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  #526  
Alt 22.02.2013, 04:32
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Monika,

kann mich genau erinnern. Gedanken muss man denken dürfen.


Hallo Morgana, Ilonka,

ja, das Wissen. Manchmal bereitet es mir starke Kopfschmerzen. Es mag ja gut und schön sein, wenn man es hat. Nur, wie geht man damit um? Hebt es ab von den Anderen? Zieht man wirklich immer die richtigen Konsequenzen daraus?


Liebe Grüße,

Helmut
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  #527  
Alt 25.02.2013, 11:28
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen @all,

"Guten Morgen, Helmut . Was ist denn mit dir passiert? Biste aus dem Bett gefallen?"
"Wieviel Uhr ist es? Hab noch gar nicht auf die Uhr geschaut."
"Halb 8."
"Oh, das ist früh."
"Schlecht geschlafen?"
"Nö, wie ein Brot. Nur ausnahmsweise mal früh ins Bett gestern Abend."
"Kannst auch gleich vors Haus. Schnee schippen."
"Es hat geschneit heute Nacht. Alles weiß."
"Dein Nachbar ist schon am schieben."
"Man hört's. Doch zuerst ne Tasse Kaffee. Das muss sein."
"Schon fertig. Lass ihn dir schmecken."
"Danke."
"Wie war's gestern?"
"Was meinst du? Gestern Abend?"
"Ja und sonst so."
"Naja, es sind jetzt 5 Jahre her."
"Eine lange Zeit."
"Ja, ist ne lange Zeit. War auf dem Friedhof und hab Blumen von Töchterlein hin gebracht."
"Und?"
"Nix und. Du weißt doch, daß mir der Friedhof nichts bedeutet. War auch nur kurz dort."
"OK, ich weiß. Trotzdem ..."
"Es ist ja nicht so, ob mich das Grab von Mytiam kalt ließe. Nur, ich muss da nicht hin, um trauern oder an sie denken zu können. Das tu ich auch so oft genug."
"Da haste recht. Und wenn ich mir dann noch ansehe, mit welchem Kult so viele Gräber überflutet werden ..."
"Jepp. Ich frage mich dann oft: wozu und wen betrauern die damit eigentlich?"
"Ihre Verstorbenen? Weil sie sie geliebt haben?"
"Ja, schon. Doch bei manchen, die ich kenne, da glaube ich, sie feiern sich nur selber ...."
"... und wer hat das schönste Grab."
"Ich mag das nicht. Vor langer Zeit, als Myriam und ich zum Friedhof mussten, um die Gräber zu pflegen, ist Schwiema oft mit. Wießt du, was sie dort gemacht hat?"
"Nee, erzähls mir."
"Sie ist rumgelaufen und hat geschaut, was andere so auf ihre Gräber gepflanzt haben und wie sie aussehen."
"Und dann?"
"... meinte sie, wir müssten noch dies und das machen. Das wäre doch viel schöner. Die Anderen hätten das auch so gemacht."
"Habt ihr?"
"Manchmal schon, dann hatte sie ihre Ruhe."
"Aha, deßhalb."
"Was?"
"Deine Abneigung."
"Ja. Doch nicht nur sie. Andere haben das auch so gemacht. Einer macht dem anderen nach und das schaukelt sich hoch. Zudem weiß ich wie viele, die diesen Kult heute treiben, früher über ihre Männer oder Frauen redeten und sie behandelten, als diese noch lebten. Wie es um ihre Ehen stand und so weiter."
"Was hat das mit Myriam zu tun?"
"Eigentlich nichts. Da hast du recht. Du weißt jedoch, daß für mich da oben nur ihr toter Körper beerdigt ist. Für mich lebt sie in mir. Wozu also ständig auf den Friedhof?"
"Gute Frage. Und in Schubladen lässt du dich sowieso nicht gerne stecken."
"Ich hasse Schubladen. Sollen andere doch über mich denken, was sie wollen. Ich muss niemanden öffentlich zeigen, wie ich trauere. Natürlich gibt es auch viele, denen es ein Bedürfnis ist, das Grab ihres Mannes, ihrer Frau oder Mutter oder Vater zu besuchen. Ist ja auch gut so. Sollen sie ja auch. Ich verstehe das durchaus. Nur bei mir ist das halt anders."
"Weißt du, was ich auch glaube?"
"Was?"
"Daß sich dieser besondere Tag ändert."
"Meinst du?"
"Ja. Überleg mal. Die ersten 3 Jahre ist er dir immer leichter gefallen. Letztes Jahr warst du total fertig vor diesem Tag. Und dieses Jahr?"
"Hm ..."
"Ich hab dich kein einziges Mal traurig gesehen. Ich hätte das ganz sicher bemerkt. Doch beschäftigt hat er dich schon."
"Ja. Sicher. Hab viel drüber nachgedacht. Es hat mich jedoch nicht runter gerissen. Stimmt, da hast du recht."
"Und gestern Abend bei deiner Ältesten? Wie war das?"
"Schön."
"Nur schön?"
"OK. Es war toll. Flora war doch da. Wie soll das ein schlechter Abend werden?"
" Das kann ich mir denken. Was gab es zu essen?"
" Du denkst aber auch nur daran. Also, es gab zuerst ne Kartoffelsuppe mit Lachsstreifen. Dazu Brot und selbstgemachte Butter. Danach Grillschinken und Bohnen- und Feldsalat. Boah, ich war so satt .... "
"Vielfraß "
"Ja und? Wenn schon mal, dann denn schon mal . Doch das Highlight war natürlich Flora. Ein Wonnepropen ist sie geworden. Wenn sie dich anlacht ..."
"... dann schmilzt das Opaherz wie Butter in der Sonne. "
"Genau so ist es."
"Das ist es, woran man sich festhalten soll. Nicht in der Vergangenheit kleben. Oder?"
"Hartmut, tu ich doch! ... und noch so manches andere."
"Ich weiß, Helmut."


