#1
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Schweizer Uhrwerk
Hallo zusammen
Mein Mann hat am 18.09.2013 seine letzte Reise angetreten. Er durfte in meinen Armen gehen. Nun mal eine Frage die mich doch sehr beschäftigt. Er war der absolute Mittelpunkt meines Lebens, trotzdem schaffe ich es nicht zu weinen. Ich habe das Gefühl ich funktioniere wie vor seinem Tod, genauso präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Das macht mir Angst. Ich bin doch nicht gefühlskalt. Kennt jemand eine ähnliche Reaktion? Marianne |
#2
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AW: Schweizer Uhrwerk
liebe marianne..
es tut mir leid, daß du deinen mann verloren hast. mein aufrichtiges beileid. dein momentanes emotionales stagnieren ist typisch für selbstschutz. aber glaub mir, deine tränen kommen schon noch. wie schon mehrfach geschrieben, gibt es verschiedene phasen der trauer. und du bist momentan noch nicht soweit, das alles zu realisieren. laß dir zeit, alles kommt zu seiner zeit, jeder trauert anders. ich wünsch dir viel kraft und möcht dir anbieten, hier all deine gefühle und fragen zu schreiben. wir unterstützen uns hier so klasse, wirst sehen, es tut gut. stille grüße von tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#3
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AW: Schweizer Uhrwerk
Hallo Marianne,
mein herzliches Beileid zu deinem Verlust Nein ich glaube nicht, dass du gefühlskalt bist. Du steht wahrscheinlich ein bisschen unter Schock, bist ausgebrannt, hast alles gegeben in den letzten Monaten, hast vielleicht auch schon viel geweint und ein bisschen getrauert als dein Mann noch lebte und es ihm schon schlecht ging. Nun musstest du viel erledigen und bist wahrscheinlich noch gar nicht so richtig dazu gekommen überhaupt zu registrieren was passiert ist. Mach dir keinen Kopf darüber, bei jedem läuft Trauer ein bisschen anders ab. LG Monika |
#4
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AW: Schweizer Uhrwerk
Liebe Marianne,
zuerst mein tiefes Mitgefühl zum Verlust Deines Mannes. Ich kann Dich gut verstehen, auch ich habe nicht viel geweint, es war ja auch so viel zu tun und bei mir kamen dann noch ein Umzug, eine OP meiner kleinen Tochter und und und dazu. Jetzt, ein halbes Jahr später, realisiere ich es erst wirklich, die Trauer wird immer größer und die Tränen fließen immer mehr. Deinen Weg der Trauer wirst Du finden und so ist es dann genau richtig für Dich. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Flicka
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Meine Maus: Diagnose Kleinzeller im Februar 2012, uns für immer verlassen im April 2013, ich liebe und vermisse Dich so sehr! |
#5
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AW: Schweizer Uhrwerk
Hallo Marianne
Mein aufrichtiges Beileid zu deinem grossen Verlust! Meine ersten Worte, als ich meinen Mann für immer schlafend sah, waren: Gott sei Dank... Gott sei Dank.. So erleichtert war ich. Alle Last war von uns abgefallen...er hatte es endlich geschafft und seine Hülle lag friedlich da. Ich kann weinen..vorallem wenn ich ihn so vermisse und in den Momenten wo ich mich so alleine fühle. Am Tag seiner Beerdigung war ich jedoch so ziemlich die einzige anwesende Person, welche nicht weinen konnte...weinen wollte. Ich habe mich desswegen auch komisch gefühlt, aber ich habe ihn eben die ganze Zeit neben mir gespürt. Vielleicht stützt dein Schatz dich auch so sehr, dass du nicht weinen musst. Egal was du fühlst...deine Gefühle sind echt und ehrlich. Ihr beide wisst, was Euer war. lg Cica
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Mein Mann Bsdk ED Juli 2012 Whipple August 2012 Chemo Gemzar und Bestrahlung Mai 2013 Lebermetastasen und Peritonealkarzinose 6 Zyklen 5FU palliativ geb. 18.04.1982 - für immer eingeschlafen am 16.09.2013 Danke für deine Liebe Danke für dein Lachen Danke für deine Wärme Danke für dein grösstes Geschenk Dini Schatzis |
#6
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AW: Schweizer Uhrwerk
