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  #1  
Alt 04.01.2013, 16:33
Benutzerbild von GeMa
GeMa GeMa ist offline
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Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

Liebe Ayslinn,
deine Zeilen haben mich zu Tränen gerührt, fühl dich gedrückt von mir.
Nun hat deine Mama ihren Frieden gefunden, keinen Schmerz, keine Ängste mehr!

Ich bin mir sicher, dass sie immer in deiner Nähe ist, dich beobachtet und beschützt!
Ich weiß, dein Herz ist schwer, es tut so weh einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen.

Eines Tages sehen wir alle unsere Verstorbenen wieder, da bin ich mir sicher.
Das Sterben ist wie das Schlüpfen aus einem Kokon der nicht mehr gebraucht wird.

Liebe Grüße,
Marina
__________________
Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst.
Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Lebe jetzt die Fragen, vielleicht lebst du dann allmählich eines fernen Tages in die Antwort hinein
.
Rainer Maria Rilke
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  #2  
Alt 05.01.2013, 21:19
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

Liebe Ayslinn,

Es tut mir leid, dass du deine Mama so früh schon verloren hast. Sie war noch so jung und hätte noch so gerne gelebt wie du geschrieben hast. Für gesunde Menschen, die noch nie hautnah mit Krebs zu tun hatten ist es nicht vorstellbar, dass diese Menschlein trotz all der Qualen noch gerne leben. Doch auch mein Mann (er war 2 Jahre älter als deine Mama) hat um jede Minute gekämpft, die er noch leben durfte, obwohl er ständig Schmerzen hatte und nur noch auf dem Sofa liegen konnte.

Und auch mir ist in den letzten Tagen bewusst geworden, dass meine Trauer nicht darum so groß ist, weil ich jetzt allein bin und ohne ihn leben muss, sondern weil ich es kaum ertragen kann, dass er nicht mehr länger leben durfte, obwohl er es sich so sehr gewünscht hat.

Eine liebe Umarmung für dich
Edith
__________________
mein Mann:
NSCL ED 21.10.2010
nach langem Kampf ins Licht gegangen am 30.11.2012
für immer in meinem Herzen

http://www.youtube.com/watch?v=ibREmAkEgJo
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  #3  
Alt 08.01.2013, 13:38
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

Liebe Ayslinn,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mama den harten Kampf verloren hat!
Ich habe meine Mami auch vor gut 2 Jahren durch Krebs verloren und weiß, wie weh das tut...

Es hat mich sehr berührt, wie Du Deine Mama beschrieben hast, wie Du Euren gemeinsamen Kampf beschrieben hast, wie ihr sie unterstützt habt, sie aufgefangen habt, noch viele positive Momente gemeinsam hattet trotz der schrecklichen Krankheit!

Ich habe es in den ersten Monaten auch so erlebt, dass ich traurig war, weil meine Mami nicht mehr am Leben teilhaben konnte, weil ich nichts mehr für sie tun konnte - die Trauer um meinen Verlust kam später...

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Dir der Gedanke an Eure schönen gemeinsamen Momente, an ihr Lachen ein Trost sein kann in Deiner Trauer.
Liebe Grüße,
Anja
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  #4  
Alt 11.01.2013, 19:23
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

Guten Abend ihr Lieben!

... ich weiss gar nicht, wie ich anfangen, was ich schreiben soll... allein hier in diesem Forum sind soviele Menschen, die all das, was ich gerade durchmache auch am eigenen Leib spüren - erfahren, wie der Schmerz über den Verlust eines so innig geliebten Menschen in einen kriecht und das eigene Leben ausbremst - entschleunigt... und umstülpt

... trotzdem findet man für fremde Menschen liebevolle, mitfühlende Worte... man ist verbunden durch diese leidvolle Erfahrung... einerseits bin ich dankbar darüber, dass es dieses Forum mit all den Menschen hier gibt...
andererseits ist es so traurig und bitter... Ehrfurcht und Wehmut erfasst mich

Soviele Gedanken gehen mir gerade durch den Kopf... die muss ich jetzt erstmal verdauen... aber nicht alle auf einmal *zwinker *

