Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 15.11.2012, 22:17
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2012
Ort: NRW
Beiträge: 189
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Hallo Kerstin,
auch ich habe von deinen Sorgen und Nöten gelesen. Es tut mir leid für euch, dass ihr nun auch zu den "anderen" gehört. Das ist eine Krankheit, die man seinem ärgsten Feind nicht gönnt.
Aber, wir müssen schauen, dass wir lernen, damit umzugehen.
Glaub mir, im Laufe der Zeit wirst du das schaffen. Du wirst sogar Momente haben, in denen du wieder von Herzen lachen kannst und dich über kleine Dinge freuen. Sicher wird dir auch dein kleiner Engel dabei helfen.
Mein Sohn ist zwar "schon" 9, aber auch er ist seit 2 Jahren "dabei". Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Er weiss, dass Papa Krebs hat, er weiss, dass man daran sterben kann und er weiss, dass die in der Uniklinik alles versuchen, damit es Papa weiter so gut geht wie jetzt und er vielleicht sogar wieder gesund wird. Dieses vielleicht fand ich sehr wichtig. Nun ist das ein Unterschied zu einer 2,5jährigen, die ja mehr auf deine Gefühle und Reaktionen achtet, die Bedeutung dieser für uns schon schrecklichen Worte gar nicht kennt.
Hast du mal hier im Angehörigen-Forum geschaut? oben ist ein Link für Kinderbücher, da sind auch Bilderbücher für die ganz kleinen dabei oder das hab ich gefunden: http://www.amazon.de/Wann-kommst-wie.../dp/3794151518
http://www.kinderkrebsstiftung.de/in...ts%5Bcat%5D=10
ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen
Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass du dich ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, bald wieder freuen kannst. du brauchst diese Freude, um die Schwierigkeiten, Sorgen und Nöte im Alltag zu überstehen. Sie sind die Quelle für die Kraft, die du brauchen wirst, um deiner Mama gerade und mit Optimismus gegenüber zu treten.
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 15.11.2012, 22:42
KerstinTochter KerstinTochter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2012
Ort: Steiermark
Beiträge: 14
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Loslassen bedeutet, den Geist aus dem Gefängnis des Greifens zu befreien, weil Sie erkannt haben, daß alle Angst und Verzweiflung aus der Begierde des greifenden Geistes entstehen.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 16.11.2012, 16:15
mhb12 mhb12 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.03.2012
Ort: Bayern
Beiträge: 83
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Liebe Kersin, ich danke dir für deine Gedanken und ich hab sie mir lange durch den Kopf gehen lassen.
Du hast recht, man muss auch die Guten Seiten sehen. Somit bin ich heute mit einer ganz anderen Einstellung ins KH gefahren und war froh, dass mein Papa noch lebt, dass sich seine Werte nicht mehr verschlechtert haben, er sah heute auch schon viel besser aus und fängt langsam an uns Wahrzunehmen. Er drückt unsere Hand, schüttelt den Kopf..etc. Er braucht einfach Zeit und wir müssen Hoffen und die Daumen drücken, dass er den Weg zurück findet.
Also Danke, heute geht es mir auch echt mal besser.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft ich glaube man wächst in die Sache rein. Und es ist unglaublich, wie so ein scheiß Knuddelsmiley helfen kann. Also fühl dich mal geknuddelt
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 16.11.2012, 21:12
KerstinTochter KerstinTochter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2012
Ort: Steiermark
Beiträge: 14
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Liebe mhb12!
Zuerst mal: danke für's Drücken!
Ich bin glücklich wenn ich deine Zeilen lese. Schön, dass du für dich etwas aus meinen Zeilen mitnehmen konntest.
Wie jeden Tag suche ich den Lichtstrahl, der es mir Kraft spendet: heute gab es Bad News. So wie es derzeit aussieht, gibt es wenig Hoffnung (auf Heilung). Ich hatte es bereits geahnt - vieles hat darauf hingewiesen. Die ersten 5 Minuten waren fast unerträglich und dann hab ich plötzlich verstandenen: vielleicht haben wir keine Hoffnung mehr - gewonnen haben wir aber auf jeden Fall Zeit!!! Und darum geht es mir! Wie gestalten wir den Weg dorthin, wohin ich ihr später einmal folgen werde? Endlich bin ich im Handeln! Ich kann was tun - FÜR SIE UND FÜR UNS!!! Ich sammle seit Mittag Ideen, Wünsche... ich glaub, ein paar Jahre muss sie noch aushalten bis die Liste abgearbeitet ist... wir werden sicher noch viel gemeinsam lachen, so manche Diskussion führen, uns im Arm halten, dankbar sein, für die schönen Zeiten, die wir schon erlebt haben. Und noch ein Lichtstrahl an diesem Tag: ich genieße es sooo sehr, mich lebendig und gesund zu fühlen! Auch der Schmerz und die Trauer zeigen mir, dass ich noch am Leben bin! In diesem Sinne wünsche ich dir einen wunderschönen Abend und: lasst uns das Leben feiern!!!
