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  #1  
Alt 29.08.2012, 21:37
Claudi33 Claudi33 ist offline
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Registriert seit: 29.10.2009
Beiträge: 51
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Oh je liebe Anna, ich weiß was Du durchmachen mußt...
Bleib stark dabei und handle nach Deiner Kraft und Deinem Gefühl, was das beste für Ihn / Euch ist!
Ich kann Dir nur sagen, bezüglich der letzten Tage :-( dass wenn der Arzt feststellt Leberversagen, praktisch nichts mehr kommt.. weil soweit ich weiß, die Leber nicht ohne Niere (bezüglich urinieren) und umkehrt kann...
Bezüglich Versorgung Essen & Drinken (wenn das nicht mehr geht) würde ich mit dem Arzt - der Euch zu Hause besucht - sprechen..
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und dass es - so hart es ist - kein zu langer Leidensweg für Euch wird...! Von dem her, bin ich heute noch dankbar... :-(
Ich drück Dir die Daumen und meld Dich wieder.
VLG
Claudia
  #2  
Alt 31.08.2012, 22:20
Claudi33 Claudi33 ist offline
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Registriert seit: 29.10.2009
Beiträge: 51
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna, weiß ja nicht wo ihr jetzt steht, aber wollte Dir noch gesagt haben, dass es auch eine spezielle Flasche im Sanitärhaus gibt zum urinieren (wenn Bettlägrig). Stoma habt ihr ja sowieso.
Drück dich ganz fest!
VLG
claudia
  #3  
Alt 01.09.2012, 11:25
annatana annatana ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Claudia,

vielen Dank für Dein Mitgefühl und Dein Mitdenken. Wir haben jetzt alles zur Pflege zu Hause, Urinflasche, Nachtstuhl, Pflegebett und Einlagen für das Bett. Im Moment sieht es so aus, dass mein Mann sich immer noch quält. Er hat jetzt seit einer Woche nichts mehr gegessen, schläft viel, so dass ich ihm seine regelmäßige Morphiumtabletten nicht mehr geben kann. Jetzt hat er seit gestern ein Schmerzpflaster. Der Arzt kommt jeden 2. - 3. Tag vorbei und jeden Tag telefonieren wir (auch jetzt am Wochenende). Ich habe langsam Angst, dass mein Mann verhungert, obwohl überall steht, dass er nicht daran versterben wird, sondern an seiner Krankheit. Er versucht zwar immer noch, sich auf die Bettkante zu setzen und von dort versuche ich ihn in den Stuhl zu setzen, aber ich weiß nicht wie lange seine Kraft noch reicht. Heute morgen habe ich ihn gebeten, mir zu helfen weil ich ihn alleine nicht hoch bekommen. Ich habe ihm gesagt, wenn wir es nicht schaffen müsste ich die Diakonieschwester anrufen. Er hat dann geflüstert - einigermaßen verständlich (sonst verstehe ich ihn einfach nicht mehr) - "das schaffen wir". Ich war so bewegt, aber es hat mir gezeigt, dass ich alles daran setzen werde, dass er hier bleiben kann. Am Montag konnte er noch einige Sätze mit dem Arzt reden, jetzt weiß ich nicht mal mehr, ob er mich versteht, wenn ich ihn etwas frage. Er sieht mich nur ganz groß an. Wie lange muss er noch leiden? Seine Gelbfärbung fing Anfang August an, seit einer Woche ist er stark verwirrt, seit Dienstag immer mehr. Ich hoffe, er muss nicht mehr so lange leiden, obwohl ich nach 29 Jahren nicht weiß, wie ich ohne ihn klar kommen soll. Er wird mir emotional so fehlen!
  #4  
Alt 04.09.2012, 00:16
Claudi33 Claudi33 ist offline
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Registriert seit: 29.10.2009
Beiträge: 51
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,
schön dass Du daheim das auch so "durch ziehst"...
Hat er denn "schon" Leberversagen?? Soweit ich weiß, kann es dann noch bis zu 3 Tage dauern...:-( Hoffe auch für Euch, dass es schnell gehen darf. Sogar mein Bruder hat gebetet, damit alles vorbei sein darf...:-( Ich weiß wie schlimm diese Situation ist, und wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft.
Wegen Morphium heißt es, die leben dann so was wie in einer Scheinwelt (in 2 Welten)...?! Drum die "Verwirrtheit" vermutlich... Wir haben auch immer gedacht, Papa schläft viel, aber wenn wir aus dem Zimmer gegangen sind, hat er uns ganz groß nachgeschaut, so in etwa dass er nicht mehr alleine sein wollte...:-( Irgendwie denk ich schlafen die zum Schluß fast gar nicht mehr?? Mama hat gesagt, immer wenn sie übernacht aufgewacht ist, hat er sie einfach angeschaut....:-( So schlimm das alles ist, muß man da leider durch!! Ich weiß, was das für Gefühle sind und drück Dich!
Ganz liebe Grüße
Claudia
  #5  
Alt 04.09.2012, 11:06
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2009
Ort: Burghausen Bayern
Beiträge: 499
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Als meine mutter anfing mit diesem Blick ,grosse Augen die einen das Gefühl geben sie sehen durch einen durch dauerte es nur noch wenige Tage.
Bei uns war es so das meine Mutter so gegen 18 Uhr noch Ansprechbar war und dann schlief sie ein und währendessen fiel sie ins Leberkoma.Das bekommt man gar nicht richtig mit.