Einen schönen Tag euch allen,

Helmut
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  #528  
Alt 25.02.2013, 12:24
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Danke Helmut - für diese schöne Geschichte

Und es ist so viel Wahres daran...

Alles Liebe für dich,

Monika
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  #529  
Alt 25.02.2013, 18:36
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

es freut mich zu lesen, dass der Tag sich für dich nicht so schlimm anfühlte wie vielleicht befürchtet. Ich hatte ja erst einen solchen Jahrestag, doch ich habe mir geschworen, dass wir ihn nicht feierlich begehen wollen. Wir (meine Mama und ich) feiern weiterhin Papas Geburtstag, weil das ein schöner Jahrestag war. Den anderen Tag kann ich beim besten Willen nicht zelebrieren. Ich kann dich so gut verstehen, was den Friedhof angeht. Ich finde meinen Vater dort auch nicht und deshalb gehe ich auch nicht oft dorthin. Und ich finde es schön, dass du schreibst, dass Myriam überall dort ist, wo du bist! Schöner kann man das nicht beschreiben.

Liebe Grüße
Miriam
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  #530  
Alt 27.02.2013, 19:02
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Jyrina Jyrina ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

hallo helmut,
ja du hast recht, der jahrestag verändert sich, er ist in dr trauerarbeit nicht mehr so wichtig, besonders wenn man so einen wonneproppen hat wie du.
ich sende dir liebe grüsse gerda
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  #531  
Alt 01.03.2013, 01:15
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Gerda, Miriam und Monika,

es tut gut, von euch hier zu lesen.

Ich habe meine Trauer von allen Seiten betrachtet, durchleuchtet, sie in ihre Einzelteile zerlegt und wieder zusammen gebaut. Oft glaubte ich sie zu kennen und zu beherrschen ... bis sie mir dann doch wieder ganz hinterhältig ein Bein stellte und manchmal war es dann schlimmer als zuvor.

Natürlich habe ich das nicht alles alleine geschafft. Hier im Forum habe ich darüber geschrieben und viele, sehr liebe Menschen haben mir hier geholfen, Fragen gestellt, zwischen den Zeilen gelesen. Freunde und Freundinnen im realen Leben, die keine Angst hatten, mit mir über meine Trauer zu sprechen und zum Teil bohrende, manchmal auf den ersten Blick sogar verletzende Fragen zu stellen. Schon oft steckte ich in einer Sackgasse und musste von vorne beginnen.

