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#1
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AW: Whipple und Verschlechterung
Das Entscheidende findest Du in der zweiten Zeile.
pos MRS (clinda-sens) => Infektion mit einem multiresistenten Erreger der, so der Bericht, empfindlich auf das Antibiotikum Clindamycin reagieren soll (Clindamycin-sensibler o. a. Clindamycin-sensitiver Erreger). Ich persönlich würde dem behandelnden Arzt diesbezüglich gehörig auf die Füße treten. Woher stammt das Ergebnis ohne Labor? Warum wurde nicht informiert? |
#2
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AW: Whipple und Verschlechterung
Hallo tomue,
vielen vielen Dank! Warum kein Labor, keine Ahnung. Warum nicht informiert wurde??? Wie würdest Du meinen, daß dies aus unserer Sicht am Besten handzuhaben wäre? Den Arzt einfach eben dies fragen? Sollte man noch etwas dazu wissen? Danke! |
#3
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AW: Whipple und Verschlechterung
Du schreibst in einem früheren Eintrag, dass die Ärzte nicht von einer Infektion ausgehen. In dem Dir vorliegenden Arztbrief wird aber explizit darauf hingewiesen.
Das ist insgesamt natürlich sehr unglücklich. Weil es nicht aufrichtig ist. Ich persönlich würde das Gespräch mit dem Arzt suchen und mir exakt diese Diskrepanz erklären lassen. Der gute Mann muss spüren, dass Ihr Euch mit seinen Informationen auseinandersetzt und seine Maßnahmen kritisch hinterfragt, dass Ihr nicht gewillt seid Euch mit Untermengen des vorhandenen Wissens abspeisen zu lassen. Dazu muss man nicht zwingend mit der verbalen Streitaxt über die Flure des Krankenhauses wüten. Im Sinne der unverzichtbaren Vertrauensbasis zwischen Arzt und Patient sollte aber eine Klärung herbeigeführt werden. Dieses MRS-Thema wird gerne unter den Tisch fallen gelassen, da man sich den Erreger nahezu ausschließlich in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zuzieht und die Folgen für Patient und Einrichtung unangenehm sein können. Die Frage nach den Ursachen der Infektion wird in der Regel eher ausweichend oder gar falsch beantwortet. Probier es aus ... Liebe Grüße, thomue |
#4
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AW: Whipple und Verschlechterung
Danke für die Antwort, das erklärt nun Einiges.
Ich werde auf jeden Fall das Gespräch suchen. Bzgl. des Antibiotikums ist mir noch aufgefallen, daß es nicht nur als Mittel 2ter Wahl beschrieben wird (aufgrund der vielen Nebenwirkungen), sondern auch kontraindiziert ist bei Leberschwäche und Problemen des Gastrointestinaltraktes. Auf der Ebene sollte doch jetzt ein spezifisches Antibiotikum gegen genau diesen Erreger verordnet werden nehme ich an? Ich hab etwas über MRS nachgeschlagen und abgesehen davon, daß meine Mutter in ein Einzelzimmer gelegt wurde (Indiz?), kann ich keine außerordentlichen Hygienemaßnahmen feststellen. Sie darf überall hin und kommt auch in Kontakt mit anderen Personen und Patienten. Kommt mir etwas "spanisch" vor. Noch eine Frage: Ist es "normal", daß der Tumormaker CA 19-9 nicht gemessen wird? Es wurde bisher nur ein genereller Tumormaker (so die Aussage, kann mich nicht erinnern wie der genau geheissen hat) abgenommen. Danke für die Hilfe! |
#5
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AW: Whipple und Verschlechterung
Update:
Gestern abends hatte ich leider nur die Möglichkeit, mit einem Stationsarzt zu sprechen. Auf die Thematik MRSA bekam ich gar keine Antwort. Ich hab den Arzt auf die Kontraindikationen des Antibiotikum hingewiesen - er meinte das wäre eine "Kosten-Nutzen Rechnung", der Keim müsste ja trotzdem bekämpft werden. Seit heute Früh bekommt sie ein anderes Antibiotikum....was soll man sagen. Heute Früh meint meine Mutter, sie will sich einstweilen nicht duschen, um eine Keiminfektion zu vermeiden. Eine Freundin von ihr ist daran gestorben-eine andere liegt deswegen seit 4 Monaten in Behandlung...die Kranklenschwester war daneben und hat in den Boden gestarrt. De facto hat uns niemand etwas gesagt. Die Nachtschwester gestern wollte mir dann plötzlich keine Daten ohne Beisein eines Arztes mehr geben. Auch auf den Hinweis hin, daß meine Mutter explizit meine Einsicht gestattet, meinte sie "es wäre ihr aber lieber iich rede mit einem Arzt", sie könne meine Fragen nicht beantworten. Plötzlich trägt das Personal Handschuhe-das war bisher nur bedingt der Fall. Meine Mutter darf nach wie vor überall hin-sogar in die Cafeteria. Uns Angehörigen wurde nichts gesagt. Ist das nicht gefährlich? Der Keim könnte doch verschleppt und z.B. einen besipielsweise zu Hause Pflegebedürftigen infizieren? Ich spinne hier nur ein Szenario... Ansonsten ist der CRP unter 5 gefallen und auch der GGT auf 200. Sie hat etwas Anämie, bekommt aber B12, Folsäure und Eisen dagegen (Wert etwas unter 10). NOCH ETWAS: Der CA 19-9 wurde bisher nicht abgenommen!? Der junge Arzt wusste auch nicht warum. Er hat mir erklärt der Wert wäre NUR für die Verlaufskontrolle. Ja aber und? Wenn er nicht abgenommen wird, kann kein Verlauf gemessen werden. Dabei soll nächste Woche DO die Chemo mit Gemzar besprochen werden. 6 Monate wäre geplant. Schlagt mich aber geh ich nicht richtig in der Annahme, daß man durchaus die Meinung vertreten kann, eine Chemo NICHT zu machen, wenn kein Anstieg des Markers und auch bei Befunden wie CT etc. nichts auffällig ist? Tötet eine Chemo mit Gemzar eventuelle Mikro-Metastasen? Kann so etwas als Prophylaxe gesehen werden? Bitte um Eure Antworten, ich bin um jede dankbar!!! |
#6
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AW: Whipple und Verschlechterung
Kleiner Nachtrag:
Lt. Befund wurde der Keim im Kartheter gefunden-dieser wurde vorgestern entfernt. Mir ist aufgefallen (habe ich weiter oben schon geschrieben), daß milchig-zähe Flüssigkeit (wie Eiter) im Ablaufröhrchen des Katheters war. Abgelaufen ist dort 2 Tage vor Entfernen gar nichts mehr, die Flüssigkeit "stand" da einfach drin. Die Krankenschwester meinte das wäre normal und nicht besorgniserregend. Der Keim ist ein Staphylococcus Hominis. Meinungen dazu? |
#7
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AW: Whipple und Verschlechterung
Noch ein Nachtrag, gekürzter Auszug aus dem MRE Netzwerk Baden-Württenberg:
"Bei Stämmen wie z.B. S. hominis werden Barrieremaßnahmen meist nicht praktiziert, da sie vergleichsweise häufig vorkommen und die genannten Maßnahmen somit kaum Erfolg versprechen. Aber auch in Hinblick auf die geringe Virulenz und Ausbreitungstendenz dieser Spezies. Übliche Hygienemaßnahmen gelten als ausreichend und haben Ausbruchsereignisse bislang erfolgreich vermieden." Klingt wieder "beruhigend"... |
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