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  #1  
Alt 28.02.2013, 16:13
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Oh nein, das sind ja keine guten Nachrichten... auch hier kann ich mich Moni nur anschließen.

Was es genau mit den Leukos auf sich hat, würde ich ebenfalls mit dem Arzt besprechen. Dass dein Papa Tage wie heute hat, an denen ihn all sein Mut verlässt, das ist normal in Anbetracht der schweren Erkrankung. Auch wenn er es vielleicht nicht zugibt, ich denke, dass auch er Angst hat vor all dem, was auf ihn zukommen könnte. Und dass man dann bisweilen nicht kämpfen mag, das kann ich absolut nachvollziehen. Vielleicht sieht seine und somit auch eure Welt morgen oder übermorgen bereits sehr viel besser aus.

Dennoch ist dein Papa vielleicht nicht so stabil, wie die Hausärztin (und ich auch) angenommen haben. Und daher muss ich Moni recht geben bezüglich der bevorstehenden Reha. Sprich mal mit deiner Krankenversicherung (oder wer auch immer dafür zuständig ist) und schildere deine jetzige Lebenssituation. So wie ich dich kenne, wirst du tatsächlich nicht entspannen können, wenn du die Reha antrittst. Und somit wird sie auch keine wirkliche Besserung bringen...

Ach Myri, was soll ich sagen? Es ist sehr schwer, hör' auf dein Herz und dann wirst du die für dich richtige Entscheidung treffen!

Umarmung
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #2  
Alt 28.02.2013, 18:06
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,
Danke für Eure Worte. Als ich in der Mittagspause nach Hause kam, bin ich gleich zu Papa. Er war schon wieder besser drauf, d.h. keinerlei Schmerzen, 37,7 Temperatur. Die erste Tablette hat somit schon gut angeschlagen, hoffentlich bleibt das auch so. Heute Nachmittag war es noch 37,3 Grad. Er redet mit mir wie ein Buch über alles mögliche und hat mir "befohlen" - im ernsten Vater-Erzieher-Ton, dass ich in die Reha gehen MUSS. Er wird sonst noch verrückt vor Sorge um mich. Das belastet ihn sehr und Mama auch. Sie sagen immer noch, dass ich gesund werden muß.
Ich bin hin-und hergerissen, ich will auch nicht, dass sie sich Sorgen machen und ich muß wirklich gesund werden. Auf der anderen Seite hab ich Angst, die beiden alleine zu lassen. Dieses Gefühls-Chaos macht mich weich... ich bin total durcheinander. Momentan tendiere ich wieder mehr zur Reha, weil Papa sich wirklich sorgt um mich und noch eine Belastung kann er wirklich nicht gebrauchen. Er hat gesagt, dass sich Mama so toll um ihn sorgt, rennt und tut und macht usw.
Ich glaube, ich werde es so machen: wenn er jetzt kein Fieber mehr bekommt und es ihm gut geht, dann werde ich fahren. Ich hab mit Mama das "Abkommen", dass sie mir SOFORT anruft, wenn was ist. Sie hat es versprochen. Dann werde ich die Reha abbrechen und bin in ca. 4 Std. Fahrtzeit zu Hause. Verschieben kann ich die Reha nicht mehr, die Bewilligungszeit läuft ab. Dies ist meine letzte Chance... da läßt auch die Rentenversicherung nicht mit sich reden, die waren beim 1. verschieben schon nicht so angetan.

Was meint ihr ? vertretbar ?

Ich drück Euch ganz fest, danke, dass ihr hier seid !

Myri
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013

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  #3  
Alt 28.02.2013, 18:17
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ich würde zur Kur fahren!

Erstens sorgst du dann für dich, du musst auch wieder gesund werden, und deine Eltern werden dich in nächster Zeit brauchen, mach dich fit dafür.

Ich würde das wie im Flugzeug sehen: zuerst soll man sich selbst mit Sauerstoff versorgen, dann kann man auch anderen helfen.

Zweitens erfüllst du deinem Vater damit seinen Wunsch!!!!

Alle Liebe Elisa
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  #4  
Alt 28.02.2013, 19:47
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Vollkommen vertretbar, liebe Myri!!! Und wenn dein Papa sich das ausdrücklich von dir wünscht, dann solltest du es tun.

