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#1
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LIebe Catlove!
Ich kann deine Angst und Sorge um deinen Papa sehr gut verstehen! Mein Papa hatte auch Lungenkrebs und hatte einen Tumor im Augenhintergrund. Durch den wachsenden Tumor in der Augenhöhle ist der Lungenkrebs erst entdeckt worden. Auch mein Papa hatte Chemotherapie und Bestrahlung des Auges. Ich denke auch dass bei deinem Papa viel die Psyche mitspielt. Mein Papa hat auch vorher immer so gerne Sudoku oder Kreuzworträtsel gelöst und tat sich dann durch den Augentumor ziemlich schwer. Auch konnte er wegen seiner Atemprobleme und seinem Husten viele Dinge nicht mehr machen. So was nagt an der Psyche! Lebt im Moment und freut euch wenn es deinem Papa halbwegs geht und wenn es ihm nicht so gut geht (sei es psychisch oder körperlich) dann seid einfach für ihn da! Ich weiß, es ist so schwer und die Angst vor der Zukunft frisst einem fast auf! Meine Gedanken waren auch viel zu oft in die Zukunft gerichtet und ich hatte so sehr mit der Angst vor dem zukünftigen Krankheitsverlauf zu kämpfen. Ich konnte nicht anders denken weil ich mir wirklich Sorgen gemacht habe. Aber heute bereue ich es manchmal dass ich nicht viel mehr das Hier und Jetzt mit meinem Papa genossen habe. ICh versteh dich so gut! Schreib dir hier alles von der Seele, es wird dir helfen! Mir hat der Austausch im Angehörigenforum sehr geholfen und in mach aussichtslosen Situationen wieder positiv denken lassen! Ich wünsche dir viel Kraft und noch ganz viele schöne und intensive Momente mit deinem Papa! Liebe Grüße
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 ![]() ![]() |
#2
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Liebe Catlove,
Ich kann Gina nur zustimmen. Lass nicht zu, dass deine Angst die kostbaren Momente mit deinem Papa kaputt macht. Koste jede Sekunde aus, die du noch mit ihm hast. Und Wendung Angst davor hast, dass etwas Unausgesprochen bleibt, dann besprich es doch einfach jetzt mit ihm!! Sag ihm, was dich bewegt, und wie wichtig er dir ist! Sag ihm, wie sehr du ihn liebst, und du darfst ihm auch sagen, dass du Angst hast! Es ist völlig in Ordnung, Angst zu haben, oder Schwäche zu zeigen. Vor einem halben Jahr habe ich meine Oma an Lungenkrebs verloren. Ich erspare dir Details, denn bei jedem verläuft es anders, und wozu soll ich dich beunruhigen?! Ich weiß noch, dass es eine Zeit gab, in der ich mich ganz ähnlich fühlte, wie du. Da war diese tief sitzende, nagende Angst, dass sie bald nicht mehr da sein könnte! Ich stellte mir zum Beispiel nachts vorm Einschlafen vor, wie schlimm es wohl sein würde, ihre Telefonnummer zu wählen, und zu wissen, dass niemand mehr abheben würde. Ich sah ihr Haus vor mir, leer, und gespenstisch... so vollkommen sinnlos ohne sie! Und dabei empfand ich eine so beklemmende Panik, dass ich mich in den Schlaf weinte. Vor ihr allerdings mimte ich die Starke, die für sie da ist, und gemeinsam mit ihr und eisernem Willen gegen den Krebs kämpft. Irgendwann hatte ich dann plötzlich das Gefühl, dass da ein Ozean an Dingen zwischen uns liegt, die noch besprochen werden müssten. Ich fühlte mich ihr aufeinmal so fern, und war so überlegt, in allem, was ich sagte. Eines Tages überkam es mich dann aber, ich sah sie an, und sagte: "Ich will das alles nicht, Oma. Ich hab so Angst, ich hab dich doch so lieb, Oma. Ich will das alles nicht", und da ließ ich vor ihr zum ersten Mal all meine Ängste und meinen Schmerz zu. Und weißt du was? Ich habe es nie bereut! Denn sie sagte mir, dass auch sie Angst habe, dass auch sie das alles nicht wolle, und sie nahm mich in den Arm und wir weinten gemeinsam, bis wir keine Tränen mehr hatten. Das war, so widersprüchlich es auch klingen mag, einer der schönsten, und befreiendsten Momente zwischen uns. Ich hatte das Gefühl, als ob auch sie das endlich loslassen wollte! Sie versuchte immer so unglaublich stark zu sein für uns. Aber auch sie hatte Angst, und musste darüber reden. Und danach gab es noch viele Momente, in denen ich ihr gesagt habe, was zu sagen war. