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  #1  
Alt 28.02.2014, 22:49
birgit52 birgit52 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

Hallo Regina,

ich habe mich gegen eine Entnahme sämtlicher Lymphknoten entschieden, da ein wirklicher Nutzen bisher nicht erwiesen ist.So jedenfalls hatte ich mich informiert. Mir hat man das angeboten und ich sollte frei entscheiden, was ich getan habe.Mein Onkologe- ein Prof. , der die Statistiken alle kennt, hat mir gesagt, dass er diese Entscheidung gut mittragen könne, weil ein wirklicher Nutzen bisher nichteindeutig nachgewiesen sei.Ich denke, du kannst das mit den Ärzten beraten.Möglicherweise ist es gar nicht notwendig bei deiner Diagnose??
Andere haben sich anders entschieden, auch das ist nachvollziehbar. Ich denke, die Entscheidung muss stimmig sein für die jeweilige Person. Lass dir Zeit und entscheide ggf. in Ruhe.

Viel Glück
Birgit
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  #2  
Alt 01.03.2014, 12:58
regiwein regiwein ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

danke für die liebe Antwort,

ich habe einfach so große Angst. Ich muss noch 2 Wochen warten auf den OP Termin. Deshalb suche ich auch Betroffene, die mich beraten können. Kann mir jemand sagen wie die Wächterlympfknotenuntersuchung verläuft? Ist dies schmerzhaft?

Stimmt es, dass bei Hautkrebs Level III nur 40 % Überlebenschance besteht? Im Moment verliere ich immer mehr den Mut und mein Hautarzt hat so gut wie gar nichts zu der Diagnose gesagt.Hier im Forum finde ich mich auch noch nicht so richtig zurecht, brauche Eure Hilfe zum Beispiel über die Prognose.

Regina
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  #3  
Alt 01.03.2014, 15:13
birgit52 birgit52 ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Malignes Melanom

Hallo Regina,
Nein!!!das stimmt nicht mit den 40%! Lies in den Leitlinien. Die links findest du bei Babs, die das immer ganz toll für uns zusammensucht!

Die Prognose hängt von verschiedenen Faktoren ab, nicht nur vom Clark Level.Und die Prognose bezieht sich auf Statistiken. In einer Statistik ist alles vertreten und nur der Durchschnitt wird am Ende benannt.

Zur Entnahme des Wächterlymphknoten kann ich dir etwas schreiben, das habe ich selber hinter mich gebracht:
Zunächst wird dir eine radioaktive Flüssigkeit eingespritzt, ein Kontrastmittel. Dann schaut man im CT, welchen Weg die Flüssigkeit im Körper nimmt.Irgendwann erscheint eine Verdichtung, ein "strahlendes" Knötchen, oder auch mehrere. Das ist der erste Lymphknoten, der nach dem Melanom kommt. Die Stelle wird dann auf der Haut markiert. Anschließend kommst du in den OP und bekommst eine Vollnarkose. Der gekennzeichnete Lymphknoten wird dann operativ entfernt und manchmal auch ein paar umgebende Lymphknoten (wie es bei mir der Fall war). Das ist keine große Sache. Ich musste zwei Tage hauptsächlich liegend verbringen mit Druckverband, damit es keine Komplikationen gibt (Nachblutungen etc). Das war nicht schlimm.
Der entfernte Lymphknoten kommt dann in die Histologie. Da wird untersucht, ob sich die Melanomzellen schon auf den Weg gemacht haben. Entweder der Befund ist negativ (keine Metastase, auch keine Mikrometastase) oder positiv.
Danach erst wird darüber gesprochen, ob man alle Lymphknoten vorsorglich entfernt , die in diesem Bereich liegen.

Bei mir war es so: Es wurden erst bei der zweiten histolog. Untersuchung Melanomzellen in einem von 6 Lymphknoten gefunden. Das ist eine Mikrometastase. Daraufhin musste ich entscheiden, ob ich alle Lymphknoten im Oberschenkel entfernen lasse oder nicht. Ich habe sehr viel recherchiert und habe mich dann dagegen entschieden. Die Ärzte hatten mir gesagt, da die restl. 5 Lymphknoten frei seien gingen sie davon aus, dass die anderen auch frei seien. Auch hat man mir gesagt, dass viele gesunde Menschen Mikrometastasen im Körper hätten und der Organismus bei denen selber damit fertig würde. Ich persönlich versuche jetzt, mich gesund zu ernähren, meinen Stoffwechsel auf Trab zu halten und ich sorge einfach besser für mich. Natürlich gibt es keine 100%ige Sicherheit und auch ich habe oft Angst, dass etwas nachkommt.

Ich bin nun wg. der Mikrometastase Stadium IIIa. Die Prognosen sind unterschiedlich. Das schlechteste, was ich gelesen habe ist, dass nach 5 Jahren in diesem Stadium noch 75% der Betroffenen leben.Es gibt auch bessere Prognosen.
In den neuen Leitlinien steht für das Stadium IIIa: Nach 5 Jahren leben noch 90% der Betroffenen und viele von ihnen sind dauerhaft geheilt.

Du hast bisher laut Statistik eine bessere Prognose als ich. Es kommt nun auf den Wächterlymphknoten an, ob der befallen ist oder nicht.

