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#1
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AW: Unser Kampf ist nach 10 Jahren beendet
Liebe Iris,
ich habe gerade alles nachgelesen und bin in Gedanken gerade bei dir. Wie furchtbar und schrecklich. Ich habe meinen Vater im letzten Jahr auch sterben sehen müssen, erkenne mich in vielen deiner Schilderungen wieder, bei uns waren es nicht Lungen-sondern Wirbelsäulenmetas, die über Jahre unentdeckt vor sich hin wachsen konnten....Allerdings blieb uns das Schicksal des Selbstmordes erspart. Er ist Jäger und ich habe am Ende jeden Tag damit gerechnet. Hätten wir ihm nicht die Schlüssel zum Waffenschrank vorsorglich weggenommen, weiß ich nicht, ob er auch diesen Tod gewählt hätte. Das schlimme war, ich fühlte mich fast ein wenig schuldig, die Schlüssel zu verstecken, denn ich habe das Leid in seinen Augen gesehen, jeden Tag ein bißchen mehr. Ich hätte es verstanden, wer will von außen entscheiden, bis wohin der Menschen das Leid ertragen muss ? Die Verzweiflung deines Pas ist in seinen letzten Zeilen zu sehen und macht wütend auf den tragischen Verlauf. Ich finde es toll, das du die traurige Geschichte hier veröffentlichst, hoffentlich lesen es viele und gehen dann die richtigen Wege, wenn sie manchmal auch beschwerlicher sind als zum Hausarzt vor der Tür. Ich habe die erste Zeit mehr Dankbarkeit über das Ende seiner Qual empfunden als Trauer. Die kam erst später, man muss dann lernen ,sie in sein Leben integrieren wie essen und schlafen. Ich wünsche dir sehr viel Kraft für die nächste Zeit und fühle sehr mit dir Geändert von doreen (22.08.2012 um 11:14 Uhr) |
#2
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AW: Unser Kampf ist nach 10 Jahren beendet
Liebe Iris,
auch mich hat Eure Geschichte sehr berührt. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ich Hass in Deinen Zeilen lese. "Ich weiß, dass meinem Vater unter Nexavar noch 4 Monate mit uns vergönnt war, bei uns zu Hause, mit all' seinen Lieben um sich. Die hätte er im Hospiz nicht so erlebt. " Ich befürchte fast, Du hast vom Hospiz eine ziemlich schlimme Vorstellung. Es sind doch keine Kellerlöcher in denen die Menschen zum Sterben gebracht werden.... Mein Vater (verstarb letztlich wegen der Lungenmetastasen) wollte ins Hospiz. Die Nachricht dass er wohl nicht mehr nach Hause kann (bzw. mit massig Einschränkungen und somit 0 Lebensqualität) traf ihn auch hart, obwohl er vorher wusste dass es nur noch Wochen sind (und das wusste nur er). Wir schauten uns eine sehr schöne Einrichtung un Chemnitz an - und im Hospiz hätte er durchaus mehr vom restlichen Leben gehabt. Es wäre nochmal ein kleines Abenteuer geworden... Iris, ich weiß dass Du sauer und wütend bist. Aber: freu Dich, Dein Papsch leidet nicht mehr! Es bringt Dir nichts jetzt verwezifelt um Dich zu schlagen und mit "was wäre wenn" zu quälen. Nutz diese Kraft und setze sie anders um: nutze sie für positive Erinnerungen! Die Art wie Dein Vater verstarb ist furchtbar - und ich denke mein Papa hätte ggf. ähnlich gehandelt, aber er hatte das "Glück" binnen 1 Woche vom Schmerzpflaster auf 175 Morphium intravenös zu kommen. Somit "litt" er nicht vor unseren Augen. Ich denke Dein Papa wollte Euch ersparen ihm beim Sterben zuzuschauen. Ja die Schweiz... vor etwa 5 Jahren hatte mein Vater eine OP wegen der Wirbelsäulenmetastasen. Seine Angst vor einer Lähmung war enorm groß. Ich versprach ihm... wenn er nicht mehr will, etwas schief geht oder oder oder... wir machen in der Schweiz nen Urlaub. Er hät nur was sagen müssen.... Liebe Iris, ich selbst war auch lange wütend und verbittert. Aber es ist verschwendete Energie. Nutze sie positiv.. das kann ich Dir nur raten. Alles Liebe und Gute für Dich Michaela |
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afinitor, nexavar, sterben, suizid, sutent |
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