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  #1  
Alt 02.12.2012, 07:19
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

liebe katja..
ich habe gestern das haus geschmückt.. so wie immer. und es sieht schön aus.
meine mami liebte es, uns in der weihnachtszeit zu besuchen. ihr gefiel es immer wenn ich überall geschmückt hatte. und ich weiß, sie wäre traurig, wenn ich nichts gemacht hätte. ihr gefällt es auch jetzt.
ich wünsch dir einen schönen ersten advent.
glg tine
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  #2  
Alt 02.12.2012, 16:02
juetlandfan juetlandfan ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
das klingt gut. Mir kam gestern auch der Gedanke, was meine Mama bezüglich unserer Gestaltung der Adventszeit erfreuen würde. Ich kam auch zu dem Ergebnis, dass sie sich (wie früher) mit uns über die dekorierte Wohnung freuen würde. Sie hat früher auch immer viel Liebe in die Dekoration ihrer Wohnung gesteckt.
Habe mich heute emotional so stark gefühlt, dass ich zusammen mit meinem Mann einen kleinen Weihnachtsmarkt besucht habe. Bis auf das Wetter (Regenschauer mit Schnee) war es recht schön. Habe auch vorhin in unserer Wohnung bewusst eine Kerze für Mama angezündet. Ich wünsche dir und deiner Familie ebenfalls einen schönen ersten Advent.
Liebe Grüsse Katja
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  #3  
Alt 05.12.2012, 17:26
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

danke liebe katja..
will mich mal wieder melden.. es geht mir nicht gut. hab heut mal wieder lang mit meiner schwester telefoniert und unsere trauer/gedanken laufen wie gehabt parallel ab.
ich komm einfach nicht mit dem todesablauf meiner mami klar. gut, wir waren bei ihr, aber nur wie?? als wir um drei uhr nachts gemerkt haben, daß ihre atmung immer öfters und länger aussetzt, sind wir erst mal eine rauchen gegangen. und dann saßen wir ab viertel nach drei bei ihr. eine rechts am bett, eine links. da war es noch gut, und dann kam aber der pfleger und wir waren so in einem gespräch mit ihm vertieft, daß wir überhaupt nicht wahr nahmen, daß grad mamis letzte minuten stattfinden. nur durch zufall sah ich ihre veränderung im gesicht und dann eine minute später starb sie. ich hass mich dafür. und dann, als mein bruder dazu kam, sind wir wieder eine rauchen und dann sind wir ins zimmer zu mami. da lag sie... tot.. und wir hatten nichts besseres zu tun, als zusammenzupacken und zu gehen. was war nur mit uns los?? gut, ich hab zwei nächte so gut wie nicht geschlafen und auch meine schwester war übermüdet. aber hätten wir denn nicht wenigstens noch eine stunde bei mami bleiben können?? ich weiß nicht, was ich drum geben würde, die zeit zurückdrehen zu können. ich würde mich nicht vom pfleger ablenken lassen und hätt nur auf mami geachtet. und ich wär nach ihrem sterben bei ihr geblieben. vielleicht hätt ich mit dem pfleger noch mami schön hergerichtet.und ich wär einfach noch eine weile bei ihr gesessen, um es zu begreifen. um den tod, der schon so lang im raum war, als realität zu erfahren.
es belastet mich dermaßen..meiner schwester gehts genauso.
mein verstand sagt mir, daß ich es so akzeptieren muß, wie es gelaufen ist. daß mami vielleicht genauso gehen wollte... ich weiß das ja alles. aber mein herz schreit.. schreit vor scham, wut auf mich selber und verzweiflung, weil es nicht mehr zu ändern ist.
ach ihr lieben.. der tod ist nicht nur ein moment..nein er zieht einen langen schwanz hinter sich. es ist ein langer kampf. in mir zumindest.
ich wünsch euch eine schöne restwoche
eure sehr betrübte tine
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  #4  
Alt 05.12.2012, 21:59
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

ich lese gerade Deine "frischen" Gedanken....

und finde es es genau so, wie es ist, genau richtig abgelaufen. Ihr habt es so gemacht, wie es war...auch eine rauchen gehen, Plaudern mit dem Pfleger...daneben sitzen und durchaus merken, dass sich was "verändert", das ist entspannt...das ist real und dennoch mit vielen liebevollen Gedanken an eure Mutter begleitet.
Stimmt...ich habe auch in der ersten Zeit nach dem Tod meines Mannes genau an diese allerletzte Zeit gedacht...tot, ist eben nicht tot, da kommen dann nachher allerlei Gedanken...hätte ich doch...oder hätte ich nicht doch besser...war es denn wirklich "richtig" so...Hmm...ist normal. Doch wenn sich die realen Erinnerungen und das Bauchgefühl endlich mal "ausdiskutiert" haben, dann kehrt Ruhe und friedliche Akzeptanz ein.

