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  #1  
Alt 30.10.2012, 12:57
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo Gabinchen,

vielleicht erinnerst Du Dich, dass ich Dir schon am Anfang geschrieben habe, dass Dein Vater vor einer großen Aufgabe steht . Was sich ja leider bewahrheitet hat. Was mir Sorgen macht ist die scheinbar gewaltige Menge an Medikamenten, die keiner im Blick hat. Das kann sehr gefährlich werden. Denn Nebenwirkungen bzw. Kreuzwirkungen sind vorprogrammiert. Ein Arzt, ein Onkologe, irgendeiner vom Fach sollte sich die Medikamentenliste ansehen und diese miteinander abstimmen. Denn wie Du schon schreibst, Krebs weg, aber Lebensqualität auch. Das kann auch von den Medikamenten mitbeeinflusst werden. Das wundliegen (bzw es ist zum Teil ja auch das Bestrahlungsgebiet) würde ich ebenfalls ansprechen. Ob da nicht der Arzt eine spezielle Matratze verordnen kann. Habt Ihre eine Pflegestufe beantragt? Kann nicht ein Pflegedienst, die sich in der Wundversorgung üblicherweise auskennen, miteingeschaltet werden? Würde auch Deine Mutter ein bisschen entlasten.

Deinem Vater und auch Euch als Familie viel Kraft.
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  #2  
Alt 30.10.2012, 13:32
gabinchen gabinchen ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo J.F.,

natürlich erinnere ich mich an deine erste Antwort. Auch ich erinnere mich an meine Wut, die ich anfangs hatte,- sie ist noch da, hat sich aber auf etwas anderes projeziert. (Vielleicht bin ich einfach ein Wut-typ) Wut ist manchmal auch Initiator, Motivator... .

Ja, die Medis machen mir auch sehr große Sorgen. Meine Mutter ist durch die Überlastung auch nicht mehr in der Lage klar zu denken und die Medis kritisch anzusprechen. Ich habe es ihr aber bereits gesagt und sie hat mir versprochen, den Arzt diesbzgl. heute noch zu lochern.
Unter der Woche koordiniere ich ein wenig von hier aus (200 km entfernt) meine Familie, an den WE fahre ich ich hin. Meine Schwester vor Ort hilft mittlerweile auch sehr viel, ihr erwachsener Sohn und seine Freundin auch an den WE. Die andere Schwester kommt auch einmal in der Woche und bleibt eine Nacht. Welch ein Segen ist eine intakte Großfamilie, wenn auch in Deutschland zerstreut.

Mein Vater wollte/ sollte in eine TCM-Klinik, (ganz in der Nähe), hat aber erst am 8.11. einen Platz sicher. Nun erhofft sich jeder, dass es dort bergauf geht.
Ich stehe dem etwas kritisch gegenüber, nicht was die Klinik an sich betrifft, sondern was die Hoffnung auf Besserung dort betrifft, denn zaubern können auch die nicht. Was ich natürlich hoffe, ist, dass der Mensch dort noch mit Würde behandelt wird und einige Medis entzogen werden. Die Psyche meines Vaters bestimmt schätzungsweise 50% seines Befindens...da bedarf es viel Aufbauarbeit...ich hoffe so sehr, dass sich sein Zustand bis dahin bessert oder zumindest nicht weiter verschlechtert.

Danke & liebe Grüße, Gabinchen
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  #3  
Alt 30.10.2012, 14:33
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo Gabinchen,

starke Gefühle, egal welcher Art, können einen sehr guten Katalysator darstellen .

Und der Zusammenhalt in der Familie wird in solchen Momenten, wie Ihr sie gerade erlebt, erst richtig sichtbar. Und ist für die Psyche immer immens wichtig. Und da wären wir bei der ganzheitlichen Medizin. Gerade in solchen Kliniken wird der Mensch als Ganzes gesehen, nicht in Unterteilungen. Von daher glaube ich schon, dass ihm da geholfen werden kann. Wie Du schon einräumst vielleicht nicht unbedingt körperlich, wobei, man weiß es nicht . Denn die Psyche kann da einiges bewegen. Und die wird mit einbezogen. Der Patient bekommt einiges an die Hand, wird wieder sensibilisiert für sich und in sich zu hören und zu entscheiden. Etwas was bei Behandlungen, die man stoisch durchziehen muss, unterdrückt wird, weil andere Dinge wichtiger sind. Von daher hoffe ich, dass Ihr die Zeit bis zum 08.11. gut meistern könnt und wünsche Deinem Vater die Offenheit, die man für TCM auch mitbringen muss. Sie kann sehr wohl Berge versetzen . Solange eben kein Hokuskpokus verkauft wird, was aber - wie auch in der Schulmedizin - schon mal passiert.

