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  #1  
Alt 27.08.2013, 09:53
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Registriert seit: 16.01.2012
Beiträge: 426
Standard AW: Wer hat Zoladex abgesetzt?

Huhu, mein Arzt meinte, länger als 1 Jahr würde "eh nichts bringen" und deswegen habe ich das Zoladex nach einem Jahr freudig abgesetzt. Das war im Frühjahr 2012.
Vor 6 Wochen hatte ich sogar mal wieder eine Periode.
Also falls die Absicht des Zoladex ist, die Eierstockfunktion zu unterdrücken, hat es bei mir nach dem Absetzen noch über ein Jahr nachgewirkt.
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  #2  
Alt 27.08.2013, 18:19
Benutzerbild von Melanitta
Melanitta Melanitta ist offline
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Registriert seit: 26.08.2013
Beiträge: 4
Standard AW: Wer hat Zoladex abgesetzt?

Liebe Mona,

das kann ich gut verstehen, genau diese Gedanken mache ich mir auch. Einerseits will ich auf keinen Fall ein Rezidiv riskieren, andererseits gibt es ja auch im Fall einer längeren Einnahme keine Garantie und leben will ich ja auch noch, die Nebenwirkungen sind schließlich auch nicht von Pappe, auch gesundheitlich nicht. Es belastet mich langsam wirklich, darüber nachzudenken - irgendwann müssen wir das für uns auch abschließend entscheiden, man kann sich ja nicht ewig Sorgen machen, irgendwann muss eine Entscheidung her und dann ist Schluss mir Grübeln... aber ich will auch eine begründete Entscheidung treffen, und ich höre von jedem Arzt etwas anderes.
@Nicole: 1 Jahr ist dann Variante 4, nach "2", "3" oder "vielen Jahren bis zur Menopause". Es verwirrt mich völlig, vermutlich ist das wirklich nicht so allgemein festgelegt, sonst würde das doch irgendwo stehen???

Bericht zur ZIPP-Studie, den ich neulich gelesen habe sagt "no trial has specifically addressed the otimal frequency and duration of goselerin treatment" - das klingt tatsächlich so, als gäbe es dazu keine wirklich aussagekräftige Studie. Hilft uns nur gar nicht weiter, wenn dem so wäre.
Kennt sich irgend jemand damit aus, es muss doch eine Richtlinie dazu geben???! Kann das gar nicht glauben.

Geändert von gitti2002 (27.08.2013 um 18:33 Uhr) Grund: kopierten Text entfernt - Urheberrecht
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  #3  
Alt 27.08.2013, 20:30
Kayar Kayar ist offline
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Beiträge: 396
Standard AW: Wer hat Zoladex abgesetzt?

Aus den S3 Leitlinien, wieder mal
http://www.krebsgesellschaft.de/down...angversion.pdf
Zitat:
Die Ausschaltung der Ovarialfunktion stellt eine wirksame adjuvante Behandlung bei prämenopausalen Patientinnen mit hormonrezeptorpositiven Mammakarzinomen dar. In einer Metaanalyse wurden Daten von annähernd 12000 Patientinnen aus 16 Studien zur medikamentösen Ausschaltung der Ovarialfunktion mit LHRH-Agonisten ausgewertet (Cuzick, J et al. 2007). Die Hinzunahme von LHRH-Agonisten zur adjuvanten systemischen Therapie kann das Rezidivrisiko um 12,7 % (2,4–21,9; p = 0,02) und das Sterberisiko um 15,1 % (1,8–26,7; p = 0,03) reduzieren. Dieser Effekt beschränkt sich jedoch auf Patientinnen, die nicht gleichzeitig Tamoxifen erhalten. Bei nur 365 Patientinnen wurden LHRH-Agonisten zusätzlich zu einer Chemotherapie und Tamoxifen gegeben. Hier zeigte sich nur ein nicht signifikanter Trend zur Risikoreduktion. Die Gabe von Tamoxifen scheint der Gabe von LHRH-Agonisten gleichwertig zu sein. Die Sequenz Chemotherapie gefolgt von Tamoxifen ist bei prämenopausalen Frauen mit höherem Risiko und hormonrezeptorpositivem Befund sinnvoll. Zeigt sich bei diesen Frauen unter dieser Therapie (unter 40 Jahren) keine Amenorrhö, können zusätzlich LHRH-Agonisten zum Einsatz kommen (Cuzick, J et al. 2007). LHRH-Agonisten haben keinen Effekt bei hormonrezeptornegativen Tumoren. Der Effekt einer Ovarialsuppression nach Chemotherapie bei nicht amenorrhöischen Frauen ist nicht nachgewiesen.
Bei Zoladex handelt es sich um einen solchen LNRH-Antagonisten
http://www.patienteninfo-service.de/...-sc-injektion/
Zitat:
1.1 Zoladex 3,6 mg verhindert die Bildung des männlichen Sexualhormons Testosteron in den Hoden bzw. die Bildung des weiblichen Sexualhormons Östradiol in den Eierstöcken.
Es ist ein Arzneimittel, das zu den so genannten LHRH-Analoga gehört.
Amenorrhö bedeutet, dass die Regelblutung ausbleibt.

