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Alt 26.08.2012, 09:16
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Beiträge: 1.508
Standard AW: Lungenkrebs und völlig hilflos

Liebe Alyona,

ja, das ist eine schwierige Situation, wenn deine Mutter nicht über ihre Krankheit und den Stand der Dinge sprechen möchte. Ich kenne das auch noch allzu gut von meinem Vater. Er hatte auch keine Lust, ständig über seine Krankheit zu reden. Hast du vielleicht selbst schon einmal mit dem behandelnden Onkologen das Gespräch gesucht? Oder wäre es möglich, dass du deine Mutter zu einem der kommenden Arzttermine begleitest und ihr deine Unterstützung anbietest?

Wenn nicht, dann kannst du nur sehr, sehr behutsam vorgehen. Ich habe anfangs den Fehler gemacht, dass ich alles für meine Vater organisieren wollte. Ich wollte die bestmögliche Behandlung für ihn, wollte, dass er sich eine Zweitmeinung einholt, habe sämtliche Adressen zusammen gesucht und auf ihn eingeredet, bis er mir unmissverständlich erklärte, er sei zwar krank, jedoch nicht im Kopf... Uiiih, das hat gesessen. Ich habe verstanden, dass es seine Entscheidung ist, wie er mit dem Krebs umgeht und welche Therapie er in Anspruch nehmen möchte und welchen Weg er wählen wird. Bei all dem, was wir Söhne und Töchter tun, müssen wir natürlich akzeptieren, dass unsere Väter und Mütter das letzte Wort haben.

Dennoch kann ich dich mehr als nur gut verstehen. Du machst dir unglaubliche Sorgen und es ist schwer auszuhalten, deine Mama so leiden zu sehen. Auf jeden Fall ist es schon einmal positiv, dass deine Mutter keine Metastasen hat. Auch wenn die Chemo den Tumor nicht hat schrumpfen lassen, so ist er doch immerhin nicht gewachsen und das ist gut. Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass die Ärzte meinen, deine Mutter brauche keine Nahrungsergänzung. Lebt deine Mama allein, ist sie jetzt zu Haus? Wäre schön, wenn man sie ein wenig "aufpäppeln" könnte, damit sie wieder zu Kräften kommt. Mag sie denn überhaupt etwas zu sich nehmen oder ist das wegen der starken Magenschmerzen und der Verstopfung nicht möglich. Habt ihr mal geschroteten Leinsamen (in Joghurt verrührt) gegen die Verstopfung ausprobiert? Mein Vater hatte auch immer sehr damit zu kämpfen, aber der Leinsamen konnte ihm schon ein wenig helfen. Außerdem wäre es wichtig, dass deine Ma sich immer ein kleines bisschen bewegt, so gut sie eben kann, um die Darmträgheit zu bekämpfen.

Wie wirkt sie denn auf dich von ihrer Grundstimmung? Könnte es sein, dass sie den Schock "Krebs" auch noch gar nicht verarbeitet hat und derzeit eher depressiv ist? Wenn sie dich nicht belasten möchte... du könntest ihr auch anbieten, dass sie mal ein Gespräch mit einer Psychoonkologin führt (frag einfach mal im Krankenhaus nach). Das kann sehr helfen, sich bei einer fremden Person zu öffnen, weil deine Mutter dort keine Rücksicht auf deine Gefühle nehmen müsste.

Das sind alles nur Vermutungen und vielleicht liege ich auch komplett falsch... Ich denke, du wirst schon das Richtige tun. Und die Hauptsache ist ja, dass du an der Seite deiner Mama bist!!!

Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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