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  #1  
Alt 01.11.2013, 11:53
Triangel Triangel ist offline
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Registriert seit: 03.12.2012
Beiträge: 134
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

Hallo,

bei meiner Mutter wurden die 4 Liter mittels Drainage abgelassen, dann bekam sie über diesen Schlauch eine lokale Chemo-Lösung eingefüllt, die in Folge zur Verklebung führen soll.

Die Chemo-Lösung war sehr schmerzhaft, ganz schlimm, sie musste zum ersten Mal Morphium bekommen :-(

Dann wurde diese Chemo-Lösung wieder abgelassen und am nächsten Tag waren die Schmerzen mit nur wieder Novalgin beherrschbar.

Ich wusste gar nicht, dass es in der Lunge sowas wie Chemo-Spülungen gibt, ich dachte, das macht man nur bei Bauchfellmetas.

Hallo The Witch,
hallo Katharin,


vielen herzlichen Dank für Eure ausführlichen und sehr hilfreichen Erklärungen.
Sie haben sehr geholfen, dem Gespräch mit dem Arzt folgen und auch Fragen stellen zu können. Ansonsten hätte ich einfach nur zuhören und alles eben so hinnehmen müssen.

Nach dem Talkum habe ich gefragt, Ihr hattet ja davon geschrieben.
Der Arzt meinte, ja, durch das Talkum würde eine Entzündung provoziert in dessen Abheilung dann die Blätter verkleben. Aber das sei schmerzhaft, manchmal auch mit Fieber verbunden.
Er empfahl die lokale Chemo-Lösung, sei angeblich mild, wobei das aber nicht stimmte, meine Mutter bekam rasende Wahnsinnsschmerzen.

Hallo Michael,

ja, ich verstehe genau, was du sagen möchtest.
Meine Mutter hat aber schon bei Aufnahme im KH klar gemacht, dass sie jetzt nur die Lunge behandelt haben möchte, nur der akute Zustand soll behoben werden.
Sie hat ausdrücklich erwähnt, nicht gegen lebensverlängernde Maßnahmen zu sein.

Bei meinem Vater vor sechs Jahren war das anders. Er hat akzeptiert, nicht mehr lange zu haben und hat es friedlich zu Ende gehen lassen.
Meine Mutter kämpft aber um jede Woche, um jeden Monat... ich konnte und kann nichts anderes tun, als offene Gespräche zu führen und ansonsten die Entscheidungen meiner Eltern respektieren.

Es tut mir sehr leid, dass du nun schon dreimal eine ähnliche Situation hattest und nun diese schreckliche Ahnung hast, dass drei weitere bald gehen werden. Eine enorme Belastung, Michael, ich wünsche dir ganz viel Kraft, diese Zeit durchzustehen.


Viele Grüße
Triangel
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  #2  
Alt 01.11.2013, 12:17
The Witch The Witch ist offline
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Beiträge: 1.488
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Die Chemo-Lösung war sehr schmerzhaft, ganz schlimm, sie musste zum ersten Mal Morphium bekommen :-(

Dann wurde diese Chemo-Lösung wieder abgelassen und am nächsten Tag waren die Schmerzen mit nur wieder Novalgin beherrschbar.

Ich wusste gar nicht, dass es in der Lunge sowas wie Chemo-Spülungen gibt, ich dachte, das macht man nur bei Bauchfellmetas. (...).

Er empfahl die lokale Chemo-Lösung, sei angeblich mild, wobei das aber nicht stimmte, meine Mutter bekam rasende Wahnsinnsschmerzen.
Die Schmerzen haben nichts mit "mild" oder nicht zu tun, sondern mit der individuellen Reaktion auf den Eingriff. Ich habe eine Pleurodese mit einer Antibiotikumslösung bekommen und binnen zehn Minuten solche Schmerzen, dass ich nicht mehr atmen konnte und man mich für ein paar Stunden in Morphium-Schlaf gelegt hat.

Das Vorgehen ist übrigens auch bei Verwendung eines Chemotherapeutikum keine "Spülung" wie bei den Bauchfellmetastasen, sondern es erfolgt genauso mit dem Ziel, den Spalt durch eine Entzündungsreaktion zu verkleben. Der Nachteil dieser Vorgehensweise gegenüber den anderen ist, dass das Knochenmark dadurch erheblich leiden kann.
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  #3  
Alt 02.11.2013, 10:04
Triangel Triangel ist offline
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Registriert seit: 03.12.2012
Beiträge: 134
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

Hallo The Witch,

ja, bei meiner Muter waren es auch knapp zehn Minuten und dann setzen diese höllischen Schmerzen ein, die nur noch mit einer Morphium-Spritze beherrschbar wurden.
Diese Ärzte taten ganz erstaunt, wüssten gar nicht, was auf einmal los sei... verflixt, dabei ist sie auf einer hochgelobten Onkologie-Station, die hätten das doch wissen müssen, was passieren kann.

