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#1
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Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, mir war die ganze Zeit nicht danach. Papa geht es nicht gut. Die Bestrahlungen sind zu Ende und er hat noch immer starke Schmerzen im Bein, er weigert sich stärkere Schmerzmittel zu nehmen. Er nimmt noch immer Novalgin + Ibuprofen, mehr nicht. Er will nicht benommen im Bett liegen, hat er gesagt. Dazu kommt, dass er seit 1 Woche in beiden Beiden jeweils 1 Thrombose hat, er hat nun die Beine gewickelt und der Sozialdienst kommt alle 2 Tage, um dies zu erneuern. Wenn die Füße abgeschwollen sind, müßte er dann Kompressionsstrümpfe tragen. Ich darf gar nicht daran denken, den diese drücken ja noch mehr auf die Metas im Oberschenkel :-( Heute hat er dann zu Mama gesagt, dass er mit dem Onko-Doc sprechen möchte, er will mit der Behandlung aufhören, er möchte einfach nicht mehr leben. Es ist für ihn nur noch ein dahinsiechen, er war immer fit und nun geht fast gar nichts mehr. Er packt das einfach nicht mehr und er liegt nur noch rum und das einzige worüber er nachdenkt, ist, warum er diese Krankheit hat und warum es nicht schneller zu Ende gehen kann... Mama und ich können ihn ja verstehen aber es tut so weh - der Gedanke daran, dass er aufgibt und wir haben schreckliche Angst davor, wie es weitergeht, wenn die Chemo usw. aufhört. Wie rapide geht es zu Ende ? Unter welchen "Bedingungen" ? Mir graut ganz schrecklich davor, am liebsten würde ich den Kopf in den Sand stecken.. ich hab solche Angst.... und ich will ihn nicht gehen lassen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! obwohl ich weiß, dass das niemand verhindern kann :-(
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013 in Frieden eingeschlafen am 12.03.2014 - ich werde Dich nie vergessen |
#2
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iebe Myri,
es tut mir leid, von Dir zu hören, daß es Deinem Vater schlechter geht.. Auch wenn man ja weiß, daß die gemeinsame Zeit wohl nicht mehr lang sein wird - ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mein Vater dann nicht mehr da sein soll. Ein Teil von mir steht quer und denkt „das geht doch einfach nicht”. Kann mir vorstellen, wie es Dir gehen mag.. Und die Angst vor dem großen Unbekannten: wann wird es sein, wie wird es sein, was werde ich tun können? Es ist schwer, mit der Unsicherheit klarzukommen.. Ich habe den Eindruck, man kann sich kaum auf irgendetwas vorbereiten, in argen Zeiten kommt plötzlich ein richtig guter Tag - Symptome ändern sich und man macht sich dafür über neue Dinge sorgen. Als ich gelesen habe, daß Dein Vater die Chemo abbrechen will, habe ich spontan nicht an aufgeben gedacht, sondern daß er seinen Zustand damit auch annimmt. Und daß das jetzt besonders traurige, niederdrückende Gefühle in ihm auslöst, sich selbst als schwach und krank zu erleben. Aber vielleicht kommt danach eine Phase mit mehr Frieden für ihn... Manchmal scheint der Krebs auch Atempausen zu gewähren, wenn man nicht mit allen Mitteln kämpft. Bei meinem Vater gibt es solche Phasen und ich wünsche sie Dir und Deinem Vater von Herzen! Sind die Thrombosen inzwischen zurückgegangen? Schade, daß er Morphine & Co so kategorisch ablehnt, es ist nicht immer so, daß man damit benommen im Bett liegt. Stabil eingestellte Patienten dürfen damit sogar Auto fahren... Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Hoffe ich jedenfalls. Myri, laß Dich mal ganz fest in den Arm nehmen! Es ist keine leichte Zeit, aber da ist immer noch ein Stück Weg zu gehen und wir finden auch immer wieder die Kraft dafür. Ich denk an Dich. Halt den Kopf oben!! Kaffee, die froh ist, nicht allein zu sein mit dem ganzen Schlamassel |
#3
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Hallo,