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Denn irgendwie klingen all diese Dinge ein bisschen zu sehr nach Abschied. Aber du wirst sehen, dass es deinem Papa genauso wichtig ist, diese Dinge zu hören, wie Dir, sie zu sagen. Glaube mir, so etwas gibt einem später im Leben unheimlich viel Kraft!!! Und wenn dein Papa sich nocheinmal die Frage nach dem Warum stellt, dann mach ihm klar, dass es keine Antwort darauf gibt, weil es die falsche Frage ist. Anstatt sich mir dem Warum aufzuhalten, fragt euch lieber, wie ihr das beste aus dieser Situation machen könnt, und ihr werdet sehen, dass ihr zumindest auf diese Frage die Antwort schon längst kennt. Ich denke an Dich und schick dir ganz viel positive Energie!! Ihr geht diesen Weg gemeinsam, vergiss das nie!!! Ihr schafft das, und sollte dein Papa sich eines Tages zu den Engeln aufmachen, dann sag ihm nicht "Leb wohl", sondern lediglich, "Aufwiedersehen". Denn es ist nicht mehr, und nicht weniger, als eine Trennung auf Zeit. Alles Liebe, Rafaela ![]() |
#3
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Hallo zusammen,
danke für eure Antworten und aufmunternden Worte. Rafaela, ich bin beeindruckt von dem, was du geschrieben hast. Und du hast Recht, die meisten Worte klingen nach Abschied. Aber Abschied nehmen werde ich noch lange nicht. Man kann ja jetzt noch nicht sagen, wie die Krankheit verläuft. Oder doch? Ich muss auch sagen, dass ich irgendwie garnicht so tiefgründig Bescheid weiß. Meine Vermutung ist auch, dass meine Eltern mir nicht alles sagen. Das mit dem Krebs haben sie auch erst gesagt, als ich tausendmal nachgefragt habe. Als das mit dem Auge raus kam hieß es am Telefon "Das sagen wir euch, wenn wir daheim alle zusammen an einem Tisch sitzen"... Allein dieser Satz ließ mich wissen, dass irgendwas im Busch ist.. Und als ich bei meiner Mama am Telefon etwas lauter wurde und meinte, dass wir (meine Schwester und ich) keine kleinen Kinder mehr sind und sie uns alles sagen können und sollen, kam sie dann mit der Wahrheit ans Licht. Mein Papa hat an dem Tag, als er auf Intensivstation lag auch die ganze Zeit zu meiner Mama gesagt "Wie sollen wir das nur unseren Kindern sagen?"... Aber was ist daran so schlimm? Es garnicht sagen ist viel schlimmer! Jedenfalls, was ich damit noch sagen wollte ist, dass ich nicht weiß, welche Chemo er bekommt... welche Tabletten er so nimmt... Ich habe schon viele Beiträge hier gelesen und die meisten konnten genau sagen, von welcher Medizin sie wieviel nehmen bzw. der Betroffene nimmt... Das kann ich irgendwie garnicht sagen und das fühlt sich irgendwie komisch an... Übrigens, was ich noch vergessen hatte zu schreiben: Mein Papa muss sich, seitdem er Chemo bekommt, auch Insulin spritzen. Morgens und abends... Ich wünsche allen Angehörigen, viel Kraft! ![]() Einen angenehmen (Arbeits-) Tag wünsche ich allen! Viele Grüße CatLove (Anna) |
#4
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Hallo zusammen,
habe gestern Papa im Krankenhaus besucht und war recht zufrieden. Er sah ganz gut aus. Ihm geht es den Umständen entsprechend auch ganz ok... Er hat keine Lust mehr auf Krankenhaus und hat Angst, dass er die Chemo am Freitag nicht verträgt. Ich bin aber ganz zuversichtlich und denke positiv und hoffe, dass er am Samstag nach Hause kann. Ich wünsche euch allen einen schönen Tag. Hier in Nordhessen strahlt schon die Sonne! Liebe Grüße Anna |
#5
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Hallo ihr Lieben.
