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  #1  
Alt 22.06.2014, 17:43
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Zitat:
Zitat von Marmot Beitrag anzeigen
Hallo an Alle,

Mir fällt die Veränderung und die zunehmende Schwäche meines Mannes natürlich auf, aber ich will es einfach nicht wahr haben, so nach dem Motto "Was nicht sein darf, das nicht sein kann!!!" .

Ich habe die ganze Nacht wachgelegen und mir Gedanken darüber gemacht, dass er sich am Steißbein jetzt bereits wundgelegen hat. Er liegt zwar nicht die ganze Zeit, aber viel und vor allen Dingen sitzt er viel. Wir gehen ja kaum noch raus oder er bewegt sich im Stehen nicht so sehr, dass das Steißbein entlastet werden kann. "Wie kann ich pflegen, unterstützen" usw.; dann "Warum geht es ihm nach dem 7. Zyklus so schlecht" "Versagt die Leber jetzt?" usw. usw. all diese Frage schwirren im Kopf und irgendwie ist mir nach dieser Nacht wieder deutlich geworden, dass es im besten Fall nur noch Monate sind... und dennoch: Ich glaube das einfach nicht! Wache weinend auf und finde kaum Kraft; wie soll das erst werden, wenn er nicht mehr da ist. Dann habe ich ja gar keinen Grund mehr, morgens aufzustehen. So jedenfalls empfinde ich es jetzt.
Marmot: Ich kenne das alles noch sehr gut... und wünsche Dir, dass Du einen Gang runter schalten kannst...jaa...du brauchst Deine Kraft noch! Und: "Wie soll dass alles werden, wenn er nicht mehr da ist" - brauchst Du Dir nicht vorstellen...bringt Nix...wird ganz anders als vermutet?!


Zitat:
Zitat von NO SURRENDER Beitrag anzeigen
Liebe Marmot,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte, innerlich weiß ich das ich wohl alles getan habe und doch denke ich, ich hätte viel mehr tun müssen, ich habe doch gesehen was die Ärzte nicht zu sehen schienen er hatte mit Sicherheit sehr viel Angst, er hat darüber eigentlich nie gesprochen, aber ich habe es in seinen Augen gesehen ich habe in der gesamten Zeit auf der Couch geschlafen, so das er seine Ruhe finden konnte und auch ich nachts ein paar Stunden schlafen konnte. In dieser Zeit war er ganz allein mit sich und der Angst und er hatte so großes Vertrauen in mich, so das er die Hoffnung in meine Hände legte wenn ich ihn mal gefragt hab, was ich ihm gutes tun kann, dann hat er gesagt "operier mich, mach mich wieder gesund" er hat so gelitten und wenn ich könnte würde ich die letzte Zeit so gern ungeschehen machen auch wenn ich ihn dadurch hätte ein wenig früher gehen lassen müssen.
Liebe Gabi, meine Sympathie für Dich und Deine Liebe zu Deinem Mann!
Alles Gute...du darfst stolz auf Dich sein!



Zitat:
Zitat von Biene703 Beitrag anzeigen
Marmot,du sprichst mir SO SEHR aus der Seele!!!Man verdrängt,wo man nur kann!!!Sonst würde man glaube ich durchdrehen.Ich hoffe immer,das man sich mit der Zeit irgentwie daran "gewöhnt",aber ich glaube,das wird nicht gehen.
Biene...jaa...ich glaube, das geht..."sich daran gewöhnen mit dem Schrecken im Nacken einfach zu leben". Habe es erlebt, dass ich mit dem scheußlichen Chemo-Kalender meines Mannes "leben gelernt" habe...und so etwas wie "2 Tage nach Chemo - Nein, da sind wir nicht fähig uns mit Bekannten zu treffen". Jaa...3. Tag...gern...da ist alles "im Lot". Unsere geliebten Konzertbesuche...na jaa...da gab es dann...ebenso bei Fußball-Ereignissen eine ganz geschickte Chemoplanung...Danke an die Ärzte, die da so viel Verständnis aufbringen konnten!
Endspiel 2008 haben wir geguckt...2 Tage später ging er für die geplante OP in die Klinik. Komplikationen "danach"...7 Wochen Intensivstation...Leiden und Hoffnung und Abschied...