Ich weiß nicht, ob ich wirklich weiß, was Trauer für den Einzelnen bedeutet. Doch eines weiß ich ganz genau: es gibt keinen Gedanken, den man nicht denken darf. Für mich denke ich, sogar muss. Ob "gute" oder "böse" Gedanken, egal, sie sollten gedacht werden. Wer weiß denn schon, was gut und böse ist? Auch ein zuerst "böser" Gedanke kann sich als "gut" herausstellen. Hat es oft getan.

Hartmut, mein treuer Freund und zweites Ich, der mich beobachtet und oft den Finger auf die richtige Stelle legt, sagte neulich:

"Die Trauer ist kein Gefängnis, an dessen Mauer man mit ausgestreckten Händen verzweifelt einen Ausgang sucht und sich dabei blind im Kreis dreht. Die Trauer ist eines der Tore zum Leben. Man muss nur hindurch gehen."

"Bist du bekloppt? "Nur" hindurch gehen? "Nur"??"
"Ja! Nur! Ich weiß durchaus, wie schwer das Tor zu öffnen ist."
"Und dann?"
"Das finde selbst heraus. Woher soll ich denn wissen, was dein Leben ist? Sag du es mir."


Eine gute Nacht euch allen,

Helmut
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  #532  
Alt 01.03.2013, 09:47
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

du triffst immer wieder den Nagel auf den Kopf.
Du solltest deine Gedanken veröffentlichen für die vielen Menschen, die nicht wissen, wie sie ihre Trauer durchleben sollen, durch das Tor hindurchschreiten sollen.
Es würde bestimmt ein Bestseller.

Lese immer wieder gerne hier.
Auch bei mir wird ist es im Sommer das 5. Jahr. Auch ich gehe in diesem Jahr anders an das Datum heran.
Auch ich war in diesem Jahr bisher nur 1 x auf den Friedhof.
Am Anfang war es die Verbindung. Noch etwas für ihn tun können.
Jetzt besuche ich das Grab, um es zu pflegen.
Meine Verbindung habe ich im Herzen, hier und jetzt, nicht an seinem Grab.

Ich wünsche dir viel Freue an deinem neuen Leben, mit deiner neuen Enkelin und der ganzen Familie.

Ich baue mir auch gerade ein neues Leben auf. Es tut mir gut.

LG
Petra
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Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #533  
Alt 01.03.2013, 10:28
Myositis Myositis ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Helmut,

Ganz lieben Dank für alle Deine Gedanken, die Du mit uns teilst und die wie Balsam für mich und ich glaube für viele von uns sind. Sie regen mich immer wieder an, meine Trauer von anderen Sichtweisen zu sehen. Es stimmt schon, man könnte fast meinen, Du nimmst den Platz eines Psychologen hier ein. Eines sehr guten Psychologen!

Liebe Petra: Für mich ist im Augenblick auch noch so, dass mein Gang zum Grab meines Mannes mir eine gewisse Verbindung bedeutet. Zu Anfang war ich jeden Tag dort. Jetzt gibt es Tage, da brauche ich nicht unbedingt hin. Vielleicht ist es auch meine Art, um zu verarbeiten, dass er nicht mehr wiederkommt. Ich glaube, ich habe immer noch nicht so richtig realisiert, dass er absolut nicht mehr hierhier zurückkommt.

Die Verbindung des Herzen... Ich glaube, die hat jeder, der seinen geliebten Partner oder Angehörigen verloren hat. Ich habe so viel Liebe in meinem Herzen für meinen Mann, dass ich manchmal das Gefühl habe, es zerplatzt, da er physisch nicht mehr hier ist. Ich kann ihm meine Liebe nur noch durch Verbindung der Gedanken geben.

Ich hoffe, dass ich irgendwann auch dort ankomme wo ihr seid. Wieder voll im Leben und nicht nur am Rand. Ich bin zuversichtlich, aber es braucht wohl noch seine Zeit…

Dieses Forum ist eine enorme Hilfe auf meinem Weg.

