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  #1  
Alt 09.11.2013, 13:59
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Standard AW: Der Albtraum Pleuramesotheliom

Vielen lieben Dank für Eure Antworten,

komme leider erst jetzt dazu, sie zu lesen.
Meine Mama ist am 21.10. verstorben, etwas, das ich einfach nicht begreifen kann. Fühle mich einfach wie ferngesteuert, funktioniere irgendwie, mehr aber auch nicht. Es gibt merkwürdigerweise Tage, an denen ich sehr wenig fühle, und ich möchte mich dann kneifen, um zu spüren, dass ich noch ich bin.
Danke für Eure gesendete Kraft, kann sie gerade sehr gut gebrauchen.
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  #2  
Alt 10.11.2013, 20:00
Kessy86 Kessy86 ist offline
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Standard AW: Der Albtraum Pleuramesotheliom

Das tut mir unendlich leid das auch deine Mama den Kampf gegen diese schreckliche Krankheit verloren hat. Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft und Unterstützung von Deinen Lieben.

Ich kenne das, dieses Gefühl der Leere obwohl man eigentlich traurig seien will/soll/muss aber es liegen schwere Monate hinter dir und du hast sicher die ganze Zeit schon getrauert und sicher haben dich die letzten Monate viel Kraft gekostet und manchmal hat man eben nicht mal Kraft mehr um richtig traurig zu sein.

Ich sende dir einen stillen Gruß
Kessy
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  #3  
Alt 11.11.2013, 13:52
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Beiträge: 121
Standard AW: Der Albtraum Pleuramesotheliom

Liebe Kessy,

danke für Deine liebe Nachricht. Es tut gut zu spüren, dass man nicht alleine ist.

Ja, vielleicht ist es so. Habe auch das Gefühl, mein Körper sagt mir damit, dass er mehr Trauer/belastung nicht mehr ertragen könnte. Dabei fühle ich mich komischerweise in vielen Momenten recht stark, sogar stärker als in manchen Momenten in den vergangenen Monaten zuvor. Traue dem Braten aber auch nicht recht, wenn Du weißt, was ich meine.
Ein Beispiel ist die Beisetzung; sie war schlimm, keine Frage, aber sie hat mich nicht bis in die letzte Faser erschüttert, wovon ich ausgegangen war. Manche Momente, vor allem die der unsagbaren Angst, waren zuvor schlimmer. Das ich so denke, macht mir ein wenig Angst.

Fühle Dich gedrückt
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  #4  
Alt 11.11.2013, 14:53
Kessy86 Kessy86 ist offline
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Standard AW: Der Albtraum Pleuramesotheliom

Liebe peanutsandjelly_78,

nein du bist damit sicher nicht alleine, hier gibt neben mir noch soviele andere die dir nachfühlen können und auch das hat mir bis heute immer gut getan, Gleichgesinnte!

Ja das Stark fühlen danach, kenne ich auch von mir, ich denke das hat etwas damit zu tun das du die Situation in der du dich jetzt befindest, selbst besser im Griff hast, ich meine damit du kannst es selbst kontrollieren und es kann nicht soviel unverhofftes und niederschmetternes mehr passieren wie in den letzten Monaten(was soll dir jetzt noch passieren, das schlimmste hast du hinter dir), deswegen fühlt man sich vielleicht stärker, so habe ich mir das immer erklärt....

Und ja die Trauerfeier, ich hatte auch furchtbare Angst davor habe die Nächte vorher kaum schlafen können und am Abend nach der Beerdigung habe ich mich dann gefragt "Das wars jetzt schon?!" auch bei mir haben sich an diesem Tag keine emotionalen Tiefgründe aufgetan, erstaunlicherweise habe ich erst viel später angefangen richtig Traurig zu sein, als die ganze Last und alles von mir gefallen war, das war allerdings ein paar Monate nach dem allen....

Das heißt aber nicht das du nicht Trauerst oder sogar schon getrauert hast, trauer verarbeitet jeder Mensch individuell und auch ich habe sicher auch schon viel Trauerarbeit wärend der Begleitung meines Vaters erlebt, es war eine schleichender Abschied, wir wussten es die ganze Zeit und doch hofft man bis zum Schluss....

