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  #1  
Alt 16.05.2013, 21:32
sanna53 sanna53 ist offline
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hallo Monika, es gibt gute und schlechte Tage, ich versuch halt mir jeden Tag Abwechslung zu verschaffen, die freien Tage sind oft übel, aber ich bin dabei mir ein kleines Leben aufzubauen. Nun bin ich Single , das tut oft weh, aber es geht schon so. Die Arbeit lenkt auch ab. Es muss ja weiter gehen, Georg kommt nicht wieder, die Lücken im Leben müssen jetzt anders gefüllt werden, sonst würde ich hier total in die Deprie verfallen. Sanna
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  #2  
Alt 16.05.2013, 22:25
sanna53 sanna53 ist offline
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hallo neddi, ich weiss genau was du durchlebst, es ist einfach grausam. wie bei dir sind die abende elend und einsam. ich habe angefangen die wochenenden zu hassen, am liebsten geh ich dann arbeiten. oder ich raff mich auf und mach besuche bei freunden, falls die mal zeit haben. aber so will ich nicht leben! ich habe mir einen hund bestellt, das ist wohl so eine art kindersatz, aber für mich ok. und ich versuche mich abzulenken. die tage, die ich mir in norddeutschland gegönnt habe waren total toll. ich bin immer der meinung, dass mein verstorbener mann nicht möchte, dass ich zuhause sitze und nur traurig bin, nein, dass hätt er ned gewollt. er war lebenslustig und immer auf 100. dass mir das nix bringt immer nur zu trauern hab ich irgendwann verstanden. nun habe ich unseren garten gemacht, dass war auch schön. morgen geh ich arbeiten über die feiertage, so nach und nach kann ich mich wieder organisieren, auch wenn es oft schwer fällt. aber ich denke, man muss mal damit anfangen.
ich denke auch, dass viel mit dem tod des partners nicht umgehen können, wenn man das nicht erlebt hat und vor allem durchlebt hat ist es wahrscheinlich sehr schwer, merk das bei meinen kollegen. aber ich erwarte auch nix. ich bin nur froh irgendwie aufgeräumt zu sein. meine eltern sind verstorben und hier hab ich niemand. nun bastle ich mir meine eigene kleine familie zusammen. aber ich habe auch tage, an denen gar nix geht, da sitz ich in der küche und fühl mich wie der letzte mensch auf der welt. aber ich wills nimmer, da fahr ich dann nach münchen und lauf da rum. jedenfalls wird immer a bisserl besser, auch wenn mein mann immer bei mir ist. hilfe hab ich mir bei einem therapeuten geholt, als der krebs festgestellt wurde, dieser mensch hat es mir noch schwerer gemacht, jetzt bin ich der meinung, dass ich mit guten freunden besser drüber reden kann. also so was wie eine therapie würd ich nie mehr machen. aber das muss man auch für sich entscheiden. ich hatte dann noch gespräche mit dem therapeuten vom hospiz, das hat mir viel geholfen. jedenfalls versteh ich dich, der mensch, den man geliebt hat ist weg, ich hoffe nur, dass deinem das leiden erspart wurde. ich denke und träume immer noch von seinem leidensweg, es war ein einziger schlechter film, ich stand hilflos daneben. konnt nur noch peg und portnahrung anhängen. das rechts der isar war schon unsere zweite heimat, heute will ich die klinik nie mehr sehen, obwohl er da immer gut aufgehoben war. na ja, wer weiss, was uns erwartet. du hast ja wenigstens noch ein kind von ihm, ich wollte nie eins. heute tuts mir oft leid, weil so gar nix von ihm da ist.auch dieser spruch die zeit machts leichter stimmt, man muss nur wollen und versuchen, es geht dann schon. dann wünsch ich dir mal wieder a bissl energie, ist wichtig, dass weiter geht! ganz liebe grüsse an dich-sanna
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  #3  
Alt 05.07.2013, 10:53
sanna53 sanna53 ist offline
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hallo an euch! es wird zeit, dass ich mich mal wieder melde und hoff bei euch läutfs so gut wies eben geht. ich habe die letzte zeit viel gearbeitet und dann urlaub gehabt. gestern bin ich wieder aus finnland zurück gekommen, es war schön, georg war in gedanken immer dabei. obwohl es finnland nie so mochte, aber an vielen orten, die ich besucht habe war ich auch mit ihm, es war ein sonderbares, trauriges gefühl für mich. aber ich denke auch, dass er sich mit mir gefreut hat und froh war mich einmal wieder alleine im urlaub zu sehen. für meine freunde dort wars auch komisch, sie kannten und mochten ihn.
so, nun wünsch ich euch ein schönes wochenende! sanna
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  #4  
Alt 05.07.2013, 14:12
monika100 monika100 ist offline
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Hallo Sanna,

