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  #1  
Alt 20.10.2012, 22:42
lucie79 lucie79 ist offline
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Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Hallo Flower, das Deine Mama auch betroffen ist tut mir so leid. Das ist echt wie ein Alptraum. Mein Alptraum hat am 19.07.2012 begonnen als meine Mutter die Diag. kleinzelliges Bronchialcarzinom mit Metastasen in Lympfknoten und Leber bekommen hat. Meine Mutter wollte und konnte in der ersten Woche nicht mit mir reden, es tat Ihr so weh. Aber danach kam sie von allein und wir haben die Zeit genossen. Für meinen Vater war es auch besonders schwer, er konnte auch schlecht darüber sprechen. Ich kann Dich gut verstehen, wie Du dich jetzt fühlst. So doofe Bemerkungen habe ich zum Glück nicht über mich ergehen lassen müssen. Das ist doch echt super daneben von einem Arzt auch noch, ich glaube der war noch nie selbst betroffen. Es ist hart aber man muss ja trotzdem weiter leben, so wünschen sich das doch auch unsere Angehörigen. Ich habe schon für meine Mutter versucht stark zu sein und nicht vor Ihr zu weinen, damit sie nicht noch trauriger ist und weiß das ich an sie glaube. Und noch einigen Tagen hatte ich auch gar keine Tränen mehr. Lass Dich nicht Ärgern und ich hoffe das es Deiner Mama noch lange so gut geht. LG Lucie
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  #2  
Alt 21.10.2012, 17:54
Flower* Flower* ist offline
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Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Hallo ihr 2,
Vielen Dank für eure netten Worte!

Es ist sehr schön zu wissen, dass man nicht allein ist.. und vor allem, dass es Menschen gibt, mit denen man reden und sich austauschen kann..
Mit meinen Freunden klappt das leider weiterhin nicht, aber leider versteht das nur eine Einzige davon.. die anderen reagieren eingeschnappt oder sauer, wenn ich nicht mit ihnen reden will oder schütten mich sogar noch mit ihren "lächerlichen" Problemchen zu.. ich könnte momentan echt schreien, heulen, schlagen, treten und sonst was.. es nervt einfach!
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  #3  
Alt 21.10.2012, 18:19
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Hallo Flower,

als meine Mama damals (2004) die Diagnose Brustkrebs bekam war ich 17 und plötzlich war nichts, wie es mal war.
So viele Gedanken die kreisen und irgendwie niemand da mit dem man darüber sprechen kann oder will. Damals hat mir das Forum hier sehr geholfen.

Ich finde (aber das habe ich damals noch nicht begriffen) kein Mensch kann darüber urteilen wie man sich in dieser Situation verhält. Kein Mensch darf sich anmaßen darüber zu urteilen was richtig und was falsch ist.
Im Mai bekam meine Mama die Diagnose, im Sept. begann meine Ausbildung zur Krankenschwester. Ich , und das war auch Mamas Wunsch, soll an meine Zukunft denken, das bedeutete aber dass ich ins Schwesterwohnheim ziehen musste (40km entfernt, und noch keinen Führerschein..) .
Auch mir wurde gesagt "wie kannst du nur". Meine Mutter, so schwach sie phasenweise auch war, hat mich aber immer wieder darin bestärkt, und ihr war es unheimlich wichtig dass ich trotz allem oder gerade deswegen mein Leben lebe. NAtürlich war es für mich unheimlich schwer. Ich hab viel damit gehadert, habe das Gefühl gehabt ich lasse sie im Stich, aber ich habe es durchgezogen und sie war stolz auf mich und hat mir oft gesagt, dass sie dadurch auch Kraft hatte, weiter zu machen.
Und ich denke auch deiner Mama ist es wichtig dass du dein Leben lebst und meisterst und eine Zukunft hast. Und nur weil man das macht, heisst das ja nicht, dass man nicht für die Mama da ist.

Und auch mit meinen Freunden, damaligen Freunden, denn die meisten sind aus meinem Leben verschwunden, konnte ich nie reden. Vielleicht lag es teilweise auch an mir, aber ich denke verstanden werden kann man nur, von Menschen, die auch mit dieser Krankheit konfrontiert werden oder wurden.