Ich denke nicht das er sich noch lange quälen muss.
Wünsche Euch alles Kraft der welt und deinem Mann einen schnellen Gang über die Regenbogenbrücke.

LG Tine
  #6  
Alt 05.09.2012, 01:58
Mato2031 Mato2031 ist offline
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Registriert seit: 07.06.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna
Lange habe ich darüber nachgedacht, Dir zu antworten, mehr darüber was ich Dir schreibe...Ich habe 1,5 Jahre in diesem Forum immer und immer wieder gelesen. Um mir Hoffnung und Wissen einzuholen. Ich danke allen Usern auf individuelle Weise!!! Deine Beiträge aber erinnern mich so sehr an meine Ängste... Ich habe meinen über alles geliebten Bruder auf ähnliche Art und Weise am 14.8.2012 verloren, ähnlich wie Du es beschreibst. Ich kann Dir nicht sagen wie alles verlaufen wird, da ich glaube dazu gibt es keine wirklich richtige Antwort, bzw. ich bin der Meinung bei jedem Menschen verläuft es unterschiedlich. Aber ich schicke dir von Herzen ganz viel Kraft für die kommenden Tage!!! Wenn es auch schwer für Dich ist, genieße die Stunden und spreche laut aus was Du fühlst- wenn Du es kannst! Mir hat es geholfen, sogar in dem schwersten Moment, als er von uns ging. Jetzt erst wird mir soviel bewußt, dass es schwer ist dieses in Worte zu fassen. Du hast schon soviel Kraft in der Vergangenheit besessen, dass diese Deine Ängste und Sorgen überwiegen werden. IN Gedanken bin ich bei Euch!!!!!
Mit lieben Grüßen Manu
  #7  
Alt 14.09.2012, 18:44
annatana annatana ist offline
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Registriert seit: 25.03.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Jetzt ist es passiert! Meine über alles geliebte zweite Hälfte (und das meine ich wörtlich) ist leider am 4. September um 21:20 Uhr gestorben! Ich konnte so lange nicht schreiben, weil ich einfach das Ganze noch nicht begreifen kann. Auch wenn ich seit 17 Monaten mit diesem Ende gerechnet habe - es ist trotzdem furchtbar für mich. Er war die letzten Tage im Pflegebett bei mir im Wohnzimmer, ich habe auf der Couch geschlafen um immer für ihn da zu sein. Am letzten Abend bin ich zu ihm gegangen um ihm das Schmerzpflaster zu wechseln. Ich schob ihm das Tshirt hoch, sprach mit ihm und merkte auf einmal, dass die Brust sich nicht mehr hob! Dann sah ich, dass die Halsschlagader noch 4 - 5 mal ganz stark pumpte und dann war da nichts mehr! Er war vorher nicht unruhig, hat nicht geröchelt und lag nur ganz ruhig da. Er muss einfach im Leberkoma hinübergeschlafen sein. Ich bin unendlich dankbar, dass ich bei ihm sein konnte bei seinem letzten Herzschlag und ich hoffe, er hat mich wahrgenommen und hatte keine Angst. Als der Arzt bei meinem Anruf sagte, er käme erst am nächsten Morgen bin ich zwar etwas erschrocken, aber im Nachhinein bin ich dankbar für die 14 Stunden, die ich mit ihm verbringen durfte. Zuerst kamen meine Schwester, meine Nichte und meine Freundin (meine Mutter ist zu alt, sie hatte sich am 3. Sept.von ihm verabschiedet). Alle blieben zwei Stunden und ich konnte dann anschließend ganz alleine von ihm Abschied nehmen, mit ihm reden, ihn streicheln und ich bin sogar zu ihm ins Bett gelegen und habe ihn gehalten. Diese Stunden möchte ich nicht missen. Aber jetzt kann ich gar nicht sagen, wie unendlich traurig ich bin und wie sehr er mir fehlt! Ich bin zwar ein sehr selbständiger Mensch aber meine Sicherheit, mein Rückhalt fehlt mir unglaublich. Wie lange wird es dauern, dass man nicht mehr weinen muss? Alles erinnert mich an ihn! Ich hoffe ganz stark, dass ich wirklich alles für ihn tun konnte und dass er wirklich nichts gemerkt hat. Er hatte vorher so furchtbare Angst vor dem Sterben und auch davor, mich nicht mehr sehen zu können. Ich habe ihm dann immer gesagt, er wird mich immer sehen können, nur ich nicht.

