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  #1  
Alt 05.03.2014, 20:35
Nicole82 Nicole82 ist offline
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Registriert seit: 07.03.2010
Ort: Thüringen
Beiträge: 44
Standard AW: Malignes Melanom

Hallo,

nur nicht so dolle verrückt machen. Klar, es ist eine Hammer Diagnose, und ich kann absolut nachvollziehen wie es dir gerade geht, denn ich bin auch eher aus der Richtung *Panikmensch*. Meine Diagnose lautet:

C43.7 noduläres malignes Melanom, rechter Oberschenkel ventral, Invasionslevel nach Clark III, Tumordicke nach Breslow 3 mm pT3a, Nx, M0, Stadium II A (AJCC 2002), Exzision am 18.01.2010, Nachexzision mit Sentinellymhadenektomie am 03.02.2010

Wie du lesen kannst, war das Anfang 2010, und bis heute ist alles in Ordnung. Die Wächter waren trotz relativ großen Tumors nicht befallen.

Die Untersuchung der Wächter hat ja schon mal jemand beschrieben, bei mir lief das nur geringfügig anders ab: radioaktives Kontrastmittel wurde mit 12 Stichen ringsum die Wunde gespritzt, nicht angenehm aber absolut auszuhalten. Dann musste ich eine festgelegte Zeit warten (ich weiß nicht mehr wie lange es war, ich hab die Zeit nur noch schemenhaft in Erinnerung). Auf jeden Fall noch am selben Tag wurde mit einem Geigerzähler der Wächter gesucht (das Gerät wurde nur am Bein und in der Leistengegend auf und ab bewegt) und an der Stelle wo er ausschlug wurde eine Zeichnung erstellt (eine Art "Schnittmuster"). Am nächsten Tag wurden dort dann 3 Lymphknoten unter Vollnarkose entfernt. Ich hatte gar keine Probleme dort, musste nur 2 Tage liegen (das aber auch wegen dem großen Nachschnitt des Melanoms) und dann auf Krücken gehen um keine Komplikationen zu provozieren (die Wächter waren ziehmlich blöd in der Leiste, dort wo es beim Laufen ständig bewegt wird).

Man hat mir auch schon gesagt, das im Falle eines Wächterbefalls die Entscheidung auf mich zukäme alle Lymphknoten im Bauchraum entfernen zu lassen oder nicht, man kam mir da noch mit einer Studie die das auch per Zufall für mich entscheiden könne um zu untersuchen welche statistisch bessere Entscheidung in so einem Fall wäre. Ich habe mir den Kopf zerbrochen und mich wahnsinnig gemacht, belesen, mit Ärzten gesprochen,... ich war halb irre im Kopf, und dann blieb mir das doch erspart...

Kurz und knapp, mach dich nicht verrückt solange noch nichts fest steht. Sollte es so sein überdenkt man das möglicherweise noch mal aus einem anderen Blickwinkel.

Ich drück die Daumen & sende dir ganz viele liebe Grüße.
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Heb den Blick! Die Sterne sind geblieben.
Carl Zuckmayer

Geändert von Nicole82 (05.03.2014 um 20:37 Uhr)
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  #2  
Alt 06.03.2014, 10:30
regiwein regiwein ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Malignes Melanom

Ich danke euch noch einmal für die herzlichen und fundierten Hinweise. Mein Gedanken kreisen den ganzen Tag um dieses Melanom, warum kann mann das Gehirn nicht einfach abschalten?

Viele Fragen wurden mir hier schon beantwortet, nun habe ich noch eine. Wenn der Nachschnitt der aus der Tumorgegend erfolgt ist und der Herausschnitt der Wächterlymphknoten? Wie lange danach kann man nicht laufen und nicht arbeiten. Erzeugt der große Ausschnitt , 2cm um die Tumorregion große Schmerzen und wie lange dauert es, bis es verheilt ist? Wenn ich nach der Operation hier zu Hause sitzen muss und zu gar nichts mehr fähig bin, dann habe ich ja noch ein erneutes Problem? Mir wurde in der Klinik gesagt, das nach der OP zu Hause ein Pflegedienst käme, um mir die Wunde zu versorgen, das hört sich für mich ganz schlimm an, außerdem solle aus meinem Oberschenkel Haut entnommen werden, die dann in den geschnittenen Krater eingepflanzt wird. Könnt ihr mir sagen, wie lange ich ausfalle, bevor ich wieder meinem 400 Euro Job nachgehen kann, denn nur zu Hause zu sein ist für mich ein zusätzlicher Albtraum zusätzlich...
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  #3  
Alt 06.03.2014, 12:46
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Ort: Österreich - Tirol
Beiträge: 1.674
Standard AW: Malignes Melanom

Hallo Regina,

ich hatte mein Melanom am Zeh vom rechten Bein. Es wurde ein Stück Haut aus der Stelle im Oberschenkel entnommen wo der Wächterlymphknoten entnommen wird.
Bei mir blieben die Fäden 14 Tage drinnen.
Ich durfte nicht laufen.
Die Wunden wurden täglich kontrolliert.

Habe in der Klinik mitbekommen bei einer Patientin ist das Transplantat nicht richtig angewachsen, es musste mit einem neuen Stück Haut von einer anderen Stelle erneut verschlossen werden.

