ein erhöhter Tumormarker nicht gleich heisst HCC zu haben.
Uns wurde damals gesagt, das kann auch bei einer normalen Leberzirrhose so sein.
Kommt natürlich auf die Werte an, wenn die explodieren dann is schon ein Alarmsignal gegeben.
Aber wie bei uns geschildert gab es keinerlei Vorzeichen für dieses Unglück.
Mein Mann hat sich immer komplett durchchecken lassen..als Privatpatient bekommt man das ja schon aufgedrückt und keiner hat sehen können was da Böses auf uns zukommt.
Liebe Grüße
Mel
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  #5  
Alt 02.08.2012, 21:13
dphw dphw ist offline
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Beiträge: 425
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

hallo mel,das ist schon richtig,allerdings steht auf dem protokoll
das ein afp wert bis 1000 auf metastasen hinweist,alles drüber ist mit ziemlicher sicherheit hcc.
so die erklärung zur deutung der werte.
sry,ich weiss es nicht anders.

gruss

dieter
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  #6  
Alt 02.08.2012, 22:16
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 611
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

Dieter ich kann nur das wiedergeben was uns damals noch als letzte Hoffnung so gesagt wurde.
Aber der Oberarzt meinte zu diesen Zeitpunkt aber klar, dass solch hohe Werte eigentlich nen HCC sein müssten.
Er knallte es damals so an den Kopf meines Mannes :-(
Aber der Fragesteller meinte ja, dass man damals als die Leberzirrhose bekannt war die Tumormarker wohl nicht einfach so untersucht wurden.
Da stimme ich Dir zu....normale Hausärzte denken evtl soweit nicht bzw gab es evtl keine Anlässe zu diese zu bestimmen.
Ich geh auch nicht von aus, dass es an der Situation des Patienten was geändert hätte, wenn man ihn auf mögliche Risiken aufgeklärt hätte oder gar hat.
Der Fragesteller sagt ja klar der Vater hatte dafür kein Ohr.
Jetzt ist das Kind in Brunnen gefallen...aber man darf keinen anklagen ...es ist das Schicksal dass einen solch Leid aufdrückt.
Ich hab mir die Frage oft gestellt...warum mein Mann?
Es gibt soviel Menschen die trinken tgl soviel Alkohol...da kann es doch nicht sein, dass mein Mann solch Krebs bekommt der solch Mengen im Leben nicht getrunken hat...zumindest nicht die 7 Jahre die ich mit ihn verbringen durfte.
Der eine bekommt es....der andere nicht.
So ist das Leben.
Liebe Grüße
Mel
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  #7  
Alt 03.08.2012, 21:52
Jacq Jacq ist offline
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Registriert seit: 10.07.2012
Beiträge: 3
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

Hallo muetzle !
Das tut mir sehr leid mit deinem Papa. Mein Papa hatte auch HCC -wir haben die Diagnose Ende Mai erfahren und er ist diesen Montag gestorben! Ich wollte meinem Papa einen Teil meiner Leber spenden -es war schon alles geplant-dann haben sie festgestellt,dass er 5 Bypässe am Herzen braucht ! Transplantation wurde abgesagt und wir waren alle am Boden zerstört! Ihm wurden noch 3 Stents gesetzt und er hat immer noch gehofft ! Wir haben ihn auf die Palliativstation in unserem Heimatkrankenhaus verlegen lassen (ich arbeite da als Krankenschwester in der Onkologie).Nach einer Woche haben wir ihn nach Hause geholt-das wollte er unbedingt. Leider hat sich sein Zustand innerhalb weniger Std.so verschlechtert,dass wir ihn wieder ins Krh.bringen mussten! Sein Kreislauf war zusammengebrochen,die Leber und die Nieren haben nicht mehr gearbeitet und durch das hohe Ammoniak war er völlig durchgedreht! Meine Schwester und ich haben zwei Nächte bei ihm verbracht.Am letzten Tag war er wieder ansprechbar und klar-wir konnten alle nochmal mit ihm reden. Wir wussten nicht ,dass es unser letztes Gespräch sein wird-aber dass werde ich für immer in Erinnerung behalten! Ich will dir nicht den Mut nehmen, man kämpft einfach immer bis zum Schluss! Verbring einfach soviel Zeit wie möglich mit deinem Papa - ich hoffe für euch,dass es noch eine lange Zeit sein wird ! Jacq
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  #8  
Alt 04.08.2012, 20:48
muetzle muetzle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.08.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Diagnose "Leberkrebs"

Hi an alle,

meinem Vater wurde gestern anscheinend von den Ärzten die Chemotherapie angetragen. Ich mache mir jetzt wieder einen enormen Kopf. War leider die letzten zwei Tage nicht im Krankenhaus und weiß das nur von meiner Schwester. Werde jetzt morgen wieder gehen und meinem Vater etwas auf den Zahn fühlen, was die Ärzte im gesagt haben. Weiß momentan nicht was richtig ist und falsch. Mein Gefühl sagt mir keine Chemo, dass kann nicht gut gehen, vor allem weil die Ärzte mir keine Hoffnung auf Heilung gegeben haben. Aber warum bieten sie dann eine Chemo an?! Ich würde meinem Vater am Liebsten davon abraten, aber es ist seine Entscheidung.

Macht es Sinn eine Zweitmeinung einzuholen? Und kennt jemand im Raum Baden-Württemberg, speziell im Kreis Böblingen/Tübingen/Stuttgart einen Speziallisten auf diesem Gebiet?

Für Eure Ratschläge vielen lieben Dank.

Angelika
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