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  #1  
Alt 29.06.2013, 21:51
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Sonnenblume

Jeder geht mit seiner Trauer anders um. Ich bin auch noch mittendrin.
Als meine Mama gestorben war, bin ich noch eine Woche bei Papa geblieben um ihm bei allen Sachen zu unterstützen, dann bin ich wieder zurück nach München, ich wollte wieder arbeiten um abgelenkt zu sein.
Nach 2 1/2 Wochen war ich dann wieder bei Papa, wegen der Beerdigung.
Ich bin froh wenn arbeiten bin, jedes Wochenende bin ich fast am verzweifeln da denke ich soviel darüber nach, das ich mittlerweile schon Angst vor jedem Wochenende habe.
Hört sich doof an, aber es ist so. Ich wohne allein und fühl mich auch so.

Liebe Grüße
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  #2  
Alt 01.07.2013, 14:51
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Meine Trauer,

manchmal bin ich völlig gefühlslos. Ich spüre nichts gar nichts weder freue noch Traurigkeit und dann wieder bin ich total niedergeschlagen.

Letzten Freitag zum Beispiel. Da waren es vier Wochen ohne meine Mami. Ich hätte mich so gerne, wie so oft, zu meiner Mama gekuschelt aber sie war nicht da. Ich hätte ihre gerne erzählt wie einsam ich mich ohne sie fühle, obwohl ich so viele Leute um mich habe. Ich hätte sie gerne um einen Rat gefragt wie ich damit umgehen kann aber sie ist nicht da.

Wenn ich daran denke das wir sie diese Woche ins Grab tragen wird mir ganz übel. Ich möchte nicht meine Mama unter die Erde bringen ich habe Angst davor. Ich habe Angst vor meiner Reaktion ich habe Angst vor den Leuten und noch mehr Angst habe ich von dieser Situation wo mir gezeigt wird das meine Mami nicht wieder kommt.

Alles was sich um die Beerdigung dreht möchte ich am liebsten ganz weit weg von mir stoßen. Aber es geht nicht man wird immer wieder in die Realität gerufen. Ob es die Blumenauswahl ist oder die Musik.

Naja wie ich mich gerade fühle kann ich nicht sagen. Aber ich schicke dir Mama einen riesen Kuss und will dir sagen das ich dich so unendlich liebe und diese liebe wird niemals enden. Du warst die beste Mama für mich und meine Schwester. Besser hättest du es nicht machen können. Durch dich sind wir die Menschen geworden die wir heute sind du hast uns vorgemacht wie es sein muss.
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  #3  
Alt 02.07.2013, 04:18
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hallo Sonnenblume,

fühl dich gedrückt... es tut mir so Leid, dass auch du deine Mama verloren hast...
Wenn ich die Zahl hinter deinem Namen als Geburtsjahr deute, dann sind wir zwei nur ein paar Jährchen auseinander... und das was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor.

Ja... diese Gefühle kenne ich auch alle... gerade wenn ich daran denke wie es so kurz vor der Beerdigung war. Ich dachte, das pack ich nicht - aber irgendwie schafft es der Mensch dann doch ... wie auch immer. Allerdings weiss ich von der Beerdigung nicht viel - Ausschnitte - der Rest ist im Nebel. Aber das ist mir auch egal! Ich hab es sogar geschafft alles zu organisieren im Gasthaus, weil das Personal mit den "vielen Leuten" nicht klar kam - keiner war da - weder Papa, meine Schwester noch sonst wer... aber ich hab's gepackt, frag mich nicht wie - der Tag war schrecklich... aber auch nicht schlimmer als die Tage, die danach kamen. Für mich hat sich mit der Beerdigung das "Drumherum" beendet - sinnbildlich wie der Punkt, der den Satz beendet. Erst dann ging für mich das realisieren los und die Trauer um den Verlust meiner geliebten Mama.

Wirst sehen... auch du stehst den Tag durch... obwohl man am liebsten weglaufen würde und aus dem Alptraum aufwachen möchte.

Ich wünsche dir viele Menschen, die dir ehrlich zur Seite stehen und dir Halt und Kraft geben, wenn du sie brauchst. Deine Mama wird immer bei dir sein, ob sie nun greifbar ist oder nicht... behalte das liebende Gefühl in deinem Herzen und lass es nicht los...