LG Iris
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  #534  
Alt 04.03.2013, 22:26
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Jyrina Jyrina ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

lieber helmut,

ja was ist trauer,?, ich habe viele jahre damit verbracht immer wieder bin ich aufgestanden und habe gekämpft gegen die trauer und wie du sagst sie hat mir so oft ein bein gestellt..........
ich habe seit einiger zeit wieder eine neue liebe gefunden und mit ihr die möglichkeit auch trauer zuzulassen. ein wunderbarer gedanke auch noch platz im herzen zu haben für ein neues wunderbares leben und trotzdem den geliebten mann nicht zu vergessen und immer ein zimmerchen im eigenen herzen für ihn bereit zu halten.
weinen wann immer mir danach ist, keine versteckten gefühle ich glaube verstanden zu haben was trauer ist. sie ist in meinem leben immer ein gegenwärtiger gedanke , aber seit einiger zeit wird mir die last ein wenig leichter und ich habe zwei feste arme die mich halten wenn der schmerz wieder da ist. ich glaube trauer geht nie vorüber , sie nimmt nur eine ganz bestimmte form an, je nachdem wie wir ihr begegnen.
es grüsst dich und all die lieben mitleser- und schreiber
gerda
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  #535  
Alt 05.03.2013, 07:35
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

was ist Hartmut doch lebensklug! Oder ist es doch Helmut? Oder vielmehr beide?

Ich denke, der Vergleich mit dem Gefängnis ist sehr passend. Anfangs erscheint die Trauer oftmals wie ein Gefängnis und es dauert so einige Zeit, bis wir erkennen, dass wir selbst uns darin festhalten. Zu Beginn ist das wohl auch sehr gut, denn wir brauchen dicke Mauern, die uns schützen vor der Außenwelt und hinter denen wir uns verbergen können. Wir brauchen auch Zeit, um das Geschehene begreifen zu können, um einen Weg zu unseren Lieben zu finden und um uns selbst wieder zu finden. Und dann können wir das Tor suchen, dass zum Leben zurück führt...

Ich freue mich immer, wenn ich hier von Menschen lese, die ganz vorsichtig das Tor aufstoßen und dann spüren, dass es ihnen gut tut und dass es auch so sein darf...

Liebe Grüße
Miriam
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  #536  
Alt 10.03.2013, 20:06
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Wie lange noch?


Die Augen geschlossen
Alles schwarz
Kein Laut zu hören
Alles Schmerz

Wie lange noch
Soll das gehen
Hoffnungslos und Einsamkeit
Will wieder sehen

Stille und Leere in mir
Wo kaum etwas geht
Kaum Bewegung in mir
Weil fast alles steht

Nach vorne oder zurück
Egal wo ich bin
1000 Fragen über Fragen
Ohne Richtung ohne Sinn

Die Augen geschlossen
Vom Schlaf benommen
Brauch sie nur zu öffnen
Und bin angekommen

Wie lange noch?
Einen Wimpernschlag.


© HelmutL, 10.03.2013
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  #537  
Alt 11.03.2013, 09:07
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Helmut,

was für ein schönes Gedicht...


LG Monika
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  #538  
Alt 11.03.2013, 10:31
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Mirilena Mirilena ist offline
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Jaaa, das kann ich auch nur bestätigen! Ich habe es schon mehrmals gelesen und eben habe ich es mal laut gelesen, dann klingt es noch mehr in einem nach.

Liebe Grüße
Miriam
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  #539  
Alt 11.03.2013, 11:42
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Kann mich da nur anschliessen.

Einfach schön dieses Gedicht.

Nala
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[
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  #540  
Alt 13.03.2013, 13:04
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Hallo @all,

... und Danke für das Lob. Manchmal trennt uns tatsächlich nur ein Wimpernschlag vom Leben. Wie nach einem langen Schlaf kommt es mir manchmal vor.



"Moin Hartmut."
"Moin."
"So kurz heute?"
"Mhm."
"Was ist los?"
"Ei, es soll endlich Frühling werden!!"
"Warum?"
"Mann, es ist kalt. Es schneit. Die Straßen glatt .... und das Moos noch gefroren! Ich möchte mal wieder draußen sitzen. Blumen sehen und die Sonne soll scheinen!"
"Aha, der Winterblues?"
"Jou."
"Hm. Kannst du das Wetter ändern?"
"Leider nicht."
"Davon abgesehen ... draußen scheint die Sonne. Musst nur gucken."
"Aber es ist so kalt."
"Weichei. Los, zieh dich an und wir gehen raus."
"Muss das sein?"
"Jou."
"Ich zeig dir mal was."



.
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