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  #1  
Alt 08.08.2014, 11:01
Tiina Tiina ist offline
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Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Da hat es Deine Familie ja wirklich hart getroffen!

Ich bin hier angemeldet, weil meine liebe Mami vor über 4 Jahren an Lungenkrebs erkrankt ist und vor gut 3,5 Jahren gestorben ist.
Wir hatten wesentlich mehr Zeit, uns mit der Krankheit und ihrem möglichen Ausgang zu beschäftigen - 1 Jahr habe ich sie begleitet und es wurde zum Schluss langsam aber unaufhaltsam schlechter.
Trotzdem und obwohl sie auch 20 Jahre älter werden durfte als Deine Mama habe ich hart zu kämpfen gehabt mit der Zeit der Krankheit und mit ihrem Verlust... Und es gibt immer wieder Tage, an denen ich so traurig bin, dass ich ihr etwas nicht mehr zeigen kann, dass sie nicht mehr teilhaben kann...
Aber insgesamt ist es deutlich leichter geworden für mich damit zu leben.

Mir hat es sehr geholfen, hier zu schreiben, zu lesen, dass es anderen ähnlich geht, lieben Zuspruch zu bekommen. Ich hoffe, dass es für Dich auch eine Hilfe sein kann!

Alles Liebe,
Anja
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  #2  
Alt 08.08.2014, 16:39
Mamasengel Mamasengel ist offline
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Registriert seit: 07.08.2014
Beiträge: 7
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Ich glaube wenn man ein gutes Verhältnis zur eigenen Mutter hatte ( gibt ja viele bei den ist es nicht der fall und die trifft es weniger hart) dann ist es immer sehr sehr schwer. Glaube sogar neben dem Partner und eigene Kind, mit der schlimmste Schicksalsschlag.
Die einen kommen schneller damit klar, die anderen brauchen länger.
Und irgendwann muss jeder gehen.
Viele sagen Sie guckt von oben zu uns hinab... ist für mich noch schwer vorstellbar. Mir fehlt ihre Stimme ganz arg. Und ja wenn ich ihr was zeigen oder wichtiges erzählen will...

Tut mir leid mit deiner Mama.... egal in welchem Alter...
Traurig wenn sie den Kampf gegen den ( sorry) Arschloch Krebs verlieren.
Hat Sie in den Jahren sehr gelitten? Und wart ihr bei ihr als Sie ging..


LG CLAUDI
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  #3  
Alt 08.08.2014, 18:58
mausi69 mausi69 ist offline
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Beiträge: 1.379
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Liebe claudi!

Ich habe gestern deinen ersten Beitrag gelesen und muss sagen, ich war so betroffen das ich dir erst heute ein paar Zeilen da lassen kann!

Erst einmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zur hochzeit! Ich weiß wie schmerzlich es für dich gewesen sein muss das deine Mama das nicht mehr erleben durfte! Sie wäre sicherlich sehr stolz auf dich gewesen!
Meine Tochter ist genauso alt wie du und daher kann ich ein wenig mit fühlen! Sie könnte sich auch nie vorstellen uns so früh zu verlieren. Als mein Mann damals so krank war hat sie schon sehr gelitten und als jetzt ihre geliebte omi starb war es ganz ganz arg schlimm. Sie kann den Verlust kaum verarbeiten!

Es ist ganz egal wie alt man ist wenn ein Elternteil stirbt es tut immer weh!
Und wenn dann von Diagnose bis zum Tod nur wenig Zeit ist ist es noch schlimmer!

Mir sagt man auch immer es wird die Zeit kommen wo es nicht mehr so doll weh tut, aber ob das auch bei jedem so ist?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Lg mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #4  
Alt 09.08.2014, 08:30
schnaddi schnaddi ist offline
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Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 298
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Liebe claudi,

es ist traurig, dass auch du deine Mama verloren hast, und euer Verlauf ein sehr rasanter war. Da hat man keine Zeit irgendetwas zu verarbeiten oder sich auf das Ereignis vorzubereiten. Ihr hattet ja nicht mal Zeit zum Kämpfen. Das ist oft das Tückische an der Erkrankung, dass sie sich erst zeigt, wenn alles zu spät ist.

Du musst das noch verarbeiten, und du wirst das auch. Es ist ein Jahr her. Und ich denke, es ist sehr schnell vergangen dieses Jahr. Ich seh ja jetzt schon wie die zeit rennt. Mama ist am Dienstag schon sechs Wochen nicht mehr da. Ich kanns net glauben. Ich hab sie doch gestern noch gesehen. Sol kommts mir vor.

