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  #1  
Alt 09.08.2014, 14:21
kicia kicia ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Hallo Mamasengel,

ich bin zutiefst betroffen deine Geschichte zu lesen. Es tut so weh, vor allem wenn es so schnell geht. Was du und deine Familie durchmachen müsst, ist ganz schlimm. Aber bitte tröste dich damit, dass du deinen Mann, deine Brüder etc. hast! Diese Menschen sind gerade jetzt sehr wichtig... .
Ich denke, deine Mama wird immer bei dir sein, das merkst du auch

Ich wünsche dir viel viel Kraft für die nächste Zeit
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  #2  
Alt 09.08.2014, 20:13
Julia93 Julia93 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Hallo Mamasengel,

Deine Geschichte zu hören macht mich sehr betroffen. Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht.
Mein Papa ist am 25.04 nach einem Monat mit dem Krebs gegangen. Aber ee musste Gott sei Dank nicht leiden.
Da bei Papa keine Todesursache erkennbat war mussten wir aucu darüber entscheiden ob er obduziert werden soll, aber wir haben uns auch dagegen entschieden. Es bringt den Menschen ja doch nicht wieder.
Wurde deine Mama beschlagnahmt nach Ihrem Tod?

Julia
__________________
Liebe ist stärker als der Tod!
Papa 04.10.1948 - 25.04.2014
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  #3  
Alt 11.08.2014, 11:49
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Liebe Claudi,
wir hatten in dem Jahr, in dem ich meine Mami im Kampf gegen den Krebs begleitet habe, auch sehr viele schöne intensive Momente. Aber meine arme Mami hat auch sehr gelitten - bei ihr war die Atemnot das größte Problem. Und es war so unerträglich, daneben zu stehen und nichts tun zu können... Gerade in den letzten Wochen habe ich auch sehr viel Angst gehabt - davor, wie es weitergeht, vor dramatischen Situationen und dass ich vielleicht nicht richtig handele, sie z.B. nicht rechtzeitig ins Krankenhaus bringe... (Ich habe meine Mami ganz alleine betreut - Hausarzt war auch praktisch nicht vorhanden.)

Die letzten 10 Tage waren wir im Hospiz - das war eine sehr große Entlastung für mich, weil ich da nicht mehr alleine die Verantwortung hatte, weil da endlich kompetente Menschen waren, die uns liebevoll unterstützt haben.
Ich war die letzten 24 Stunden an ihrer Seite und war auch bei ihr als sie starb. Auch hier war die Unterstützung durch die Mitarbeiter des Hospiz extrem hilfreich und ich bin dankbar, dass das so möglich war.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mama Dir auch gerade jetzt besonders fehlt - Du kannst die Freude über die Hochzeit nicht mit ihr teilen, kannst sie nichts fragen... Ich habe (leider) auch Probleme mit der Vorstellung, dass meine Mami von oben zu mir herab guckt... Aber ich habe ab und zu das Gefühl, dass sie mir nahe ist - vor allem einmal ganz intensiv zu meinem Geburtstag 10 Monate nach ihrem Tod.

Alles Liebe,
Anja
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  #4  
Alt 13.08.2014, 20:00
Mamasengel Mamasengel ist offline
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Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Liebe Julia,

Mein Gott das ist ja genauso Grausam. 1 Monat ist auch keine Zeit! Das er krebs hatte, wie lange wusstet ihr das? Bzw kanntet ihr den Krebs nur die Todesursache nicht?
Meine Mama ist letztendlich an multiblen Organversagen gestorben ( der Krebs hat ihren Körper halt geschwächt). Erst Atem, dann das Herz.

Meine Mama wurde gottseidank nicht beschlagnahmt.
Sie wurde am nächsten Tag vom Bestattungsinstitut abgeholt.

Das Absurde für viele, einen Tag vor der Beerdigung war ich mit meinem Bruder dort und haben Sie eingekleidet. Ich wollte Sie nicht alleine Lassen mit den Mitarbeitern. Wir haben ihr ein Kleid angezogen, Strümpfe. Parfüm habe ich ihr drauf gemacht und noch ein Andenken von uns 3 Kindern. Ich bin auch froh das ich es getan habe.
Es war erst komisch, die Mama dort liegen zu sehen. Aber es war irgendwie beruhigend. Und ich weiß nicht wie die Mitarbeiter mit ihr umgegangen wären, waren schon grobb drauf.

