Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 16.10.2013, 10:08
yvonne75 yvonne75 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2013
Ort: Sachsen
Beiträge: 15
Standard AW: Austherapiert...

Lieben Dank M10 und Marita85,

danke für Eure aufmunternden Worte. Wir wissen ganz genau , was auf uns zukommen wird und es wird sogar noch schlimmer. Die Metastasen werden immer mehr auf das Gehirn drücken und meine Mutter wird nicht mehr so sein, wie sie mal war. Sie wird zusehens verbal und körperlich aggressiver

Wisst ihr das Schlimme an der ganzen Sache ist, die Verwandten - ihre Schwester, mit denen meine Eltern sehr eng befreundet sind, machen jetzt diesen Terror / Mein Vater ist fix und fertig, ich versuche mit ihm zu reden und zu reden, jedoch ist er nicht der einfachste ... Ich kenn ihn so nicht mehr ... er zweifelt jetzt daran, ob er das richtige gemacht hat. Meine Überzeugungsarbeit , diese Kraft dazu geht langsam zur Neige, er macht sich ne riesengroße Platte.

Ich habe mich mit dem Krankheitsbild meiner Mutter schon sehr zeitig befasst... ich weiß, was auf uns drauf zukommt... Jedoch müssen es jetzt alle anderen auch realisieren... Oh man, was für eine doooooofe Situation ( ich wollte nicht das Wort mit "SCH..." verwenden)

Ich mache mir Gedanken um seine Gesundheit. Ich habe keine Lust auf eine Doppelbeerdigung...

Vielen lieben Dank nochmals für Eure Hilfe !!!!!!!!!!!!!!!!11
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 16.10.2013, 10:13
yvonne75 yvonne75 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2013
Ort: Sachsen
Beiträge: 15
Standard AW: Austherapiert...

Danke Dir Peanutsandjelly 78!

Ich wünsche Dir ebenfalls viel Kraft für deine Ma. Jedes Krankheitsbild verläuft anders. Die Ärzte meinten bei meiner Mutter, sie wäre ein Sonderfall, ein sehr untypischer Verlauf... "es wird ein laaaanges Leiden" - haben sie gemeint.

Ich war geschockt, als ich das gehört habe. Das hat meine Mutter nicht verdient, einfach nicht verdient.

Danke für Eure Antworten und Hilfe. Es tut mir persönlich sehr gut, mir alles von der Seele zu schreiben, was mich bewegt, meine Ängste. Nur wie kann ich meinem Vater helfen? Er steht jetzt, außer mir, ganz allein da. Seine Freunde , seine Zuhörer haben ihm den Rücken zugewandt - eben die Verwandtschaft...
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 16.10.2013, 10:19
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.10.2013
Beiträge: 121
Standard AW: Austherapiert...

Hallo Yvonne,

DANKE.
Du tust schon sehr viel für Deinen Vater, er kann sich glücklich schätzen, jemanden wie Dich zu haben. Bleib an seiner Seite - ist er denn empfänglich für eine seelsorgerische Begleitung? Der Vorteil wäre ein neutraler Gesprächspartner. Kenne das Problem, mache mir auch Sorgen um meinen Papa.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 16.10.2013, 13:42
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.150
Standard AW: Austherapiert...

liebe yvonne..
auch ich wünsche dir viel kraft für die kommende schwere zeit des loslassens.
ich will dir mut machen: meine mami hatte auch den wunsch ins hospiz zu gehen.. ich war 12 tage und nächte bei ihr und hab selten sooo viel nächstenliebe erlebt wie dort. die engel dort wissen ganz genau, was sie tun müssen, gehen auf die bedürfnisse der "gäste" und deren angehörigen ein. das sterben wird dort ganz anders aufgegriffen. das war für mich eine total neue erfahrung, und seither denke ich anders darüber.
gestern, zum ersten todestag meiner mami sind wir mit ganz viel berliner wieder ins hospiz. es war wunderschön, wieder diese wahnsinnig schöne atmosphäre von harmonie und liebe zu spüren.
ich wünsche deiner mami, daß sie dort landen kann um ihre letzte reise anzutreten. und dir wünsch ich ganz viel kraft sie dabei zu begleiten. ein schwerer weg, aber auch sehr intensiv. sag ihr, daß sie gehen darf, wenn es soweit ist. laß sie los. sie darf gehen, ihre schönste reise antreten.
viele liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 17.10.2013, 09:22
yvonne75 yvonne75 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2013
Ort: Sachsen
Beiträge: 15
Standard AW: Austherapiert...

Hallo Ihr Lieben,

tausend Dank für Eure Antworten. Es tut gut, so viel Mut zusprechen und Kraft-Wünsche zu erhalten in so einer schweren Zeit , wo man leider fast allein da steht.