Da bei mir von 3 entnommenen Wächterlymphknoten einer befallen war.
Entschloss ich mich für die komplette Lymphknotendissektion direkt im Anschluss.
Aber da es kontrovers diskutiert wird, muss man sich ja keine komplette Dissektion machen lassen.

Ich denke du solltest mal vorerst mindestens von 1 Monat Krankenstand ausgehen, nach oben keine Grenzen.

Alles Gute für dich
-babs_Tirol-
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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #4  
Alt 06.03.2014, 13:28
birgit52 birgit52 ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Malignes Melanom

Hallo Regina,

ich war nach der Erstdiagnose alles in allem für 8 Wochen krank geschrieben. Allerdings hätte ich von der körperlichen Verfassung schon vier Wochen nach der Wächterlymphknotenentnahme arbeiten können. Ich hatte psychisch zu kämpfen.
Das mit der kompletten Entfernung kannst du dir gut überlegen. Es ist, wie Babs es schreibt. Es wird kontrovers diskutiert.
Die neuesten Berichte sagen, es würde sich signifikant auswirken, wenn man sich alles entfernen lässt. Im medizin. Bereich heißt "signifikant" aber nur, dass es "Anzeichen dafür gibt dass....." ( hat mir der Onkologe gesagt und in Wikipedia steht es auch so). Es heißt nicht, wie in der Umgangssprache "bedeutend".
Die einen lassen es machen, die anderen nicht. Und dann muss man halt mit seiner Entscheidung leben.
Nur, lass dich nicht überrumpeln und entscheide in Ruhe und Besonnenheit, soweit das möglich ist.

Du wirst sehen, es wird alles besser, als du es dir ausmalst!
Viel Glück
Birgit
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  #5  
Alt 06.03.2014, 22:49
Nicole82 Nicole82 ist offline
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Ort: Thüringen
Beiträge: 44
Standard AW: Malignes Melanom

Hallo nochmal,

also was die Arbeitszeit anging war ich 10 Wochen zu Hause, ich musste allerdings jeden zweiten Tag zum Arzt um die Wunde versorgen zu lassen, ich durfte nach einer Woche bereits wieder auf Krücken gehen, möglicherweise aufgrund der "günstigen" Position der Wunde, nämlich oben auf dem Oberschenkel, sodass die Wunde bei leicht angewinkeltem Bein beim Gehen an Krücken nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, gleiches gilt für die Naht der Wächterentnahme. Vielleicht bekam ich deshalb keinen Pflegedienst sondern musste dauernd zum Arzt, aber das war mir Recht, so kam ich wenigstens mal raus.

Ich habe mich allerdings auch GEGEN eine Hauttransplantation entschieden und von daher hat der vollständige Wundverschluss auch länger gedauert als mit einer Transplantation.

Die Fäden wurden bei mir auch nach 14 Tagen gezogen, das einzige, was mir Schmerzen bereitet hat, waren die Pflasterwechsel, weil es doch sehr großflächig abgeklebt war und die Pflaster sehr oft gewechselt wurden. Die Wunde selber und ein kleiner Bereich drumherum war völlig schmerzfrei, sogar taub aufgrund der durchtrennten Nerven, was ja nicht ungewöhnlich ist bei solchen Op´s. Ich habe nichts gespürt, egal wie sehr darin herumgereinigt wurde =) Das Gefühl kam aber fast vollständig wieder, es ist etwas anders als vorher, aber das stört mich gar nicht, sollte auch unser kleinstes Problem sein, oder?

Liebe Grüße, Nicole
__________________
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Carl Zuckmayer
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  #6  
Alt 10.03.2014, 09:39
regiwein regiwein ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Malignes Melanom

guten Morgen,

jetzt ist am Donnerstag der OP Termin und ich kann nicht mehr schlafen. Ich brauche noch einigen Rat von euch. Da meine Kinder ganz weit weg wohnen und ich niemanden habe, der sich um mich kümmert nach dem Krankenhasuaufenthalt, möchte ich euch bitte fragen, ob man eine Haushaltshilfe bekommt oder braucht man die gar nicht, odr kommt nur der Pflegedienst?Wie lange muss man denn zu Hause stramm liegen? Ist das von Fall zu Fall unterschiedlich, oder ist es in jedem Fall so, dass man selbst gar nicht laufen darf? Ich habe einen so großen Horror vor der Vorstelllung, falls ich so lange liegen muss, schlimmer noch als vor der OP. Jetzt werde ic euch erst mal für längere Zeit nicht mehr nerven, möchte mich aber ganz herzlich bedanken für die vielen lieben Zeilen.

Regina
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  #7  
Alt 10.03.2014, 10:57
Des1966 Des1966 ist offline
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Ort: Hannover
Beiträge: 86
Standard AW: Malignes Melanom

Soweit ich mich erinnern kann bleibt man so lange im Krankenhaus, bis man sich selbst versorgen kann. Die Lymphe müssen ja ablaufen und wenn ein bestimmtes Level erreicht ist, kannst Du nach Hause gehen.

Ich habe mit Saugdrainage am Bein sogar Kundenbesuche gemacht. die Flasche war unter'm Mantel versteckt.
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