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  #1  
Alt 19.09.2013, 17:43
SunflowerCH SunflowerCH ist offline
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Registriert seit: 12.09.2013
Beiträge: 16
Unglücklich AW: Meine Mutter...

Hallo

Ich habe inzwischen schon mehrfach mit meiner Mutter telefoniert.

Sie ist ganz ruhig, gefasst.
Sie hat sich entschieden, sie will keine Chemo und auch sonst nichts. Nur Schmerzmittel!
Ich soll jetzt abklären, wie das läuft bei "Exit".

Ich verstehe sie, würde möglicherweise sogar selbst so handeln. Und dennoch habe ich den Anruf dort bis jetzt noch nicht geschafft.

Wenn ich hier so lese, wie sehr manche Betroffenen sich quälen bis sie endlich gehen dürfen, unabwendbar ist es ja eh, dann finde ich den von ihr gewählten Weg gut und absolut verständlich. Und andererseits....

Unsere Flüge sind gebucht. Noch 3 Wochen, dann fliegen wir nach Spanien. Eigentlich keine lange Zeit, und dennoch, sie könnte zu lang sein!
Ihr Gewicht sinkt und sinkt, ansonsten geht es ihr noch "relativ" gut.

Ach, wenn man doch nur wüsste, wie viel Zeit man noch hat...

LG
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  #2  
Alt 19.09.2013, 18:38
etoile09 etoile09 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter...

Hallo Tanja,
ich fühle mit dir
Es ist furchtbar, wenn man so weit weg ist und alles nur übers Telefon besprechen kann. Mir geht es auch so.

Deine Mutter will keine Chemo, bei meiner Mutter ist sie abgebrochen. Mich quält auch die Frage: Wie lange noch etwa? Wann kann ich sie wieder sehen?

Habe noch nicht ganz verstanden, was du damit meinst, du sollst das mit dem "EXIT" klären. Was genau sollst du da klären???

Traurige Grüße
Yvonne
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  #3  
Alt 19.09.2013, 19:46
Benutzerbild von Anhe
Anhe Anhe ist offline
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Ort: Mainhattan
Beiträge: 917
Standard AW: Meine Mutter...

Hallo Foristen,

ich möchte Euch herzlich bitten, das Thema "Exit" hier nicht mehr zu kommunizieren, da die Rechtslage dem Betreiber des KK Probleme bereiten könnte. Vielen Dank.

Freundliche Grüße
Anhe
Moderatorin
__________________

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  #4  
Alt 20.09.2013, 00:03
The Last Unicorn The Last Unicorn ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutter...

Zitat:
Zitat von SunflowerCH Beitrag anzeigen
unabwendbar ist es ja eh
ich finde diese Einstellung wirklich schade. Auch wenn die Chance auf Heilung schwindeng gering ist - jeder der Lotto spielt, hat weitaus geringere Chancen. Und man spielt trotzdem in der Hoffnung auf das große Geld. Ihr "spielt" nicht um Geld, sondern um Leben.
Gebt dem Leben doch zumidest eine Chance, der Tod kommt ohnehin früh genug. Holt euch doch eine zweite Meinung ein, schickt zumindest die Unterlagen nach Heidelberg.

Denk an das Sprichwort: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
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  #5  
Alt 20.09.2013, 09:46
The Last Unicorn The Last Unicorn ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutter...

Ich habe leider einige mir nahe Menschen, Verwandte und Bekannte verloren die an Krebs erkrankt waren, auch BSDK. Ich weiß wie zermürbend die Krankheit sein kann, sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen.

Jeder soll selber über sein Schicksal entscheiden dürfen. Dies respektiere ich auch voll und ganz. Wenn die Schmerzen von Patienten zunehmen ist es auch verständlich dass sie irgendwann nicht mehr wollen. Und man muss gewiss nicht um hede Sekunde Lebenszeit mit allen Mitteln kämpfen.

