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  #1  
Alt 25.03.2014, 23:40
cicabohna cicabohna ist offline
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Beiträge: 391
Standard AW: Todesursache???

Hallo..ich kann dir nur sagen, dass meines Wissens Sterbende oft sehr unruhig sind, sich aufrichten, aufstehen, vielleicht sogar auf Toilette wollen. Das heisst also nicht, dass es deinem Papa da noch "gut" ging, sondern es ist eine letzte Reaktion des Körpers. Ein letztes Aufbäumen quasi. Auch in den letzten Tagen oder Wochen gibt es meist eine plötzlich bessere Phase, welche viele noch hoffen lässt, es gehe bergauf.
Vielleicht hilft dir das ein Wenig.
lg Cica
__________________
Mein Mann
Bsdk ED Juli 2012
Whipple August 2012
Chemo Gemzar und Bestrahlung
Mai 2013 Lebermetastasen und Peritonealkarzinose
6 Zyklen 5FU palliativ
geb. 18.04.1982 - für immer eingeschlafen am 16.09.2013

Danke für deine Liebe
Danke für dein Lachen
Danke für deine Wärme
Danke für dein grösstes Geschenk

Dini Schatzis
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  #2  
Alt 01.04.2014, 21:58
Benutzerbild von Traurige-Tochter
Traurige-Tochter Traurige-Tochter ist offline
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Standard AW: Todesursache???

Danke Dir Cicabohna,
ich habe von dieser Unruhe auch schon gelesen, kann mir aber nicht so richtig was darunter vorstellen...

Am Freitag habe ich nun einen Termin bei einer Ärztin, die mir seine Diagnose erklären will und vielleicht ein bißchen zu meinem Verständnis seiner letzten Stunden beitragen kann...

Insgesamt geht es immer noch nicht gut...

-----------------------

Lieber Papa,

gestern haben wir Deinen Kleiderschrank ausgeräumt. Mama musste so weinen, als sie deine Lieblings-T-Shirts in der Hand hatte.
Ilias hat sich viele Deiner Polohemden genommen - auch wenn es ihm schwer fiel und er sich dabei komisch vorkam.
Aber es ist schön, wenn ein lieber Mensch Deine Sachen trägt, trotzdem fühlt es sich auch für mich komisch an, ihn jetzt in Deinen Shirts zu sehen...

Heute hatte ich eine wichtige Frage und wollte Dich direkt anrufen. Dieser Gedanke kam so selbstverständlich und natürlich, dass es ein paar Sekunden gedauert hat, bis mir klar wurde, dass ich Dich nicht mehr anrufen kann...
Dass ich Dich nie mehr fragen kann, wenn ich ein Problem habe.
Dein Rat war mir immer so wichtig, Du hast immer alles ruhig durchdacht und konntest mir immer weiterhelfen.

Du fehlst mir so unglaublich... Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie mein weiteres Leben ohne Dich laufen soll...

Ich liebe Dich!!!

Deine traurige Tochter
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  #3  
Alt 30.04.2014, 00:55
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Todesursache???

Hallo, liebe Tina

habe gerade nochmal Deinen Verlauf durchgelesen und
frage mich, wie es Dir wohl gehen mag?

Das Bild von Deinem Papa ist schön und Du hast recht,
da hätte wohl niemand vermutet, dass er so krank ist

Wie ich gelesen habe, hast Du etwas Unterstützung durch die Therapie -
das ist gut.

Dass jemand kurz vor seinem Sterben noch herumgelaufen ist, habe ich
im Hospiz auch erlebt - sogar, dass jemand kurz vor seinem Sterben noch
im Restaurant gewesen war.
Die Möglichkeit, dass Dein Papa einfach Bewegungsdrang hatte oder aber
zur Toilette musste, besteht durchaus - es muss nicht immer etwas sehr
Ungewöhnliches hinter einem Verhalten stecken.

Manchmal geht es schnell ... bei einem anderen findet das Sterben
eher "schleichend" statt - das kann sehr unterschiedlich sein,
so, wie die Menschen individuell unterschiedlich sind.


Ich lasse Dir ganz liebe Grüße hier
und ein großes Kraftpaket!

Herzlichst, Angie
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  #4  
Alt 19.06.2014, 22:01
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Traurige-Tochter Traurige-Tochter ist offline
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Standard AW: Todesursache???

Liebe Angie,

Vielen Dank, dass Du an mich denkst!
Leider habe ich Deinen Post erst heute gelesen, da ich lange nicht mehr hier im Forum war...

