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  #1  
Alt 05.12.2013, 09:33
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

Hallo sum1,

also ich habe in den letzten Jahren so viel mit dem Tod von nahestehenden Verwandten zu tiun gehabt, habe sie teilweise in der Palliativstation der im Hospiz begleitet, aber ich bin wohl nicht ein einziges Mal auf die Idee gekommen, dass Freitod eine Alternative wäre.

Hallo Triangel,

Dein thread hat ja eine merkwürdige Wendung genommen, ich verstehe garnicht, wieso manche Leser hier Ansprüche an die Vollständigkeit der Fakten stellen. Eigentlich wollen wir uns doch nur unsere Gedanken von der Seele schreiben und von den Erfahrungen der Leser profitieren.

Ich habe mich gefreut, als Deine letzten Postings sich doch etwas optimistisch angehört haben. Die Pleurodese war erfolgreich, und wenn Deine Mutter erstmal ins Pflegeheim kommt, so zeigt dies, daß man ihr noch eine ganze Weile gibt. Da solltet Ihre jeden weiteren Tag genießen.

Ist man erstmal im Hospiz gemeldet, so wandert man ja in der Warteliste ganz automatisch nach oben und wenn es dann soweit ist geht der nächste freie Platz an Deine Mutter. So war es jedenfalls bei uns.

Wie ist denn der aktuelle Stand ?`

Gruß,
Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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  #2  
Alt 06.12.2013, 10:59
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

Hallo sum1,
es tut mir leid, dass es deinem Vater nicht gut geht und er Angst vor dem Sterben hat.

Ich würde für einen meiner lieben Angehörigen keinen Freitod organisieren.
Oft genug geht es gar nicht so friedlich zu wie immer gesagt wird, also nur was trinken und dann einschlafen und sterben.

Es ist heutzutage möglich, dem Patienten durch Medikamente die Schmerzen zu nehmen und auch die Angst.
Alles Gute wünsche ich Euch!


Hallo Micha,
danke für deine Nachfrage.
Nachdem nun das Wasser aus der Lunge weg und wenigstens zur Zeit nicht wiedergekommen ist, sie außerdem von einem Schmerztherapeuten auf nahezu durchgängig schmerzfrei eingestellt wurde, geht es ihr wieder deutlich besser, kleine Spaziergänge usw.

Aktuell ist sie jetzt in Kurzzeitpflege, möchte aber Mitte nächster Woche nach Hause, was wir irgendwie dann organisieren werden, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen (Pflegedienst, Essen auf Rädern, und wir Kidner kümmern uns ja auch, sowie wir das nur irgendwie mit unseren Jobs hinkriegen)


Jetzt ist ja kein Wasser mehr ind er Lunge, dafür aber in den Beinen.
Angefangen hat es in den Füßen, nun scheint es "hochzusteigen".
Sie bekommt Lasix und Bandagen.
So ganz verstehe ich das ja nicht, warum der Körper dieses viele Wasser bildet.
Und woher kommt das? Sie ist doch rappeldürr und trinkt nur normal viel, aus was bildet sich das bloß alles? Wasserlassen auf Toilette ist ja jetzt mit dem Lasix auch viel.

Euch allen von Herzen alles Liebe und Gute,
Triangel
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  #3  
Alt 06.12.2013, 11:56
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

Hallo sum1,
den Freitod würde ich nicht ausschließen. Auch bei mir selbst nicht, wenn es gute Gründe dafür gibt. Die Frage ist aber, ob das im Endstadium einer Krebserkrankung wirklich nötig ist. Meine Frau wußte drei Wochen vor ihrem Tod, dass sie sterben wird. Sie bekam Schmerzmittel und wäre mit lebensverkürztenden Mitteln nicht leichter gestorben. Sie wurde im Hospiz gut versorgt. Einige Monate vorher ging es auch um diese Frage. Aber damals hoffte ich noch, sie würde noch eine bessere Zeit erleben.
Hallo Triangel,
ich wünsche alles Gute. Wasser in den Beinen hatte meine Frau auch. Ich glaube der Stoffwechsel hat nicht mehr richtig funktioniert.
mit besten Grüßen
Hermann

Geändert von hermannJohann (06.12.2013 um 15:07 Uhr)
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  #4  
Alt 06.12.2013, 13:18
Benutzerbild von micha54
micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

Hallo Triangel,

hatte Deine Mutter nicht auch Metas in der Leber ? Dann könnte es sein, daß diese inzwischen den Rückfluss des Blutes aus den Beinvenen blockieren.

Ein Cousin hatte Thrombose durch Lebermetastasen, er hat damit immerhin noch über 7 Monate ausgehalten. Leider helfen die üblichen Mittel nur wenig, denn wo soll das Wasser denn hin wenn nicht durch die Venen ? Macht das denn große Beschwerden ?