Stille Grüße
Ayslinn
__________________
Schöne Grüße
Ayslinn

Das sind die Starken im Lande,
die unter Tränen lachen,
ihr eigenes Leid vergessen
und anderen Freude machen.
(Franz Grillparzer... Lebensmotto meiner Mutter)

Ich trage dich in meinem Herzen
trotzdem vermisse ich dich, Mama!
*02.07.1956
+11.12.2012

Diagnose Brustkrebs 15.11.2007
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  #4  
Alt 02.07.2013, 16:49
Rocky124912 Rocky124912 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Du schreibst als wenn ich schreiben würde.... Am Anfang der Erkrankung meiner Mama war ich noch sehr oft im Forum....

Jetzt ist Mama im Himmel, genau wie deine Mama mit nur 49 Jahren und 11 Tage vor meinem 30 Geburtstag!
Es ist heut genau 2 Wochen her. Ihr ging es bis vor drei Tagen Ihres Todes prächtig, sie wollte wieder arbeiten gehen, Zeit mit Ihrem Enkel verbringen. Innerhalb drei Tage wurde sie ganz schwach und ist vor zwei Wochen einfach eingeschlafen, morgens um 7:05 im KH. Und ich war nicht da... Ich habe meinen kleinen Sohn in die Kita gebracht, war um 7:12 im KH zu spät... Furchtbar... ich kann es einfach nicht glauben, ich durfte nichtmehr mit ihr sprechen. Nun bleiben mir nurnoch die Erinnerungen und die Frage warum? Und warum kamst du zu spät?
Papa war bei Ihr, trotzdem ich hätte sie gern noch gesprochen, sie geknuddelt und ihr was erzählt.
Wie kann eine Krankheit in nur 4 Monaten nach Diagnose so Explodieren? Trotz Chemo und Bestrahlung. Lungenkrebs ist einfach ätzend.... Da fragt man sich wäre es besser ergangen wenn man garnichts gemacht hätte oder wären dann auch die Vorwürfe gekommen warum haben nichts unternommen?

Ich fühle mich genau wie du, allein gelassen, realisiere es kaum. Bei der Beerdigung war ich anwesend wie in einem Film, ich weiss garnix mehr, obwohl es erst eine Woche her ist. Ich habe durchweg geweint und mich nur an meinem Freund und Papa festgehalten.

Ich wünsche dir mein Beileid und hoffe uns geht es bald besser ;-(

LG Melanie
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  #5  
Alt 03.07.2013, 10:14
Benutzerbild von Sonnenblume 87
Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Ayslinn liebe Moni,

vor morgen habe ich große Angst ich möchte mich am liebesten verkrichen. Wie soll ich das ganze nur durchstehen?!
Meine Mami wird nun Beigesetzt und mich nervt es wie die Leute mich ständig wg. irgendwelchen Sachen für morgen fragen, dabei können sie ja nichts dafür sie wollen nur Infos. Ich hoffe ich schaffe das ganze und breche nicht völlig zusammen. Das hätte meine Mama nicht gewollt. Freitag ging es mir Furchbar schlecht ich war den ganzen Tag Zuhause und habe nur geweint. Ich will dann auch nicht das mich irgendwer tröstet oder so. Ist das komisch? Mein Freund meinte wieso ich ihn nicht angerufen habe aber ich will die Leute nicht nerven ich habe das Gefühl die Leute vor mir schonen zu müssen. Irgendwie seltsam.

Liebe Melanie,

die Krankheit ist das schlimmste was einer Person und deren Familie passieren kann. Ich hatte auch schon den Gedanken ob es ohne Chemo besser gewesen wäre. Man hat hass auf alles, die Medizin, die Krankheit wieso man es nicht schon eher bemerkt hat usw.
Leider kann man die Zeit nicht zurück drehen. Leider war es das Schicksal unserer Mütter.
Ich denke immer wieder an sie, wie sie mich immer angelächelt hat oder mir sagte wenn ich raus ging pass auf dich auf. Jetzt gibt es nur mich und meine Schwester Zuhause. Wir kommen nachhause und Mama wartet nicht schon auf uns oder hat uns zum 100 mal angerufen wann wir endlich heim kommen.
Es ist schwer damit klar zu kommen aber ich denke wir werden es mit der Zeit lernen. Es tut gut hier mit Leuten zu kommunizieren die das selbe erlebt haben, da ich in meinen Umfeld niemanden habe der sowas durchstehen musste. Natürlich verstehen alle meine Situation aber meine Gefühle kann keiner deuten.

