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  #1  
Alt 21.08.2013, 20:33
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hallo Kim,

ersteres ist getan - per Einschreiben samt Rückschein, der heute auch wieder ankam. Frist ist gesetzt, ebenfalls der nette Hinweis, sollte bis zum genannten Datum nichts "fruchtbares passiert sein", sehe ich mich gezwungen, meinen berechtigten Anspruch gerichtlich durchzusetzen. Mal schauen, ob nun was passiert.

Zum zweiten Punkt bin ich mir nicht ganz sicher - kostenlos für mich ist das ganze doch sicher nicht? Ist es nicht so, dass beide Parteien, unabhängig vom Ausgang, die Kosten selbst tragen müssen? Ich mein mir kam da so etwas zu Ohren.. ?!

4. Gejammert wird nicht, aber auch nicht so einen hinter die BInde gekippt. Nur nen kleinen "Absacker". ;-)

Tag 43:

Die Chemo fand doch statt, trotz der Bedenken. Zu meinem Bedauern sieht man aber ab und an schon leicht gelblich. Meiner Meinung nach das erste Zeichen, dass die Leber nicht mehr so arbeitet wie sie sollte...

Aedan
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  #2  
Alt 21.08.2013, 21:24
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hi Aedan,

Gut gemacht . Die Klage beim Arbeitsgericht ist absolut kostenfrei. Der AG ist verpflichtet ein qualifiziertes Zeugnis zu schreiben. Die Kosten vom Arbeitsgericht trägt der, der den Prozess verliert. Da du einen Anspruch darauf hast, beantwortet sich die Frage von allein. Du kannst nicht verlieren.
Zum Thema Auto: dein Wagen steht doch in der Werkstatt (?), frage doch mal ganz nett und höflich nach einem Werkstattwagen. Bei mir kostet der 25,00 Euro pro Tag. Sollte doch machbar sein

Du bekommst das schon hin. Es wird noch den ein oder anderen Tag geben, wo du alles gegen die Wand schmeißen möchtest.

Also Kopf hoch, die Daumen sind dann mal gedrückt

LG
Kim
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  #3  
Alt 22.09.2013, 16:18
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Tag 75:

Mal wieder eine Meldung von mir. In letzter Zeit war es immer mal wieder so ein Auf und Ab, sodass ich nicht in regelmässigen Abständen etwas dazu schreiben wollte. Jetzt, wo es sich langsam abzeichnet, melde ich mich wieder zu Wort. Jetzt aber eine kleine Zusammenfassung der Tage vom 21.08 bis heute:

Wie bereits geschrieben, war es ein Auf und Ab. 7 Chemos waren bzw. sind angesetzt, 6 sind mittlerweile absolviert. Die Chemos selbst hat sie immer gut überstanden, keinerlei Beschwerden wie Übelkeit oder Unverträglichkeit. Die Tage danach ging es ihr auch immer gut, erst ab dem 4 bzw 5 Tag nach der Chemo fühlte sie sich schlapp. Es waren aber dann in der Regel nur noch wenige Tage bis zur nächsten Chemo und sie konnte das gut überstehen. Die Essgewohnheiten haben sich rapide verändert, was ihr am Abend noch schmeckte, war am nächsten Tag schon ekelerregend. Das hat die ganze Situation nicht vereinfacht...

Mittlerweile ist es soweit, dass am kommenden Dienstag die letzte planmässige Chemo angesetzt ist. Stand jetzt, wird es auch keine weiteren geben. Die Lage hat sich nämlich nicht unbedingt verbessert, eher verschlechtert. Die Leberwerte sind drastisch gesunken in einen kritischen Bereich. Die Augen, die ganze Haut scheint gelb zu sein. Die KG's purzeln weiter, egal was wir versuchen dagegen zu unternehmen...

Meine Eltern und Freunde haben bereits eine Art "Friedhof" besucht, bei uns in der Nähe. Dort kann man sich in einem "Ruheforst" begraben lassen, ohne großes Tara herum. Dies ist die letzte Naturstelle mitten im Wald, wo man seinen letzten Frieden finden kann. Irgendwie ist das ein komisches Gefühl, die ganze Situation ist abstrakt. Menschen, die soetwas nicht selbst erlebt haben und Menschen bei ihren letzten Schritten begleitet haben, können dieses innere Gereiztheit, Vergesslichkeit und Müdigkeit nicht nachvollziehen denke ich. Man selbst merkt solangsam auch, wie das ganze Kräfte zerrt. Man ist unaufmerksamer, nicht konzentriert und nicht bei allen Dingen sofort bei der Sache...