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten und auch euer Mitgefühl. Jeder trauert anders, ein Satz den ich in den letzten Tagen viel gehört habe. Klar ich habe zu funktionieren, alleine meiner 3 Kinder wegen. Die Jüngste ist auch erst 7. Sie hat übrigens gestern Abend mir gegenüber eine Reaktion gezeigt die mich sprachlos gemacht hat. Wir waren im Auto unterwegs, als mich doch ein paar Tränen überkamen. Da hat Sie meinen Arm gestreichelt und gemeint: " Mama, das Weinen können wir auf später verschieben, jetzt musst du dich auf das Fahren konzentrieren." Richtig ist auch das ich in den letzten 3 Monaten schon viel geweint habe, als die Diagnose Lungenkrebs und Metastasen auf der Leber gestellt wurde hatte ich das Gefühl es versucht jemand ein Stück aus mir zu reißen. Trotzdem hatten wir immer die Hoffnung das wir noch etwas Zeit geschenkt bekommen. @Cicabohna Deine Gedanken oder Worte - Gott sei Dank - kann ich bestens nachvollziehen- Ging mir nicht anders. Mein Mann hatte morgens, auf dem Weg von einer Klinik zur anderen, völlig unerwartet einen Herzstillstand, er wurde reanimiert, war allerdings 10 Minuten ohne Sauerstoff. er ist nicht mehr aus dem Koma erwacht und hat auch keine Reaktionen der Augen gezeigt, aber er hat den ganzen Tag gekrampft, dass die Ärzte kaum mehr wussten was sie ihm noch geben sollten um das Krampfen in den Griff zu bekommen. Kurz nach Mitternacht durfte er dann gehen und ich war auch auf die eine Art erleichtert, dass es vorbei war und er und, ich bin ganz ehrlich auch wir, meine beiden Söhne 20 und 16 Jahre in unserer Hilflosigkeit , nicht mehr länger leiden mussten. |
#7
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AW: Schweizer Uhrwerk
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#8
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AW: Schweizer Uhrwerk
Heute vor drei Wochen kam der Anruf aus dem Krankenhaus, dass du auf dem Transport von einer Klinik in die andere einen Herzstillstand hattest. Du konntest reanimiert werden bist aber nicht mehr aus dem Koma erwacht.
Ich vermisse dich und möchte das du wieder nach hause kommst. Ich sehe dich immer vor mir, wie du mit dem LKW vor die Haustür fährst und mich durch die Sonnenbrille anstrahlst, das Käppi verkehrt herum auf dem Kopf. Einfach mein Django. Ich liebe dich. Mach einen guten Job da oben und pass auf deine viele Kollegen und auf uns auf. |
#9
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AW: Schweizer Uhrwerk
Heute Nacht vor drei Wochen ist mein Mann auf seine letzte Reise gegangen.
Heute vor zwei Wochen haben wir Abschied von ihm genommen. Heut kam mit der Post der schriftliche Nachruf der Michaels Freund für ihn gehalten hat. Ich möchte ihn hier einsetzen und hoffe das ihr es versteht. Nachruf für Michael Seid bitte nicht böse, ich bin nicht der beste Redner, aber Michael und seine Familie haben mich immer verstanden. Ich als sein bester Freund, so darf ich mich nennen, möchte noch ein paar Worte zu Michael sagen, da es mir nicht mehr vergönnt war diese an ihn selbst zu richten. Wir wollten uns ja auch nicht für immer verabschieden. Ich hoffe sie kommen bei dir an Michael: Ein viel zu kurzes Stück hast du mich als allerbesten Freund in meinem Leben begleitet. Die Leere die du hinterlässt ist für uns alle fast unerträglich. Wir hatten viele, und doch viel zu wenige schöne Jahre zusammen. Dafür sind dir meine Familie und ich unsagbar dankbar. Vieles in meinem Leben hab ich dir zu verdanken und vieles habe ich von dir gelernt. Ohne dich gäbe es meine Familie in dieser Form nicht mehr. "Danke Micha!" Aber wir hatten auch noch etwas vor! Wir hatten noch einen Traum, wie "alte" Männer halt so träumen. Vielleicht träume ich ihn ja mit deinen großartigen Jungs zu Ende. Dafür gäbe ich alles und weiß, du schaust uns zu und freust dich mit uns. Wie gerne würde ich nochmal eine Tour mit dir nach Süditalien oder Südfrankreich machen, so über´s Wochenende, wie früher. Ich weiß, das würde auch dir gefallen. Unterwegs mit einem Kuss unserer Frauen und der Liebe unserer Kinder. Das ist für uns immer das