Dass es unabhängig ist vom Alter, dass das Gehen der Eltern weh tut ist ganz klar. Dennoch würde ich sagen, dass wir im mittleren Alter doch vielleicht ein wenig besser damit umgehen können. Wir haben ja zumindest über den Tod schon mal irgendwie nachgedacht, wissen was es bedeutet etc. Ein sehr junger Mensch hat da sicher sehr viel mehr Schwierigkeiten das zu verarbeiten. Das Thema Tod gehört bei sehr jungen Menschen einfach noch nicht ins Lebenskonzept. Also ich denke, dass ein Mensch mit 20 Jahren damit schlechter zurecht kommt als jemand in den 40ern oder 50ern. Die Trauer mag dieselbe sein, aber nicht das Verarbeiten der Situation an sich. Um damit gut umgehen zu können bedarf es einfach auch an Lebenserfahrung. Obwohl ich eine 23jährige kenne, die ist Palliativschwester und macht in ihrer Freizeit noch Sterbebegleitung im Hospiz. So allgemein kann mans halt net immer sagen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut bei der weiteren Verarbeitung,
und dass du das bald geschafft hast
dein Leben weiter leben kannst
und deine Mama in liebevoller Erinnerung behältst.

Liebe Grüße
Tanja
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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  #5  
Alt 09.08.2014, 14:11
Mamasengel Mamasengel ist offline
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Registriert seit: 07.08.2014
Beiträge: 7
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Danke Mausi, danke Tanja..

Es tut gut Erfahrungen auszutauschen und zu wissen auch andere fühlen diesen grausamen schmerz.
Man ist irgendwie nicht alleine.

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  #6  
Alt 09.08.2014, 14:21
kicia kicia ist offline
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Registriert seit: 23.10.2005
Beiträge: 16
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Hallo Mamasengel,

ich bin zutiefst betroffen deine Geschichte zu lesen. Es tut so weh, vor allem wenn es so schnell geht. Was du und deine Familie durchmachen müsst, ist ganz schlimm. Aber bitte tröste dich damit, dass du deinen Mann, deine Brüder etc. hast! Diese Menschen sind gerade jetzt sehr wichtig... .
Ich denke, deine Mama wird immer bei dir sein, das merkst du auch

Ich wünsche dir viel viel Kraft für die nächste Zeit
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  #7  
Alt 09.08.2014, 20:13
Julia93 Julia93 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Hallo Mamasengel,

Deine Geschichte zu hören macht mich sehr betroffen. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht.
Mein Papa ist am 25.04 nach einem Monat mit dem Krebs gegangen. Aber ee musste Gott sei Dank nicht leiden.
Da bei Papa keine Todesursache erkennbat war mussten wir aucu darüber entscheiden ob er obduziert werden soll, aber wir haben uns auch dagegen entschieden. Es bringt den Menschen ja doch nicht wieder.
Wurde deine Mama beschlagnahmt nach Ihrem Tod?

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #8  
Alt 11.08.2014, 11:49
Tiina Tiina ist offline
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Registriert seit: 04.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 676
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Liebe Claudi,
wir hatten in dem Jahr, in dem ich meine Mami im Kampf gegen den Krebs begleitet habe, auch sehr viele schöne intensive Momente. Aber meine arme Mami hat auch sehr gelitten - bei ihr war die Atemnot das größte Problem. Und es war so unerträglich, daneben zu stehen und nichts tun zu können... Gerade in den letzten Wochen habe ich auch sehr viel Angst gehabt - davor, wie es weitergeht, vor dramatischen Situationen und dass ich vielleicht nicht richtig handele, sie z.B. nicht rechtzeitig ins Krankenhaus bringe... (Ich habe meine Mami ganz alleine betreut - Hausarzt war auch praktisch nicht vorhanden.)

Die letzten 10 Tage waren wir im Hospiz - das war eine sehr große Entlastung für mich, weil ich da nicht mehr alleine die Verantwortung hatte, weil da endlich kompetente Menschen waren, die uns liebevoll unterstützt haben.
Ich war die letzten 24 Stunden an ihrer Seite und war auch bei ihr als sie starb. Auch hier war die Unterstützung durch die Mitarbeiter des Hospiz extrem hilfreich und ich bin dankbar, dass das so möglich war.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mama Dir auch gerade jetzt besonders fehlt - Du kannst die Freude über die Hochzeit nicht mit ihr teilen, kannst sie nichts fragen... Ich habe (leider) auch Probleme mit der Vorstellung, dass meine Mami von oben zu mir herab guckt... Aber ich habe ab und zu das Gefühl, dass sie mir nahe ist - vor allem einmal ganz intensiv zu meinem Geburtstag 10 Monate nach ihrem Tod.

Alles Liebe,
Anja
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