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  #1  
Alt 23.07.2013, 10:45
oecher oecher ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Hallo Jutta,
der gestrige Termin war einigermassen positiv. Der kleine Knubbel am Kopf soll eine entzündete Talkdrüse sein und der Knubbel am Knie ein vergrösseter Fettknoten, also beides nichts schlimmes.
Jetzt warten wir weiter auf das Ergebnis der Biopsie.

Da hast du ein Thema angesprochen. Seit meine Frau an Krebs erkrankt ist, ist unser Freundeskreis schon sehr geschrumpft. Keine Ahnung, warum viele meinen uns nicht zur Last fallen zu wollen und Angst haben sich zu melden.
Ist schon sehr seltsam. Die wahren Freunde erkennt man wohl erst, wenn es einem schlecht geht. Schade, sind nicht mehr viele übrig geblieben.
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  #2  
Alt 24.07.2013, 04:39
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Hallo Oecher,

na wenigstens in einer Richtung was erfreuliches!

Es ist so schade, daß viele Menschen einfach eine Scheu haben direkt auf die Betroffenen und ihre Angehörigen zu zu gehen. Sie wissen nicht wie sie sich verhalten sollen, nicht zu Nahe treten, nicht aufdringlich wirken und so weiter, da bleiben sie lieber fern. Anstatt nur zu fragen:"Was braucht ihr jetzt von mir, was kann ich euch tun?"
Es gibt auch diejenigen, welche damit um Gottes Willen nicht konfrontiert werden wollen.
Bei einem männlichen Angehörigen ist es oft noch viel mehr präsent, daß sie ihm aus dem Weg gehen.

Wer die Kraft hat, der sollte dabei den ersten Schritt machen und sehen wie sich die "Freunde" verhalten. Nur wer körperlich dazu nicht mehr imstande ist, mag auch nicht stundenlang hinterher telefonieren.
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Jutta
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  #3  
Alt 24.07.2013, 09:53
oecher oecher ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Hallo Jutta,

danke für deine lieben Worte. Es ist schön sich einfach mit jemandem austauschen zu können.

Man könnte schon jemand von den Freunden brauchen, wo man sich auch über solche Themen unterhalten kann. Schade, das bis auf ein paar nur noch die Familie übrig geblieben ist.

Gestern hatte ich einen Termin beim Psychoonkologen, der meine Frau und mich schon mehr als ein 1/2 Jahr betreut.
Als ich Ihm meine Ängste und die Leere die ich im Moment verspüre mitteilte, meinte er zu mir, Aufgrund der neuen Situation müsste man sich schon damit befassen und über die Restlebensdauer sprechen. Das hat mir in dem Moment richtig den Boden unter meinen Füssen weggerissen. Nach dem Gespräch bin ich erstmal durch die Stadt geirrt, bis ich wieder einigermassen klar denken konnte. Klar ist es hart über dieses Thema zu sprechen, aber aus heutiger Sicht, nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, finde ich es vollkommen richtig, damit man auf alles vorbereitet ist.

Das Ergebnis der Biopsie liegt leider noch nicht vor.
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Geändert von oecher (24.07.2013 um 09:56 Uhr)
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  #4  
Alt 24.07.2013, 11:14
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Hallo, Öcher,

ich (Jülicher) lese schon eine Zeitlang Deinen Thread mit, aber ich dachte, ich muss ja "meinen Senf" nicht überall dazugeben.
Jetzt aber, wo Ihr über "Restlebensdauer" sprecht, da berührt mich das doch sehr. Das erinnert mich an die Situation vor 13 Jahren, als der Arzt meiner Frau den Lungenkrebs diagnostizierte und lapidar hinzufügte: "ich kann nichts mehr für Sie tun".
Die "Restlebensdauer" meiner Frau betrug damals 6-12 Monate, aber sie hat gekämpft und wir hatten dann mit allen Höhen und Tiefen noch etwas mehr als 3 Jahre zusammen. Aber die Höhen haben alle Tiefen mehr als ausgeglichen.
Ein gutes halbes Jahr nach der Diagnose hatte meine Frau ihren 50. Geburtstag. Sie hat/wir haben natürlich überlegt, ob wir das überhaupt feiern können. Dann haben wir das Jugendheim gemietet, über 60 Leute dagehabt und es war wunderschön, ganz besonders für sie.
Wir sind am Tag nach einer Chemoserie in den Urlaub in die Schweiz gefahren und haben uns darüber gefreut, dass sie am ersten Tag dort schon einen Spaziergang von 10 Minuten machen konnte, nach vier, fünf Tagen schon 30 Minuten und nach 10 Tagen sind wir (natürlich mit dutzenden Pausen) sogar auf einen kleinen Berg gestiegen und haben von oben hinuntergeschaut.
Im Jahr darauf sind wir nach Kreta gefahren und sie bekam dort wegen Hirnmetastasen Ödeme und musste in Kreta ins Krankenhaus. Wir mussten dann mit dem ADAC zurückgeflogen werden.
Sie hat gelebt wie früher auch und alles "mitgenommen" was sie mitnehmen konnte.
Am Ende hat sie dann diese ganzen schönen Erinnerungen im wahrsten Sinne des Wortes "mitgenommen".