größte gewesen. In unserer Musik gibt es ein Lied da heißt es: "Flieg junger Adler hinaus in die Freiheit, schau nur nach vorn nie zurück, hör auf dein Herz und folg nur den Gefühlen, ich wünsche dir viel Glück." Mit diesen Worten wollten wir immer deine Jungs auf Tour schicken. Aber das trifft es auch für uns genau, oder? Jetzt muss ich meine Touren ohne dich fahren und trotzdem bist du allgegenwärtig. Wer weiß, vielleicht , in ein paar Jahren fahre ich meinen Touren mit deinen zwei Jungs. Das würde mir gefallen. Du hast aber auch ein Versprechen von mir. Ich kümmere mich, mit deinem Schwager Klaus, um deinen "kleinen Sonnenschein", Micha! Du warst Zeit deines Lebens der Beste. Allen, die an dir gezweifelt haben, gebe ich unrecht. Du warst der allerbeste Freund den ich je besaß. Du warst der liebevollste Vater den man sich wünschen kann und der großartigste Ehemann den man bekommen kann. Ich habe mir daran ein Beispiel genommen. Darüber hinaus warst du der wertvollste Kollege und Mitarbeiter, den man vermissen muss, Du hast immer allen geholfen, niemand musste dich je umsonst um Hilfe fragen oder bitten. Nicht umsonst trägst du den Namen eines der Erzengel. Du hast alles im Leben richtig gemacht, Michael. Wir alle werden dich vermissen und das schmerzt. Aber ich denke du bist gar nicht weg, du bist uns nur ein gutes Stück voraus gegangen. Wir sehen uns wieder, wenn die Zeit gekommen ist. Wo immer du auch hingehst, Komm gut an Michael! Unsere Liebe und Hochachtung begleiten dich. In unseren Herzen bist du "unsterblich". Ich danke dir Michael für alles. |
#10
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AW: Schweizer Uhrwerk
Das ist wunderschön.
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Mein Mann Bsdk ED Juli 2012 Whipple August 2012 Chemo Gemzar und Bestrahlung Mai 2013 Lebermetastasen und Peritonealkarzinose 6 Zyklen 5FU palliativ geb. 18.04.1982 - für immer eingeschlafen am 16.09.2013 Danke für deine Liebe Danke für dein Lachen Danke für deine Wärme Danke für dein grösstes Geschenk Dini Schatzis |
#11
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AW: Schweizer Uhrwerk
Heute Nacht sind es vier Wochen, dass mein Mann zu den Engeln gegangen ist.
Da ich immer noch nicht weinen kann und immer noch funktioniere hab ich heute meine Hausärztin aufgesucht. Sie hat mich versucht zu beruhigen und gemeint, die Zeit der Tränen und der Niedergeschlagenheit kommt. Alles zu seiner Zeit. |
#12
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AW: Schweizer Uhrwerk
Weihnachten steht vor der Tür und in einer stillen Minute, die in der ach so ruhigen besinnlichen Adventszeit kaum noch zu finden ist, auch einmal die vorherigen Jahre Revue passieren zu lassen.
Wie geht es euch an Weihnachten? Wollt und könnt ihr Weihnachten zu Hause verbringen oder seid ihr irgendwo fern der Heimat unterwegs? Folgendes Erlebnis hatte ich vor vielen Jahren und hat mir sehr deutlich gezeigt wie wichtig mir diese Tage gemeinsam mit der Familie sind. Wie einige wissen habe ich in sehr jungen Jahren, ich war gerade mal 20, meinen damaligen Freund und heutigen Mann auf seinen Touren nach Spanien und Portugal begleitet. So auch kurz vor Weihnachten 1985. Heilig Abend fiel in diesem Jahr auf einen Dienstag. In der Woche vor Weihnachten hatten wir noch eine Tour nach Lissabon. Die alten Hasen wissen was das bedeutete. Man(n) wusste einfach nicht wie lange die Zollabfertigung dauern würde. Da wir sehr oft Fleisch da runter gekutscht haben war es keine Seltenheit 3 oder 4 Tage im Zollhof zu verbringen. Und wieso sollte es auch in der Woche vor Weihnachten anders laufen als das restlich Jahr über. Mittwoch Nachmittag, endlich durften wir zum Entladen fahren. Doch wie konnte es anders sein, beim Kunden hieß es abladen morgen. Na wenigstens die Rückladung für Deutschland hatten wir schon und wussten das in Vigo (Spanien) tiefgefrorener Calamar auf uns wartete. Donnerstag dann fix die Ware runter, aber unser Ladetermin für diesen Tag war nicht mehr zu schaffen. Ich wurde langsam nervös ob wir das wohl