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  #1  
Alt 02.11.2012, 18:36
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Andrea,



Danke für deine lieben Worte. Sorry, das ich erst jetzt antworte.

Es gibt Tage, da kann ich nicht schreiben, weil die Trauer,der Schmerz, die Wut, der Zorn so tief sitzen.
Die Welt beginnt zu brechen. Die heile Welt ist kaputt. Das Märchen ist nicht von Grimm, sondern eine Familiengeschichte. Es gibt kaum ein Lachen. Es sind die Trauer und die vielen Fragen, die überwiegen. Es ist nicht zu verstehen. Wie auch. Ich könnte den Tod meines Mannes verstehen, wäre er verunglückt, mit dem Auto . Aber nein, mein Mann verstarb an Krebs. 5 Monate und 2 Tage, dauerte es nur. Wie soll man sowas denn verarbeiten ?
Ich merke, wie ich immer mehr daran zerbreche, weil ich es nicht verstehen kann, wie der Krebs so sein kann.
Wir laufen auf dem Zahnfleisch. Vermissen unseren Papa und Mann. Gern würde ich die Zeit anhalten, die Uhr zurückdrehen. Aber es geht nicht.

Ich denke es wird dir in deinen Gedanken genauso gehen liebe Andrea. Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket. Wünsche dir alles Liebe aus tiefstem Herzen. Und auf den Weg gebe ich dir einen Tip. Behalte deinen Papa so in Erinnerungen wie er war. Trage ihn bei dir und lasse dir von keinem Menschen etwas anderes einreden.

Dein Papa ist wie Lisas's Papa ein

Wir schauen jeden Abend zum Himmel und freuen uns an dem schönen Anblick der Sterne. Dort oben sind eure Papa's. Sie sind in guter Gesellschaft. Sie wissen jedoch nicht, das wir hier unten auf der Erde um Sie trauern.



Ich Danke euch hier im Forum für eure Hilfe. Ich schicke ein dickes Kraftpaket in die Runde.


GglG
Grit mit Lisa fest an der Hand und unseren Kämpfer fest im Herzen
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  #2  
Alt 02.11.2012, 19:53
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

ach liebe grit..
ich nehm dich einfach mal in gedanken in den arm.. danach ist mir, nachdem ich deine zeilen gelesen habe. ich fühl so mit euch. euer schmerz ist deutlich spürbar.
ich hab meine geliebte mama am 15.oktober verloren. ich durfte sie 12tage und nächte im hospiz auf ihren weg begleiten. wie du schon treffend geschrieben hast:
alles gegeben und verloren
sie fehlt mir und ich ignoriere grad, daß sie für immer weg ist. will es nicht wahrhaben.
ich wünsche dir und deiner maus weiterhin viel kraft und ruhe.
fühl dich herzlich umärmelt von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 02.11.2012, 20:40
driver 68 driver 68 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Hallo fraunachbarin,
man kann dem Leben leider nicht mehr tage geben und die Zeit leider nicht zurückdrehen. Alle betroffenen würden sicher alles geben um Zeit zu gewinnen. Ich arbeite wie verrückt um nicht zuhause zu sein, weil ich sonst ohne sie verrückt werde. Alles erinnert an meine Frau und außer arbeiten gehen habe ich sonst keinen Antrieb unsere Tochter ist gerade in der stationären Therapie so gehe ich malochen damit ich nicht an alles zuhause erinnert werde.
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  #4  
Alt 03.11.2012, 07:15
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

lieber driver68
wie gut verstehe ich dich. dieses wegrennen wollen, um nicht diese leere zu spüren. ich wünsch dir viel kraft für diese schwere zeit.
ganz liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #5  
Alt 05.11.2012, 17:15
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Hallo Zusammen,


verrückt werden, vor lauter Schmerz ??????
Ja das könnte man so sagen. Oft hört man die Worte, es muss weiter gehen. Wohin muss es weiter gehen ???
Der Eine sucht die Arbeit, der Andere sucht Gespräche. Die Nächste sucht den Trost, ein nettes Wort, eine Schulter zum anlehnen. Einfach HILFE.

Im Moment geht es mir richtig schlecht. Ich krieche auf dem Zahnfleisch. Schaue mir ständig die Bilder meines Mannes an und überlege, was ich wohl falsch gemacht habe.
Kein Tag ist mehr, wie es mal war. Er ist weg und ich bin mit all den Sorgen und Gefühlen ALLEINE hier. Habe die Verantwortung für unsere gemeinsame Tochter. Ich möchte schreien. Mein gesamter Körper geht vor die Hunde. Immer ist etwas anderes. Es nervt. Ich komme nicht zur Ruhe. Meine Gedanken sind da und gehen nicht weg.
Ich vermisse meinen Jürgen. Ich vermisse seine Stimme. Ich vermisse seine Ruhe. Ich vermisse seine Schulter.
Meine Schultern sind so breit geworden, das ich mit dieser Last nicht mehr lange laufen kann.