Ich selber bin nun in einem engmaschigen Nachsorgeprogramm. Vierteljährliche Hautuntersuchung,Lymphknotensonografie,Tumormarker S100. Halbjährliches Ganzkörper-CT. Ich habe bald ein Jahr hinter mir und bisher war alles gut. Im Forum findest du Leute, die habe schon viele Jahre mit der Diagnose Melanom gelebt.Inzw. kenne ich Menschen, bei denen nach der Erstdiagnose nie mehr was nachgekommen ist. Die anderen Fälle gibt es auch.

Bleib ruhig und informiere dich gut. Achte darauf, dass du fachlich fundierte Dinge liest, z.Bsp. die Leitlinien Melanom u.a. Babs macht das wirklich ganz toll, da findest du so manches, was sich lohnt,zu lesen!
Lies nicht jeden Mist, den irgendwer ins Internet stellt, das macht nur unnötige Ängste , die oft nicht begründet sind. Frage deine Ärzte, bis du wirklich auf alles, was du wissen willst, Antwort hast. Es gibt keine dummen Fragen!!

Und noch was: Vor einem Jahr habe ich selber in größter Panik hier im Forum geschrieben, da werden sich viele daran erinnern. Die Postings der anderen haben mir sehr geholfen.
Du wirst sehen, es wird wieder Normalität in deinen Alltag einkehren! Soo schnell stirbt man nicht . Trotzdem ist die Angst normal, aber sie wird vergehen oder zumindest kleiner werden.Also mir geht es wieder gut. Mit dem Bangen vor den Ergebnissen der Nachsorge muss ich leben.
Jetzt musst du erst mal alles hinter dich bringen! Dafür wünsche ich dir viel Glück!! Du wirst sehen, es kommt nicht so dick, wie du in deinen schlimmsten Phantasien befürchtest!

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen!?!

Alles Gute dir!
Birgit
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  #4  
Alt 01.03.2014, 17:19
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Trauerweide84 Trauerweide84 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

Liebe Regina,

mach dich nicht wegen der Prognose verrückt. Mein Mann hatte bei der Erstdiagnose eine super Prognose. Alle Ärzte sagten, das nichts mehr nach kommt. Ich hatte immer ein schlechtes Gefühl dabei und mein Mann wog sich mit der "super Prognose" in Sicherheit. Nach über einem Jahr, hatte er dann Lymphknotenmetatasen. Die ersten beiden wurden unter örtlicher Betäubung ambulant entfernt. Nach Verdachtsbestätignung folgte eine Neck Dissection, wo wieder zwei befallen waren. Eine knappe Woche später tastete ich wieder etwas und wieder zwei befallene. Die Narben sahen/sehen häftig aus, aber er hatte keine schmerzen und keinen Lymphstau, alles ist voll beweglich, nur Fett hat er da keins mehr und man sieht jede Sehne, Ader etc.
Ich muss sagen, das ich froh bin das er alles entfernen lies, da bei jeder der drei OP's befallene Lymphknoten dabei waren. Und ich bin sehr froh, das er durch die OP's keine Einschränkungen hat.
Ich gebe nichts mehr auf die Prognose. Sie ist nicht zuverlässig. Anfangs hab ich jeden Arzt gefragt und jeder hat was anderes gesagt. Man macht sich nur selbst damit fertig. Auch wir haben die Ernährung komplett umgekrempelt, sind viel an der frischen Luft und genießen unsere Zeit zwischen den Onkoterminen.

Auch du wirst irgendwann zur ruhe kommen und deinen Weg finden.

Alles gute und viel kraft für die kommende Zeit.

LG Nicole
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  #5  
Alt 01.03.2014, 17:35
birgit52 birgit52 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

Hallo Nicole,

ja, so sehe ich das auch. Die Prognose ist höchstens ein "Trend" und bei jedem kommt's, wie's kommt!

Ich wünsche deinem Mann, dass nichts mehr kommt!!!
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  #6  
Alt 02.03.2014, 12:19
regiwein regiwein ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

Danke an alle für die vielen tröstenden Zeilen. Da ich aber komplett alleine lebe, habe ich niemanden, der mich mit meiner Angst auffängt. Ich laufe hier zu Hause teilweise Amok und mir fehlt völlig der Lebensmut. Außerdem ist der Mann einer Freundin auch an Hautkrebs vor 2 Jahren gestorben, er hatte an der Nase nur einen kleinen Pickel, der hatte aber über all gestreut. Mir ist auch jetzt bewußt, dass niemand sagen kann ,wie es bei mir ausgeht, das lähmt zusätzlich.

In der Klinik hat man mir schon gesagt, dass eventuell alle Lymphknoten ausgeräumt werden können. Kann man damit noch weiter leben oder hat man dann obendrein noch Schmerzen? Mir wurde mitgeteilt, dass man ein Leben lang Lymphdrainage bekommt, oft Wasser in den Beinen hat und schnelle Infektionsgefahr in diesem Bein usw.. Ach wenn ich doch bloss die Gedanken ausschalten könnte!

Regina
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  #7  
Alt 02.03.2014, 13:01
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Trauerweide84 Trauerweide84 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

Liebe Regina,

bei jeden ist es anders, wenn Lymphknoten ausgeräumt werden. Wie gesagt, bei meinen Mann wurde die linke Halsseite ausgeräumt, er hat keine schmerzen und auch keinen Lymphstau. Jeder verträgt es anders.

Warte erst einmal ab, ob der Wächterlymphknoten befallen ist. Das weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch keiner. Ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Es lehmt einen und man kann nicht mehr klar denken.
Kämpfe und genieße jeden Augenblick.

Irgendwann wird es besser, man gewöhnt sich an die Diagnose und lernt damit zu Leben.

Alles Gute.

LG Nicole
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