Schade finde ich hingegen, dass man nach der ersten Diagnose jedes Quäntchen Hoffnung verliert und gleich das Handtuch wirft.
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  #6  
Alt 20.09.2013, 12:29
Altmann Altmann ist offline
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Registriert seit: 22.02.2007
Beiträge: 594
Standard AW: Meine Mutter...

Hallo Theo,
da hast Du recht. Gebe Dir voll recht.
Meiner ist noch privat versichert, da hat man auch noch alles Mögliche
gemacht bis zur großen OP, die natürlich nichts gebracht hat, im
Gegenteil.
Aufgemacht, Metas entfernt, soweit möglich, wieder zu gemacht, das
wars. Kostet aber horrend.
Ich denke auch, daß ohne dies alles die restliche LQ besser gewesen wäre.
Der BSDK ist das besch . . . . was man haben kann und das ist die Krankheit,
an der alle Leute vor dem 65igsten sterben und dann auch keine Rente
mehr erhalten. Und es sind die Leute, welche ihr Leben fleissig gearbeitet
haben und feste einbezahlt haben. Nicht geraucht, nicht getrunken!
Da kannst du doch das Ko . . . . kriegen.
Und Wut sowieso.
Gruss Altmann
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  #7  
Alt 20.09.2013, 19:11
SunflowerCH SunflowerCH ist offline
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Registriert seit: 12.09.2013
Beiträge: 16
Standard AW: Meine Mutter...

oje, das tut mir leid!

Ich wollte hier eigentlich keine Grundsatzdiskussion anzetteln.

Es klingt vielleicht kaltherzig, aber dennoch bin ich der Meinung, dass meine Mutter selber entscheiden darf, was sie in der ihr noch verbleibenden Zeit durchmachen will. Lieber kürzer die Qualen ertragen als diese noch zu verlängern. Ihre Krankheit ist einfach schon zu weit fortgeschritten und sie ist schon viel zu schwach, um noch viel Zeit rauszuschinden.

Ich habe hier im Forum soviele Stunden verbracht. Ich habe von sehr vielen Schicksalen mit grässlichem Ausgang gelesen. Und deshalb möchte ich das meiner Mutter gerne ersparen und unterstütze sie in ihrem Entscheid. Auch wenn das für mich bedeutet, sie weniger lang bei mir zu haben. Sie wird nicht weg sein, nur halt nicht mehr greifbar.

Meine Mutter ist eine stolze, unabhängige Frau. Ganz bestimmt will sie nicht sabbernd und mit Windeln den Rest ihrer Zeit im KKH verbringen. ICH würde das auch nicht wollen.

Es tut mir leid, dass ich das E-Wort geschrieben habe. Ich wusste nicht, dass das nicht okay ist. Wer wissen will, was das ist, kann ja googeln.

Das schöne am Menschsein ist ja, dass jeder selber entscheiden kann, was für ihn richtig ist. Ich hoffe, ihr lasst eure Betroffenen auch alle selber entscheiden und treibt sie nicht mit eurem eigenen Egoismus zu Massnahmen, die sie nur euch zuliebe ergreifen. Das wäre unfair!

Vielleicht habe ich mich jetzt in die Nesseln gesetzt, aber das ist einfach meine Überzeugung.

Trotzdem wünsche ich allen, die den lebenszeitverlängernden Weg eingeschlagen habe, ganz grosse Erfolge. Ich hoffe, ihr habt eure Lieben noch ganz lange bei euch.

Liebe Grüsse
Tanja
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  #8  
Alt 21.09.2013, 20:53
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Beiträge: 58
Standard AW: Meine Mutter...

Ich finde auch, dass jeder selber entscheiden soll, ob er sich eine Chemo geben läßt oder nicht. Freilich ist jeder psychisch anders "aufgestellt" und manche wollen es einfach nicht wahrhaben wie es um sie steht.