Ich versuche mal hier alle Fragen soweit zu beantworten.

Der Seelsorger ist für meinen Vater leider kein Ansprechpartner. Er/Wir haben nicht viel mit der Kirche zu tun. Er hat da seine eigene Meinung. Obwohl ich in dieser schweren Zeit es für nicht Falsch sehe. Ich habe gestern für mich eine Entscheidung getroffen, da mein Vater bitterlich geweint hat. So kenne ich ihn gar nicht. Ich habe Mutter ihre Schwester angeschrieben, die gerade so viel Theater macht, und habe sie um Vernunft gebeten in so einer schweren Zeit zusammen zu halten. Mal sehen , ob es hilft. Mehr kann ich wirklich für meinen Vater nicht tun. Er leidet sehr darunter, dass sie sich von ihm abgewandt haben. Es sind die allerbesten Freunde von meinen Eltern gewesen und das fehlt meinem Vater jetzt.

Ich habe mit Ihr nicht mehr so viel zu tun. Es ist in den letzten Jahren sehr viel passiert, was mich immer mehr Abstand gewinnen ließ von meiner Verwandtschaft. Aber es geht hier nicht um mich , sondern um meinen Pa und meine Ma.

Meine Mutter hat keine Patientenverfügung. Sie hat in ihrer Vorsorgevollmacht nur ein bis zwei Sätze verfasst, dass sie im Falle , so wie es jetzt ist, keine Gerätschaften wünscht und bei Nahrungs- und Getränkeverweigerung auch keine künstliche Ernährung haben möchte.
Ansonsten hat sie alles bereits vorbereitet. "die Trauerrede, wie und wo die Beerdigung sein soll, wer mitkommen darf, die Annonce soll auch erst nach ihrer Beerdigung in die Zeitung gesetzt werden. Leider kann man bei so einer Krankheit nicht vorraussehen, wie der Verlauf sein wird. Sie konnte es nicht wissen, hat glaube ich, auch keine Verfügung erstellt, dass sie nicht leiden will. Mit Schmerzlindernden Medikamenten wird sie behandelt. Es ist uns auch sehr wichtig , dass Ma keine Schmerzen hat. Jedoch für uns sehr schlimm anzusehen, wie der körperliche Verfall von Tag zu Tag, Woche zu Woche ersichtlich ist und auch immer schlimmer wird. Ich würde gern wissen, ob sie das mitbekommt.

Euch wünsche ich viel viel viel Kraft für Euren Weg und bedanke mich tausend Mal für Eure aufmunternden Worte. Danke, dass es auch so ein Forum gibt, wo sich Menschen unbekannterweise treffen und anderen Leidensgenossen helfen.

Seid lieb gedrückt von mir
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.10.2013, 20:58
yvonne75 yvonne75 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2013
Ort: Sachsen
Beiträge: 15
Standard AW: Austherapiert...

Hallo,

heute lass ich wieder mal was von mir hören. Die Zeit erlaubt es mir nicht immer, eine Ruhe zu gönnen - und erst Recht nicht in dieser schweren Zeit.
Meiner Mutter geht es immer schlechter, oder sehen wir es nur so? Sie ist sehr verwirrt, schläft sehr viel... Ich würde schon gern mal wissen, ob Sie noch etwas mitbekommt. Das habe ich mich immer und immer wieder gefragt. Vor kurzem sagte sie mir ganz leise in einem sehr kurzen wachen Moment:"... es geht nicht mehr lange...!" Wie kann es sein, bekommen solche Menschen, die kurz vor dem Tod stehen, das mit? ??????????? Es hat mir Angst gemacht, obwohl ich mich schon sehr lange mit diesem Thema beschäftige...

Seid lieb gegrüßt

Yvonne
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 23.10.2013, 06:51
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.150
Standard AW: Austherapiert...

liebe yvonne..
ich bin mir sicher, daß ein mensch das bevorstehende gehen spüren. der körperliche abbau geht ja auch über die seele. ich will mir nicht ausmalen,wie schlimm so etwas sein muß. und doch ist diese zeit für sie wichtig um eventuell noch einiges in sich zu klären. so hat es mir auch die ärztin im hospiz bei meiner mami erklärt, weil sie trotz leberkoma sehr unruhig war. ich verstehe deine angst, aber glaub mir, irgendwann lassen unsere lieben dann los, weil die kraft zu ende geht, physisch wie auch psychisch. sei bei ihr, halte sie und sag ihr zu gegebener zeit dann, daß sie loslassen darf.
ich wünsch dir weiterhin viel kraft für diesen schweren weg.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:01 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55