Sie kann mittlerweile auch keine 200 Meter mehr laufen, sofort hat sie Schmerzen im Rücken/Bauch Bereich. Auch das deutet wohl langsam auf einen Abschied hin. Bei unserer Nachbarin, die Brustkrebs hatte, ist dieses auch von heute auf Morgen geschehen. Gestern war sie noch im Garten, soweit sie konnte und am nächsten Tag kam ihr Sohn und sagte, sie ist Tod. Genau davor habe ich Angst, dass es einfach so passiert und ich sie so vorfinde, wenn ich von der Arbeit komme...

Jaja, das Leben ist nicht immer gerecht...

Aedan
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  #4  
Alt 22.09.2013, 19:56
sandro1990 sandro1990 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hallo Aedan,

ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft für die bevorstehende Zeit!

Befinde mich in der ähnlichen Situation, wenn du magst kannst du ja mal in "BSDK mit Metastasen im Endstadium" lesen. Ich hoffe du und deine Mutter habt noch ein paar schöne Tage zusammen!

Gruß,
Sandro
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  #5  
Alt 23.09.2013, 10:51
etoile09 etoile09 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hallo Aedan,
lese auch seit einer Weile bei dir mit.
Meine Situation ist ähnlich. Meine Mutter hat auch BSDK mit Lebermetastasen.

Welche Chemo bekommt deine Mutter?

Viel Kraft weiterhin
Viele Grüße
Yvonne
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  #6  
Alt 26.09.2013, 20:42
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Tag 79:

Diesen Dienstag sollte die vorerst letzte Chemo sein. Diese wurde kurzfristig jedoch abgesagt, da die Blutwerte zu schlecht sind. Heute wurde ihr neues Blut transferiert in der Hoffnung, dass dieses anschlägt und sie nächsten Dienstag die letzte Chemo bekommen kann. Scheinbar hat aber auch die Chemo gar nichts gebracht, wenn sich alles verschlechtert hat. Mittlerweile ist jedwede Hoffnung zunichte gemacht und es fällt Tag für Tag schwerer, nicht zu verzweifeln...

Aedan
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  #7  
Alt 14.11.2013, 05:29
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Tag 128:

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.
Albert Schweizer


Sie hat es heute morgen geschafft und ist über die Regenbogenbrücke in ein besseres Land gegangen...
Entschuldigt dass ich nichts schreibe, ich weiß aber nicht was. Egal was ich nun für Wörter finde, sie wären alle nicht passend und würden nie im Absatz beschreiben, was ich fühle oder denke. Vielleicht kommt das noch irgendwann.

Allen mitleidenden wünsche ich weiterhin viel kraft und das quentchen Hoffnung und Glück, die sie mit ihren liebsten Teilen sollten.

Aedan
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  #8  
Alt 18.10.2013, 19:32
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Tag 101:

Hallo zusammen, ich melde mich mal wieder zur Wort. Die Chemo wurde mit dem Aussetzer weitergeführt bis jetzt. Besserung: vermag ich nicht zu bejahen. Verschlechterung: Tag für Tag schwacher und klappriger. Ob die Chemo und alle Medikamente nun wirklich geholfen haben würde ich nun nicht Beschwörern. Fakt ist jedoch, dass mit jedem Tag mehr die Familie leidet als solche und jeder einzelne noch mehr auf allen Vieren kriecht.. Nach einem längeren Gespräch mit einer guten Freundin, wo ich mich mal so richtig "ausheulen" (i wahrsten Sinne des Wortes) konnte, kam ihr rat mir doch Hilfe bei einem Psychologen zu suchen. Hat jemand als betroffener hier Erfahrung damit? Wie ist das für angehörige? Und muss man dafür erst zum Hausarzt und das ganze darlegen oder welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Zahlen Krankenkassen das widerstandslos oder muss man sich auch da noch rechtfertigen? Habe wenig Lust auf noch mehr Kampf.. :/

Viele Grüße,
Aedan
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