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Alt 19.02.2013, 08:59
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.501
Standard AW: Lungenkarzinom

Guten Morgen Sweety,

das klingt nicht so gut... Ich habe eben deinen komplette Geschichte gelesen und sie erinnert mich sehr an die meines Vaters.

Deinem Vater geht es derzeit so schlecht und er ist so schwach, dass die Fortsetzung der Chemo ihm eher schaden denn nutzen würde. Wenn dein Papa ohnehin schon u.a. an Anämie leidet und Bluttransfusionen stattfinden, dann muss er sich erst einmal ein wenig "berappeln". Die Chemo ist sehr belastend, denn auch wenn man äußerlich nichts sehen kann, stelle ich mir vor, dass ein Inferno im Körper ausgelöst wird. Hinzu kommt, dass die Chemo nicht nur die Krebszellen bekämpft sondern leider auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wenn der körperliche Zustand deines Papas sich nicht merklich bessert, würde ich fragen, ob die Fortsetzung der Chemo tatsächlich mehr Lebensqualität für ihn bringt... Ich meine das nicht böse, bitte nicht falsch verstehen! Aber nachdem, was ich erlebt habe, sehe ich die Behandlung eines unheilbar kranken Menschen heute etwas differenzierter. Ich denke, ich würde in eurem Fall jetzt einen Palliativmediziner / Schmerztherapeuten hinzuziehen wollen. Wichtig ist, dass dein Papa wieder ein wenig zu Kräften kommt und dass er möglichst schmerzfrei ist. Die Zeit, die ihm bleibt, die sollte er bestmöglich leben können.

Ich weiß, wie schwer es ist, einen geliebten Menschen in solch einer Situation zu begleiten, wenn man letztlich hilflos daneben steht und auch nicht wirklich aufgeklärt wird. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Onkologen nicht immer das Beste für den Patienten in seiner Lebenssituation tun. Mein Vater sollte noch eine dritte Chemotherapie antreten kurz vor seinem Tod... Das machte mich wütend und fassungslos, wie man einem so schwer Kranken solch eine Tortur überhaupt nur vorschlagen konnte. Mein Vater hat sich Gott sei Dank dagegen entschieden und ist dann auf die Palliativstation gewechselt, um letztlich endlich nach Haus kommen zu können.

Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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