Meine Schwiegermutter bekam im September 2010 die Diagnose BSDK und wurde auch gewhippelt. Danach Reha und 1 1/2 Jahre "Ruhe". Sie hatte in dieser Zeit auch Chemo gehabt, keine Frage, wollte auch alles versuchen, hat eine Misteltherapie gemacht etc. Im März 2012 dann Lebermetas. Sie hat noch eine Chemo versucht, hat die aber nicht vertragen. Eine andere war leider nicht möglich. Im September habe ich sie ins KH zur Kontrolle begleitet, sie ist mit dem Krankentransport gefahren und ich mit dem Auto. Sie war sehr froh, daß ich mitgefahren bin, denn sie war nach den Autofahrten, auch wenn sie nur 10min. gedauert haben, dermaßen fertig und erschöpft, dass sie nur noch schlafen wollte. Also haben wir zusammen ein "ernstes" Gespräch mit dem Arzt gesprochen und dort haben wir auch "deponiert", dass sie keine lebensverlängernden Maßnahmen möchte. Er hat es sofort in der Akte vermerkt.
Ich habe kurz danach mit dem Arzt ein 4-Augen-Gespräch geführt, da ich seine Prognose über die restliche Lebenszeit wissen wollte. Er sagte, dass es mit Weihnachten "knapp" werden wird.
Sie ist am 22.10.2012 gestorben.
Auf der einen Seite war es gut so, sie musste nicht allzu lange "leiden", auf der anderen Seite wäre es toll, noch einmal mit ihr Weihnachten zu feiern.

Es ist jetzt etwas lang geworden, aber ich wollte damit sagen, dass meine Schwiegermutter immer auf "kämpfen" eingestellt war, aber sie hat mir später mal gesagt, dass sie, als die die Lebermetas diagnostiziert bekam, gewußt hat, dass es "vorbei" ist.

Leider, wir vermissen sie sehr.

Viel Kraft an alle die sie brauchen.

Liebe Grüße, Susanne
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  #9  
Alt 23.10.2013, 20:46
SunflowerCH SunflowerCH ist offline
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Registriert seit: 12.09.2013
Beiträge: 16
Standard AW: Meine Mutter...

hallo ihr alle

ich habe nun eine ganze weile nicht mehr geschrieben, es gab auch eigentlich nichts neues zu berichten.

inzwischen waren wir während der herbstferien in spanien und konnten uns von meiner mutter verabschieden. sie war in der ganzen zeit in der wir da waren sehr energiegeladen, wenn auch nicht unbedingt auf eine angenehme art und weise. sie hat viel mit ihrem mann gestritten und auch zu mir war sie manchmal ziemlich fies. aber was soll's, wer weiss, wie wir in ihrer situation wären.

kaum waren wir abgereist ging es mit ihrem zustand wieder rasant abwärts. sie hatte wohl einfach noch die letzten vorhandenen reserven mobilisiert.
nun will sie nicht mehr, sie will so schnell wie möglich sterben.

gestern ist sie nun auch noch gestürzt, keiner weiss wieso. vermutlich kreislaufschwäche. dabei hat sie sich nun die rippen geprellt, was natürlich sehr schmerzhaft ist. essen tut sie im gegensatz zu vorher nun kaum mehr was, ich denke, absichtlich. so geht es natürlich schneller.

es bleibt uns nun nur noch abzuwarten und zu hoffen, dass sie sich vielleicht doch nochmal berappelt. aber viel hoffnung habe ich da nicht. weihnachten wird sie wohl nicht mehr bei uns sein. sie selbst redet von mitte november.

sie hat in spanien auch sowas wie eine palliative care die zu ihr nach hause kommen. ich hab die leute kennenlernen dürfen und die machten auf mich einen netten und kompetenten eindruck. so weiss ich sie wenigstens in guten händen. die dort zuständige ärztin untersucht sie sporadisch und stellt sie auch nach bedarf immer wieder neu medikamentös ein. und wenn's dann soweit ist, wird sie auch die überweisung ins krankenhaus veranlassen. dort darf sie dann in ruhe und unter kontrolle gehen.

nun müssen wir abwarten, ich rechne mit einem baldigen anruf.

liebe grüsse aus der heute sehr regnerischen schweiz.
Tanja
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