Ich habe immer versucht für Mama da zu sein, so gut ich konnte, und so wie sie wollte. Manchmal wollte sie auch nicht. Auch das war für mich schwer zu verstehen aber ich musste es akzeptieren. Es war keine leichte Zeit. Und ist es auch heute nicht. aber Mama hat gekämpft und trotz schlechter Prognose geht es ihr heute relativ gut.

Es ist wichtig dass du für deine Mama da bist, aber auch dich selbst nicht aus den Augen verlierst.

Liebe Grüße und viel Kraft für dich und deine Familie
Ylva

Geändert von Ylva (21.10.2012 um 18:29 Uhr)
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  #4  
Alt 23.10.2012, 15:55
Flower* Flower* ist offline
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Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Hallo Ylva!
Vielen Dank für deine netten Worte, das hat mir doch sehr geholfen. Es ist eigentlich wirklich schade, dass gerade in solch schwierigen Situationen Freundschaften ausereinandergehen.. wobei es ja dann auch keine richtigen gewesen sein können. Vllt. ist es ja dann auch besser so, wer weiß.
Es freut mich, dass es deiner Mama wieder einigermaßen gut geht!
Egal, wie es kommt, man muss ja sein Leben weiterleben, selbst wenn große Kritik kommt.. aber naja, Hauptsache man hält es aus, egal wie, das denk ich mir momentan..

Und mal als neueste Info: Meine Mama ist noch daheim und bereitet sich auf die Untersuchungen vor. Bzw. sagt ständig, dass sie nichts machen lassen will.. sie versteht dabei auch nicht, dass sie damit der ganzen Familie ziemlich weh tut mit Sprüchen wie "Mich hat eh nie jemand von euch gemocht" und "Was solls, dann bin ich halt bald tot"..
Momentan bin ich echt am Verzweifeln.. ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.. Ich würde mich am liebsten irgendwo einbuddeln und erst wieder rauskommen, wenn alles vorbei ist! Leider geht das aber nun mal nicht.. Aber je mehr solcher Sprüche meine Mutter loslässt, desto kraftloser fühl ich mich einfach..
Naja, auch das werd ich wohl irgendwie überstehen..
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  #5  
Alt 23.10.2012, 21:49
lucie79 lucie79 ist offline
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Unglücklich AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Hallo,ich kann verstehen das Dich das fertig macht wenn Deine Mutter so negativ spricht, das ist denke ich Ihre Art damit umzugehen und das alles zu verarbeiten. Sie denkt sich sicher wenn mich ja keiner mag ist es nicht so schwer gehen zu müssen. Meine Mutter hatte auch so ne Phase da hatte ich das Gefühl sie will uns vergraulen damit wir nicht so traurig sind, das ging aber vorbei. Es ist eine schwere Zeit und ich habe auch immer gedacht wenn das alles nur schon vorbei wäre und jetzt denke ich, ich hätte die schönen Momente noch mehr genießen müssen. Leichter gesagt als getan, es fiel mir doch immer sehr Schwer mit der Situation umzugehen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und vielleicht ändert Deine Mutter ja auch noch Ihre Meinung wenn alles etwas mehr gesackt ist und wenn nicht müsst Ihr das auch akzeptieren, wenn es Ihr Wunsch ist. Fühl Dich gedrückt, LG Lucie
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  #6  
Alt 27.10.2012, 10:27
mayflower64 mayflower64 ist offline
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Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

hallo flower
wiegehts es deiner mutter immo?
hat sie die bronchoskopie gut überstanden?

wünsche euch allen ganz viel kraft und trotzallem ein schönes we.

hier kommt grad die sonne durch und ich schicke ein paar wärmende,aufmunternde sonnenstrahlen mit...
glg mayflower

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  #7  
Alt 28.10.2012, 22:01
Flower* Flower* ist offline
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Beiträge: 123
Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Gar nicht gesehen, dass hier jemand geantwortet hat..

Die Bronchoskopie ist gut verlaufen, auf die Ergebnisse warten wir allerdings noch (das übliche eben -.-).. ansonsten gehts so, sie hasst Krankenhäuser und ist dementsprechend ziemlich deprimiert.. dass sie über das Wochenende allein im Zimmer war hat das Übrige dazu beigetragen..
Ich hoff, sie bekommt wieder Gesellschaft und dass sie über das nächste Wochenende vllt. heim darf.. aber es sieht schlecht aus, weil eventuell die Bestrahlung beginnt
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