Austherapiert...

[fraunachbarin]

liebe yvonne..
ich bin mir sicher, daß ein mensch das bevorstehende gehen spüren. der körperliche abbau geht ja auch über die seele. ich will mir nicht ausmalen,wie schlimm so etwas sein muß. und doch ist diese zeit für sie wichtig um eventuell noch einiges in sich zu klären. so hat es mir auch die ärztin im hospiz bei meiner mami erklärt, weil sie trotz leberkoma sehr unruhig war. ich verstehe deine angst, aber glaub mir, irgendwann lassen unsere lieben dann los, weil die kraft zu ende geht, physisch wie auch psychisch. sei bei ihr, halte sie und sag ihr zu gegebener zeit dann, daß sie loslassen darf.
ich wünsch dir weiterhin viel kraft für diesen schweren weg.
liebe grüße von tine

[Tiina]

Liebe Yvonne,
das ist ein sehr schwerer Weg, den ihr zusammen gehen müsst... Gerade auch die Verwirrtheit und Wesensveränderungen stelle ich mir sehr schwer zu ertragen vor. Du hast Recht, das hat Deine Mutter nicht verdient! Und Du auch nicht! Doch leider können wir es trotzdem nicht ändern...

Ich finde es gut, dass Deine Mutter sich für das Hospiz entschieden hat - meine Mutter ist auch in einem Hospiz gestorben und ich bin immer noch unendlich dankbar für die Unterstützung, die wir dort bekommen haben. Dort hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass wir nicht alleine dastehen, sondern Hilfe bekommen.

Ich wünsche Deiner Mutter, dass sie möglichst wenig leiden muss und Dir viel Kraft in dieser unglaublich schweren Zeit!
Liebe Grüße,
Anja

[yvonne75]

Hallo ihr Lieben,

Tausend Dank für Eure Hilfe und Unterstützung. Ich werde Mama heute wieder besuchen gehen. Momentan ist ihre beste Freundin bei Ihr. Heute kommt meine Tochter mit. Sie ist 13Jahre und für ihr Alter schon sehr weit. Erstaunlicherweise steckt sie das mit meiner Mutter gut weg. Nur mein Sohn 11Jahre möchte nicht mit, kann ich auch verstehen und ich dränge ihn nicht dazu. Es ist eine sehr schwere Zeit. Ich bin in Gedanken schon bei Weihnachten, irgendwie gibt es das dieses Jahr nicht so richtig. Das Jahr 2013 ist leider nicht so gut verlaufen, wie man es sich das gewünscht hätte.

Ich glaube, jetzt müssen wir erstmal schauen, was die Zeit mit sich bringt....

[yvonne75]

Hallo Ihr Lieben,
nach ein paar Tagen Ruhe, möchte ich hier ein paar Zeilen hinterlassen. Meine Ma ist mittlerweile 3 Wochen im Hospiz und ihr geht es von Tag zu Tag besser??? Ich muss dazu sagen, sie ist eine Kämpfernatur, jedes Mal hat sie sich wieder erholt. Egal ob ihr eine "Todesdiagnose" gestellt wurde, sie hat gekämpft und lebte weiter... Nun kommen bei uns Bedenken, ob wir wirklich alles richtig gemacht haben... Ich habe auch schon mit den Schwestern dort gesprochen. Es kann nur ein "HOCH" sein, bevor es steil bergab geht. Wie man es macht, macht man es f... ! An Schlaf ist schon lange nicht mehr zu denken... Was, wenn meine Mutter wieder auf die Beine kommt? Wie geht es weiter? Ich würde mich auch riesig darüber freuen, aber dann würde alles erst beginnen. Hausumbau...Dafür sind die finanziellen Kosten nicht vorhanden. Die Pflege kann von uns auch nicht übernommen werden. Oh mein Gott, ich bin total am Ende...