Lg Sonnenblume
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  #6  
Alt 04.07.2013, 04:30
Ayslinn Ayslinn ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Ach liebe Sonnenblume,

es ist gar nix "seltsam" an deinen Gefühlen, sie kommen dir nur seltsam vor, weil du sie ja bisher nicht erleben musstest... und wenn man sich vorstellt, wie man jemanden schon getröstet hat, passt das eben nicht zu den Emotionen die man selbst als "Trauender" spürt... und wie man "behandelt" werden will.

Auch die Angst die du vor der Beerdigung und den vielen Leuten hast kann ich gut nachvollziehen... mir war auch so hundeelend. Und ja ... auch mein Freund war nicht immer bei mir, weil ich es auch gar nicht wollte. Weisst du wie ich die 4 Tage bis zu diesem Höllentag verbracht habe? - genau wie du! ... und es ist zum Kotzen! (ich weiss grad nicht wie ich es ohne diesen Kraftausdruck beschreiben soll)

- Fragen zu "Todesanzeigen, welche Schrift, welches Bild, welcher Spruch"... im Blumenladen "soll es ein Kranz oder Gesteck sein... welche Farben für die Blumen - halten die Blumen Frost/Schnee aus?"... auf der einen Seite so verdammt unwichtig, man WILL sich zur Hölle nochmal gar nicht damit beschäftigen, weil man weiß was es bedeutet und am liebsten aufwachen will... auf der einen Seite - für die eigene Mama soll doch alles schön sein?!? - es ist doch so ziemlich das einzige was du noch tun kannst!
Und dann: Dies Unruhe in einem - diese Zerreißprobe zwischen "lasst mich alle in Ruhe" und "ich muss was tun" macht einen wahnsinnig aber es ist dein Körper der so reagiert... Schutzmechanismen die automatisch funktionieren wenn jemand in solche tiefen Stressmomente fällt.

Vertrau auf dich und darauf, dass es wirkliche Vertraute in deiner Nähe gibt... lass dich fallen und lass es zu, dass dir liebe Menschen beistehen und dich schützen... gerade dann, wenn dich die vielen Leute nur nerven.

Die Tage vor der Beerdigung hab ich dann mit meiner Schwester nachts in einem Bett geschlafen, wie kleine Kinder, die nicht allein schlafen wollen und das obwohl wir schon 31 und 30 waren. Unsere beiden Freunde und auch die kleine Tochter von meiner Schwester waren in der Zeit nicht bei uns... das wollten wir nicht.
Irgendwie war es uns wichtig, dass wir nur "zu viert sein" wie damals als Kinder - Mama, Papa, und wir zwei...
und: es hat uns keiner verurteilt deshalb!

Mach dir auch keinen Kopf wenn dich auch andere Gefühle einholen... du hast doch gerade erst deine Mama verloren!!! ... Es gibt viele Parallelen, wie man sich beim Verlust von so nahe stehenden Menschen fühlt und doch reagiert jeder anders. Lass diese Emotionen zu und versuch nicht gegen sie anzukämpfen, ob man will oder nicht sie gehören einfach dazu. Jeder, der das durchmachen musste wird dich verstehen und dich nicht verurteilen, oder einsortieren in "normal trauernd" oder "seltsam trauernd".
Tja, aber auch ich hab mir diese Fragen "ist das normal?" gestellt und nach Antworten gesucht - siehst du, das ist alles nicht abnormal, liebe Sonnenblume!

Denk an deine Mama, was sie dir für dein Leben mitgegeben hat... und du wirst sehen, dass dich diese Liebe trägt und dir gerade in solchen schweren Momenten unwahrscheinliche Kraft verleiht.
Sie ist ein Teil von dir und du bist ein Teil von ihr... diese Verbindung bleibt und daran solltest du morgen/heute denken. Sie ist daher immer da wo du auch bist. Nicht der Körper deiner Mama hat sie zu dem gemacht was sie ist, sondern ihr Wesen, ihre Art, ihr Geist und Esprit... und die Liebe zu Euch. Vielleicht hilft es dir ja daran zu denken, dass es nicht entscheidend "wo" ihre Hülle ist, denn ihre Seele wird dort sein wo sie sich wohl fühlt... und das wird ganz nah bei dir/euch sein!