@all: Will euch nicht erschrecken...lese mit und wollte mal wieder sagen: "Es ist so verdammt schwer, doch IHR macht es in Liebe auf eure Weise!"

LG
Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #2  
Alt 22.06.2014, 20:24
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Liebe Marmot,
heute habe ich in eurem Faden die letzten Beiträge gelesen. Deshalb möchte ich zuerst allen, die sich hier austauschen ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken.

Zitat:
Ich habe die ganze Nacht wachgelegen und mir Gedanken darüber gemacht, dass er sich am Steißbein jetzt bereits wundgelegen hat. Er liegt zwar nicht die ganze Zeit, aber viel und vor allen Dingen sitzt er viel. Wir gehen ja kaum noch raus oder er bewegt sich im Stehen nicht so sehr, dass das Steißbein entlastet werden kann. "Wie kann ich pflegen, unterstützen" usw
Es gibt sog.Wechseldruckmatratzen (Antidekubitusmatratze), die schwer kranken Menschen das Liegen erleichtern und verhindern sollen, dass sie sich wundliegen. Um dies beim Sitzen zu verhindern, kann man spezielle Kissen verwenden. Der Arzt kann so eine Matratze oder ein Kissen rezeptieren, das Sanitätshaus besorgt euch dies. Du musst nur die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung leisten, solltet ihr keine Befreiung haben.
In Berlin gibt es "Pflegestützpunkte", dort besteht die Möglichkeit sich zu Fragen der Pflege beraten zu lassen. Manchmal gibt es auch Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige, wo man sich einmal seelische Unterstützung holen kann.
Hat dein Mann bereits eine Pflegestufe?

Herzliche Grüße an dich,
Elisabethh.
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  #3  
Alt 23.06.2014, 05:05
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo
Ich wollte euch allen hier eine Riesen Kraftpaket da lassen.
Ich lese immer mit. bin aber im Moment etwas überfordert von all den eindrücken.

Kraft, Hoffnung und einen wärmenden Sonnenstrahl, zu euch allen.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #4  
Alt 23.06.2014, 09:16
Franziska72 Franziska72 ist offline
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Beiträge: 55
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo,

wollte mich kurz melden. Ich kann auch Kraft verteilen. Und jede Menge Sand. Für meinen Schatz brauche ich meine Kraft nicht mehr und bei mir geht es momentan. Bin den ersten Tag arbeiten und es ist noch nicht so schlimm, wie ich dachte. Daher, Daumendrücken und jede Menge Energie von mir.
LG,
Franziska
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  #5  
Alt 23.06.2014, 10:07
Benutzerbild von buffy197111
buffy197111 buffy197111 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Guten Morgen Zusammen,

ich bin euch allen sehr dankbar für die offenen Worte. Es ist für uns Angehörigen oft so schwer seine Gedanken richtig zu sortieren und ich für meinen Teil traue mich auch oft nicht, meinen Freunden und Verwandten zu sagen, was ich wirklich denke. Aber wie ich lese, geht es euch genauso. Ich sehe natürlich auch, wie sehr mein Mann abgebaut hat, aber ich will mich davon nicht mehr als nötig herunter ziehen lassen und versuche es zu verdrängen.

Unser WE war leider nicht so prickelnd. Samstag durfte ich meinen Mann morgens aus dem KH abholen. Die Blutwerte waren alle wieder top. Aber abends ging es ihm plötzlich richtig schlecht. Er hat sich die halbe Nacht immer wieder übergeben und hatte Darmkoliken. Am liebsten hätte ich ihn direkt wieder ins KH gebracht, aber natürlich wollte er nicht. Gestern ging es ihm wieder etwas besser. Heute will er aber zum Onkologen. Er ist sowas von kraft- und mutlos momentan, das macht mir Angst.

Ich selbst bin heut mit extremen Kreislaufprobs aufgestanden, ich brauch wohl mal wieder eine Portion Ruhe, aber wem sag ich das.
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
Engel leben ewig, Helden sterben jung!
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  #6  
Alt 23.06.2014, 20:56
Linux71 Linux71 ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Ihr Lieben,

ich will auch mal wieder berichten. Bei meinem Mann war jetzt Chemo-Halbzeit. Großes Blutbild war gut, Tumormarker weiter unten, also ging es ab heute in die zweite Runde, Chemo Nummer 7 bis 12 stehen an.

