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Alt 27.11.2013, 19:48
rollfleck rollfleck ist offline
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Hallo liebes Forum,

meine Mutter ist im August 2012 an Eierstockkrebs erkrankt. Das ganze macht sich durch leichten Schüttelfrost, Fieber und eine Zunahme des Bauchumfanges bemerkbar. Nach 1 wöchigem Aufenthalt in Köln-Holweide und diversen Untersuchungen lag uns diese fürchterliche Diagnose vor.
Ich recherchierte im Internet und suchte den Spezialisten für Eierstockkrebs in Deutschland heraus. Dabei stieß ich auf Prof. Dr. Sehouli, der in der Charité in Berlin tätig ist. Dieser schrieb im Internet ganz klar, dass die OP also die erste Öffnung ganz entscheidend sei und das heute seine Kollegen noch flächendeckend in ganz Deutschland fehlerhaft operieren würden. Die Frauen würden dann in einem Zeitraum von einem halben Jahr bis einem Jahr versterben. Mir ging der Arsch auf Grundeis und meine Verzweiflung war unaussprechlich.

Da ich in der Kinderbetreuung selbstständig tätig bin, bat ich die Eltern mich auf unbestimmte Zeit zu unterstützen. Als meine Mutter und ich in Berlin Wedding ankamen, trafen wir auf einen riesigen Komplex, der uns reichlich Zeit und Geduld abverlangte.
Nach einer Woche Schonfrist für meine Mutter, kam der Tag der OP. Der Eingriff dauerte 8 1/2 Stunden. Es wurde Figo IIIc diagnostiziert. Es wurde alles ausgeräumt, was auszuräumen war.
Darauf folgte die Anschluss Heilbehandlung in Berlin. Ich zog in der Zwischenzeit vom Hotelzimmer, in das Stationszimmer meiner Mutter. Da ich ja genügend Zeit hatte war es mir möglich fast alle Patientinnen auf Station näher kennen zu lernen.
Einige Geschichten versetzten mich in Angst und Schrecken. Zufälligerweise hielt Prof.Dr. Sehouli einen Vortrag über Eierstockkrebs während meines Aufenthalts in Berlin. Die Aussichten stellten sich nicht als sehr rosig heraus.

Zurück in Köln bekam meine Mutter 6 Zyklen Chemo und anschließend vor Weihnachten eine sehr schwere Portinfektion, die sie fast das Leben gekostet hätte.
Momentan bekommt sie einen 36 monatigen Zyklus von Avastin. Avastin erhöht ihren Blutdruck sehr aber ansonsten leidet sie unter wenig Beschwerden. Weiß jemand neue Therapieansätze ??? Oder hat jemand Erfahrung mit der Vergabe von 15 mg Vitamin C pro Tag? Die Verabreichung muss über eine Infusion in den Port geleitet werden. Meine Mutter bekommt dies zur Zeit zwei Mal wöchentlich aber sie hat in einem Krebsbekämpfungsbuch von Dr. Struntz gelesen ,dass die Vergabe mindestens 15mg pro Tag betragen müsse. Ich habe im Internet recherchiert und einige ältere Berichte dazu gefunden. Diese bestätigten ebenfalls die Aussage von Dr. Struntz. Das Vitamin C würde wohl ausschließlich die Krebszellen angreifen. Ich kann nicht verstehen wieso die Krankenkassen es nicht für notwendig halten, dies kostenmäßig zu übernehmen.

Nochmal der Rat von mir : Lasst euch bitte nur von einem erstklassigen Operateur öffnen. Heidelberg, Essen oder Berlin!!

Falls einer von euch neue Therapien kennt gebt bitte Bescheid !!!

Vielen Dank und liebe Grüße !!

Euer Rollfleck
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Alt 04.01.2014, 13:14
queensheep queensheep ist offline
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Standard AW: EK-Forum-User stellen sich vor -

Hallo an alle,
ich bin 42 Jahre alt und habe vor zwei Jahren die Diagnose Eierstockkrebs erhalten. Hier erst mal die medizinisch nüchterne Kurzzusammenfassung meiner Geschichte und anschließend etwas über mich als Mensch:
Es fing mit Atembeschwerden wegen Pleuraerguss an. Nach diversen Untersuchungen Verdacht auf Eierstockkrebs mit Metastasen auf der Pleura. Anschließend OP mit Entfernung der Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter, Bauchnetz, Blinddarm und ein Stück vom Dickdarm. Es wurden keine Lymphknoten entfernt (zu viele befallen und zu gefährlich da zu nah an der Aorta). Es wurde ein Resttumor am Enddarm belassen, sonst hätte ich einen künstlichen Darmausgang erhalten. Ergebnis: Eierstockkrebs mit FIGO IV . Bereits wenige Tage nach der OP wurde mit der Chemo mit Carboplatin und Paclitaxel begonnen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich 3 Pleurapunktionen hinter mir, eine 4. folgte 2 Wochen später. Weitere waren dann nicht mehr notwendig und ich wusste, dass die Chemo wirkt. Im 3-wöchigen Abstand habe ich meine Chemo-Zyklen erhalten. Am Ende nochmals CT mit dem Ergebnis: kein Krebs mehr sichtbar, auch der Resttumor nicht mehr vorhanden . Dann AHB und Wiedereingliederung. Und seitdem natürlich die regelmäßige Nachsorge. Ich nehme kein Avastin oder sonstige Medikamente, auch keine alternativen.

Und hinter dieser nüchternen Geschichte gibt es natürlich noch die menschliche. Diese würde ein ganzes Buch füllen, schließlich waren die Gefühle in der Zeit sehr intensiv. Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass folgende Punkte besonders gut für mich waren:
Nach der OP bat ich meine liebsten Freunde um Unterstützung und sagte ihnen, dass ich das nicht alleine schaffen würde. Diese Unterstützung hat mir sehr geholfen und hilft mir immer noch. Auch bin ich weiterhin zum Sport gegangen, zumindest Gymnastik und TaiChi konnte ich ein bisschen mitmachen. Ich war jeden Tag spazieren, auch wenn es nur ein paar Schritte waren. Ich meditierte und stellte mir vor, wie alle Krebszellen zerstört werden und wie ich ein paar Monate später wieder erfolgreich Sport machen kann. Meditieren tue ich weiterhin und stelle mir dabei vor, dass in meinem Körper keine Krebszellen sind bzw. dass einzelne durch meine Fresszellen zerstört werden. Dies gibt mir das Gefühl, selber etwas gegen den Krebs tun zu können.
Das für mich persönlich wichtigste aber war, dass ich nur das Nötigste über die Krankheit wissen wollte. Ich fragte nie nach meiner Prognose und außer dem Satz „Es sieht nicht gut aus.“ sagte man mir im Krankenhaus zum Glück nichts weiter bezüglich Prognose. Ich las im Internet wenn möglich nichts über die Krankheit. Wenn ich etwas wissen wollte wie beispielsweise etwas über Blutwerte, dann bat ich meine Partnerin oder Freunde, dies im Internet zu recherchieren und mir das Nötigste mitzuteilen. Erst nach über einem Jahr habe ich im Internet über die Krankheit gelesen, da fühlte ich mich stark genug.

Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass es bei mir gut ausgeht und ich wünsche es auch allen anderen. Krebs braucht kein Mensch, wirklich keiner!

Liebe Grüße,
queensheep

Geändert von queensheep (05.01.2014 um 12:55 Uhr)
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