Mir geht es so einigermaßen. Die Trauer ist immernoch stark, aber sie hat sich verändert.
Im Moment schaffe ich meinen Alltag wieder etwas besser, bin dabei aber unendlich erschöpft. Ich schlafe viel und bin nach der kleinsten Anstrengung körperlich total erschöpft.

Insgesamt ist mein Papa für mich gedanklich noch so präsent, dass es mir immer noch vollkommen absurd erscheint, dass er wirklich nicht mehr da ist...
Ich kann und will das irgendwie noch nicht glauben.
Mir ist inzwischen sich klar, woher das unfassbare Gefühl, bzw. Das Leugnen der Situation kommt... Du hast mir gleich in Deinem 1. Post geschrieben, dass Du für mich hoffst, dass ich seinen friedlichen Tod annehmen und selbst Frieden finden kann. Genau das schaffe ich aber gerade nicht. Wenn ich daran denke, wie mein Vater wohl jetzt fühlt ( vorausgesetzt er kann noch etwas fühlen) dann denke ich nicht an Frieden, sondern an Entsetzen, Fassungslosigkeit und Verzweiflung darüber, wie ihm das so plötzlich passieren konnte.
Mir ist klar, dass ich da meine eigenen Gefühle auf ihn projiziere...
Aber noch habe ich leider keinen Weg gefunden, das zu ändern.

Mein Therapeut hilft mir sehr, er meint, dass ich in der Trauer so sehr mit meinem Papa verschmelze, dass diese Gefühle sich auch gerade gar nicht trennen lassen. Er meint aber, dass sich das im Trauerprozess noch lösen wird und ist ansonsten für die Umstände recht zufrieden mit mir.

Insgesamt geht es mir also noch nicht gut, aber irgendwie anders.

Vielen Dank, dass Du an mich gedacht hast und ganz liebe Grüße an Dich!
Tina
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  #5  
Alt 06.07.2014, 00:27
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Ort: Lüneburg
Beiträge: 917
Standard AW: Todesursache???

Hallo liebe Tina,

wie Du an meiner späten Antwort sehen kannst -
ich bin auch nur in Abständen hier. Manchmal zieht es mich öfter
her - zu anderer Zeit nicht so oft.

Ich denke dass ist völlig normal.

Momentan bin ich wieder im Leben angekommen und kümmere
mich um ein Projekt, dem ich mich verschrieben habe, nachdem ich davon erfuhr.
Das beansprucht viel viel Zeit und Durchhaltevermögen.
Nur kurz: im Nachbarort ist das Haus einer alleinerziehenden Frau mit 4 Kindern ausgebrannt.
Da das Haus komischerweise nicht versichert war, trommele ich über eine Hilfeseite bei Facebook
Hinz und Kunz zusammen und wir sanieren das Haus ehrenamtlich.
Gott sei dank ist die Familie mit dem Leben davongekommen und
ich bin sehr sehr froh, dass es noch Menschen gibt - wildfremde Menschen - die dazu bereit sind
und das macht mich glücklich und es lenkt auch ab.
Wir sind nun seit knapp 9 Wochen dabei - es dauert seine Zeit, wie auch Trauer ihre Zeit braucht.
Und es tut mir gut, nach all den letzten Jahren, etwas POSITIVES zu schaffen, was anderen wieder Hoffnung gibt!

Irgendwie gibt es eine Verbindung zu diesem Forum (ich denke sie mir zumindest) - denn besagtes
Haus ist nur 6-7 Häuser von dem Hospiz entfernt, in dem Heike war - schon komisch. So komme ich
jeden Tag am Hospiz vorbei und manchmal gehe ich auch rein.

Wichtig ist, dass Du schon spürst dass die Trauer sich verändert - und auch, dass Du wahrnimmst,
dass Du Deinen Alltag wieder etwas besser hinkriegst. Dass Du körperlich völlig erschöpft bist ist auch
total normal - Du leistest Schwerstarbeit - Trauer mit allem, was sich da auch nach einem solchen
Schicksalsschlag im Leben verändert -> IST Schwerstarbeit!

Deshalb sei geduldig mit Dir, teile Dir Deine Kräfte gut ein
und gib der Trauer den Raum, den sie braucht.

Ich schicke Dir von Herzen liebe Grüße
und wünsche Dir, dass es Dir - außerhalb dieser extremen Tiefs, die man hat
- bald spürbar besser geht.


Alles Liebe für Dich,
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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