[peanutsandjelly_78]

Liebe Yvonne,

Du hast gar nichts verkehrt gemacht. Du machst das genau richtig.
Meine Mama war auch im Hospiz, es war auch ihre Entscheidung, sie hat uns damit sogar überrumpelt- wir hätten es Zuhause nochmal probiert. Sie selber hat uns noch gesagt, dass es die genau richtige Entscheidung gewesen sei, sie fühle sich mit der 24-Std.-Betreuung und mit den tollen Pflegekräften sehr gut aufgehoben. Am zweiten Tag, nachdem sie angekommen war, konnte sie loslassen und ist am vierten Tag verstorben. Es ging alles sehr schnell, aber ich muss sagen, ich bin dankbar dafür, dass sie nicht lange im Sterben liegen mußte.
Gerne hätte ich noch ein paar Wochen mit ihr geteilt, aber für meine Mama war es das Beste.
Genieße die Tage, an denen es Deiner Mama gut geht, friere diese Momente für Dich ein, sie sind so kostbar. Du wirst es schaffen, auch wenn Du denkst, es geht nicht mehr.

[yvonne75]

Hallo Ihr Lieben,

lange war ich nicht mehr hier gewesen. Es ist seeeeeeeeehr viel passiert. Meine Mama ist im Himmel. Sie ist am 06.12.2013 in meinen Armen eingeschlafen.....

Diese endlose Leere, dieses unendliche Vermissen... SCHRECKLICH !!!!!!!!

Ich möchte darüber einiges erzählen, danach geht es mir meistens auch besser und vielleicht kann ich ja vielen anderen Betroffenen mit meinen Erfahrungen weiterhelfen.

Meine Mama ist am 15. 10. 2013 ins Hospiz gekommen. Es war die beste Entscheidung, die auch ihrem Wunsch entsprach. Sie lebte auf und hatte für 4-5Wochen eine Hochphase, jedoch danach... ging Ihre Kraft zu neige. Ich habe gespürt, dass es die letzte Lebenswoche für sie ist und ich bin da geblieben, habe bei ihr im Hospiz übernachtet. Seite an Seite gekämpft, Schrecklich war, dass sie nichts mehr Essen und auch nicht mehr trinken konnte. Damit hatte ich sehr zu kämpfen. Ich möchte alle denjenigen Kraft spenden und meine Erfahrungen austauschen, die genau das Selbe gerade noch durchmachen oder kurz davor sind. Habt keine Angst mich anzusprechen. Reden gibt neue Kraft und es tut gut. Ich selber habe noch mit den Bildern kurz vor ihrem "Einschlafen" zu kämpfen... Jetzt müssen wir die Beisetzung schaffen und Weihnachten hinter uns bringen. Es klingt hart und wird es auch... denn ein geliebter Mensch ist ins Paradies aufgestiegen. Wir Menschen müssen es akzeptieren, dass es IHM, da wo er jetzt ist, tausend mal besser geht, als mit dieser schrecklichen Krankheit auf der Erde.

"Ruhe in Frieden Mama!"

"Ich liebe Dich und werde Dich nie vergessen!"

[Caldo]

Hallo Yvonne,
es tut mir unglaublich leid mit deiner Mama. Aber jetzt hat sie keine Schmerzen und ist erlöst. Das ist das einzig Positive an der ganzen Sache. Ich wünsche dir viel Kraft.
Es ist schon komisch, wie manche Menschen kurz vor dem Tod noch mal aufblühen und man denkt, es wird wieder alles gut werden, aber dann doch nicht. Mein Opa lag nach einem Schlaganfall fast 6 Jahre im Bett und hat nicht mal mehr seine eigene Frau erkannt. Und eine Woche vor seinem Tod wurde er auf ein mal wach, konnte allein essen, trinken, gehen usw. Wir dachte wir haben ihn wieder, aber genau eine Woche später war es vorbei. Als ob er noch mal alle sehen und erleben wollte, sich ausprechen und verabschieden. Das war wirklich unglaublich schwer für uns ihn dann doch zu verlieren, aber es war auch unglaublich schön, ihn für kurze Zeit wiederzuhaben.
Dir ging es bestimmt auch nicht anders mit deiner Ma, als es ihr besser ging.
Kopf hoch Yvonne. Es wird nie ganz weg sein, aber es wird mit der Zeit besser.
LG Caldo