mein Mann hat auch Lungenkrebs, IV Stadium, bekommt z.Z. Chemo mit Carboplatin, Alimta, Bondronat. Metastasen am Lympfknoten, Nebenniere, Knochenmetastasen am Oberschenkelhals ( hat künstliches Hüftgelenk bekommen ), an der Wirbelsäule, im Kopf haben sie auch kleinen Schatten entdeckt, am Schulter. Gestern hat er die erste Chemo bekommen. Er muss Folsäure nehmen, Vit.B12, kann mir bitte jemand sagen wie oft man den Vitamin B12 spritzen muss ???? |
#4
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Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich lange nicht mehr gemeldet... Was soll ich sagen ? Ich bin müde und kraftlos. Papa liegt in seinem Bett, kann nur noch aufstehen, um sich auf den Toilettenstuhl zu setzen. Er hat keine Kraft mehr. Die Schmerzen halten sich in Grenzen, da er nun Fentanyl-Tabletten, 4x tgl. bekommt und 75mg Morphium-Pflaster. Dazu MCP-Tabletten wg. der Übelkeit, die immer mal wieder auftritt. Gestern war der Tiefpunkt überhaupt. Ich kam zu ihm rein und er hat angefangen zu weinen. Ich habe noch nie jemanden so verzweifelt weinen sehen, geschweige denn meinen Papa. Er hat nur noch geweint, über eine Std. - Mama und ich konnten ihn kaum beruhigen und haben natürlich mit geweint. Er sagte immer wieder: Ich will nicht mehr, ich will sterben, ich will nicht mehr leben, ich will nicht mehr. Dann hat er angefangen zu beten, dass er endlich gehen darf. Es war bis jetzt der mit schrecklichste Tag in meinem Leben. Ich hab der HÄ angerufen und die Arzthelferin kam vorbei und hat Papa eine Art Beruhigungsspritze gegeben, ich hoffe, sie hält etwas an. Es ist schrecklich mit anzusehen, wie er immer weniger wird, mein starker, großer Papa ![]() Er ist auch ziemlich unruhig die letzten Tage. Tagsüber will er sich immer wieder im Bett aufsetzen. Ist das ein Zeichen für irgend etwas ? Er bekommt Erhaltungstherapie mit Alimta, da der Tumor geschrumpft ist und nach dem 2. CT auch in dieser Größe geblieben ist. Die Knochenmetas haben sich auch nicht vermehrt. Und doch ist es ein wahnsinniger Abbau. Papa hat einfach keine Kraft mehr und er will wirklich nicht mehr. Er hat nun schon öfter Bluttransfusionen bekommen, weil die Werte nicht gut waren, danach gehts ihm immer sichtlich besser. Gestern war ich nahe dran ihn zu fragen, ob er die Chemo beenden möchte. Er möchte so gerne endlich gehen können und ich sehe keine andere Möglichkeit, als die Chemo abzubrechen. Aber ich konnte ihn nicht fragen, ich denke immer noch, er muß alleine darauf kommen, wenn er das möchte. Oder meint ihr, er denkt gar nicht an so etwas ? vor lauter Verzweiflung ? Das Pflegebett haben wir inzwischen, er möchte aber noch im Schlafzimmer bei Mama sein und so lange das geht, machen wir das natürlich. Mama wäscht ihn usw. und ich ziehe ihm morgens bevor ich arbeiten gehe die Thrombosestrümpfe an. Seit 2-3 Tagen isst er nicht mehr viel und zum Trinken müssen wir ihn immer auffordern. Ich hab keine Ahnung, wie das noch weitergeht oder wie lange ? was meint ihr ? es kann wohl niemand sagen... Ich bin unendlich traurig und fühle mich so hilflos, so unendlich hilflos... Bei der Hitze draußen können wir natürlich auch nicht raus mit ihm und er liegt im abgedunkelten Zimmer, damit die Hitze nicht reinkommt. Das macht natürlich noch mehr depressiv. Radioempfang ist schlecht in seinem Zimmer und TV möchte er nicht so oft schauen, weil er gar keine Kraft und Muse dazu hat. Wir sitzen so oft wie möglich bei ihm und das scheint ihm gut zu tun. Und uns auch. So hart es klingen mag aber seit gestern wünsche ich mir für ihn, dass er endlich gehen kann, denn so verzweifelt wie er ist / war, möchte ich ihn nicht mehr erleben. Es tut so weh... und auf der anderen Seite sind wir froh, dass er es endlich mal rausgelassen hat, wer weiß, wie lange ihn das schon bedrückt und gestern war einfach die Kraft am Ende. Habt ihr Ratschläge für mich, wie wir es ihm so angenehm wie möglich machen können ohne ihn zu "stressen", weil er oft müde ist und einfach nur schlafen möchte. Ich bin für alles dankbar ![]()