Liebe Tina,

Du hast dich um Sie bei dir Zuhause gekümmert! Hut ab. Das erfordert unheimlich stärke. ( hätte es auch gemacht wenn es möglich gewesen wäre, davon mal abgesehen).Aber es war bestimmt eine sehr Intensive Zeit mit höhen und schweren tiefen.
Darf ich fragen wie der Moment war als deine Mama gegangen ist?

Ich konnte ja leider nicht bei Mama sein, als Sie ging

Im Anhang einmal ein Bild von meiner Mama...
Angehängte Grafiken
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Dateityp: jpg Screenshot_2013-06-11-23-17-19.jpg (14,6 KB, 35x aufgerufen)
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  #5  
Alt 13.08.2014, 20:01
Mamasengel Mamasengel ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

War das letze Weihnachten 2012.... da war noch alles schön.
Nur ob Sie was wusste

JUNI 2013 ist Sie gegangen.
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  #6  
Alt 14.08.2014, 12:24
Tiina Tiina ist offline
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Beiträge: 676
Standard AW: Mama fehlt so sehr, immernoch unfassbar

Liebe Claudi,
das Bild von Euch beiden ist ja wirklich wunderschön!

Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mama es so wollte, dass Du nicht dabei warst, dass sie Dir das ersparen wollte. Es ist ja offensichtlich so, dass manche Menschen dabei alleine sein wollen und andere jemanden bei sich haben wollen - und dass sie es oft irgendwie so einrichten, dass das passt.

Als ich am Tag bevor sie starb morgens ins Hospiz gekommen bin, lag sie zum ersten Mal im Bett - sonst sass sie immer im Rollstuhl. Da war schon klar, dass es wieder eine deutliche Verschlechterung gegeben hat. Sie war an dem Tag aber ruhiger - am Tag vorher war sie deutlich unruhiger und verwirrter, teilweise auch etwas aggressiv, was ganz untypisch für sie war.
Wir haben noch normal miteinander gesprochen, sie hat noch ein wenig gegessen, die lieben Schwestern haben sie im Bett zu einem Chorkonzert gerollt, das im Hospiz stattfand und sie hat ganz begeistert zugehört. (Sie hat selber leidenschaftlich im Chor gesungen.)
Am Nachmittag wurde mir klar, dass sie sich auf den Weg macht - eine Schwester hat mich auch ganz lieb angesprochen, dass es gut wäre, wenn ich bleibe.

Ich habe dann den Abend und die ganze Nacht an ihrem Bett gesessen - in der Zeit hatte ich nur einen Wunsch: Dass sie nicht mehr leiden muss! Ich habe gebetet obwohl ich eigentlich nicht gläubig bin, ich habe nicht gewagt, sie zu streicheln aus Angst, dass ich sie wecke; wenn sie meine Hand losgelassen hat, habe ich nicht gewagt, sie wieder anzufassen aus Angst sie zu stören, es ihr schwerer zu machen loszulassen.
Irgendwann sprach sie mich an "Ich kann nicht mehr." Ich habe ihr geantwortet "Du brauchst auch nicht mehr" und sie hat genickt.

Die letzten Stunden war sie ganz ruhig und offenbar schon weit weg, da habe ich einer Schwester noch geholfen, sie etwas "frisch zu machen". Sie hatte den typischen rasselnden Atem, aber ich habe oft gehört, dass der für die Betroffenen eigentlich nicht schlimm ist, hört sich nur schlimm an. Ich habe ihr noch den Brief vorgelesen, den ich ihr einen Monat vorher geschrieben hatte (der war so ziemlich das einzige, was sie mit ins Hospiz nehmen wollte).
Irgendwann gab es Atemaussetzer, sehr kurz danach hörte sie einfach auf zu atmen. Der Moment war irgendwie sehr unspektakulär - zufällig war gerade eine Schwester dabei, die mir bestätigt hat, dass das ihre letzten Atemzüge waren. Ich habe ihr noch ein paar liebe Dinge gesagt, mich endlich getraut, sie zu streicheln - und war vor allem unendlich erleichtert, dass sie jetzt endlich nicht mehr leiden muss.

Danach habe ich noch einige Zeit bei ihr gesessen, ich habe sie auch zusammen mit der Schwester angezogen und es fiel mir sehr schwer zu gehen...

Alles Liebe für Dich,
Anja
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