Du weißt ja, dass er nicht alleine ist und deine Mama gut für ihn sorgt. Insofern ist doch alles gut!


Miri
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  #5  
Alt 28.02.2013, 19:53
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Naja, dann hab ich ja jetzt sowas wie nen "Plan"... noch ist es fast 1 Woche bis dahin, mal schauen, wie es sich entwickelt.

Ich bin froh, dass ich Euch habe und meine Sorgen aufschreiben kann.

Lieben Dank an Euch !

Myri

@Miri: ich melde mich morgen bei Dir, ja ? bin schon wieder sooo platt :-( hoffe, es geht Euch gut ! Und für nachher drücke ich Dir die Daumen !
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013

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  #6  
Alt 01.03.2013, 16:17
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Liebe Moni,
vielen lieben Dank für Deine Worte. Du hast Recht: ich plane und organisiere gerne aber für so eine Krankheit und deren Verlauf gibts keinen Plan, leider - oder Gott sei Dank...

Papa hatte gestern seit 2 Tagen mit Verstopfung zu kämpfen. Er hat dann wieder Movicol getrunken und dann endlich "Erlösung".
Heute morgen war die Temperatur bei 36,8 und wieder konnte er zur Toilette. Er denkt, dass die erhöhte Temp. von der Verstopfung her kam, unsere HÄ hat das mal erwähnt und als er mal 37,7 hatte, war es auch, als er Verstopfung hatte. Wenn es nur das ist, ist ja prima :-)

Er muß das AB trotzdem fertig einnehmen, insgesamt 5 Tage lang. Am Montag hat er die nächste Chemo - sollten die Leukos wieder gut sein.

Er ist gestern Abend dann noch ein paar Runden in unserem Hausflur gelaufen, die Novalgin-Tropfen helfen gut, man sieht es gleich an seinem Gangbild. Appetit hat er auch wie immer, allerdings ist er nach dem Essen total erschöpft.

Und nun hat er unten Zahnfleischprobleme bekommen, es tut ihm weh, obwohl er schon seit Beginn der Chemo vorbeugend 3x tlg. die empfohlenen Mundspülungen macht :-( das kommt glaube ich hauptsächlich von dem Bondronat für die Knochen. Zum Glück hat er eine Vollprothese, wenn er noch eigene Zähne hätte, würde es viel schlimmer werden.
Habt ihr noch einen Tipp, was man evtl. noch machen könnte ausser Spülungen und nix scharfes oder saures Essen/Trinken ?

Ich hab mir vorhin überlegt, dass ich gerne seine Stimme irgendwie aufnehmen möchte aber die gute alte Zeit der Kassettenrekorder ist rum und mit dem Handy hört es sich glaube ich blöd an.
So kann ich mindestens seine Stimme ab und zu hören, wenn er nicht mehr bei uns ist - findet ihr das arg crazy ?

Liebe Grüße,
Myri
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  #7  
Alt 14.04.2013, 20:28
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,
ich war lange nicht mehr hier... ich war 3 Wochen zur Reha, in der ich viel Kraft geschöpft habe, mich ganz gut entspannen konnte und viele nette Menschen kennengelernt habe. Ich habe jeden Tag öfters mit meinen Eltern telefoniert. Papa ging es die ganze Zeit recht gut, so daß ich mir keine weiteren großen Sorgen machen mußte. Nun bin ich wieder zu Hause und alles holt mich ein - die Angst um ihn, die Sorgen, ich fühle mich momentan so gelähmt irgendwie. Der Alltag hat mich wieder, arbeiten, nach Hause, ins Bett und dann wieder das gleiche von vorne.