Letzte Woche war chemofrei, leider haben wir uns beide Montag beim Abendessen den Magen verdorben und die ganze Nacht über der Kloschüssel verbracht. War das Grauen und wenn ich mir vorstelle, dass mein armer Mann jede zweite Woche mit Übelkeit kämpfen muss, dann könnte ich auch nur heulen. Wir hatten zur Halbzeit ein Gespräch mit dem Onkologen und der hat ihm nun noch mehr Medis aufgeschrieben, um diese blöde Übelkeit abzuschalten. Ich hoffe mal, es hilft...

Wünsche allen hier viel Kraft, kann gerade reichlich davon abgeben

LG

Moni
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  #7  
Alt 24.06.2014, 09:02
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buffy197111 buffy197111 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Moin... von wegen meinem Mann geht es ganz gut. Er hatte gestern immer noch mit Übelkeit und Darmkoliken zu kämpfen. Ich habe Angst, dass es wieder ein Darmverschluss wird. Er ist so dünn, und dann noch eine Op?! Oder sind es doch "nur" Nebenwirkungen? Oder wächst da doch wieder etwas in ihm? Das macht mich alles wieder derzeit ganz kirre. Die Nacht habe ich kaum Schlaf gefunden, war viel zu aufgedreht. Er war gestern nicht im KH, hatte dort angerufen und für heut einen Termin bekommen, da das KH von meiner Arbeit aus, nicht weit weg ist, fahre ich gleich auch zu dem Termin. Warum kehrt einfach keine Ruhe ein
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
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  #8  
Alt 24.06.2014, 11:46
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phoenix02 phoenix02 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Ihr Mitstreiter,
nun kann ich mich auch mal wieder melden.
Nachdem es meinem GÖGA bis vor ungefähr 4 Wochen ziemlich gut ging (ziemlich fit und agil, arbeiten im Garten, Rasenmähen, kleine Hausarbeiten..) fingen zu dieser Zeit Schmerzen im Bauchraum an. Zuerst nur leicht mit 1-2 Ibu 400 in den Griff zu bekommen. Inzwischen so heftig, das heute 2 Morfin Tabletten pro Tag und 3 IBU 600 nicht mehr ausreichen. Eine Bauch Sono ergab, das die Metas in der Leber trotz Chemo gewachsen sind Bei einem anschließenden CT kam heraus, das die Bauchspeicheldrüse entzündet ist. Was denn noch!!!!!!
Ich war so daneben, das ich nicht mal mehr hier lesen konnte, geschweige denn etwas zu schreiben.
Perverser weise hat sich das nun bei mir gebessert (Wie abartig kann man denn sein, das man sich an solche Dinge gewöhnt!!!)
Ich breche nicht mehr gar so schnell in Tränen aus und kann sogar noch manchmal schlafen.
Der Onkodoc vor Ort hat mal angedeutet, das eine weitere Chemo nicht mehr zielführend ist. War aber auch zu feige zu sagen, das man nichts mehr machen kann. Da hat er meinen GÖGA lieber mit Verweis darauf, das sich die lieben Angehörigen oft noch mehr an eine Weiterführung der Therapie klammern als die Betroffenen selber, an Heidelberg überwiesen. (Da hat er ja sooo recht!!!!! Solange mein Mann nicht selber sagt: Schatz ich kann nicht mehr, ich möchte nix mehr machen lassen, solange kämpfe ich mit und für Ihn um jeden verd.... Tag.)

Was ich nicht begreife ist, das sich der Onkodoc nicht an Cortison ran wagt. Er sagt das sich dann ein Soor im Mund einstellt.
Ja und? dagegen gibt es doch auch ein Medi, oder?
Und gegen die Bauchspeicheldrüsen Entzündung wird im Moment gar nix getan!!!!!!

Weshalb kann eigentlich die Leber nicht bestrahlt werden? Weiß das jemand?

Von Heidelberg habe ich auch noch nix gehört wegen einem Termin.
Es ist einfach alles zum K…. zur Zeit.

Aber wem erzähle ich das, bei Euch läuft ja auch so vieles daneben. Und der Sand bei unseren Lieben rinnt und rinnt und….
Am liebste würde ich einen LKW-Zug mit Sand bestellen und in die Runde verteilen.

Einen lieben, aber traurigen Gruß an alle
Phoenix
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