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Alt 06.01.2013, 11:06
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Registriert seit: 26.07.2012
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Beiträge: 189
Standard AW: Andidepressiva / Beruhigungspillen für Angehörige

Hallo Carmen
was du von dir beschreibst, kenne ich gut, leider nur zu gut. Unsere/Meine Situation ist der deinen sehr sehr ähnlich.
Wir kämpfen seit 2 1/2 Jahren dagegen und im letzten Jahr kam eins ums andere dazu. Die Bestrahlung endete am 28.12. letzten Jahres und seitdem geht es nur noch bergab. Vorgestern haben wir meinen Mann dann ins KKH einweisen lassen, sonst wär er mir unter den Händen verhungert, verdurstet, einfach an Schwäche gestorben.

Wir haben einen 9jährigen Sohn, ich geh 11 Std. täglich arbeiten, auch jedes 2. Wochenende. Jetzt hab ich mir noch nen Nebenjob angenommen, damit das Geld wenigstens halbwegs für den Monat reicht
Jede Nacht nicht mehr als 1 bis 1,5 Std. Schlaf am Stück. Mein Mann muss ständig husten, also auch nix mit schlafen...Du siehst, ich kann dich sowas von gut verstehen...
Das alles ist sehr sehr belastend, selbst wenn man dann mal zur Ruhe kommt, es bleiben einem die wirren Gedanken, die Angst.
Auch ich nehme ein kleines Mittelchen zur Unterstützung. Mirtazapin...ist ein leichtes Anti-Depressivum mit einschlafunterstützender Wirkung. Beeinträchtigt auch nicht wirklich am nächsten Tag. Zusätzlich gehe ich einmal in der Woche zu meiner Psychotherapeutin...Die Kombi ist für mich genau die richtige.
Liebe Carmen...manchmal frag man sich, wie soll ich das alles schaffen, wie auf die Reihe kriegen, alles regeln, managen, mittragen und dann noch stark sein, helfender Partner an der Seite, Optimismus ausstrahlen, Kraft und Liebe geben....aber komisch...es geht...irgendwie gehts. Der Mensch ist in Ausnahmesituationen sehr sehr belastbar und kann mehr (er)tragen, als er von sich selber vermutet. Wärs für einen Fremden...nein, ich glaube nicht, dass wir dann in der Lage wären...aber es ist für den Menschen, mit dem wir alt werden wollten, den wir lieben und der (daran glaube ich fest) das gleiche für uns tun würde.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft, entspannende Momente (denn die brauchts) und natürlich dass du den ruhenden Pol in dir wieder findest
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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Alt 06.01.2013, 20:28
cawo cawo ist offline
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Registriert seit: 29.12.2012
Ort: Bayern near Bodensee
Beiträge: 283
Standard AW: Andidepressiva / Beruhigungspillen für Angehörige

Hallo an alle die geantwortet haben,

auch hier tut es gut, zu spüren, dass es vielen anderen ähnlich geht wie mir.

Aber irgendwann muss man doch mal halbwegs mit der Situation zurecht kommen. Irgendwann muss doch das "wirre" besser werden.

Mit dem Tavor, das hab ich schnell kapiert, hatte dazu auch Tante google befragt. Wie gesagt, das liegt nur noch als "Notfallmedi" im Schrank.

Ich habe Citalopram mit 10mg angefangen und vor ca. 2 Wochen (auf Anraten meines Arztes) auf 20mg gesteigert.

Ich spüre keine wirkliche Änderung durch die Steigerung, außer dass ich noch verplanter bin und morgens unsagbar müde. Einschlafen geht einigermaßen, aber sehr aktives träumen (derzeit kann ich sogar durchschlafen, da mein Mann im KH ist, leider ist der Normalfall, dass ich ansonsten 3-4 mal nachts aufstehen muss um ihn zu unterstützen...)

Habe nun seit heute die Dosis eigenmächtig auf 10mg reduziert.

Werde das aber natürlich bei meinem nächsten Arzttermin besprechen und ihn auch mal auf die von euch genannten Medis ansprechen.

Ich bin in psychologischer Behandlung. Der Arzt ist gleichzeitig auch Psychoonkologe. Ich habe superschnell Unterstützung bekommen, habe auf Empfehlung von jemanden bei diesem Arzt angerufen, war natürlich innerhalb von 2 Wochen kein Termin zu bekommen. Er hat mich dann vorerst an die bayrische Krebshilfe verwiesen, dort bekam ich glücklicherweise innerhalb 1 Tages einen Termin.

Auch hier wurde ich von eine Psychoonkologin betreut, was mir sehr sehr gut tat. Ich werde sicherlich nach meiner abgeschlossenen ärztlichen Behandlung diese Gesprächstherapie erst mal weiter benötigen und auch gerne in Anspruch nehmen.

Ich setzt nun mal den link ein (hoffe das ist erlaubt).

Solche Stellen gibt es sicherlich auch für andere Bundesländer.

http://www.bayerische-krebsgesellsch...ex.php?cid=411

Seit dem ich bereit bin mich zu öffnen, meine Sorgen nicht alleine mit mir auszumachen, geht es mir schon etwas besser. Aber bis zum Zeitpunkt dass ich darüber schreiben konnte, hat es einfach auch gedauert. Schreiben geht mittlerweile sehr gut. Reden leider immer noch nicht, immer wieder muss ich weinen.

Es ist schön dass ich hierher gefunden habe. Leider haben wir jedoch alle keinen angenehmen Grund hier zu sein

Wünsche allen hier viel Kraft.

LG

Carmen

P.S. kann mir bitt jemand einen Tipp geben, wie ich den blöden Rechtschreibfehler im Thema ändern kann. Hab gestern schon einen Mod angeschrieben, leider bin ich immer noch ANDI und nicht ANTI.....
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