Da ich das live miterlebt habe, war es ein großer Schreck und ist mir noch Tage nachgelaufen. Ich kann daher gut verstehen, wie schlimm das auch für dich gewesen sein muss. Ich hoffe sehr, dass es dann wenigstens auch zu einem guten Ergebnis geführt hat und die Verklebung bei dir gut funktioniert hat.
Die geht es dir seitdem?

Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und Gute und wünsche dir sehr, dass die Nebenwirkung mit dem Knochenmark bei dir nicht eintritt.

Viele Grüße
Triangel
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  #4  
Alt 02.11.2013, 12:03
Gabrieleli Gabrieleli ist offline
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Beiträge: 789
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

Hallo Hexlein,

da ich ja schon seit einigen Monaten mit einem Pleuraerguss durch die Gegend laufe habe ich das Verkleben, sollte das mal bei mir nötig werden, mittlerweile auch gegoogelt. Da ich ein arger Schißer bin was neue unbekannte Sachen betrifft wollte ich da wissen was auf mich zukäme, sollte es größer, mehr werden.
Abgespeichert habe ich das als kleinen Eingriff.
Um so geschockter bin ich jetzt zu lesen das da eine solch heftige Reaktion einsetzen kann. Entweder habe ich das überlesen sonst oder es stand nichts davon da. Ich würde gerne wissen wollen ob diese Schmerzen, egal ob sie jetzt ganz stark der weniger ausgeprägt, die Regel sind oder doch eher die Ausnahme?
Zumindest habe ich das nicht mehr als so sehr kleinen Eingriff bei mir auf dem Schirm. Das macht mir nämlich doch jetzt etwas bange.

Lieben Gruß
Gabriele
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  #5  
Alt 02.11.2013, 16:59
Susanne13 Susanne13 ist offline
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Registriert seit: 25.09.2013
Ort: Berlin
Beiträge: 350
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

Bei mir wurde ja " verklebt " und ich kann für mich nur sagen, das es ein kleiner Eingriff war, aber mit großer positiver Wirkung für mich! Und ich würde ihn immer wieder machen lassen.

LG Susanne
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  #6  
Alt 03.11.2013, 16:25
The Witch The Witch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.03.2011
Beiträge: 1.488
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

Zunächst mal: Erfolgreich war das bei mir auch (auch wenn es noch ziemlich lange gedauert hat, bis der Erguss ganz weg war). Und das mit den Schmerzen ist wohl tatsächlich ganz individuell unterschiedlich - obwohl ich neulich beim Googeln gesehen habe, dass wohl inzwischen durchaus darauf hingewiesen wird, dass das ziemlich schmerzhaft sein kann - allerdings waren das i. A. wissenschaftliche Seiten. Ich schätze fast mal, dass das den Patienten gegenüber etwas runtergespielt wird.

Bevor aber ein falscher Eindruck entsteht: Der Eingriff als solcher ist tatsächlich Pipifax, insbesondere wenn eh noch ein Drainageschlauch liegt - da muss man ja nicht einmal die Haut durchstechen. Mir ging es denn auch nach meinem Morphiumkoma anschließend allerbestens - vor allem war ich danach endlich mal ausgeschlafen. :-)
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  #7  
Alt 03.11.2013, 19:08
Ricö Ricö ist offline
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Ort: neumünster
Beiträge: 447
Standard AW: Lungen-Metas, Drainage

hmm das liest sich hier ja mehr oder weniger grausam ich hab da auch ein wenig wasser.. wo ich das gefühl hab, es scheint immer mehr zu werden, laut meiner letzten untersuchen waren es 10 cm ( hoch ?) in letzter zeit bleibt mir immer öfter die luft weg, jede art von Anstrengung bedeutet Atemnot... sollte ich evtl doch mal darüber nachdenken das wasser ablassen zu lassen ? und dann zu verkleben ?... bin aber auch ein ziemlicher schisser was schmerzen angeht und jetzt wo ich es hier lesse wird mir schon recht schlecht

am mittwoch hab ich wieder nen Termin beim Onkologen, der soll sich das mal ansehen und dann mal klar text reden

wünsch euch was... rico
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