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  #1  
Alt 12.11.2013, 13:28
Benutzerbild von micha54
micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

Hallo Triangel,

Puuuh, diese Entwicklung hätte ich nun nicht erwartet....

Das zeigt uns, wie wenig sich diese Krankheit an die statistischen Vorgaben hält und einfach ihren eigenen Weg weitergeht.

Aus der Erfahrung mit meiner Mutter kann ich Dir aber eine vage Hoffnung auf ein helle Licht machen, welches hinter der schwarzen Wand erscheint.

Gruß,
Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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  #2  
Alt 12.11.2013, 19:37
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

Bin nur kurz auf Besuch hier und möchte dir schreiben, wie leid es mir tut, was deine Mama alles ertragen muss.
Ich habe meine Mutter "nur" 6 Wochen begleitet; war den ganzen Tag an ihrem Krankenbett.
Es war furchtbar, aber ich bin so unendlich dankbar, ihr diesen letzten Liebsdienst noch erweisen zu können.
Und es schmerzt mich fast körperlich, wenn ich lese, dass Kinder von anderer Stadt und berufliche sowie familiäre Verpflichtungen schreiben.
Das erinnert mich an den Spruch, mit dem ich aufgewachsen bin: Eine Mutter kann 10 Kinder großziehen, aber 10 Kinder keine Mutter in der Not beistehen.
Ich würde bis zu meiner Mutter zu Fuß laufen, wenn es nicht anders ginge. Ich würde unbezahlten Urlaub nehmen, wenn es sein müsste.
Ich würde meinen Mann verlassen, wenn er mich nicht gehen lassen wollen würde.
Ich würde eigene Kinder zu Pflegeeltern geben, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gäbe.
Nichts, wirklich gar nichts würde mich abhalten, meine Mama in der letzten Phase ihres Lebens beizustehen... außer der eigene Tod.

Nix für ungut, ist nur meine persönliche Ansicht.

Ich zünde jetzt eine Kerze an und denke an deine Mama.


Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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  #3  
Alt 12.11.2013, 22:45
birgit52 birgit52 ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

Habe bisher nur mitgelesen,jetzt melde ich mich zu Wort.
Du hast es so gemacht, Norma, jemand anders macht es anders. Was soll es helfen, wenn man jemandem in einer Situation , die ohnehin schon schwer genug ist, noch Vorhaltungen macht?
Du kennst den persönlichen Hintergrund ja gar nicht.
Ich gehe davon aus, dass du, Triangel, das tust, was dir möglich ist!
Alles Gute von mir, für dich und für deine Mutter!
Seid behütet in diesen schlimmen Zeiten!
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  #4  
Alt 13.11.2013, 17:48
Zottie Zottie ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

An dieser Stelle möchte ich Birgit absolut zustimmen. Es ist nicht hilfreich seine eigenen Maßstäbe/Wertvorstelllungen/Normen insbesondere in so einer schwierigen Situation hier zu untermauern und andere Menschen zu verunsichern.

Triangel, du wirst weiterhin, wie bisher, deine Mutter gut begleiten. Lass dich nicht beirren!
Wünsche dir viel Kraft!
Zottie
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  #5  
Alt 13.11.2013, 20:22
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

Hallo Birgit,
hallo Zottie,


lieben Dank, dass Ihr mit "beigesprungen" seid, denn im ersten Moment war ich von Normas Beitrag doch wie vor den Kopf geschlagen.

Hallo Norma,

weißt du, es ist ja nicht so, dass ich wir nun ein Hospiz ins Auge gefasst haben, damit ich ungestört meinen Töpferkurs weitermachen kann o.ä.

Nicht wir Kinder haben das Thema Hospiz ins Spiel gebracht, sondern es wurde meiner Mutter vom "Sozialen Dienst" vorgeschlagen und sie hat diese Option direkt als gut empfunden. Die rund-um-die-Uhr-Anwesenheit von medizinisch geschultem Personal würde ihr enorme Sicherheit geben.