Stille Grüße durch die Nacht!
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Schöne Grüße
Ayslinn

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Diagnose Brustkrebs 15.11.2007
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  #7  
Alt 08.07.2013, 03:39
tigerchiri tigerchiri ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Liebe Sonnenblume und alle Trauernden,

an alle mein Herzlichstes Beileid.

Ich habe meine Mama auch am 31sten Mai dieses Jahres verloren und stehe immer noch unter Schock, ich existiere und funktioniere halt.

Es ist so traumatisierend jemanden zu verlieren. Ich kann dieses Gefuehl gar nicht in Worte fassen.
Die Beerdigung bzw Urnenbeisetzung meiner Mama wollte ich so schnell wie es geht hinter mir haben. Ich weiss es klingt eventuell etwas wuest oder komisch aber ich konnte das nicht ertragen.

Ich denke jeden tag an meine Mutti, ich wuerde so gerne heulen aber ich kann nicht mehr, es kommt nix mehr.

Nun ist mein Papa vor 2 Wochen (24ter Juni) mit einem Dickdarmdurchbruch ins KH gekommen, er liegt seitdem im Kuenstlichen Koma und wird beatmet(Luftroehrenschnitt)zudem hat er noch eine Bauchfellentzuendung , Nierenversagen und eine Blutvergiftung die einfach net verschwinden will.
Zu der Zeit als das passiert ist waren mein Mann, Sohn und ich in Aegypten im Urlaub und ich habe den Anruf das mein Papa im KH liegt dort bekommen. Se haben sogar die Polizei geschickt zu mir nachhause weil sie mich net Telefonisch erreichen konnten.
Ich hatte wahrhaftig keinen schoenen Urlaub und zurueck fliegen ging nicht denn alle Fluege waren ausgebucht, also musste ich das beste fuer unseren Sohn draus machen.

Die Aerzte sagen sie wissen auch nicht wie das ausgeht, also ob er durchkommt.

Ich laufe echt schon auf dem Zahnfleisch, ich hab eigentlich noch nicht mal den Tod meiner Mama richtig realisiert und nun "muss" ich schon wieder Angst haben jemanden zu verlieren.
Ich bin so hilflos und weiss gar nicht warum das alles passiert.

Wieso um himmelswillen ?? Wieso nur?

Ich komme im moment einfach nicht mehr klar und weiss nicht wie ich das alles noch verarbeiten soll.

Ich hab so grosse Angst ins KH zu gehen sodass ich schon Samstag und Sonntag "geschwaenzt" habe.
Ich kann einfach net mehr.

Geändert von tigerchiri (08.07.2013 um 03:40 Uhr) Grund: Datum
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  #8  
Alt 28.07.2013, 21:02
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Seit 8 Wochen ist meine mama nun nicht mehr bei uns. Ich habe den Eindruck der schmerz wird immer schlimmer. Ich ertappe mich immer wieder dabei wie ich daran denke das ich sie anrufen sollte. Ich würde so gerne ihre Stimme hören. Würde alles dafür tun sie nochmal drücken zu können.
Ich vermisse sie so unglaublich. Jeder Tag ohne sie ist so traurig.
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  #9  
Alt 06.08.2013, 12:05
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Mama ist nun schon fast 11 Wochen nicht mehr da. Dabei habe ich das Gefühl als sei es erst gestern passiert. Alles was wir besprochen haben, wie sie an dem Tag meine Hand hielt und wie sie zu mir sagte das sie mich lieb hat ist noch so präsent.
Mama hatte Angst vorm sterben ( ich hatte sie gefragt) und eine Woche vor ihrem Tod wurde sie noch von den Ärzten für ihren Kampf gegen den Krebs gelobt. Sie sagten ihr es sieht sehr gut aus. Die letzte Woche mit Mama war wie immer. Keine ausergewöhlichen Erlebnisse. Ihr ging es doch gut. Sie schlief nur sehr viel.
Sie sah kerngesund aus nicht einmal die Haare fielen ihr aus. Wenn man von ihrer Krankheit nicht wusste hätte man es niemals geahnt.
11 Wochen ist sie nicht mehr da und meine Schwester und ich leiden. Wir leiden sehr. Meine Schwester geht kaum aus dem Haus. Ich beschäftige mich mit mehr Arbeit. Immer wenn ich an ihr Lachen denke treibt es mir die Tränen in die Augen. Grundsätzlich treibt es mir die Tränen in die Augen sobald ich an sie denke . Ich kann mit niemanden über sie reden, da alle sehr betroffen sind.
Es ist schwer, wenn einen alle mit mitleidigen Blicken mustern.