noch bis Heilig Abend nach Hause schaffen würden. Wenn wir schon geladen hätten wäre das kein Problem, da gab es sowieso kein Halten mehr, aber noch stand die Ware im Kühlhaus. Und es kam natürlich wie es kommen musste. Zuerst wurde uns klar gemacht das wir in Deutschland zwei Abladestellen hätten, die eine in Saarlouis, die andere in Frankfurt am Main. Also war schon mal klar das wir nicht an unserem Wohnort vorbei gekommen wären. Dann für mich schon langsam die Katastrophe. Wir waren am Freitag erst so spät beladen das es für die Zollformalitäten nicht mehr gerreicht hat. Zum Glück ist Vigo eine Hafenstadt und so konnten wir doch wenigstens unsere Papiere am Samstag vervollständigen. Für diesen Abend hatten wir im Hafen dann noch eine tolle Begegnung, die mir sehr stark in Erinnerung geblieben ist. Auf dem Rückweg vom Essen zu unserem LKW wurden unsere Aufmerksamkeit auf ein Schiff gelenkt bei dem die Besatzung gerade dabei war eine kleinere Yacht auf Deck zu hiefen. Interesssiert schauten wir dem Geschehen zu und unterhielten uns darüber. Plötzlich sprach uns jemand von der Besatzung, der das ganze vom Kai aus unter Kontrolle hielt auf Deutsch an. Er hat uns anscheinend sprechen gehört und war etwas perplex in Vigo seine Muttersprache zu hören. Erst jetzt bemerkten wir, dass das Schiff unter Deutscher Flagge fuhr und auch ihr Name "Erika Naber" klang doch recht deutsch. Wir kamen mit den Matrosen ins Gespräch und erfuhren, dass das Schiff auf einer Reise von Israel nach Hamburg war und hier in Vigo noch diese Yacht zuladen musste. Schlagartig wurde mir bewusst, dass diese Seeleute Weihnachten mit Sicherheit nicht zu Hause sein würden, was für mich aber nur ein kleiner Trost war. Dann das absolute Highlight für mich an diesem Abend. Wir wurden von der Besatzung eingeladen an Bord zu kommen und uns das Schiff genauer zu betrachten. Ich hab gestaunt wie ein kleines Kind als ich den Maschinenraum erblickte. Der Motor zum Anlassen des eigentlichen Schiffmotors war so groß wie unser Diesel draussen im Truck und um die Kurbelwelle konnte man drum rum laufen. Einfach irre. Kurz bevor das Schiff auslief haben wir uns von der Besatzung wie von alten Bekannten verabschiedet. Am Samstag hieß es dann auch für uns, Reise Richtung Deutschland. Montag wollten wir früh genug in Saarlouis sein um eventuell unsere Chancen auf Weihnachten zu Hause bestmöglichst auszunutzen. Eigentlich kein Problem wenn, ja wenn da nicht der Wettergott etwas dagegen gehabt hätte. Am Sonntag, mitten in Frankreich, Blitzeis. Da half nichts ausser stehenbleiben, denn unsere Gesundheit geht und ging auch damals schon vor. Also war wieder ein halber Tag weg. Irgend jemand schien uns nicht zu Gönnen das wir unseren Wunsch erfüllt bekamen. Wir kamen also erst am Montagmittag in Saarlouis an. Doch wenigstens jetzt klappte alles wie am Schnürchen, oder doch nicht? Die Ware für Saarlouis stand auf dem Anhänger, die für Frankfurt auf der Maschine, dachten wir wenigstens. Aber Irrtum. Ein Teil der Ladung auf dem Hänger war noch für Frankfurt. Da in Saarlouis aber nur der Hänger verzollt wurde mussten wir nochmals zurück zum Zoll um den Hänger bis Frankfurt erneut zu verschließen. Wieder verlorene Zeit, und wieder hieß es erst Morgen. Morgen war aber Dienstag, also Heiliger Abend. Schöner M......! Meine Laune, und jetzt auch die meines Mannes, war auf dem absoluten Nullpunkt, doch es half nichts, da mussten wir durch. Am Dienstag hatten dann doch wenigstens die Zöllner die Arbeitswut und ratzfatz waren wir auf dem Weg nach Frankfurt. Um nicht auch noch Stunden mit Suchen zu verlieren wurde kurzerhand ein Taxi angeheuert welches uns Problemlos an die richtige Adresse brachte. Erneut Papiere erledigen und dann abladen. Jetzt gab es für uns eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute war, unser Kunde und seine Mitarbeiter waren allesamt Türken und folglich Moslems. Die interessierte also nicht ob Heiliger Abend war sondern waren bereit uns noch zu entladen. Die Schlechte, nun der Betrieb war nicht im Besitz eines