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AW: Sie fehlen mir so...
liebe lalona,
ich habe deine geschichte vor ein paar tagen in meiner mittagspause gelesen und war auch gleich wieder traurig gestimmt. es hat mich so berührt und ich musste die letzten tage irgendwie so oft daran denken, deswegen schreibe ich jetzt auch. was du erlebt hast, ist wirklich grauenhaft. keine mutter, kein vater.. gerade in unserem alter. da gibt es so viele neue lebensabschnitte, die man gern teilen möchte mit den eltern.. abi fertig, studium fertig, erster job, die erste wohnung (vllt auch mit einem freund zusammen), eine heirat mal und kinder.. alles so dinge, auf die man selbst stolz ist, wenn man sie gepackt hat und man hat niemanden, dem man es erzählen kann, der sich mit einem freut und einem sagt, dass er stolz ist. mir fehlt diese liebe und anerkennung auch von meiner mum, aber ich habe immerhin noch meinen vater. mir fliegen die freundschaften auch nicht so zu und ich muss immer viel dafür tun und krieg wenig zurück. daher ist mir mein vater auch sehr wichtig. wenn ich ihn nicht hätte, ich glaub, dann hätte ich schnell aufgegeben. daher kann ich verstehen, dass du sagst, dass dir dein leben irgendwie so leer und bedeutungslos ohne deine eltern vorkommt. aber das ist es sicherlich nicht. schau an, wie stark du bist. du hast dein studium gemeistert trotz so einer schweren belastenden situation. du hast die kraft deiner eltern in dir und tief in dir drinnen sind sie immer bei dir und geben dir das gefühl, dass sie stolz auf dich sind. es schafft nicht jeder, so stark durchs leben zu gehen. hast du denn einen freund oder eine sehr gute freundin, der du dich mit solchen dingen anvertrauen kannst? für mich ist mein freund auch eine große stütze. aber er kann halt auch nicht meine mum ersetzen. niemand kann die rolle der eltern übernehmen und wenn ich ehrlich bin, will ich es auch nicht und würde es auch nicht zulassen können. eltern gibt es nur 1x. sie sind jetzt engel und wachen über uns. sie beschützen uns auf schritt und tritt und bekommen alles mit, was wir machen. ich denke, dass du hier eine gute plattform gefunden hast, wo du deine trauer nochmal aufarbeiten kannst. vielleicht lernst du dann auch besser damit leben zu können. mir hat dieses forum sehr viel weitergeholfen, weil man weiß, dass man nicht alleine ist und es auch leute gibt, die einen verstehen und die trauer nachvollziehen können. der tod meiner mum hat mir gezeigt, dass ich leben sollte und mein leben genießen muss. man muss sich seiner gesundheit bewusst sein und glücklich darüber sein. so schnell kann es vorbei sein. sie hat immer für mich gelebt, un nun lebe ich für sie. das bin ich ihr schuldig. ich wünsche dir viel kraft weiterhin. du wirst das alles gut meistern. dein leben hat ein sinn. mach das beste draus. liebe grüße seestern
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Über die Zeit lernen wir mit dem Verlust umzugehen, wir müssen es einfach ertragen, aber die Einsamkeit und die tiefe Trauer bleiben immer. meine geliebte Mama 24.03.1964 - 22.05.2012 Diagnose Glioblastom Januar 2012.. 5 Monate.. es ging viel zu schnell Erinnerung an eine Kämpferin |
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