Heute im Rückblick bin ich so dankbar, weil ja auch ich diese Erinnerungen habe und weil sie mich die vielen schweren Zeiten, die es natürlich auch gegeben hat, haben vergessen lassen. In meiner Erinnerung habe ich von meiner Frau immer das Bild vor Augen, wie sie auf ihrer Geburtstagsfeier ausgelassen getanzt hat oder wie glücklich sie schaute, als wir oben auf dem Berg angekommen waren.

Dann, im Juni letzten Jahres, hat ja auch mich der Krebs (Darm und Prostata)erwischt. Ich habe wieder daran gedacht wie es damals bei ihr gewesen ist und sie ist für mich das Beispiel geworden: nicht aufgeben, weitermachen, weiterkämpfen, denn jede Sekunde Glück wiegt Stunden von Leid auf.
Inzwischen geht es mir wieder gut, OP überstanden, mit meinem künstlichen Darmausgang komme ich wunderbar zurecht, Blutwerte okay und wenn mein Motorrad dieses Wochenende den TÜV besteht, dann lebe ich mein Leben wieder (fast genau) so wie vor der Krebsgeschichte.

Am 31. 7. treffe ich mich wieder mit der Selbsthilfegruppe in Aachen in der Elisengalerie ab 18.00 Uhr im Bistro Lousiana. Das ist die Stoma-SHG und da haben alle Darmkrebs, Morbus Crohn und andere Darmerkrankungen. Das ist aber trotzdem kein "Jammertreff" oder sowas, sondern ganz einfach ein gemütlicher Stammtisch. Wenn Du/ihr Lust hast/habt und mal ein bischen Tapetenwechsel braucht (sowas braucht man!), dann kommt doch einfach mal auf ein Bier vorbei!
Und falls das mit der "Gruppe" für Euch nicht so angenehm ist: kein Problem, dann setzen wir drei uns einfach nebenan an einen extra Tisch.

Liebe Grüsse an Dich und Deine Liebe

Peter
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  #5  
Alt 24.07.2013, 12:11
oecher oecher ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Zitat:
Zitat von PeterBoe Beitrag anzeigen
...
Am 31. 7. treffe ich mich wieder mit der Selbsthilfegruppe in Aachen in der Elisengalerie ab 18.00 Uhr im Bistro Lousiana. Das ist die Stoma-SHG und da haben alle Darmkrebs, Morbus Crohn und andere Darmerkrankungen. Das ist aber trotzdem kein "Jammertreff" oder sowas, sondern ganz einfach ein gemütlicher Stammtisch. Wenn Du/ihr Lust hast/habt und mal ein bischen Tapetenwechsel braucht (sowas braucht man!), dann kommt doch einfach mal auf ein Bier vorbei!
Und falls das mit der "Gruppe" für Euch nicht so angenehm ist: kein Problem, dann setzen wir drei uns einfach nebenan an einen extra Tisch.

Liebe Grüsse an Dich und Deine Liebe

Peter
Danke Peter für deine Worte. Das gibt mir ein wenig Mut und vieleicht kann ich meiner Frau und mir auch noch ein paar schöne Erinnerungen hinzufügen, wo wir in schlechten Zeiten von zehren können. Du kannst es ja nachvollziehen, das im Moment die Angst und Leere Oberwasser haben.

Danke für den Tipp am 31.07.13. Wenn wir es einrichten können und meine Frau das möchte, kommen wir gerne vorbei.

@galant,
danke auch dir fü deine Wünsche. Es mag sich blöde anhören, aber Mitgefühl ist auch Herzerwärmend
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  #6  
Alt 26.07.2013, 12:43
oecher oecher ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Ich werde irre, immer noch kein Ergebnis von der Biopsie und vom PET-CT.
Wie lange brauchen die denn für die Untersuchung in der Regel?
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  #7  
Alt 27.07.2013, 07:26
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Hallo Oecher,

daß du kirre wirst ist nachvollziehbar. Leider dauern bestimmte Histologien mehr wie 5 Tage, je nachdem wie aufwendig untersucht werden muß. Auf manche Ergebnisse muß man, ohne Ferienzeit, schon bis zu 3 Wochen warten.
Zudem hängt es oft noch an dem schriftlichen Kram, da die Ärzte neben den Untersuchungen angehalten sind, alles selbst zu notieren. Früher wurde es diktiert, eine Sekretärin schrieb.

Man möchte solche Worte, wie Restlebensdauer nicht hören. Man will die Hoffnung nicht aufgeben, nicht jetzt schlapp machen. Dennoch sind es Gedanken mit denen man sich befassen sollte. Je intensiver ihr Beide nun die Zeit verbringt umso tiefer wird sie sich bei dir manifestieren und es wird dir lange lange Zeit danach noch unheimlich viel bedeuten und geben. Auch wenn das jetzt nicht denkbar ist, oder gar unmöglich erscheint. Nimm jeden Augenblick mit. Schreibe darüber, entweder hier oder in einem Journal für dich.

Ich hoffe für euch, daß ihr nächste Woche endlich Bescheid bekommt. Hat man was in der Hand, geht man alles gleich ganz anders an.
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Jutta
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  #8  
Alt 24.07.2013, 11:17
galgant galgant ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Hallo, oecher
ja das ist echt schlimm, bei mir war es genau so, die Bekannten werden immer weniger , ich habe mich damit abgefunden , und mache das beste daraus.
ich wünsche Dir und Deiner Frau alles Gute und viel Kraft verbunden mit freundlichen Grüße galgant.
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