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 17.11.2012, 19:28
KerstinTochter KerstinTochter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2012
Ort: Steiermark
Beiträge: 14
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Ich bin sehr besorgt um meine Tochter. Sie wird richtig hysterisch, wenn ich die Tür aufmache und ihre Haube sitzt noch nicht. Sie erklärt mir dann, dass Sie Angst hat - vor dem Krank sein. Sie bittet mich, dass die Oma gesund werden soll... Sie meint, die Oma geht kaputt. Und Ja, sie hat recht. Ich möchte sicher gehen, dass unsere Kleine nichts trägt, wofür ihre Schultern noch zu jung sind. Gleichzeitig will ich sie nicht im unklaren lassen, was bei uns los ist, vorallem nachdem sich für meine Tochter durch die Diagnose die Betreuungssituation von heute auf morgen radikal verändert hat!!! Meine Mutter hat für drei Tage in der Woche - während ich Bürozeit hab - die Betreuung übernommen!!! Seit Mo ist die Kleine bei einer Tagesmutter...
WIE KANN ICH MEIN KIND UNTERSTÜTZEN, DASS SIE MIT DER SITUATION ZURECHT KOMMT? SIE IST NOCH SO KLEIN - HAT OFT NOCH KEINE WORTE DAFÜR UND IST GLEICHZEITIG SOOO SEHR IM SPÜREN.
bin für jede Anregung dankbar
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 18.11.2012, 21:40
mhb12 mhb12 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.03.2012
Ort: Bayern
Beiträge: 83
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Liebe Kerstin, versuch deiner Tochter einfach Zeit zu geben. Vermittel ihr irgendwie, dass es bei der Tagesmutter auch schön ist und sie dort ja andere Kinder zum spielen hat etc.
Ich kann dich gut verstehen, dass du dir so große Sorgen machst. Aber auch die Kleinen wachsen in diese Situation hinein. Ich finde es sehr wichtig viel Kuscheleinheiten und auch mal schöne Aktivitäten mit meinen Kindern zu unternehmen. Sie sollen doch auch viele unbeschwerte Stunden mit uns haben. Diese sind auch gut für uns!

Aber es ist ein auf und ab der Gefühle.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 18.11.2012, 23:09
KerstinTochter KerstinTochter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2012
Ort: Steiermark
Beiträge: 14
Standard AW: jetzt sind wir "die Anderen"

Wunderschönen Abend @ all!
War eine anstrengende Woche... unser 2. Wochenende mit der Diagnose. Mutti hat einen Infekt. Schade, ich hab gehofft, dass wir noch gaaaanz viel Omazeit in der nächsten Woche haben. Bis die letzten Ergebnisse da sind, haben wir noch 1 1/2 Wochen. Dann geht es los. Hab den Eindruck als hätte es keiner eilig. Da es sich um ein niedrig malignes NHL handelt spielt Zeit keine besondere Rolle... Ich merk, dass sich langsam Gefasstheit bei mir einstellt. Diese Aufgeregtheit ist weg. Beim letzten Tel. mit meiner Mutti war sogar ein Scherzerl drinnen.
Ich denk schon seit einigen Tagen über Maßstäbe nach. Irgendwie hat sich für mich da alles verändert. Auf die Frage, wie es mir geht kann ich nicht antworten, ohne, dass ich auf Missverständnisse stoße: ich bin glücklich, dass mein Kind, mein Mann und ich gesund sind. Und dieses Glück ist körperlich spürbar. Meine Mutter hat Krebs - und ich bin gluecklich, dass Sie lebt und es ihr "gut" geht. Fertig macht mich die Betreuungssituation meiner Tochter. Wenn ich mich durch dieses Forum lese, merke ich, dass wir im Rahmen "Diagnose Krebs" Glück haben. Auch wenn die Aussichten auf "Heilung" sich in Grenzen halten, möchte ich aus Sicht der Angehörigen mit nix tauschen.(Mutti sieht das übrigens anders...) Sie ist 63. Statistisches Überleben bei der vorläufigen Diagnose ca.10 Jahre. Das ist viel!!! Wichtig dabei ist mir, dass die Zeit einer Qualität entspricht, mit der sie gut leben kann. Ich hoffe, dass sie sich noch so manchen Wunsch erfüllt, wir miteinander intensiv leben und unseren Erinnerungsspeicher mit glücklichen Momenten füllen.
Deshalb hätte ich gern Infos über Medis, die meiner Mutter dabei helfen, möglichst lange fit zu bleiben. Alternativmedizinisch sind wir bereits bestens versorgt. DANKE
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:45 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55