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#1
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Ich denke - da ist jeder anders - jeder trauert anders - und es gibt kein normal und kein unnormal, kein richtig und kein Falsch ...
Bei meinem Vater ist es in etwa genauso lange her wie bei deinem Vater - mein Vater starb am 10.08 in meinem Beisein im Hamburger Hospiz Helenenstift ... Und seither ... funktioniere ich - und zwar nahezu perfekt. Ich habe die Beerdigung organisiert, ich habe danach bei der Trauerfeier bei uns zuhause 50 Gäste bewirtet - ich bin mit meiner Mutter von A nach B zu C gefahren um Formalitäten zu klären. Die ersten zwei Monate habe ich nicht EINMAL um meinen Vater geweint - abgesehen von dem Moment in dem er starb und bei der Beerdigung als ich (ja, ich habe darauf bestanden) seinen Sarg mit abgeseilt hab. Langsam kommt die Trauer --- aber nur Nachts ... Tagsüber laufe ich wie ein Uhrwerk ... Nachts weine ich und liege wach ... wie lange das noch so gut geht ... ich weiß es nicht ..
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Daddy, niemand geht jemals so ganz! gest. 10.08.2013 14:30 Uhr in meinem Beisein (HCC, Leberzirrhose Child B, Hep. C, letztlich Metastasen und Rezidiv nur 3 Monate nach der Teilresektion) |
#2
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liebe elisa..
es tut mir leid, daß du deinen geliebten papa verloren hast. deine trauer ist spürbar und ich will dich wissen lassen, daß du völlig normal bist. weißt du, es gibt keine trauer-norm. du kannst um jeden von dir geliebten menschen trauern wie und so lange du es brauchst. du hast etwas furchtbares erlebt und das ist für deine psyche sowas wie hochleistungssport. das verarbeitet man nicht in kurzer zeit. meine mami ist jetzt 13 monate tot und auch heute noch kommen immer wieder trauerwellen. ich nehme sie an und leb sie aus, denn ich habe gelernt, daß trauer ganz viel zeit und annehmen braucht. die trauer hat verschiedene phasen, das wirst du mit sicherheit auch noch erfahren. du bist grad in der phase des realisierens, einer sehr schwere zeit. dazu gehört, daß dir immer diese bilder in den kopf kommen, um dies ein stück weit zu verarbeiten. das schreiben hier ganz dich auch ein stück begleiten, denn hier fühlen wir alle das gleiche: große trauer um einen geliebten menschen. mach dich bitte nicht verrückt, alles ist ok bei dir. laß dir zeit, soviel wie du brauchst. es ist DEINE trauer. ich wünsche dir von herzen ganz viel kraft weiterhin. stille grüße von tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#3
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Liebe Luisa, liebe Valli, liebe Carmen und liebe splitsoul und liebe Tine und liebe Marion,
ich danke euch allen für eure Antworten! Es tat so gut das zu lesen! Ja, es braucht Zeit, und das letzte Jahr hat mich unendlich viel Kraft gekostet. Das wird mir erst langsam bewusst, WIEviel Kraft es mich gekostet hat. Und dass jetzt all die Erinnerungen kommen. Heute sein Geburtstag. Ende November 12 sein letzter Besuch bei mir. 6.12.12 die Diagnose... es tut so weh, auch an all das Leid und die schlimme Krankheit zu denken, und ich kann einfach nur hoffen, dass ich irgendwann meinen Vater so nah im Herzen habe, dass der verlust weniger wehtut und ich mehr spüren kann, was er mir alles gegeben hat. Aber gerade dadurch, dass er mir soviel gegeben hat, ist der verlust einfach erst mal nur größer und größer und größer... Es ist verrückt, aber durch eure Antworten fühle ich mich tatsächlich weniger alleine und viel normaler, und ich bin froh, dass es dieses Forum gibt. Danke und euch auch allen eine Umarmung und viel Kraft!!!! eure Elisa Geändert von elisabetz (21.11.2013 um 20:22 Uhr) |
