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  #1  
Alt 04.05.2014, 00:16
dicke tilla dicke tilla ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Zitat:
Zitat von RudiHH Beitrag anzeigen
Hallo
Google doch mal nach SAPV oder Paliativ Pflegedienst in Verbindung mit deiner Stadt, dann wirst du sicher etwas finden.
Wir haben den ja auch zu hause und das ist wirklich sehr Hilfreich!
Außerdem Bezahlt den Dienst die Krankenkasse also auch ohne Pflegestufe!

Lieben Gruß zu euch.
Hallo,ich habe dringend eine Frage zur SAPV. Diese Versorgung besteht schon seit Dezember 2013 bei meinem Vater. Sein Tumor ist seit drei Wochen am Bauch aufgebrochen, dann zwei Wochen Krankenhaus und er musste und wollte nach Hause. Krankenbett beantragt, ging auch schnell, aber jetzt möchte der Pflegedienst einen Vertrag unterschrieben haben, zur Grundpflege( 600€ im Monat).Sollen wir selber bezahlen, da noch keine Pflegestufe festgelegt wurde, beantragt schon im Krankenhaus.Also führt der Pflegedienst die Grundversorgung nur extra aus? liebe Grüße aus Rathenow, Ina
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  #2  
Alt 04.05.2014, 19:12
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Liebe Ina,
in deinem Thread hatte ich schon ausführlicher geschrieben. Die SAPV bezahlt die Krankenkasse, das Waschen und Betten wird über die Pflegeversicherung finanziert. Manchmal ist die Abgrenzung schwierig zu verstehen.

Elisabethh.
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  #3  
Alt 19.05.2014, 19:52
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Hallo Ihr Lieben,

zur SAPV kann ich noch nicht so viel sagen, ganz soweit sind wir ja noch nicht. Allerdings mach ich mir auch ziemlich Gedanken darum. Also unser Onko hat Kontakte und würde uns das dann auch vermitteln. Die Frage ist, ob ich das mit ihr zuhause hinkriege. Denn ich bin ihr einziges Kind, und die Familie ist ziemlich gesplittet. Es gibt noch Freunde, aber denen kann ich das kaum aufbürden, wenn dann müssen sie das alleine anbieten. Manchmal denk ich mir wäre ein KH lieber, aber ich denke mom würde lieber zuhause bleiben. Okay, während ich mir den Kopf zermarter wie das alles zu händeln ist, laufen die Dinge eh meist wie sie wollen und viel Planung ist da wohl nicht drin.

Nachdems meiner Mom ja die letzten Tage und Wochen Relativ "gut" ging, gehts nun grad wieder bergab. Die Luft ist seit gestern nun auch schon im Sitzen knapp. Ob das nur eine Phase ist, weiß ich nicht. Das Hauptproblem ist, Mom droht mir depressiv zu werden, wenn sie es nicht bereits ist. Sie liegt nur noch und starrt in den Fernseher. Heute hat sie geweint und gesagt, sie hat große Angst vor dem Sterben. Tja....wer soll ihr das verdenken? Problem ist nur, ich weiß überhaupt nicht was ich machen soll. Hab ihr den Vorschlag gemacht, doch Antidepressiva zu nehmen. Sie braucht unbedingt was stimmungsaufhellendes. Sie sagt Nein, will sie nicht. Ich hab sie aber überzeugt, dass wir am Donnerstag mit onkodoc darüber reden werden. Sie meint, sie liegt nur noch da und wartet auf den Tod. Lebensqualität ist das alles nicht mehr. Manchmal frag ich mich, was verstehen Ärzte am Ende unter Lebensqualität? Dass man keine Schmerzen hat? Find das schon komisch da noch von Lebensqualität zu sprechen. Btw....Schmerzen....die kommen auch grad wieder durch, aber noch aushaltbar. Wir haben ja Donnerstag den Termin beim Onko. Nehme an, das fentanylpflaster muss höher dosiert werden. Sie ist zur Zeit bei 50 mikrogramm, was ja noch relativ niedrig ist. Dass mom sagt, sie hat Angst, macht mich aber am meisten fertig. Weil diese Angst so schrecklich sein muss. Wer hat denn keine Angst, aus diesem Leben zu scheiden? Gibt ja nur ganz wenige, die so tough sind und da ganz gelassen bleiben. Aber auch schon gesehen, allerdings nur bei Männern und wer weiß, ob die nicht nur so tun. Aber ich kann ihr die Angst nicht nehmen, und ein psychologisches Gespräch würde ihr helfen. Wollt sie ja noch nie. Heut hab ich ihr gesagt, dass ihr ein guter Psychologe sicher ne Menge von der Angst nehmen kann. Wird man sehen, ob sie sich doch noch durchringt. Chemo bekommt sie ja auch noch. Aber sie hat gesagt, sie will jetzt nicht mehr, und das ist das Letzte was sie macht. Ich denke, viel mehr hat Doc da auch nicht mehr in petto, sie kriegt ja jetzt schon Chemo, die wir am Anfang auch schon hatten. Sie hat bereits alles durch. Vielleicht sollte auch aufhören. Die Schmerzen werden stärker und die Luftnot auch, klingt nich wirklich nach erfolgreicher Chemo. Ich bin ja kein Arzt, aber ich sehe, dass sie furchtbar leidet. Die chemo macht das nicht wirklich besser. Sie hat auch nur noch 34 kilo und Essen geht nicht rein. Ihr wird sofort übel oder sie hat Krämpfe. Sie hat im Prinzip nur noch die parenterale Ernährung. Und sie leidet unter ihrem Gewicht. Sie zieht sich im Dunkeln aus, weil sie sich nicht mehr sehen mag...........das tut weh. So schlimm es klingt, irgendwann kann der Tod nur noch eine Erlösung sein, nur der Weg dahin ist so schwierig. Sie wünscht sich so, über nacht wegzuschlafen. Aber sowas hab ich im Hinterbliebenenforum bisher eigentlich nicht gelesen. So gnädig ist diese Erkrankung scheinbar nicht.