Sorry mein Kind. Ich wollte Stark sein und bin ganz schwach. Ich wollte dir noch viel von der Welt zeigen, mit unserem Papa im Herzen. Aber ich glaube ich kann es nicht mehr. Ich bin am Ende.

Lieber Jürgen, bitte verzeih mir, wenn ich schwach werde. Gib du mir ein Zeichen das hinterm Horizont weiter geht. Meine Füße tragen mich nicht mehr lange. Hilf du mir. Bitte. Das Leben ohne dich ist ein Leben ohne Leben.

Wir vermissen dich so sehr.
Wir lieben dich, auch wenn du weg bist. Du sollst wissen, wie sehr wir dich vermissen.

I Miss YOUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU

deine Grit
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  #6  
Alt 05.11.2012, 17:51
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Ort: ulmer ecke
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

liebe grit..
gib bitte nicht auf.. das wollt dein jürgen ganz bestimmt nicht. er hat dir eure tochter anvertraut, weil er weiß, daß sie bei dir in guten händen ist. daß du ihr eure ganze elternliebe geben wirst.
du darfst auch mal schwach sein. immer stark, geht nicht. laß deinen schmerz raus, trauer in deiner tiefe. aber steh wieder auf, bleib nicht liegen. du wirst es schaffen. du wirst wieder zu kräften kommen. ganz bestimmt.
ich will ganz fest an dich denken und wünsch dir, daß du deine starken schulter entspannen kannst. atme grit.. atme das leben..dein leben.
fühl dich lieb gedrückt von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #7  
Alt 05.11.2012, 18:12
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Grit,
ich sag jetzt nicht, dass Du stark sein musst.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es hilft, wenn man sich bewusst macht, dass
es immer nur EIN EINZIGER Tag ist, der überstanden werden will.
Ein einziger Tag.

Setz Dich mal hin und schreibe einen Plan, WAS Dir wichtig ist.

Beispiel:
1. dem Kind soll es gut gehen.

Was kannst Du tun dafür, an diesem einen Tag ?

Mir hat es geholfen, ganz viel zu unternehmen-bloss nicht zuhause alleine mit den Kindern zu sein.
Aber jeder muss es selber lernen, mit dem Leben klarzukommen.

Er wird Dir immer fehlen, aber Du musst weiterleben- nicht nur weitermachen, sondern leben.
Diese grauen Tage sind schwer zu ertragen, aber Du musst ja nicht fröhlich sein.
Aber für Dein Kind musst Du da sein.

Gib Dir Zeit, und denke daran dass das Leben kostbar ist.


Ich weiss noch, wie dringend ich damals einfach nur mal in den Arm genommen werden wollte und dass mir jemand sagt...alles wird wieder gut....
und ich erinnere mich noch genau dass ich nicht in der Lage war, meine Schwäche zu zeigen , weil ich wusste es würde meine Eltern umbringen wenn sie sich auch um mich noch sorgen müssten...
ich habe wirklich unendlich viel rumgerödelt um abends vollkommen erschossen einzuschlafen......nie habe ich geträumt, alles schwarz.


Erst so 2 Jahre später habe ich angefangen mich in Träumen mit dem verschwinden meines Liebsten auseinanderzusetzen...
und immer war ich dankbar, dass wir Beide zwei tolle Kinder miteinander haben.


Bitte, nicht aufgeben.
Das Leben wird schon wieder.
Einen Tag nach dem Anderen.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #8  
Alt 05.11.2012, 20:16
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Grit,

halte irgendwie durch! Such dir Hilfe, was ist mit deinem Hausarzt oder besser einem Psychologen? Nimmst du irgendwas ein, damit deine Psyche vielleicht ein klein wenig gestärkt wird.?

Oder eine Trauergruppe, da musst du nicht stark sein, kannst weinen und dich fallen lassen und du wirst verstanden.

Wenn du merkst, du kannst nicht mehr, lass dich in Kur schicken. Vielleicht auch mit deiner Tochter zusammen.

Liebe Grit, ich kann nicht viel tun, ich schick dir einen Schutz und ich drück dich fest.

Monika

Geändert von monika100 (05.11.2012 um 20:19 Uhr)
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