Staplers und so musste Päckchen für Päckchen von Hand entladen werden. Tatkräftig packten mein Mann und ich mit an, denn in der Zwischenzeit zeigten die die Zeiger 15:00 Uhr an. Also keine Zeit mehr zu verlieren wenn wir noch irgendwie vor den Feiertagen zu Hause sein wollten. Um kurz nach 18:00 Uhr endlich geschafft. Der komplette Zug war entladen. Aber nun hatten wir noch gute 300 km bis nach Hause. Die Familie saß jetzt bestimmt schon beim Abendessen und anschließender Bescherung. Also Heilg Abend fiel für uns ins Wasser. Aber es gab ja auch noch einen ersten und zweiten Feiertag. Also rasch die Türen schließen und dann gab es kein Halten mehr. Nein stimmt nicht ganz, an der Raststätte Hardwald gab es noch einen Kaffee weil wir beide doch recht fertig waren. Der LKW wurde bis zum Anschlag durchgetreten. Zum Glück waren die Autos damals noch nicht begrenzt und so flogen wir förmlich über die A5 nach Hause. Kurz vor 21:30 Uhr sind wir mit fliegenden Fahnen direkt mit dem LKW bei meinen Eltern auf den Hof gefahren. Ich kann gar nicht beschreiben was das für ein Gefühl war sich doch noch unter den weihnachlich geschmückten Baum zu setzen. Und meine Mutter hatte, in der Hoffnung dass es uns noch gelingen würde zu kommen, auch noch etwas vom Abendessen aufgehoben. Man sieht mal wieder, Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ende gut, Alles gut Erinnerungen sind das einzige was bleibt, aber ich bin froh, dass ich diese Erinnerungen haben darf. Schatz du fehlst von Tag zu Tag mehr. |
#13
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AW: Schweizer Uhrwerk
Hallo du...
Ja diese Festtage... Ich feiere am Mittwoch auch noch meinen 30igsten und muss immer daran denken wie er noch traurig sagte: an deinem Geburtstag bin ich wahrscheinlich nicht mehr da Weihnachten werden wir hauptsächlich zu Hause verbringen. Ich werde für die Kleine alles so machen, wie wir es letztes Jahr eingeführt haben. Wir ahnten schon damals dass es unser einziges Weihnachtsfest als Familie sein würde. Umso wichtiger ist es mir, die Tradition fortzuführen wie mein Mann sie mit uns begonnen hat. Ich habe fast jeden Tag Besuch eingeladen und einen Abend gehen wir zu meinen Eltern. Ich wünsche mir einfach alle Lieben um mich und natürlich dass die Augen unserer Kleinen trotz allem strahlen. Auch wenn ich es nicht mehr mit meinem Schatz teilen kann. Sie soll es schön haben. lg Cica
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Mein Mann Bsdk ED Juli 2012 Whipple August 2012 Chemo Gemzar und Bestrahlung Mai 2013 Lebermetastasen und Peritonealkarzinose 6 Zyklen 5FU palliativ geb. 18.04.1982 - für immer eingeschlafen am 16.09.2013 Danke für deine Liebe Danke für dein Lachen Danke für deine Wärme Danke für dein grösstes Geschenk Dini Schatzis |
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AW: Schweizer Uhrwerk
Hallo Marianne,
Weihnachten kommen die Tochter meiner Frau mit Schwiegersohn und den Enkelinnen. Sie haben mich eingeladen mich mitzunehmen und dann bei ihnen Neujahr zu feiern. Ich werde das wohl ablehnen. Der Grund ist weniger die lange Reise. Seid fünf Jahren waren meine Frau und ich über Weihnachten und Neujahr immer dort. Jetzt wäre ich dort ohne sie. Zum Thema Weinen: Während ihrer Behandlung, vor allem bei Krisen, habe ich manchmal geweint. Eigentlich mochte eine Frau keine weinenden Männer. Das passte nicht in ihr Bild. Damals aber durfte ich weinen. Es waren ja auch Extremsituationen. Als sie dann im August starb, habe ich weniger geweint.Es gab viel zu tun: Überführung ins Ausland, Beerdigung. Dann war ich bei der Familie der Tochter und vor den Mädchen wollte ich mich schon zusammenreißen. Nun bin ich öfters traurig, weine aber eher ohne Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit besten Grüßen Hermann |
#15
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AW: Schweizer Uhrwerk
Ich lauf jetzt gleich mit dem Kopf gegen die Wand.
Was bin ich froh wenn die Feiertage vorbei sind und ich wieder arbeiten gehen kann. |
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