Wir sind fast jeden Tag bei meiner Mutter. Trotz der enormen Fahrtzeiten.
Ansonsten telefonieren wir mehrmals am Tag. Wir sind in Kontakt mit den Ärzten, kümmern uns um die Formalitäten, entlasten sie wo wir nur können.

Aber ich bin nun mal Vollzeit beschäftigt, Alleinverdienerin, habe einen guten Job und wenn ich den verliere, würde ich mich verschlechtern.
Ich kann das nicht einfach stehen und liegen lassen, denn mein Leben wird nach dem Tag X weitergehen.
Aber ich habe meinen ganzen Jahresurlaub aufgespart um dann bei ihr sein zu können, wenn sie mich braucht.

Ich weiß, dass ich dir keine Erklärungen oder Rechtfertigungen schuldig bin.
Sieh bitte, dass nicht alle Kinder die Möglichkeit haben, sechs Wochen lang den ganzen Tag ihre Eltern zu begleiten... es ist aber meilenweit davon entfernt, der Mutter nicht beizustehen.

Viele Grüße und allen hier alles Liebe und Gute
Triangel

Geändert von Triangel (15.11.2013 um 02:35 Uhr)
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  #6  
Alt 15.11.2013, 02:54
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

Hallo,

um jetzt wieder an meinen Beitrag vom 12.11.13 anzuknüpfen...

Die vage Hoffnung auf ein helles Licht hinter der dunklen Wand, das wäre schön.

Heute hat mir der Hausarzt durch die Blume zu verstehen gegeben, dass es solange nicht mehr sein wird.
Ich verstehe nicht, warum die nicht mal - natürlich mit Einfühlungsvermögen - eine klare Sprache sprechen können.
So bleibt bei mir immer die Unsicherheit, ob ich das denn jetzt richtig zwischen den Zeilen herausgehört habe oder nicht.

Ein Problem bei meiner Mutter der letzten zwei Tage war, dass sie ihre Schmerzmedikamente immer erst dann wieder genommen hat, wenn sie Schmerzen hatte.
Die Zeit bis die dann wirkten, waren wie Horror.
Ist sie aber schmerzfrei, so hält sie sich wacker und ist munter.

Sie ist aktuell wieder zuhause, das KH ist aber nur ein paar Minuten entfernt und sie kann jederzeit dorthin kommen.
Wir sind engmaschig bei ihr, sie möchte aber auch noch Zeit alleine in ihrer Wohnung haben.
In Gedanken bin ich immer bei ihr!

Im Moment ist es aber noch so unwirklich, dass sie schon bald nicht mehr sein soll. Kennt Ihr das Gefühl?

Liebe Grüße
Triangel
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  #7  
Alt 15.11.2013, 07:54
Benutzerbild von micha54
micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Nach fast 16 Jahren nun Metas

Hallo Triangel,

...klare Worte...das erfordert auch, daß Patienten bereit sind, die Wahrheit zu hören.

Meine Bekannte mit dem Pleuralerguss hatte auch Krebszellen im Wasser und fragte den Chefarzt sehr suggestiv "Aber ich habe doch keine Metastasen, nicht wahr ?".

Was sollte denn der Arzt darauf antworten, nachdem vorher gesagt wurdem daß es für eine Op zu spät ist und als Chemo nur noch was palliatives gegeben wird, sie vorerst nicht mehr nach Hause kommt und für sie ein Platz im Hospiz gesucht wird.

Und das ist keine einfache Frau, eher eine taffe Erfolgsfrau. Chefarztbehandlung, aber der Chef ist eher kein Psychologe, und die anderen Ärzte dürfen bei Chefarztbehandlung nix sagen.

Auch wenn das nun bei Euch vielleicht alles anders ist: ein Arzt hat oft Schwierigkeiten, die verschiedenen Patienten einzuschätzen und sie so zu informieren, daß sie ausreichend Bescheid wissen und trotzdem sich nicht aufgeben. Achte mal bei Gesprächen darauf...

Meine Mutter hatte wegen ihrer Metastasen erhebliche Wortfindungsstörungen, und es fiel auf, daß immer Worte wie Krebs, Metastasen, Tod, Hospiz, Pflege besonders betroffen waren.

Gruß,
Michael
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