Papa hatte ein bißchen dickere Backen bekommen, wahrscheinlich vom Cortison. Essen tut er noch wie eh und je aber die Schmerzen im Bein werden immer schlimmer, er nimmt jetzt die Höchstdosis Novalgin-Tropfen, 4 x tgl.
Anfang April war das 1.Kontroll CT und einen Tag danach die Besprechung beim Onkologen. Meine Mum war dabei. Dieser meinte, er wäre zufrieden mit dem Ergebnis, der Tumor wäre in "Schacht", jedoch sollte nun mit den Bestrahlungen angefangen werden, d.h. erstmal eine längere Chemo-Pause, denn beides zusammen würde er nicht schaffen. Er war auch schon in der Klinik zum erneuten Gespräch, wo das gemacht werden soll. Dieser Doc meinte dann, dass der Tumor ein bißchen kleiner geworden wäre, auch die Lymphmetas in der Lunge sind weniger, jedoch sind die Metas in den Knochen am Bein erheblich mehr geworden, das war erstmal ein Schock, da dies der Onko nicht gesagt hatte. Die Bruchgefahr ist wohl ziemlich hoch, auch wenn Papa keine Treppen läuft, also auf ebener Fläche.
Wir haben solche Angst, dass er sich was bricht... er hatte jetzt 3.Zyklen Chemo, jetzt ist ihm auch schlecht davon und er hat Kreislaufprobleme. Er versteht das alles gar nicht, will es nicht wahrhaben und siniert. Er liegt dann im Bett, weil er zu schwach ist, um aufzustehen und hadert mit dem Leben. Er möchte nicht mehr leben... und ich kann ihm einfach nicht helfen... ich sehe seine Traurigkeit in seinen Augen, es tut so unendlich weh. Wie soll das nur noch werden !?!?!? Ich will nicht, dass er leidet, ICH WILL ES NIIIIIIICHHHHHHT!!!!
Er ist dann auch aggressiv und schlecht gelaunt und läßt alles an Mama und mir aus - irgendwie verständlich - aber unsere Nerven liegen auch blank und wir sind sowieso nahe am Wasser gebaut. Und alles können wir uns auch nicht gefallen lassen, manchmal müssen wir ihn in die Schranken weisen..

Er sagt, es ist alles nur noch ein dahinvegitieren, warum kann man es nicht einfach beenden ? wenn er so redet, reißt es mir das Herz aus der Brust. Ich kann ihn verstehen und ich hab solche Angst, vor dem, was noch kommt.

Er hat den Onkologen wieder gefragt, wie lange er noch hat, dieser meinte, dass wir dieses Jahr noch schaffen... erstmal für uns eine tolle Nachricht, da wir daran eigentlich nicht mehr geglaubt haben - auf der anderen Seite: wie werden die Monate ??? er soll einfach nicht leiden... hört sich vielleicht blöd an aber da müssen wir an ihn denken und nicht an uns: was "nützt" es, wenn er an Weihnachten noch bei uns ist und womöglich ein Pflegefall ? Er will auf keinen Fall bettlägrig werden, das wäre das allerschlimmste für ihn.

Ich hab so eine Wut auf diesen Sch... Krebs !!! zur Zeit weine ich wieder viel, es macht mich fertig. Noch immer habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich mit Freunden treffe.. zu Hause liegt mein sterbenskranker Papa und ich lache mit Freunden - wie ungerecht. Und doch muß ich mal raus. Es ist ein Spagat, den ich da machen muß :-(

Wir hoffen auf die Bestrahlung, dass die den Knochen wieder aufbaut und die Schmerzen weniger werden - das ist die einzige Chance. Der Doc meinte, dass es in vielen Fällen klappt. Ich möchte, dass wir bei diesen Fällen sind. Allerdings fürchte ich schon wieder, was der Tumor macht, wenn er 4 Wochen Chemo-Pause hat - legt er gleich wieder los ?

Es ist irgendwie so unberechenbar...

Heute war Papa mit Mama an einem Geburtstag bei einem Freund von ihnen. Zuerst war ich nicht sooo begeistert, weil da so viele Leute sind und evtl. Viren durch die Gegend fliegen. Aber Papa muß ja auch mal raus. Sie sind gerade heimgekommen und Mama hat gemeint, es hat Papa so gut getan, sie hat ihn endlich wieder lachen gesehen :-) *freu*

Am liebsten würde ich ihn jeden Tag heulend in den Arm nehmen und schreien, daß ich nicht will, dass er stirbt !!!!!!! Aber ich reiße mich zusammen... ich darf ihm das so nicht zeigen, das macht ihn nur noch trauriger...

Ich werde jetzt zu ihm gehen und ihm gute Nacht sagen, in der Hoffnung, er sieht nicht, dass ich geweint habe...

Liebe Grüße an Euch,

Myri
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