Ich bin gerade völlig fertig... nach wieder 1 1/2 Wochen KH kam mein Papa heute morgen nach hause. Es ging ihm den Umständen entsprechend ok. Eben rief mich meine Mutter an, dass sie den Krankenwagen gerufen hat, weil Papa geschrien hat vor Bauchschmerzen/-krämpfen. Er ist nun wieder im KH. Aber wawskann das jetzt wieder sein? Verstopfungen, wie er es vor ein paar Wochen schonmal hatte? Nebenwirkungen der Chemo? Oder noch schlimmer: streut dieser sch*** Krebs in die Bauchgegend? Ich verzweifel noch ![]() Trotz allem, allen ein schönes Wochenende! Viele Grüße Anna |
#6
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Kurzer Bericht von Samstag...
![]() Mein Vater lag 5 Std. (!!! ![]() ![]() War gestern dann mal bei ihm... Da ging es ihm wieder ganz gut.. Heute folgen weitere Untersuchungen! Er war gestern nur recht schwach, wie die letzten Wochen insgesamt auch.. Er konnte noch nicht mal in den Aufenthaltsraum gehen, der schräg gegenüber seines Zimmer ist... Dafür fehlt ihm einfach die Kraft... Sind denn Verstopfungen normal? Habt ihr damit auch schon Erfahrung gemacht? Gestern war auch ein rührender Moment.. Ich versuche ja wirklich, vor meinem Papa die Tränen zurückzuhalten... Als es gestern um meinen Geburtstag in 2 Wochen ging und darum, was ich mir wünsche, ist mir nur eingefallen: "Ich brauche nichts, das Einzigste, was ich mir wünsche, ist, dass mein Papa wieder gesund wird!" Da mussten wir alle anfangen zu weinen. Und meine Mama meinte zu meinem Papa "Na los, da hast dus gehört, du darfst dich jetzt nicht so gehen lassen, du musst weiter kämpfen" Aber irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, dass er keinen Sinn mehr sieht, zu kämpfen... ![]() |
#7
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Hallo! Mein Papa hat auch während seiner ersten Chemo sehr unter Verstopfung gelitten! Er hat sich dann auch mal einen Einlauf von unserer Hausärztin geben lassen. So starke Schmerzen dass er ins KH musste hatte er wegen Verstopfung aber nie!
Diese SAche mit den starken Bauchschmerzen erinnert mich aber an einen Bluterguss am Bauch, den mein Papa durch die Heparin-Spritzen zur Blutverdünnung bekommen hatte. Der Bluterguss war bei Einlieferung ins Krankenhaus noch so klein dass ihn niemand für wichtig empfand. ERst Tage später wussten wir dann wo die schlimmen Schmerzen herkamen. Sein gesamter Bauch war blau! Es kann natürlich so vieles Bauchschmerzen verursachen! Ich hoffe ihr findet bald Gewissheit! Alles Gute!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 ![]() ![]() |
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