Dankbare Grüße durch die Nacht
__________________
Schöne Grüße
Ayslinn

Das sind die Starken im Lande,
die unter Tränen lachen,
ihr eigenes Leid vergessen
und anderen Freude machen.
(Franz Grillparzer... Lebensmotto meiner Mutter)

Ich trage dich in meinem Herzen
trotzdem vermisse ich dich, Mama!
*02.07.1956
+11.12.2012

Diagnose Brustkrebs 15.11.2007
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  #5  
Alt 02.02.2013, 15:02
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

Hallo zusammen,

im Moment überollt mich alles... und mir ist furchbar schlecht - ich bin oft allein - einerseits bin ich ein Mensch der vieles mit sich selbst ausmacht, aber zur Zeit hab ich nicht die Kraft dazu alles allein durchzustehen. Ich hab auch dass Gefühl, dass mich keiner so recht versteht... weder mein Lebenspartner, mein Vater, meine Schwester... Mama und ich waren so tief miteinander verbunden - jeder halt auf seine Art.
Von meiner Freundin und Kollegin ist gestern ihr Mann gestorben - er war schwerkrank, wie Mama pflegebedürftig und er war auch zu Hause. Wir haben im Büro vieles gemeinsam durchgestanden, ähnliche Situationen erlebt, uns viel anvertraut, geschimpft und gehofft - von Frau zu Frau eben... wir wussten also immer von was der jeweils andere spricht und empfindet - jetzt ist es wieder so! ....

Es kostet mich nur so unendlich viel Kraft.... jeder in der Arbeit sieht, dass ich da bin, diejenige die alles scheinbar immer in der Hand hat und weiss, was getan werden muss, jeder will was von mir... - also muss ich funktionieren... aber das tu' ich nur nach außen hin - innerlich bin ich ein Wrack.
Und ihr geht's nun genauso... wir müssten uns ein Schutzschild bauen, aber dazu bräuchte es wieder Kraft, die wir beide nicht aufbringen... sie hat mich gestern angerufen - wir haben zusammen geweint, kaum gesprochen... ach es ist alles zum kotzen!!! (tut mir Leid... aber das musste ich jetzt so schreiben)

Jeden Abend schau ich aufs Telefon, ... ja, jetzt würde ich mit ihr telefonieren, sie würde mir erzählen wie ihr Tag war, mich ermahnen auf mich aufzupassen... aber ihre Stimme schweigt, ... das Telefon nicht... ich trau mich nicht teilweise nicht ran zu gehen, wenn Papa anruft - er braucht mich ja auch, nur ich versuch die Gespräche so kurz wie möglich zu halten (und das tut mir so unendlich weh), weil ich selbst am Ende bin. Trotzdem versuch ich ihn aufzubauen, ihn zu bestärken, dass es richtig ist, wenn er Abends in seinen Arbeitskreis geht... Doch ich mag mich nicht mit mir selbst beschäftigen, mag die Ruhephasen nicht und bin innerlich so unruhig, dass meine Hände selbst in scheinbar ruhigen Momenten zittern... und mich mein Partner schon darauf angesprochen hat, ich soll doch endlich was tun.... nur WAS?!?... ich bin zu stolz für fremde Hilfe... ich schaff das schon allein (und lüg mich wohl selbst dabei an, während ich es schreibe)!

Noch 1 Monat, ... sag ich mir... dann ist der größte Stress vorbei... doch mich überrollen täglich mehr und mehr Erinnerungen... und ich vermisse meine Mama täglich mehr und mehr...

Ich wollte, ich hätte mehr Kraft... ich wollte, ich könnte das alles so viel besser bewältigen...

... so wie Mama, sie konnte das... sie hatte so unendlich viel Kraft... und ich sitz da und heul, und schreib, als gäbe es nicht wichtigeres ... *kopfschüttel *...
__________________
Schöne Grüße
Ayslinn