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#5
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Hallo meine Lieben,
ich habe lange nicht mehr geschrieben, so viel ist passiert seit August 2013. Papa hat die Erhaltungschemo abgebrochen, da er so schwach war, dass wir dachten, er muss sterben. Er hat sich jedoch wieder relativ gut erholt, wenn man es so nennen kann, konnte mit am Tisch sitzen im Rollstuhl für 1 Mahlzeit usw. Seit ein paar Wochen geht es ihm jedoch schlechter. Er liegt jetzt nur noch im Bett, ist relativ klar im Kopf und hat vor ca. 14 Tagen noch eine Lungenentzündung bekommen... er hat AB bekommen und sich ganz gut davon erholt, ein Kämpfer. Seit Freitag ist er nun so schwach, dass wir jeden Tag damit rechnen, dass er von uns geht. Es ist schrecklich ihn so leiden zu sehen. Er ist zu schwach um einige Schlucke Tee zu trinken oder gar zu essen. Er schläft die meiste Zeit und gestern hat er zu Mama gesagt, dass er nicht mehr leben möchte, dass er sterben möchte. Wir sind den ganzen Tag am weinen, auch wenn wir wußten, dass dieser Moment kommen wird, es ist das Schlimmste in meinem Leben, das ich bisher erlebt habe. Mein Papa, mein Fels in der Brandung, der, der immer Rat wußte, wenn ich nicht mehr weiter wußte und immer für mich da war... jetzt muss ich ihn gehen lassen... er fehlt mir jetzt schon.... jede Minute habe ich Angst, dass es soweit sein könnte, auf der anderen Seite wünsche ich mir für ihn, dass er einschlafen kann und somit erlöst ist. Aber keiner kann mir sagen, wann das sein wird. Papa, ich liebe Dich unendlich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Traurige Grüße, Myri
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013 in Frieden eingeschlafen am 12.03.2014 - ich werde Dich nie vergessen |
#6
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Liebe Myri,
es tut mir leid, lesen zu müssen, das bei euch jetzt offenbar der Abschied naht.. Ich wünsche deinem Vater das er schmerzfrei und ohne Angst gehen kann. Das ihr bei ihm seid, ist das größte Geschenk, das ihr ihm machen könnt. Ich denke an Euch Heaven (dem Himmel so fern)
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ED 12/2011 Primärtumor Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom (grosszellig) T2a,N2,M1b entsprechend Tumorstadium IV Dünndarmkarzinom pT3,pN1,R0,G3 Jan-April 2012 Chemo Cisplatin/Alimta Seit Mai 2012 in Remission ![]() |
#7
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Liebe Myri!
Auch mir tut es unendlich leid dass es deinem Papa jetzt so schlecht geht und auch für euch die Zeit des Loslassens gekommen ist. Ich habe oft bei dir gelesen und als ich Nichts mehr las dann gehofft dass sich die Situation zum Guten gewendet und stabilisiert hat. Ich kann dich so gut verstehen! Man weiß, dass dieser Tag kommen wird, aber wenn alles dann so nahe zusammenrückt, dann kann man es gar nicht fassen! Ich weiß wie unerträglich diese Situation ist, man möchte so gerne helfen, alle Schmerzen und Ängste abnehmen, aber es ist uns unmöglich! Diesen Zwiespalt kenne ich auch nur zu gut! Einerseits möchte man dass der liebe Mensch so lange wie möglich da ist und andererseits ist alles schon so viel Leid und Schmerz dass man um Erlösung betet! Jemand hat es im Krebskompass mal so beschrieben: Man wartet gemeinsam auf den Zug aber es steigt nur Einer ein. Genauso könnte ich die Situation beschreiben. Auch wenn dein Papa viel liegt und schläft, sei bei ihm und sauge die Momente in dich auf! Mir hilft es jetzt sehr wenn ich an diese Momente zurückdenke! Ich wünsche dir alles an Kraft auf dieser Welt und dass dein Papa ohne Angst und Schmerzen loslassen kann! Ich denke an euch! Traurige Grüße
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 ![]() ![]() |
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