Immerhin hört es sich so an, als wenn die Entwicklung im Moment nicht allzu dramatisch verläuft und Ihr jetzt ein wenig Ruhe bekommt. Wenn das mit dem Pflegedienst klappt, also dass Deine Mutter den auch annimmt, dann wäre das erstmal ein kleiner Erfolg. Meine Mutter (und auch mein Vater) wollten damals keine fremden Leute in der Wohnung, das war ein elendiges Drama.

Liebe Grüße,

Michael
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  #5  
Alt 23.12.2013, 15:54
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

Hallo liebe Mitleser,


ich wünsche Euch allen eine gute Weihnachtszeit, viele schöne Stunden in denen uns allen hoffentlich gelingt, nette, aufbauende, freundliche und unbesorgte Augenblicke zu erleben und nicht an die Krankheit zu denken, mit der wir als Betroffene und Angehörige zu leben und zu leiden haben.


Meine Mutter war inzwischen ja in Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim, ist dort aber nur zwei Wochen geblieben und dann auf ihr hartnäckiges Drängen hin nach Hause entlassen worden.

Das Wasser in den Beinen, was als Folge beginnenden Organgversagens gedeutet wurde, hat sich zurückgebildet, seit einigen Tagen ist zumindestens optisch nichts mehr zu sehen.

Der Zustand schwankt erheblich.
Letzten Montag/Dienstag habe ich schon die sprichwörtlichen kalten Füße bekommen, sie noch nicht motiviert haben zu können, ins Hospiz zu gehen. Jetzt dachte ich, die Zeit läuft uns davon...
Sie war so schlapp, konnte sich kaum auf den Beinen halten und kaum noch sprechen, nichts essen, nichts trinken, war ganz grau und fühlte sich eiskalt an.

Mittwoch war so leidlich und am Donnerstag... also ich weiß wirklich nicht, wie das überhaupt geht... war sie wieder ganz anders.
Sie lief rum, sogar wieder Treppen.
Am Donnerstag wollte sie selber in den Supermarkt und ja, es hat geklappt, sie hat es geschafft.
Freitag dann wollte sie über den Weihnachtsmarkt gehen, anschließend waren wir noch in einem Café und den Rollator, nöö, den wollte sie erst gar nicht mitnehmen und sie lief tatsächlich ganz wacker ohne ihn.

Es ist für mich gefühlsmäßig recht schwierig, da mitzuhalten.
Auch wir Kinder müssen ja lernen und akzeptieren, sie loszulassen. Aber wie soll das gehen, wenn wir die Erfahrung gemacht haben, dass es auch vom allertiefsten Punkt aus immer wieder ein Bergauf gab?
Jetzt freuen wir uns sehr, dass wir Weihnachten gemeinsam als Familie feiern können. Unser größtes Geschenk!

Euch allen alles Liebe und Gute

Triangel
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  #6  
Alt 24.12.2013, 01:43
Flo86 Flo86 ist offline
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Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

Hallo Triangel,

bei meiner Mutter war es ähnlich. Es war auch immer ein auf und ab. Manchmal gab es gute Phasen manchmal schlechtere. Das es langsam zu Ende geht merkten wir daran das sie auf einmal den ganzen Tag nur noch müde war und schlafen wollte (kam von den Lebermetas) und nichts mehr essen wollte. Das loslassen begann dann ab dem Zeitpunkt als der Hausarzt noch einmal da war und uns mitteilte das es ab jetzt kein Berg auf mehr gehen sollte. Da begriff ich das ich jetzt jede Sekunde genießen, gleichzeitig aber langsam Abschied nehmen muss. Mach dir deswegen keinen Druck, es kommt die Zeit in der du selbst merkst das es nun Zeit wird loszulassen. Ich dachte zuerst ich schaffe das nicht, da ich sie selbst noch gepflegt habe zuhause zusammen mit meiner Tante. Aber ich blicke heut zum Teil mit einem Lächeln auf diese 10 Tage zurück da ich noch viele intensive und sogar "glückliche" Augenblicke hatte.
Frohe Weihnachten :-)

________________________
Mein Dad
ED 6/2004 Prostatakrebs, Multiple Metastasen im Bauchraum
+ 9/2006

Meine Mum
ED 01/2012 kleinzelliges Bronchialkarzinom, Metas in Leber und Nebenniere
+ 01/2013
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  #7  
Alt 24.12.2013, 22:59
sum1 sum1 ist offline
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Registriert seit: 27.11.2013
Beiträge: 29
Standard AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?

hallo und danke für die antworten. am ende muss halt doch jeder selber entscheiden. allerdings bin ich erstaunt dass freitodbegleitung hier eher kein thema ist. man liest ja doch immer wieder von schmerzen und sowas möchte ich lieben menschen ersparen. scheiss situation.
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