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#1
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zuhause Sterben
Hallo zusammen...
an was muss man alles denken wenn man ein krebskrankes Familienmitglied vom Krankenhaus nach Hause holen will um ihn dort in seiner gewohnten Umgebung und bei seiner Familie sterben zu lassen? was mir spontan eingefallen ist: - Krankenbett - Rollstuhl - Lift für Badewanne oder Hocker für Dusche es gibt bestimmt noch viel mehr Dinge die wichtig sind um es dem sterbenden so angenehm wie möglich zu machen, aber in meinem Kopf sind klare Gedanken grade nicht wirklich vorhanden.. Wie bekommt man, vor allem am schnellsten, die ganzen Sachen? Rezept vom Arzt im KKH? vom Hausarzt? und dann damit zum Sanitätshaus? Muss man das vorher mit der Krankenkasse abklären bzw. können die solche Dinge ablehnen?? Fragen über Fragen..ich hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen, danke! |
#2
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AW: zuhause Sterben
Hallo Sunnyson,
ich glaube, dass es insbesondere wichtig ist, eine gute Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und anderem medizinischen Personal zu haben, damit das krebskranke Familienmitglied schnell Hilfe bekommt, wenn es ihm schlechter geht. Das kann eine Behandlung gegen zunehmende Schmerzen sein, etwas gegen Schlafstörungen oder zur Beruhigung und natürlich auch medizinische Hilfe bei unvorhergesehenen medizinischen Problemen. Da passiert es leicht, dass man sich als Angehöriger sehr hilflos fühlt und vielleicht Panik bekommt, weil man helfen möchte, aber nicht weiss wie, und weil man vielleicht auch nicht weiss, wie man die Entwicklung einschätzen soll. Ihr müsst einfach wissen, wen Ihr wann kontaktieren könnt und im Idealfall gibt es einen Arzt und Pflegepersonal, die Euer krebskrankes Familienmitglied kennen und der Entwicklung der Krankheit auch folgen. Liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
#3
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AW: zuhause Sterben
Hallo Sunnyson,
hole Dir vom zuständigen Arzt eine SAPV Verordnung. Dann wird ein Palliativteam zusammengestellt, wo auch Palliativarzt mit inbegriffen ist. Die Palliativärzten und Pflegeteams haben eine besondere Ausbildung was die Pflege Sterbender angeht und nicht nur das sie sind auch für die Angehörigen da. Toilette ist wichtig, dass in der letzten Zeit die Lebensqualität der Sterbenden hochgehalten wird. Es kommt nicht mehr auf die lebenswichtigen Medikamente an sondern auch die Medikamente die es erträglich machen Morphin, Opiade etc. Ich habe das selbst letztes Jahr mit so einem Team meine Mama begleitet und es war ein würdevolles sterben. Das Palliativteam bespricht auch mit Dir was Du alles brauchst. Statt Krankenbett, kann man zum Beispiel auch ein Pflegebettrahmen nehmen, wichtig ist je nach Krankheit die Matratze....Wechseldruckmatratze etc. Ich Wünsche Dir viel Kraft. Lieben Gruss Sandra
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Meine Mama ist ein Engel! *1957 - + 2011 Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#4
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AW: zuhause Sterben
vielen Dank für eure Antworten...
am kommenden Montag findet ein Gespräch mit den Ärzten statt. Dabei werde ich das Thema SAPV an. Ich gehe davon aus und hoffe mal das sie uns auch Infos geben können was man alles braucht etc. Vielleicht lässt man uns dabei wenigstens nicht so im Regen stehen wie bei der Behandlung... |
#5
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AW: zuhause Sterben
Hallo, im Krankenhaus gibt es Pflegeüberleitunsschwestern. Die kommen auf Wunsch ans Krankenbett und besprechen mit Krankem und Angehörigen was für die Pflege zu Hause nötig ist. Bei meiner Mutter hatte diese sämtliche Anträge für Krankenkasse und Sanitätshaus mit dabei und mit uns ausgefüllt. 2 Tage später wurde uns alles heim geliefert. Ich kann nur empfehlen sich an einen Hospizdienst zu wenden. Die kümmern sich kostenfrei um den Kranken und die Anghörigen. Sie geben Tipps zur Pflege, Medikamenten und nehmen auf Wunsch auch Kontakt mit den Ärzten auf. Man bekommt eine persönliche Hospizschwester als Ansprechpartner rund um die Uhr. Hat mir damals sehr geholfen! Alles Güte für Euch! Andrea_X
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#6
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AW: zuhause Sterben
Hallo Sunnyson,
auch ich kann dir nur die SAPV empfehlen. Bei uns hat das alles sehr gut funktioniert. Ich hatte im KH auf der Palliativstation einen Ansprechpartner, er koordiniert die SAPV. So hat dann das Palliativnetzwerk zu uns Kontakt aufgenommen und als mein Papa nach Haus kam, waren am nächsten Tag schon der Palliativarzt und eine Pflegekraft bei uns, um ihn kennen zu lernen und sich vorzustellen. Das war eine sehr schöne Erfahrung, denn sie haben sich viel Zeit genommen, auch für uns und unsere Fragen. Es kam dann jeden Tag eine Palliativschwester zu meinen Eltern. Das hat meiner Mutter immerhin die Angst genommen, Fehler bei der Medikamentengabe zu machen... Parallel haben wir einen Eilantrag auf Pflegestufe gestellt und das ging bei uns zum Glück auch recht schnell. (Von anderen habe ich allerdings Gegenteiliges gehört und hier gelesen...). So hatte meine Mutter zusätzliche Entlastung bei der morgendlichen Körperhygiene meines Vaters. Wir hatten immer Bedenken, dass wir ihn womöglich "falsch" anfassen und ihm noch mehr Schmerzen verursachen als er ohnehin schon hatte. Die Palliativ-Menschen waren wirklich ein Segen für uns!!! Sie haben uns auch die Ängste genommen, so dass wir meinen Papa gut begeliten konnten. Rund um die Uhr durften wir beim Netzwerk anrufen und am Ende mussten wir das auch in Anspruch nehmen. Also, ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du auch auf so herzliche und warme Menschen dort triffst, die euch unterstützen! Liebe Grüße Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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