Ach menno.....sorry, wenn ich mich grad echt negativ anhören, aber ich bin ziemlich....ich weiß es auch nicht wirklich, was ich grad fühle......Überforderung und Hilflosigkeit.......glaub das triffts ganz gut.

@strassfurter, Novamin bekommt mom ja nicht mehr, sie hat ein fentanylpflaster, also Morphine. Wir wissen auch gar nciht, wo die Mundtrockenheit herkam, Chemo, Morphin, xgeva.....sind ja so viele Baustellen, wo das herkommen kann........aber zur Zeit gehts damit eigtl ganz gut. Mit anderen Sachen eher gar nicht.....

Liebe Grüße
von einer ziemlich ausgebrannten
Schnaddi
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  #4  
Alt 19.05.2014, 21:39
Benutzerbild von Alter Stassfurter
Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Servus Schnaddi...
meine Mutter wurde von Novaminsulfon umgestellt auf ein anderes,stärkeres Mittel...auch irgendwas mit Nova...Aber,in den letzten Tagen half das auch nicht mehr...sie bekam zum Schluss Morphium als Paliativmittel...nenn ichmal so...das Wasser ,dass sich in ihren Händen, Beinen,kurzum im ganzen Körper sammelte, verursachte ungemeine Schmerzen...man konnte sie nirgends berühren, ohne, dass es ihr weh tat...
Angst vor dem Sterben...hat sicher Jede(r)...und wenn es sich einrichten lässt, soll diese letzte Phase des Lebens so würdevoll, wie möglich sein...und wenn ein Mensch nur noch Schmerz empfindet, geht jede Würde verloren...
Ich stand total hilflos am Sterbebett meiner Mutter,benetzte ihren trockenen Mund ( das resultierte vom Novaminsulfon...) mit bereit liegenden Erfrischungsstäbchen...aber das Atmen wurde nicht leichter,da der ganze Atemweg trocken schien...
Ich hatte das kindliche Verlangen, die Mutti zu berühren, ihr bei ihrem letzten Gang so nah, wie möglich zu sein...aber der erwachsen Sohn in mir verbat es, Niemand sollte seiner Mutter wehtun...auch nicht ich, der Sohn....ich berühre ihre Handinnenflächen ganz zart und sagte ihr immer wieder, dass ich sie liebe...
Dann, nach ihrem letzten Atemzug streichelte und küsste ich sie zum Abschied...jetzt tat es ihr nicht mehr weh....

Dieses Forum hilft mir weiterhin, meine Trauer aufzuarbeiten...und das ist gut so...LG Ronald
__________________
Man muss mich nicht mögen, aber man sollte mich respektieren!
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  #5  
Alt 19.05.2014, 22:43
cinderella77 cinderella77 ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Ich finde euch alle stark, tapfer....... und find es gut das ihr so miteinander reden und euch austauschen könnt
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  #6  
Alt 20.05.2014, 05:12
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Beiträge: 953
Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Hallo Schnaddi
So viele sorgen so viel Hilflosigkeit.
Und doch, du bist wie ein Fels in der Brandung.
Mich macht es sehr traurig zu lesen das es deine Mutter so schlecht geht und somit auch dir.
Gottes Segen zu euch und ein Riesen Kraftpaket von mir.
Ich bete für euch.
__________________
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Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #7  
Alt 20.05.2014, 19:43
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Novaminsulfon + Tramadol