wie schön mal wieder von dir zu hören.
Es scheint, als ob du einigermaßen klar kommst.?
Das freut mich.

Alles Gute für dich,

Monika
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  #5  
Alt 05.07.2013, 15:32
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo Sanna,

ein mutiger Schritt. Glückwunsch. Vor allem, da es dir anscheinend sehr gut getan hat. Ich kenne das Gefühl.

Irgendwann dachte ich, daß ich stark genug und es an der Zeit sei, auch mal wieder Orte zu besuchen, die uns vertraut waren, wo wir glückliche Zeiten verbracht hatten. Anfänglich waren die Abstürze fürchterlich. Doch mit der Zeit stellte sich, ähnlich wie bei dir, eine Vertrautheit ein, die ich nicht missen möchte, und auch ein Selbstvertrauen, solche Situationen überstehen zu können.

Loslassen heißt ja nicht wegstoßen. Im Gegenteil. Loslassen gibt Freiheit zu Nähe und Vertrautheit. Das hast du gefunden. Es ist genau das, was wir brauchen, um im weiteren Leben bestehen zu können. Es gibt uns Sicherheit. Die Sicherheit der Nähe in uns selbst.

Seltsamerweise findet man das oft in der Ferne. Nicht dort, wo man normalerweise gelebt hat. Vielleicht auch nicht seltsam? Denn in der Ferne, am Urlaubsort, war man entspannt, zufrieden, glücklich. Frei von allem Krimskrams und dem alltäglichen Wahnsinn zu Hause, welche einen erdrücken. So auch jetzt, ob nun in Finnland oder im Schwarzwald oder an der Nordsee.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #6  
Alt 05.07.2013, 18:52
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Sanna! Ich freue mich wieder etwas von dir zu hören!

Ich weiß, es gibt bessere und schlechtere Tage! Die guten sollen wir genießen und die schlechten müssen wir eben auch ertragen und vorbei gehen lassen!

Ich kann sehr gut nachvollziehen dass es ein trauriges Gefühl war als du die Orte im Urlaub besucht hast an denen ihr gemeinsam wart aber gleichzeitig gibt es ein Gefühl der totalen Nähe und man fühlt sich dem geliebten Menschen ganz nah. Ein eigenartiges Gefühl das sehr schmerzt aber auch wunderschön ist.

ICh drück dich ganz fest, du machst das alles gut! Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #7  
Alt 07.07.2013, 12:14
sanna53 sanna53 ist offline
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Daumen hoch AW: Jetzt auch hier, ohne ihn

hallo! ja nun bin ich wieder hier und sag danke für eure lieben zeilen. der urlaub hat gut getan, aber der alltag hat mich sehr schnell wieder eingeholt. am friedhof war ich gleich einen tag nach dem rückflug. jetzt mach ich zuhause sauber und der garten muss auch genacht werden. all die dinge, die wir uns zuvor geteilt haben. gestern sind wieder tränen geflossen, nach dem ich neben der arbeit hier georgs lieblingsmusik gehört habe, aber auch das gehört dazu denke ich.
und ich denke auch, es ist gut so. manchmal muss es raus, so wie in finnland, als ich vor dem grab meiner freundin stand. sie musste auch zu früh gehen. schön, dass mich meine kleine " familie" dort so abgefangen hat.
insgesamt denk ich auch, dass es so wie es ist ok ist. es ist wie helmut schreibt, ein neues leben, aber eben anders als vorher.
ich melde mich, schöne zeit euch allen! sanna
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