Die Zeit ohne Mama kann ich gar nicht beschreiben. Manchmal möchte ich alles kurz und klein schlagen. Ich rätsel noch immer wieso meine Mama wieso. Sie war doch erst 49. Mir wird immer wider bewusst wie nah der Tod am Leben ist. Gar eben war sie noch da und nun weg und sie kommt nicht wieder. Niewieder wird meine Mama mich in den Arm nehmen, nie wieder mich trösten und auch nie wieder beratschlagen.

Es ist einfach so schwer. Ich habe das Gefühl mich zerreisst das innerlich. Ich will doch nur wieder meine Mama zurück. Ich weiß das das nicht geht aber ich wünsche es mir so sehr.

Das Leben läuft weiter und Mama ist nicht da!
Ich bin so traurig und kann nichts dagegen machen.
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  #10  
Alt 06.08.2013, 19:35
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Rachel Rachel ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

mein aufrichtiges beleid zum schweren verlust deiner mama, es tut mir so leid aber denke immer daran, wer weiß was deiner mama alles erspart geblieben ist. mein mann hat 1,5 jahre gegen den lungenkrebs gekämpft und zum schluß war sein leben mehr als unwürdig und das mit 54 jahren, das hat er sich nicht verdient und er konnte gott sei dank am 27.7.2013 friedlich einschlafen.

ich weiß wie weh es tut, man mag es nicht wahrhaben und trotzdem ist es realität, ich nehm dich ganz fest in den arm, drücke dich fest und spüre deinen schmerz.

viel kraft für die kommende zeit - das wünsche ich dir und auch mir

lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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  #11  
Alt 07.08.2013, 10:29
Rocky124912 Rocky124912 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Bei uns waren es gestern 7 Wochen...
Du schreibst wie ich. Ich kann es auch nicht fassen. 49 und garnicht krank aussehend! Immernoch alle Haare.
Verdammt! Jeder sagt die Zeit heilt alle Wunden.... nie wird Sie diese Wunden des Verlustes der Mama heilen. Es wird vielleicht besser. Aber bei mir wird es eher jeden tag schlimmer.... Ich kann nachts nichtmehr allein zu hause sein. Habe schlafstörungen, werde dauernd wach - schrecklich!
Morgen fahren wir für 5 Tage nach Holland, ich muss raus, weg... andere Gedanken, nichtmehr alleine sein.
Ich verstehe es einfach nicht.
Zudem ist es komisch, ich habe Angst auch Krebs zu haben. Egal wo, mir tut alles weh, meine Brust schmerzt und brennt seit wochen. Dann denk ich, du bist doof, du bildest dir das alles ein. Dann schmerzen weg, nächsten Tag wieder da.
Fühl dich gedrückt....
Melanie
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  #12  
Alt 07.08.2013, 10:35
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Hallo Rachel,

Du hast sicherlich recht, das ihr viel Erspart worden ist. Diese Krankheit bringt so schreckliche Dinge mit sich und lässt und Hinterbliebende zurück, die nicht damit umgehen können.

Ich danke Dir für die tröstende Worte es tut wirklich gut. Ich bin immer wieder Dankbar das Menschen die leider das selbe Schicksal mit mir teilen, mir tröstende Worte schenken. Immerhin wissen wir gegenseitig wie schrecklich dieser Schmerz ist den wir verarbeiten müssen.

Bei Dir ist auch alles noch so frisch. Mein Beileid. Ich hoffe das du dieses Erlebte gut verarbeiten wirst und Kraft für diese schwere Zeit hast. Es ist für uns alle so schwer, ob Ehemann, Mutter, Vater usw.. Ich dachte das es mit der Zeit besser wird bei mir und meiner Schwester. Leider wird das vermissen meiner Mama immer mehr. Schon bei jeder Kleinigkeit vermissen wir sie zu ihren Lebzeiten war das nicht so.
Ich wache auf und denke sofort an sie. An ihrem Grab war ich auch nur einmal, da es mir so fremd ist. Ich habe keinen Bezug dazu. Es tut einfach viel zu weh.
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  #13  
Alt 14.10.2013, 11:57
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

