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AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik
*winkt in die Runde*
Viele liebe Gruesse, Ein Erfahrungsaustausch besteht in meinen Augen aus, Geben und Nehmen. Einen geführten Monolog würde ich eher in einem Tagebuch festhalten. Aber ich denke mir, Sonne, Du möchtest Beides miteinander verbinden. Meine persönliche Gedanken kreisen sich seit meiner Diagnose immer wieder um das gleiche Thema *Die Natur findet einen Weg*. Ich will damit sagen, wer sagt mir denn, dass das Schalentier besiegt ist? Ich habe zwar alles getan, um das Mistvieh auszuradieren, aber für wie lange? Schläft ER, oder lauert ER noch irgendwo im Hintergrund? Ein *festgestelltes großflächiges carzinom in situ* wäre für mich zwar im Moment eine riesengroße Erleichterung, aber es ist Krebs. Ich will es nicht schön reden. Jetzt gehe ich mal auf Deine Gedanken ein. Wenn man älter wird, kommt eine gewisse Portion Lebenserfahrung dazu. Manchmal auch geprägt mit Vergangenheitsbewältigung. Was man in den vergangenen Jahren bewältigen musste, stößt einen manchmal bitter auf. Dann stellt man sich die Fragen *Warum ausgerechnet ich? Habe ich nicht schon genug mitgemacht?“ Ich glaube, da stehe ich nicht alleine da. Es geht vielen Frauen so. Aber ich würde einen Teufel tun, mir was anzudichten, was ein Anderer verbockt hat. Auch ich bin gerannt, weil ich mit einem Alkoholiker verheiratet war. Der alles zerstört hat, ohne Rücksicht auf seine Familie. JA, ich bin gerannt. Es war Selbstschutz für meine Kinder und für mich. Wir haben überlebt. Ich hoffe, er ruht in Frieden. Verzeihen, kann ich ihm nicht. Seit der Diagnose höre ich mehr auf meinen Körper. Er sagt mir doch, wie er sich fühlt. Auch ich habe meine Brüste gespürt. Ich habe auch Abschied von meinen Brüsten genommen. Habe mich sehr lange mit dem Thema auseinander gesetzt. Kein *Holz vor der Hütte* heißt doch nicht mehr, dass ich keine Frau bin. Mein Vater sagte mir immer vor meinen Operationen, die ich hatte, denke positiv Mädchen. Er war ein Weiser Mann. Vieles fällt leichter dadurch. Ich versuche es auch in anderen Lebenssituationen umzusetzen. Gelingt mir nicht immer, ich arbeite dran. Wünsche Euch allen, ein ruhiges Wochenende. Dyara
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Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo) Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar) |
#2
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AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik
Zitat:
Deine obig zitierte Aussage hat mich sehr berührt. Ich kann viele Deiner Gedankengänge nachvollziehen..... Auch ich habe immer mit meiner Brust gehadert, war nie zufrieden, habe mir in meinen Träumen mit Lottogewinn eine super tolle Brust-OP gewünscht... Und nach der Diagnose habe ich ähnliche Gedanken gehabt, wie Du... Habe ich vielleicht die Krebserkrankung durch meine "Wünsche" begünstigt? Sind meine Wünsche nach einer Brust-OP vielleicht irgendwo erhört worden und auf hämische, des Lebens belehrende Weise wahr geworden? Auch Deine anderen Gedankengänge kann ich nachvollziehen... Du hast es nicht expliziert erwähnt, aber man könnte durchaus aus Deinem Posting entnehmen, dass Dein ehemaliger Partner Alkoholiker war oder andere schlimme Drogen genommen hat. Dass Du dich von ihm gelöst hast, dass Du diese Krankheit nicht wolltest und Dich auch nicht weiter zu einer Co-Abhängigen machen lassen hast, dafür meinen vollsten Respekt. Warum ich Dir schreibe ist einzig der Grund, dass ich Dir mitteilen möchte, dass Du mit Deinen Gedanken hier weiß Gott nicht exotisch bist. Ich möchte Dir aber auch sehr gerne aus meiner Erfahrung mitteilen, dass Du bitte, bitte, von dem Weg, die Verantwortung der Erkrankung als Sühne, oder unbeglichene Schuld anzusehen, schnellstens abkommen solltet. Meiner Meinung nach gibt es keine"Schuld" an dieser Erkrankung. Ich freue mich für Dich, wenn Du tatsächlich noch mit einem "blauen Auge" davonkommen solltest. Übrigens ist auch das eine Interpretationssache... Ein Brustverlust ist ein sehr einschneidendes Erlebniis und ist auch nicth mit der Freude über die nicht nötige Chemo wieder aufbaubar... Ich wünsche Dir noch viele Tipps mit Bezug auf Deine Ängste vor der OP... es gibt viele Frauen hier, die diese OP hinter sich haben. Dir nun alles Gute wünschende Grüße Katharina
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AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik
Zitat:
Deshalb bin ich auch immer dagegen, dass wir Frauen hier "Schicksale" und "Grade der Betroffenheit" vergleichen und werten. Auch deine Gedanken in Bezug auf die "Schuld" (die es ja nicht gibt) sind wichtig. Im Zusammenhang mit A.J. Schritt stiess ich auf haarsträubende Theorien. Eine davon: "Krebs tritt bei einsamen Menschen auf, weil die Krebszellen die Lücken der Einsamkeit füllen möchten." Da wird mir übel.. Ganz liebe Grüsse ovomaltina Geändert von gitti2002 (09.06.2013 um 12:40 Uhr) Grund: Zitatcode ergänzt |
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