Hallo ihr Lieben,

und lieber Strassfurter, das tut mir leid, dass deine mom nun so schnell gehen musste. Am 01. Mai hast du zum ersten Mal gepostet und nun war ich mal knapp drei Wochen nicht da, und da ist sie nun schon gegangen. Der einzige Trost den ich spenden kann, Deine mom ist ihre verflixte Krankheit nun endlich los und muss nicht mehr leiden, keine Schmerzen haben und auch keine Angst mehr vor dem Sterben haben, denn sie hats geschafft. Du hast das alles ganz toll gemacht. Und ein Lob möchte ich dir auch noch aussprechen, ich mag deinen Schreibstil, da schwingt trotz allem Unglück immer eine Prise Humor mit, und das ist auch ganz wichtig. Mom und ich waren sogar schonmal schwarzhumorig und mussten dann beide lachen, Und das tut so gut, wenn man über dieses Thema, so schlimm es ist, auch irgendwie mal lachen kann.

Der Cinderella und dem Rudi dank ich für die lieben Antworten. Dem Rudi hab ich ja schon was gepostet.

Ja mein Tag wars heut nicht, lag aber auch sicher noch zusätzlich daran, dass ich gestern zu spät ins Bett bin. Hab mich den ganzen Tag down gefühlt hat, udn man hat mir bestätigt, dass ich auch so aussehe.......sowas hört man ja immer besonders gerne.........nämlich überhaupt nicht

Hab dann heute mal was für mich getan, weil mom ja Unterstützung von einem guten Freund hatte, war nach der Arbeit ein bißchen im Solarium und beim Friseur inkl. neuer Haarfarbe, noch ein Bad genommen und nun gehts mir ein wenig besser. Werde heut früh schlafen gehen.

Ja Mom gehts unverändert schlecht und sie sagt, die Luft wird immer enger. Sonst sagt sie, wars so, dass ihr nur körperliche Anstrengung, also z.B. das Laufen schwer fiel. Wenn sie aber in Ruhe auf der Couch liegen konnte, gings ihr immer gut. Sie sagt, das ist nun nicht mehr so, ihr gehts auch im Liegen schlecht und man hört beim Sprechen, dass die Luft fehlt. Sie klingt auch völlig depressiv, und hat eine sehr schwache Stimme. Sie sagt sie wurde heute Nacht von innerer Unruhe geplagt, von einer Seite auf die andere gedreht, und das wohl so ziemlich die ganze Nacht. Das ist die Psyche nehme ich an, wir müssen da was tun. Ich weiß, was Depression heißt, denn ich hatte selbst vor drei Jahren eine, und diese unruhigen Nächte kenn ich auch, da litt ich unter Grübelzwang. Gottseidank haben wir donnerstag den Termin beim Onko. Dann wissen wir hoffentlich was weiter zu tun ist. Mom möchte jedenfalls keine Chemo mehr. Sie will ihre Ruhe. Klar, das ist dann sowas wie ein Aufgeben, aber wenn die Zeit doch nur so eng bemessen ist, soll sie da noch Dinge tun, vor denen sie sich furchtbar gruselt. Sie hat jedsemal Horror, wenn sie vom Krankentransport abgeholt wird und zum Arzt muss, weil ihr das zuviel ist. Mittlerweile hat sie schon Grusel vor der Porternährung entwickelt, das ist natürlich psychisch, aber sie empfindets ja trotzdem so. Und die ganzen Leute, die ständig kommen, Apotheke, Sauerstoff, Pflegedienst ist ihr sowieso zuviel. Aber das geht ja nunmal nicht anders.

Es ist zur Zeit nicht einfach, aber da müssen wir durch. Morgen fahr ich zu ihr, und geh vorher in den Feinkostladen. Sie hat sich ein paar Sachen gewünscht, von denen sie allenfalls mal "nippen" wird, aber was solls. Werd mich mit ihr auf den Balkon untern Sonnerschirm setzen und ein wenig schlemmen, und ich hab gesagt, wir trinken morgen mal ein Glas Sekt. Eins! Gut zwei würd ich ihr auch erlauben, aber dann ist schluss Nee ich denke, das tut ihr mal ganz gut. Bißchen Genuss halt, das hat sie immer so geliebt. Das Essen usw. Und nun hat sie keine freude mehr am Essen, auch fehlende Lebensqualität. Ich hoffe aber, dass wir den schönen Sommertag morgen genießen können.

Euch allen einen schönen ruhigen ersten Sommerabend. Es ist doch hoffentlich bei allen Sommer?

LG
schnaddi
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