Letzte Woche schrieb ich das es mir derzeit recht gut ginge, da sich nun alles wieder regelt und unserer Leben nun mal weiter geht.
Allerdings wurde mir wieder der oben unter den Füssen weggezogen.
Mitte letzte Woche ist mein Opa gestorben und bei meinen anderen Opa wurde Krebsfestgestellt.
Ich habe noch nicht mal richtig verkraftet das meine Mama nicht mehr da ist und nun noch mein Opa?!
Ich habe noch nicht richtig getrauert und es kommen immer mehr Dinge dazu.
Jetzt gibt es nochmal eine Krebserkrankung, nochmal das ganze von vorne?
Opa will keine Chrmo machen, da Mama während einer Chemo gestorben ist. Ich verstehe ihn hier bei aber in so kurzer Zeit soviele Menschen die mir nahe stehen.
Wo soll ich die Kraft nur her holen? Klar habe ich meinen Freund und Freunde aber keiner von denen kann diesen Schmerz nachvollziehen. Meine Schwester und ich können uns auch nicht wirklich gegenseitig trösten da steigern wir uns gemeinsam zu sehr rein.
Es ist einfach alles zuviel. Ich wollte doch jetzt einfach mal normal weiterleben soweit es möglich ist ohne meine Mama und jetzt schon wieder schlechte Nachrichten.
Mama fehlt mir so sehr sie hätte uns so weiter geholfen und getröstet. Jetzt müssen wir ohne sie klar kommen auch bei solchen schweren Zeiten.
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  #14  
Alt 14.10.2013, 18:30
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

liebe sonnenblume..
was du grad erlebst und durchmachen mußt, ist wirklich wahnsinnig viel. ich kann deine erschöpfung und verzweiflung sehr gut verstehen.
aber ich will dir auch mut machen. parallel zur krebserkrankung meiner mami, kam auch der befund, daß meine älteste tochter ein hirntumor hatte. gutartig, aber dennoch lebensbedrohlich. diese doppelte belastung und angst war für mich fast nicht auszuhalten. aber ich habs geschafft. ich habe gelernt, daß ich viel mehr kräfte besitze, wie ich je erahnen konnte. und das hast auch du. so schwer dir grad auch alles erscheint, du wirst es schaffen. dieser weg ist furchtbar schwer, aber du wirst danach noch gestärkter in dir sein. das braucht allerdings viel raum und zeit.
meiner tochter geht es mittlerweile gut, sie hatte mehrere schwere operationen, jede war sehr riskant.
ich schau heut zurück und sag mir, wau, das hast du alles gepackt.
das wünsch ich dir auch, daß du mal diesen rückblick hast. aber jetzt ist erst mal für dich das aushalten dran. und das wirst du.
ganz viel kraft schickt dir tine
__________________
MISS YOU MAMA
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  #15  
Alt 14.10.2013, 18:51
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Meine Mama ist nicht mehr da

liebe sonnenblume..
es tut mir leid, daß du nun noch zwei weitere schwere schicksalsschläge erleben mußt. was du gerade durchmachst, ist schwer an der grenze des ertragbaren.
aber ich will dir mut machen:
parallel zur krebserfahrung meiner mami, bekamen wir die diagnose, daß meine älteste einen hirntumor hatte. gutartig, aber dennoch lebensbedrohlich. ich wurde fast verrückt vor sorge und ängste, war sehr verzweifelt. meine tochter hatte mehrere schwere operationen und bei keiner wußte ich, ob ich mein kind danach wieder zurück bekomme. es war so schrecklich und ich dachte oft, ich schaff das nicht. aber ich habe es geschafft. und ich habe gelernt, daß in mir kräfte schlummern, dessen ich mir nie bewußt war. und so ist es auch bei dir, ganz sicher hast auch du ungeahnte kräfte in dir. du wirst es aushalten und irgendwann auch genauso gestärkt da wieder raus kommen wie ich. glaube daran. ich hab mir damals hilfe gesucht in form einer therapie und auch medikamente. ich spürte, daß ich es allein nicht schaffen würde. bis heut bin ich froh, diesen schritt gegangen zu sein. wenn also auch du spürst, daß du hilfe brauchst, bewege dich und such sie dir. egal in welcher form das ist.
ich wünsche dir ganz viel kraft und zuversicht.
ein liebes drückerle von tine
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MISS YOU MAMA
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