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#1
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AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …
Hallo Jutta,
schon eine kurzzeitige Einnahme verändert die Zellen, so dass kein korrekter Gleason Score mehr festgestellt werden kann. Das hätte dem Pathologen gesagt werden müssen. Ich würde in diesem Fall vom Biopsieergebnis, dem Gl 9 und damit einem High-Risk-Tumor ausgehen. Eine fokale Infiltration kündigt einen Kapseldurchbruch an. Das hat aber nichts mit Mikrometastasen zu tun, auch ein Tumor, der noch friedlich in der Prostata schlummert, kann über Blut- und oder Venenbahnen bereits Mikrometasen absetzen, die man leider nicht über die Bildgebung erfassen kann. Da nützt auch das beste MRT nichts. Der positive Schnittrand (R1) kündigt den Kapseldurchbruch bereits an. Aber mit der erfolgten Bestrahlung ist er bestens versorgt worden, so das diese Problem vermutlich keine Rolle mehr spielen dürfte. Die Bestrahlung hat keinen Einfluss auf den PSA-Wert beim Operierten. Er steigt wenn keine Prostata mehr vorhanden ist, auchnicht während einer Bestrahlung an. Der Termin für die Messung des PSA-Wertes nach OP sollte frühestens 6 - 8 Wochen nach der OP liegen, da wie Halbwertzeit des PSA 2 - 3 Tage beträgt. Da keine Prostata mehr vorhanden ist, sollte der PSA bei 0 sein. Aber da man 0 nicht messen kann, wird je nach Messverfahren < 0,01 oder < 0,03 angegeben. Wichtig ist das Kleinerzeichen vor dem Wert. Das heißt, dass der Wert unterhalb der Nachweisgrenze liegt. Ein MRT würde ich überhaupt nicht machen lassen. Man verläßt sich auf die Entwicklung des PSA-Wertes bei der Nachsorge. Ein biochemisches Rezidiv nach OP wird mit 0,2 ng/ml PSA definiert. Der Wert muss aber mindestens in zwei Messungen bestägtigt sein. Wenn der PSA-Wert steigen sollte, kann man versuchen, den Grund über ein Cholin PET/CT zu finden. Das macht aber erst Sinn bei einem PSA-Wert > 1, besser 2. Ruhig Blut bewahren, so schwer es fällt. Der PSA ist nach der OP ein sehr zuverlässiger Marker. Auch bei einem High-Risk-Tumor kann die Krankheit gut beherrscht werden, zumal wir neue, wirksame Medikamente haben. Alles Gute für Euch beide! Hansjörg Burger Hansjörg Burger Geändert von Hansjörg Burger (10.07.2014 um 20:27 Uhr) |
#2
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AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …
vielen Dank für die ausführliche Antwort …ganz ehrlich ich verstehe die Heidelberger Uni - Ärzte nicht, ein Kompetenzzentrum müssen das doch auch wissen und bei Ihren Entlassungsberichte berücksichtigen, dass die Gabe von Bicalutamid 50 den Gleason so verändert … wie können die sagen wir sind beruhigt, dass es nur 7 b ist … dies hat uns natürlich auch etwas beruhigt.
Unser Urologe Im Moment liegt der PSA bei <0,07 … das ist gut mit diesem Ergebnis hat er eher nicht gerechnet. Auch geht er bei Gleason 9 über kurz oder lang von Metastasen aus… Was ist kurz oder lang ? Er ist der Meinung … lieber mal mit dem schlimmsten rechnen und sich dann freuen wenn es besser ist. aber wann müssen wir statistisch gesehen mit dem schlimmsten rechnen ?? Hier gibt es keine Antwort … Mein Mann ist seit Monaten heiser(immer etwas verschleimt aber kein Husten ) schon lange vor der OP und vor dem CT macht mich natürlich fertig (Lungenmetastasen ???? ) Hals Nasen Ohrenarzt konnte nichts finden .. auch Lungenarzt konnte letztes Jahr nichts erkennen Was sind neue wirksame Medikamente??? Was können wir außer warten tun? lieben Gruß an alle ... |
#3
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AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …
Hallo Jutta,
wenn der PSA < 0,07 beträgt, dann ist das optimal, denn dann ist er unter der Nachweisgrenze. Deine Fragen sind leider nicht beantwortbar. Aber diese neuen Medikamente spielen für Deinen Mann noch keine Rolle, weil sie alle erst bei Kastrationsresistenz, also nach einer Hormontherapie oder sogar noch später erst nach einer Chemotherapie gegeben werden. Liebe Grüße Hansjörg Burger |
#4
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AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …
Hallo Jutta,
nur als Ergänzung zu dem von Hans-Jörg Burger gesagten. Die Angst bei einem solchen Ausgangsbefund von Lungen- oder überhaupt Weichteilmetastasen betroffen sein zu können, ist beim Prostatakarzinom nicht nötig. PCa metastasiert zu Anfang fast ausschließlich in die Knochen. Zur Zeit ist tatsächlich die engmaschige Überwachung des PSA-Wertes ein guter Marker zu erkennen ob sich irgendwo etwas tut. Alles Gute für Euch Heribert |
#5
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AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …
Hallo Jutta, auch ich kann euch beruhigen.....keine Angst vor zu schnellen negativen Nachrichten...lebt einen schönen Sommer ,Herbst und Winter. Nehmt euch Zeit für einander....
Mein Mann ist bereits seit 2001 in Behandlung ,Op, Bestrahlungen und Chemo...zur Zeit mit Xtandi und Zometa sowie Trinatone......Es ist zwar immer ein auf-und ab , aber du siehst..beim Prostatakrebs geht's nicht so schnell mit dem "Ableben" . Übrigens sagte der Onkologe zu meinem Mann vor 3 Jahren er sei austherapiert......und nun sind so viele neue gute Medis auf dem Markt die ihm sein Leben verlängern und erträglich machen. Lieber Gruß von mir, die Frohsinn |
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