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+11.12.2012

Diagnose Brustkrebs 15.11.2007
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  #6  
Alt 02.02.2013, 18:30
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.150
Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

liebe ayslinn..
ich lese deine zeilen und frage mich, was du dir da antust. für wen willst du denn so stark sein. warum läßt du dich nicht einfach mal fallen. das täte dir bestimmt gut, denn das ist wichtig in der trauer.
deine mami spürt dich und findet es bestimmt nicht gut, daß du so selbstlos mit dir umgehst. warum bist du zu stolz um dir hilfe zu holen? denn genau das würde ich dir dringend empfehlen. wir menschen haben natürlich ungeahnte kräfte, aber es gibt eben auch schicksalsschläge, die hauen einen um und man kommt ohne hilfe nicht raus. leg deinen stolz ab und geh sorgsam und liebevoll mit dir um. so wie deine mami mit dir umging.
du hast nichts zu verlieren, sondern du kannst dazu lernen, wie du diese für dich so schwere zeit besser durchstehst.
ich wünsch dir von ganzem herzen, daß du dich aufmachst und dir hilfe suchst.
ganz liebe besorgte grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #7  
Alt 24.02.2013, 07:08
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Registriert seit: 30.07.2012
Beiträge: 15
Standard AW: Sie hat jetzt einen Platz an der Sonne

Guten Morgen,

... es ist so gut, dass es dieses Forum gibt...

All die Zeit mit meiner Mama in der ich sie auf ihrem Weg begleitet habe war ich dann zur Stelle, wenn sie mich gebraucht hat - ohne wenn und aber... Oft kam ich an meine Grenzen, wenn ich nach 8-9 Std Arbeit noch die Strecke von mir zu meinen Eltern oder in die Krebsklinik fuhr - 2 Std. einfach... doch solange sie da war, hielt ich es aus!

Jetzt ist es so leer - plötzlich weiss man nicht wohin mit sich selbst - auf der einen Seite sehnt man sich nach Ruhe ... und wenn man sie dann hat, werde ich unruhig und rastlos...

Als ich am Donnerstag Abend von einer Bekannten angerufen wurde, war ich erst froh um die Abwechslung... doch dann... hat sie mir 2 Std. lang von ihren erzählt, sie wollte nur mit mir reden... . Keine 2 Minuten später klingelte das Telefon erneut - es leuchtete "daheim" auf dem Display auf (Nummer von meinen Eltern) und automatisch hob ich ab. Auch mein Vater hatte das Bedürfnis mit mir zu sprechen, weil es ihm nicht gut ging - ich sagte nach 15 Minuten, dass ich müde und kaputt bin und wir beendeten das Gespräch... danach war es soweit - ich hab fast zwei Stunden durchgeweint. ... kurz bevor ich um 3 Uhr morgens ins Bett ging (die Tabletten habe ich auch zu spät genommen!), hab ich noch schnell hier rein geguckt... und nochmal die Antwort von "fraunachbarin" gelesen.
Am Freitag war mir richtig schlecht, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Ich hab den Besuch bei meinem Vater abgesagt, ich konnte einfach nicht fahren - es ging nicht... wieder Telefonat mit Papa und meiner Schwester, die mich gleich um einen Gefallen gebeten hat
So kam es, dass ich mich bereiterklärte am Montag Vormittag auf meine Nichte aufzupassen... danach ab in die Arbeit, Präsentation und Vortrag auf der Versammlung abhalten - Hin- und Rückfahrt á 2 Std. - daheim angekommen (um 23.50 uhr) noch schnell das notwendigste erledigen... ... was kommen musste kam: wieder eine Std. Angstzustände und Heulkrämpfe...


Am nächsten Tag habe ich die Liste rausgekramt, die ich schon seit einem Jahr mit mir rumtrage... eine Telefonliste mit Psychotherapeuten - ich war zwar nicht erfolgreich mit einem Therapieplatz (... ich weiss ja, dass es schwierig ist)... aber gleich morgen Vormittag versuche ich es erneut!
Auch wenn's für mich nicht einfach war mir einzugestehen, dass es mir vielleicht doch gut tun würde, endlich Hilfe zu nehmen.

Die Zeilen von "fraunachbarin" haben mich nachdenklich gestimmt...

Danke, dass es dieses Forum gibt... ich hab das Gefühl, hier wird man verstanden ohne gleich "verurteilt" zu werden...
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Schöne Grüße
Ayslinn

Das sind die Starken im Lande,
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Ich trage dich in meinem Herzen
trotzdem vermisse ich dich, Mama!
*02.07.1956
+11.12.2012

Diagnose Brustkrebs 15.11.2007

Geändert von Ayslinn (24.02.2013 um 07:18 Uhr)
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