Er fehlt mir so sehr!!!!!
  #8  
Alt 15.09.2012, 10:33
Benutzerbild von Eithne_1982
Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Registriert seit: 19.03.2010
Ort: Essen
Beiträge: 246
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,
jetzt stehe ich hier, habe gerade deinen Beitrag gelesen und möchte dir so gerne antworten, aber ich weiß nicht wie. Es tut mir so unglaublich Leid, obwohl ich euch nicht kenne. Jeder, der das Glück hat, seine zweite Hälfte zu finden, kann erahnen wie es dir geht. Daher weiß ich, dass nichts was ich sage, dir helfen wird mit dem Verlust klar zu kommen.
Aber vielleicht tröstet es dich irgendwann, dass du wirklich ALLES menschenmögliche getan hast. Ich hoffe, dass du eines Tages stolz auf dich sein wirst, denn du bist in den letzten Tagen und Stunden deines Partners über dich hinausgewachsen um für ihn da zu sein. Ich glaube wirklich nicht, dass du noch mehr hättest tun können und wie du es beschreibst, hatte dein Mann keine Schmerzen und Ängste mehr, sondern konnte loslassen und "hinübergleiten". Ich bin davon überzeugt, dass es so war.

Liebe Anna, ich fürchte die Tränen werden noch eine Weile bleiben. Ich könnte mich immer damit trösten, dass ich einen wunderbaren Menschen verloren habe und dass es viel schlimmer wäre, nicht um sie zu weinen. Die Tränen gehören dazu. Aber irgendwann kommt auch ein Lächeln dazu, weil du wieder an die schönen Momente und nicht nur an den Verlust denken kannst. Und dann werden die Tränen immer seltener, aber ob sie ganz weggehen, das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Ich drücke dich einfach mal ganz feste!!!
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
  #9  
Alt 15.09.2012, 20:28
annatana annatana ist offline
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Registriert seit: 25.03.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Eithne,
vielen lieben Dank für die netten Worte. Die Mutter zu verlieren ist auch eine schlimme Erfahrung. Ich habe zwar meine Mutter noch, aber mein Vater ist schon gestorben und das war auch eine schlimme Zeit. Ich versuche mich im Moment etwas abzulenken mit Arbeit, putzen, einkaufen. Wenn ich dann im Laden stehe und etwas kaufe, dann fährt es mir manchmal wie ein Dampfhammer in den Magen: Jetzt muss ich auf Singleportionen umsteigen! Sogar so eine Kleinigkeit wirft Dich im Moment aus der Bahn. Wir haben eine Urnenbeisetzung gewählt, weil mann Mein nicht von hier ist. Bei der Beisetzung können sich dann auch noch seine dortigen Freunde und Verwandten von ihm verabschieden. Dann nach einer Woche fahre ich auf seine Lieblingsinsel in der Nordsee. Wir hatten die erste Oktoberwoche reserviert, obwohl ich schon wusste, dass das nichts mehr wird, aber ich wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen. Ich habe zwar immer gesagt, dass ich dort nie wieder hinfahren kann, aber jetzt habe ich den Drang ganz alleine hinzufahren und all die Stätten abzulaufen, an denen er so glücklich war. Wenn dann diese Woche vorbei ist, hoffe ich, etwas Ruhe zu bekommen und begreifen zu können, dass mein Liebstes nicht mehr bei mir ist.

Allen anderen, die ebenfalls so eine Erfahrung machen mussten, wünsche ich alles erdenklich Gute und auch viel Kraft, damit man irgendwann einmal wieder Freude empfinden kann und auch wieder lächeln kann.

Alles Liebe
Anna
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