Damit ist die Aussage doch relativ klar, oder? Parallel zum Tam wird es nicht empfohlen, weil kein Nutzen nachweisbar ist. Bei Patientinnen <40 Jahre, die erst Chemo bekommen haben und dann Tam, und die weiterhin ihre Regelblutung haben, bei denen kann Zoladex gegeben werden. Warum, steht nicht in den Leitlinien, das müsstet ihr mal selber Googeln. Aber da steht KANN und nicht SOLL.


viele Grüße,
Kayar - Wenn man etwas wirklich wissen will, lohnt sich die Mühe mal selber zu googlen wirklich. Vor allem in den Leitlinien findet man erstaunlich viele Erklärungen und Fakten.
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  #4  
Alt 27.08.2013, 22:35
Benutzerbild von Melanitta
Melanitta Melanitta ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Wer hat Zoladex abgesetzt?

So weit so gut, bzw. klar.
Die Tücke liegt hier jedoch im Detail. Dass "kein Nutzen nachweisbar" ist, kann nun daran liegen, dass es getestet wurde und dabei herauskam, dass es nichts bringt. Oder, dass es dazu bisher gar keine Testergebnisse gibt, weil es nicht getestet wurde. Da half googlen bisher wenig, das habe ich schon versucht, und nicht erst seit gestern.
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  #5  
Alt 28.08.2013, 08:50
Kayar Kayar ist offline
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Ort: im hohen Norden Deutschlands
Beiträge: 396
Standard AW: Wer hat Zoladex abgesetzt?

Hi Melanitta,

wie der Text sagt- es wurde nur bei sehr wenigen (365) Patientinnen beides gegeben. Und bei diesen war kein Nutzen nachweisbar, der höher gewesen wäre als Tam alleine.

Wenn also die Regelblung nach Chemo und bei Tam wieder kommt, DANN kann ein LHRH- Agonist wie Toladex gegeben werden. "Kann" deswegen, weil der Nutzen nicht eindeutig ist. Sonst wäre es ein "soll". Warum man das geben sollte, habe ich nicht rausgesucht, denn darum ging es euch beiden ja auch nicht, sondern generell um die frage ob Tam + Zoladez besser ist als nur Tam.

Und diese Frage wird zwar mit wenigen (<400) Patientinnen geprüft, ergibt aber keinen zusätzlichen Nutzen. Ich würde also sagen - konfrontiert Euren Arzt mit diesem Teil der Leitlinien und fragt konkret nach, ob das bedeutet, dass ihr absetzen könnt. Und wenn nein, warum nicht.

Ich fürchte, das ist wieder mal ein Punkt, bei dem es wichtig ist, dass man selber überzeugt ist. So oder so. Denn weder mit Zoladex ist sicher dass man gesund bleibt, noch erkrankt man sicher wieder, wenn man es nicht nimmt. Wissenschaftlich scheint es nicht erforderlich zu sein. Aber wenn ihr es nehmt, dann aus Überzeugung, dann erträgt man die NWs auch besser. Und wenn man es absetzt- dann ebenfalls nur wenn man wirklich überzeugt ist, sonst macht man sich im Falle eine Falles Vorwürfe.

Ich fürchte, mehr Fakten und Klarheit werdet ihr nicht finden...

Gruß,
Kayar
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  #6  
Alt 28.08.2013, 11:02
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Wer hat Zoladex abgesetzt?

Zitat:
Zitat von Kayar Beitrag anzeigen
Amenorrhö bedeutet, dass die Regelblutung ausbleibt.

Damit ist die Aussage doch relativ klar, oder? Parallel zum Tam wird es nicht empfohlen, weil kein Nutzen nachweisbar ist. Bei Patientinnen <40 Jahre, die erst Chemo bekommen haben und dann Tam, und die weiterhin ihre Regelblutung haben, bei denen kann Zoladex gegeben werden. Warum, steht nicht in den Leitlinien, das müsstet ihr mal selber Googeln. Aber da steht KANN und nicht SOLL.
Vielen, vielen Dank Kayar, das ist wirklich erhellend !
Mein Doc hat also das Richtige gemacht.
Ich war 39, als der BK kam, und hatte nach der ersten Chemo keine Periode mehr. Sicherheitshalber habe ich nach der Chemo noch 1 Jahr Zoladex bekommen, obwohl ich Tam nehme, und somit war es dann völlig okay, das nach einem Jahr wieder abzusetzen. Hat ja fast 3 Jahre gedauert seit der Chemo und dem anschließenden Zoladex, dass meine Eierstöcke mal wieder etwas getan haben. (Übrigens, "Dolormin für Frauen" ist nach 3 Jahren im Schrank nicht mehr soooo der Bringer ).
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