Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 12.03.2013, 11:45
Heino* Heino* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 374
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Hallo Webealu,


bin der meinung, er hat immernoch nicht realisiert, gegen wen oder was er da kämpft...

Lass Deinem Mann genug Zeit, das zu verstehen und auch die Wahrheit, dass dieser Krebs nicht wirklich heilbar ist, sollte genug Zeit haben, bevor man sie an sich heranlässt.
Heute vor genau 20 Jahren erhielt ich meine Diagnose, und ich bin sicher, wenn ich gleich alles gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre ich schon nicht mehr unter den Lebenden. Heute aber kann ich sagen: Es lohnt sich zu kämpfen, das Leben (auch mit dem Krebs) ist schön und voller Genuss. Ich habe noch lange nicht vor, den Kopf hängen zu lassen.
Ich wünsche Deinem Mann gute Ärzte und viel Freude am Leben, dann kann man auch kämpfen.

Herzliche Grüße, Heino.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 12.03.2013, 11:57
webealu webealu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2013
Beiträge: 26
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Er weiss, dass der Krebs nicht heilbar ist.
Meine Sorge ist, dass er sich darauf einstellt, nur noch wenige Jahre (wenn überhaupt) zu leben.
Und statt zu kämpfen und sich zu informieren wie man am besten kämpft informiert er sich über Euthanasie-Programme!
Vielleicht gehört das ja zu den Phasen, die man so durchlâuft?

In der Zwischenzeit weigere ich mich, aufzugeben und unser Leben dem Krebs zu opfern! Wir sind jung, sehr verliebt, haben einen wunderbaren kleinen Sohn, der eigentlich noch ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommen sollte und einen tollen Familien- und Freundeskreis. Das sind alles gute Gründe zu kämpfen, finde ich?
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.03.2013, 12:26
Thomas1 Thomas1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.09.2010
Beiträge: 88
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

guten Tag webelau
Jeder von uns kranken wird seinen weg finden mit der Krankheit umzugehen,der eine früher der andere dafür um so später.wir lernen mit der erkrankung zu leben,kämpfen ist wohl nicht das richtige Wort.Auch schreibst Du viel in der Ich-Form"ich will".."ich werde"etc,aber will das dein Mann auch?Du kannst ihn nur ermuntern und beistehen,mehr geht einfach nicht.Jeder Mensch ist einmalig,speziell auch bei solchen Krankheiten.Heino hat das schon richtig erklärt,ebendso wie Jan und die anderen.Ich lebe nun schon 3Jahre mit meinem metastasierten Nierentumor ohne Medikamententherapie des solchen,allerdings mit Operationen,und ich bin immer noch zuversichtlich,das ist aber bei jedem anders.Auch epfindet der eine seine Erkrankung als Last,andere sehen darin einen neuen Anfang,wichtig ist das du einen geeigneten weg findest Deinem Mann zur seite zu stehen.
Grüsse
Thomas
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.03.2013, 13:27
webealu webealu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2013
Beiträge: 26
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Vielen Dank für Eure Kommentare!
Ja, vermutlich muss er seinen eigenen Weg finden und der Kreis der Familie und Freunde kann nur unterstützend beistehen. Es kann ihn ja niemand zu etwas zwingen oder an seiner Stelle wirken.
Manchmal ist es einfach schwierig für mich, seinen Weg nachzuvollziehen weil wir so unterschiedlich gestrickt sind.
Ich werde auf jeden Fall nochmal versuchen, ihn zu überzeugen einen Psychologen aufzusuchen. Da kann er ja auch ganz anders über seine Sorgen und Ängste reden als mit uns. Uns will er ja vor alledem schützen (seine Eltern wissen z.B. gar nicht, dass es keine Heilungsaussichten gibt und er will ihnen das auch nicht sagen).

Wir hatten auch darüber gesprochen, ob wir ein zweites Kind haben sollten. er will die Entscheidung komplett mir überlassen weil er sagt, dass er das zweite Kind wahrscheinlich gar nicht mehr sehen wird. Ich bin mir da nicht so sicher. Die Frage, die ich mir stelle ist: wäre das eine gute Idee? Könnte ihm das evtl helfen oder würde ihn das mehr belasten? Er ist vollkommen vernarrt in unseren kleinen Sohn und vor dem Krebs hatten wir auf jeden Fall vorgehabt weitere Kinder zu haben. Ich will natürlich nicht einfach entscheiden, dass wir noch eines haben und dann ist er damit überfordert?
Oder lebt man am besten einfach weiter als wäre (fast) nichts gewesen soweit es geht? Was sind eure Erfahrungen (generell, nicht spezifisch auf die Kinderfrage)?
Zur Info: er hatte vor der Behandlung mit Sutent eine Samenspende abgegeben da wir ja wusten, dass Sutent die Gene angreift.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 12.03.2013, 13:53
webealu webealu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2013
Beiträge: 26
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Sorry, das meinte ich. Er hatte auch schon ein paar Sitzungen nur wollte er bisher nicht weiter machen. Er fand, das helfe nicht wirklich aber ich nehme doch mal an, dass man mehr als ein paar Sitzungen braucht, um wirklich zu begreifen, wie einem das weiterhelfen kann?
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 12.03.2013, 15:52
webealu webealu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.03.2013
Beiträge: 26
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Hallo John, was du schreibst klingt beinahe nach Meditation, in sich gehen und Ruhe finden...hat jemand damit Erfahrung? Oder liege ich völlig daneben?

Ich finde, ein paar Tage nach der jeweiligen Schocknachricht - die braucht immer eine Weile bis sie verdaut ist - kehrt langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Pläne für Urlaub, Veränderungen im Haus und dergleichen kommen wieder in den Vordergrund. Ist das Verdrängung oder eben der Versuche, so normal wie möglich zu leben? Wer weiss...

Am Montag gehen wir zurück ins Krankenhaus. Dann soll per Losverfahren ermittelt werden, welche Therapie er bekommt. Sollte es die experimentelle Therapie sein (PD-1), würde er alle 2 Wochen intravenös behandelt werden. Sie haben von einem ständigen Katheter gesprochen, der eingepflanzt werden soll um die Venen zu schonen. Hat jemand damit Erfahrung?
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 12.03.2013, 17:08
Heino* Heino* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 374
Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Hallo Webealu,

ein venöser Zugang oder Port kann hilfreich sein, bei mir hat das nie funtioniert, weil sehr schnell Abwehrreaktionen auftraten.
Ich möchte Dir berichten, wie es mir nach der Diagnose ging. Psychologische Hilfe habe ich nie in Anspruch genommen, ich hatte aber auch keine Zeit, in Schwermut zu verfallen:
Im gleichen Jahr heirateten zwei unserer drei Töchter, 2 Enkel wurden geboren, unsere ersten Weißrussischen Kinder aus der Tschernobyl-Aktion waren 4 Wochen bei uns zu Gast, beruflich musste ich einen neuen Anfang finden... also tobte das pralle Leben um mich herum (siehe dazu auch weiter oben in den Mutmachgeschichten). Wichtig dabei war und ist, dass ich meine sehr starke Frau an meiner Seite habe. Also, mit Martin Luther sage ich: "Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen"

Herzliche Grüße, Heino.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:15 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55