Liebe Tine...laß Zeit vergehen und...alles wird sich ordnen, eure Mutter hat ihren Frieden gefunden und ihr werdet, gerade, wenn ihr im Gespräch bleibt, merken, dass sich alles neu sortiert...gemeinsam werdet ihr später euch freuen, dass ihr eurer Mutter so nahe ward in ihren letzten Stunden bis sie erlöst wurde...ja...alles wird "gut", da bin ich überzeugt!

Alles Liebe von mir

Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #5  
Alt 06.12.2012, 07:54
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

danke liebe morgana..
das macht mir mut, daß sich alles neu ordnen wird. ich hoffe es sehr, denn so ist das kein dauerzustand. aber es ist auch alles noch so frisch..
ich wünsch dir eine schöne, besinnliche vorweihnachtszeit.
glg tine
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  #6  
Alt 06.12.2012, 23:41
juetlandfan juetlandfan ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

ich hatte die letzten Tage ziemlich viel um die Ohren, sodass ich erst jetzt wieder am PC sitze. Also erstmal umarme ich dich und drück dich gaaanz fest.
Ich finde es ganz normal, dass es emotional so ein rauf und runter ist mit den Gedanken und Gefühlen. Es war bei mir genauso... jeder hat da so sein eigenes Tempo, aber irgendwie kommen immer wieder diese Bilder der letzten Tage des Abschiednehmens und dann das Reflektieren des Todes und Abschiednehmens. Es ging mir am Anfang ganz oft so und auch nach einem Jahr muss ich immer wieder daran denken (halt nur seltener als direkt nach Mamas Tod)
Ich kann dich und deine Schwester gut verstehen, doch zurückdrehen kann man es nicht. Wir alle wussten ja zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es die letzten Lebensminuten unserer Mütter waren. Dann hätte man ganz sicher 100% der Aufmerksamkeit auf die Mama gelenkt. Ich glaube, dass unsere Mütter einfach dankbar waren / sind, dass wir so viel Zeit in ihren letzten Lebenswochen und Stunden bei ihnen verbracht haben, dass es gar nicht so sehr auf die letzten Minuten ankommt ! Es war ein so wichtiger Liebesdienst, den ihr und wir gebracht haben, dass nicht nur die letzten Minuten zählen. Eigentlich könnt ihr dankbar sein, dass ihr überhaupt vor Ort ward. Mein Papa, mein Mann und ich waren bis ca 21 Uhr bei ihr und um ca 22 Uhr starb sie. Ich habe mir auch oft Vorwürfe gemacht,warum ich nicht bei ihr geblieben bin. Mein Mann war hundemüde, wollte nach hause und ich war innerlich hin und her gerissen zwischen Mann und Mutter. Hätte ich ihn damals nach hause gebracht und wäre wieder hingefahren... doch irgendwie waren wir alle drei ziemlich ausgepowert von den drei Monaten mit Hiobsbotschaften, Besserungen, Hoffnungen und Rückschlägen...das darf man nicht vergessen,wenn man zurückdenkt und sein Verhalten refekltiert...Ich befand mich damals in einem emotionalen Ausnahme-Schock-Nicht-Wahr-haben-Wollen-Zustand und wusste nur,dass die Lage seeehr ernst ist. Jetzt hat man auf eine gewisse Weise mehr Abstand und sieht es nüchterner... klar... trotzdem ist es wichtig für euch und uns, dass wir ein inneres Ja zu unserem Verhalten in der damaligen emotionalen und physisch geschwächten Verfassung finden, damit unsere eigene Seele zur Ruhe kommen kann und wir Kraft zum Weiterleben schöpfen. Keiner ist perfekt. Unsere Mütter kannten uns besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt und sie haben ganz bestimmt keine perfekten Töchter erwartet. Ich glaube, dass ihr und auch wir ganz ganz vieles richtig gemacht haben und das zählt. Ganz liebe verschneite Grüsse sendet dir Katja
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  #7  
Alt 07.12.2012, 06:53
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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liebe katja.. danke.. deine zeilen tun so gut. danke, daß du dir zeit dafür nimmst.
zu diesem "ja" bin ich noch weit entfernt, aber es ist ja auch noch keine zeit. wie du geschrieben hast, jeder hat sein eigenes tempo.aber du machst mir mut, daß es sich wenden wird und ich dieses gehen meiner mami akzeptieren werde.
ich wünsch dir ein wunderschönes adventswochenende. laß es dir gut gehen und fühl dich lieb gedrückt von
tine
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