Aber scheue dich auch nicht professionele Unterstüzung anzunehmen es gibt in vielen Orten zb. Trauergruppen, so etwas kann helfen wenn man das Gefühl hat emotional irgendwie in der Luft zu hängen....

Fühl dich auch gedrückt
Kessy
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  #5  
Alt 11.11.2013, 18:59
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Beiträge: 121
Standard AW: Der Albtraum Pleuramesotheliom

Liebe Kessy,

war es bei Deinem Vater auch ein inoperables Carcinom, das auf keine Chemo angesprochen hat?
Ich bin geschockt über die Brutalität und das massive Fortschreiten dieser furchtbaren Erkrankung. Meine Mama hat gekämpft wie eine Löwin, ist immer wieder aufgestanden, wenn sie niedergekämpft worden war, hat sich jedes Mal auf einem niedrigeren Niveau kurz stabilisiert, bevor sie die neue Hiobsbotschaft bekam. Die letzten sechs Wochen vor Ihrem Tod waren eine einzige Talfahrt für uns alle, dann ging es einfach nur noch sehr schnell (wie sie es sich erhofft hatte).
Heute war eine stille Gedenkfeier für sie an Ihrer Arbeitsstelle, zu der ihre beste Freundin gegangen ist. Leider konnte ich nicht anwesend sein, bedaure dies sehr. Ihre Freundin hat mir alles beschrieben, und da ist mir wieder aufgegangen, dass es wirklich um meine Mama geht, deren Bild in der Kapelle stand, und das ist etwas, das einfach nicht in meinen Kopf reingeht, obwohl ich da war als sie starb, obwohl ich sie am nächsten Tag im Bett habe liegen sehen, obwohl ich bei ihrer Beisetzung war. Ist doch einfach verrückt.
Wie kann das sein, dass sie mich noch vor etwas mehr als einem Jahr so tatkräftig vor und nach der Entbindung meiner zweiten Tochter unterstützt und sich so sehr selbst zurückgenommen hat und jetzt nicht mehr da ist?
Meine Cousine hat gerade ein Mädchen bekommen und erzählte mir vor kurzem von der Geburt... ich habe so angefangen zu weinen, weil ich noch genau weiß, wie gut es sich damals angefühlt hat, meine Mama damals im Rücken zu haben. Vor einem Jahr war sie für mich ganz da. Jetzt ist sie fort, und das ist in manchen Momenten einfach so schwer zu ertragen.
Es tut so gut, das alles mal niederzuschreiben, aber was erzähle ich Dir?
PeanutsandJelly
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  #6  
Alt 11.11.2013, 19:26
Kessy86 Kessy86 ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Der Albtraum Pleuramesotheliom

Guten Abend,

Ja bei meinem Vater war es auch inoperabel wir hatten von der Diagnose an, noch 18intensive Monate und so schlimm sie auch waren möchte ich sie nie mehr missen da mein Vater und ich in dieser Zeit eine enge Bindung aufgebaut haben, wie sie unter normalen Umständen nie möglich gewesen wäre...er war auch unglaublich stark und tapfer in diese Zeit, ich bewundere ihn noch heute dafür. Er hat sehr mit denn Nebenwirkungen zukämpfen gehabt, erst hat die Chemo leichte Erfolge gebracht doch dies hielt nicht lange an,er bekam eine Lugenentzundung und hat es sogar danach nochmal geschafft sich ins Leben zu kämpfen um eine weitere Chemo über sich ergehen lassen, er wollte so gerne leben....doch dann ging leider alles viel zu schnell bis er die letzte Reise angetreten musste in meinen Armen. Im März ist er vorraus gegangen....

Ja ich verstehe dich nur zu gut das dich dieser Gedanken das deine Mami wichtige Ereignisse nicht mehr mit erleben wird aufwühlt, mir geht es in letzter Zeit sehr häufig so und dann merke ich meine unendlich Trauer sehr real und wünsche mir das, dass alles nur ein böser Traum ist und ich wache auf und alles ist wieder wie es einmal war....

Schön das dir das schreiben hilft,das freut mich.... Mir hat es auch immer sehr geholfen und es tut es bis heute....

Ganz liebe Grüße
Kessy
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