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#1
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo,
bei einem PSA-Wert von 30 ist eine Biopsie schon angesagt. Da hat Sie Prof. Maar auf einen Irrweg geführt, was Sie wahrscheinlich nach dem Ergebnis der Biopsie sehen werden. Eine Biopsie ist ein Routineeingriff, der an jeder urologischen Klinik m.E. ordentlich ausgeführt wird. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, suchen Sie zur Biopsie ein Prostatakarzinomzentrum auf: http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...te,120895.html Die S3-Leitlinie gibt hierzu klare Vorgaben: - unter transrektaler Ultraschallkontrolle - 10 - 12 Stanzen - Auffällige Areale im Tastbefund können zusätzliche gestanzt werden - unter Antibiotikaschutz - lokale Anästhesie vermindert Schmerzempfinden Die Patientenratgeber I und II können Sie auch in gedruckter Form beim BPS in Gehrden anfordern. Mit freundlichen Grüßen Hansjörg Burger |
#2
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo Martinn,
wenn Ihr Vater einen Infekt durch Harnverhalt hat, dann hat er selbstverständlich auch einen erhöhten PSA-Wert, wie bei jeder Infektion im Urogenitalbereich. Der PSA-Wert hat hier bzgl. Carcinom überhaupt keine Aussagekraft. Das Problem bleibt natürlich die vergrößerte Prostata, da wäre zunächst einmal der Harnabfluss wiederherzustellen. Wenn dann der Infekt abgeklungen ist und nach min. 4-6 Wochen der PSA-Wert wieder wie vorher ist, spräche dies für eine gutartige Vergrößerung. Möglicherweise ist bei Ihrem Vater sowieso eine OP erforderlich, einfach zur Verkleinerung der Prostata. Inwieweit dann eine Biopsie vorher notwendig ist, bzw. überhaupt Sinn macht, kann ich nicht beurteilen. Der PSA-Wert von 30 bei vorliegender akuter Entzündung rechtfertigt jedenfalls keine Biopsie. Viele Grüße und alles Gute, Rainer |
#3
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo Herr Burger, hallo Rainer53,
vielen Dank für die schnellen ausführlichen Stellungnahmen auch wenn die Meinungen unterschiedlich sind! @Rainer53 Wir fühlen uns von den Ärzten regelrecht bedrängt eine Biopsie durchzuführen. Auch wenn diese zusätzliches Fieber verursachen kann und die akuten Beschwerden verschlimmert und dadurch Krebszellen in den Blut- oder Lymphkreislauf gelangen können. Die Biopsie wird in unserem Fall als unumgänglich und "alternativlos" dargestellt. Welche Urologische Klinik könnten Sie uns empfehlen, die ohne Biopsie eine Behandlung durchführt, um den Harnabfluss wiederherzustellen? Nochmals vielen Dank und freundliche Grüße Martinn |
#4
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo Martinn,
das klingt ja nicht sehr vertrauenerweckend. Leider kann ich keine Klinik empfehlen. Ich würde mich möglichst in eine Uni-Klinik begeben, obwohl ich befürchte, dass auf diesem Gebiet in Deutschland recht vebreitet ein gewisser Hang zur Überdiagnostik besteht. Jedenfalls erscheint mir momentan vor allem die Wiederherstellung des Harnabflusses und die Behandlung des Infekts vorrangig. Bei einem 77jährigen Mann hat die Frage, ob gut- oder eben bösartige Vergrößerung keine besondere Dringlichkeit. Inwieweit diese Fragestellung jedoch bei einer möglicherweise notwendigen OP zur Verkleinerung im Vorfeld beantwortet werden müsste, kann ich nicht sagen. Erstmal sollten Sie auf eine angemessene Behandlung Ihres Vaters, d.h. Wiederherstellung des Harnabflusses (medikamentös) und Medikation des Infekts drängen. Parallel wäre es sicher hilfreich, einen Mediziner Ihres Vertrauens (Urologe oder Hausarzt) vor Ort zu haben, der eine etwas zurückhaltendere Vorgehensweise favorisiert und Sie bei der Wahl evtl. medizinischer Alternativen (andere Klinik?) beraten kann. Viel Glück und alles Gute, Rainer |
#5
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo Rainer53,
vielen herzlichen Dank für Ihre Darstellung. Wir sind beruhigt und freuen uns das es noch Menschen gibt die mit Rat helfen wollen. Vorerst warten wir die Ergebnisse der CT-Untersuchung ab, dann werden wir den Chefarzt geziehlt Ihrer Empfehlung ansprechen, bzgl. einer medikamentösen Funktionswiederherstellung des Harnabflusses. Herzlichen Dank und alles Gute Martinn |
#6
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo Martinn,
bitte verwechseln Sie meine Beiträge nicht mit medizinischen Ratschlägen. Ich bin kein Mediziner und kann nicht beurteilen, ob Ihrem Vater mit medikamentöser Therapie allein geholfen werden kann. Und selbstverständlich möchte jeder hier helfen, beispielsweise ist Herr Burger sicherlich auch bzgl. Prostata-CA wesentlich kompetenter als ich. Wenn Sie den Medizinern im KH nicht vertrauen, was ich, eben auch aus persönlicher Erfahrung, ohne weiteres nachvollziehen kann, brauchen Sie auf jeden Fall Rat und Beistand von anderen Ärzten, denen Sie vertrauen können. Dies kann weder dieses Forum und schon garnicht ich selbst leisten. Diese vertrauenswürdigen Ärzte müssen Sie sich suchen, denn dass ihr Vater behandelt werden muss, steht ja wohl außer Frage. Viele Grüße und alles Gute, Rainer |
#7
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AW: Mein Papa: PSA Wert 30 - was nun?
Hallo Rainer53,
vielen Dank nochmals für Ihre Beiträge. Mein Vater hat definitiv kein Prostata Carcinom. Die Diagnose wurde mit Hilfe eines Kontrastmittel-CT gestellt. Eine risikante Biopsie konnten wir noch in letzter Minute abwenden. Ihre Vermutung war richtig, da zum Zeitpunkt meiner Anfrage, im Nachhinein wie sich herausstellte, an einer Prostatitis erkrankt war. Trotzdem ist mein Vater immer noch Krank. Nach monatelangem leichtem Fiber und Nachtschwitzen wurde ihm ein Lymphknoten am Hals operativ entfernt, Diagnose: Non-Hodgkin-Lymphom B-Zell, laut Aussage des Arztes gut heilbar. Mitlerweile hat er bereits die 6-te Chemo-Therapie gut überstanden und ist auf gutem Weg der Heilung. Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr Alles Gute Martinn |
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