#4
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Total verrückt, oder? Der Gedanke Weihnachten alleine mit meiner Mutter zu feiern (bzw. bei Freunden von ihr) ist mir ein Graus. Bislang weiß ich noch nicht mal, ob ich zu ihr fahre. Ich packe es nicht den Gedanken ohne Papa zu feiern, mit "Freunden" auf "frohen Festabend" zu machen... Ich kann einfach nicht! Mir wurde dieses Jahr zu viel genommen. Weihnachten sagt mir nichts dieses Jahr. Es ist für mich immer noch unfassbar, dass ich nie wieder mit meinem Papa sprechen kann. Dass ich ihm nichts von meinen Leistungen erzählen kann, er nie mehr stolz auf mich sein wird... Trotzdem mache ich weiter und weiter. Bin grade froh, einfach ein paar Tage zuhause zu haben, mal wieder alles zu ordnen, was im Alltag nicht machbar ist. Vielleicht braucht auch mein Inneres dieses ordnen... Morgen ist Papas Geburtstag...es ist völlig abwegig, dass er nicht mehr da sein soll :-( Alles Gute!
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Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!! http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546 Geändert von little_mermaid (20.12.2013 um 17:07 Uhr) |
#5
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wie traurig, das zu lesen. Mir geht es mit Weihnachten genauso, ich kann mir es gar nicht vorstellen es zu feiern, ich empfinde nur Trauer und Verlust und EInsamkeit, aber leider kommt meine Mutter hierher und ich habe wieder das Gefühl, eine gute Miene zu einem traurigen Spiel machen zu müssen. Dein Papa ist bestimmt sehr stolz auf dich, ich bin mir da ganz sicher! Und du musst bitte auch stolz auf dich sein. FUnktionieren ist ja nicht nur schlecht, sondern es es gibt dir ja auch etwas wichtiges, z.B, beruflichen Erfolg, den du auch brauchst und es kann dein Selbstewusstsein stärken! Es zeigt auch einfach etwas von deiner Stärke und dass du dich auf dich selbst verlassen kannst. Ich wünsche dir aber auch Zeit und Kraft zum Trauern, für dich und deine Gedanken und deine Tränen. Den Geburtstag habe ich auch nicht gut überstanden, das war Ende November, als hier geschrieben habe. Da gehts mir jetzt im Vergleich besser, aber im Grunde ist es nur "versteckter" ![]() Liebe Gruß an euch alle da draußen Elisa |
#6
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Ach Elisa;
wie ich es schaffe keine Ahnung, meine Mama ist nun 22 Monate nicht mehr bei uns und gerade zur Zeit wenn sich alles wieder jährt fällt es bsonders schwer, tut sehr weh. Niemand weiß wie es wirklich in mir aussieht, niemand ahnt es. Ich vermisse ihre Stimme, ihr Lachen, ich möchte ihr einfach mal anrufen können um mit ihr zu quatschen, unsere Einkaufsbummel unsere Kaffeekränzchen all dies gibts nicht mehr. Ich denke gerade um Weihnachten herum, wenn die Tage so kurz sind tuts einfach am meisten weh. Funktionieren tue ich auch, habe viele Ehrenamtliche Jobs nebenher, bei beiden Kids im Elternbeirat, an 2 Schulen im Förderverein engagiert, und außerdem dann noch ne Halbtagsstelle und Familienmanagerin, aber wehe ich komme zur Ruhe, bin allein dann zermürbt es mich wieder. und die große Frage nachdem WARUM WARUM??? Kann keiner beantworten. Dickes Drückerle Nala ![]()
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#7
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![]() Zitat:
komme mir dann ein bißchen komisch vor, aber ich sehne mich danach, von ihm zu hören und werde manchmal zornig, weil er so absolut weg ist... |
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