Für den Arzt wäre es hilfreich, wenn Deine Mutter einen Zettel mit den Medikamenten schreibt und dahinter wann in welcher Dosis er diese zu sich nimmt. Bitte auch alle Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine, Mineralstoffe, freikäuflichen Mittel etc mitaufschreiben . Denn auch die können Wechselwirkungen auslösen.
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  #4  
Alt 31.10.2012, 10:20
gabinchen gabinchen ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo J.F.

nach einer unruhigen Nacht habe ich heute sehr früh bei meiner Mutter angerufen, die hörbar nur noch funktioniert, aber eigentlich schon lange nicht mehr kann. Meinem Vater geht es immer schlechter er hat kaum mehr eine Stimme und redet bereits wirres Zeugs aus seiner Kindheit... .
Meine Schwester und sind beide gestern auf die Fatigue-erkrankung gestoßen, von der wir beide davon ausgehen, dass mein Vater stark davon betroffen ist.

Denn seine Krebserkrankung ist "geheilt", er nahm bis vor wenigen Tagen Nahrung und Flüssigkeit, in kleineren Mengen, aber gerne zu sich und leidet unter unglaublicher Müdigkeit und Erschöpfung, obwohl jeder Außenstehende behaupten würde, er schläft gefühlte 20 Stunden am Tag bei minimaler körperlicher Tätigkeit.
Am Samstag war er gut drauf, lief ein wenig mit Unterstützung durchs Haus, war relativ gesprächig und hatte sogar rote Bäckchen, seit Sonntag wird er immer erschöpfter und ist sehr blass...ißt immer weniger. Meiner laienhaften MEinung nach leidet er unter Blutarmut, da sein Blutwert nach der Entlassung vor 6 Tagen bereits grenzwertig war. Warum der Arzt den nicht bereits schon geprüft hat, ist sehr fraglich...dafür wollte er meinem Vater gestern Antidepressiva geben (das wäre sicher vor Wochen angebracht gewesen, jetzt sind ganz andere Maßnahmen nötig)

Mein Vater möchte verständlicherweise nicht mehr ins KKH, meine Mutter möchte das eigentlich auch nicht mehr. Ich denke aber, dass sein Zustand das mittlerweile leider wieder erfordert. Ich habe gerade meine Schwester angerufen, die sich bereit erklärt wieder nachts bei ihm zu sein, da er von dem letzten Krankenhausaufenthalt regelrecht traumatisiert ist. Vielleicht ist eine Bluttranzfusion nötig.

Eines wird mir immer klarer: ohne die Strahlen- und Chemotherapie hätte mein Vater einen relativ normalen Lebensabend erlebt...auch wenn er nach 1,2,3....Jahren? vermutlich an Krebs gestorben wäre mit Schmerzen, Ängsten und Sorgen, die nicht schlimmer als jetzt sein können.

Wenn er sich doch nochmal aufrappelt, wird seine Lebesqualität nicht annähernd so sein, wie vor oder ohne die sch... Therapie.

Liebe Grüße, Gabinchen
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  #5  
Alt 02.11.2012, 13:40
gabinchen gabinchen ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Mein Vater ist gestern morgen verstorben.

LG Gabinchen
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  #6  
Alt 02.11.2012, 16:44
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo Gabinchen,

es tut mir sehr leid dass die Therapie bei deinem Vater nicht geholfen hat und er das alles durchmachen mußte. Ich denke die Ärzte haben sich das auch anders vorgestellt.

Lieben Gruß
Wangi
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  #7  
Alt 02.11.2012, 16:49
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Liebe gabinchen ,

alle Worte sind zu viel, alle Worte sind zu wenig . Von daher schlicht und einfach: Es tut mir leid. Mein herzliches Beileid Dir, Deiner Mum und Familie.

Stille Anteilnahme
JF
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